laut, lauter, meine Kleine

  • Hallo Forum,

    meine Hündin macht mich wahnsinnig.
    Hintergrundgeschichte:
    Vor einem Jahr kam sie aus der Pflegestelle zu mir nachdem sie vorher für ? Monate bei einer Familie mit Katzen gelebt hatte und davor auf Portugals Straßen.
    Sitz, Runter, Halt, Rüber, Warte funktioniert gut (manche Sachen besser als andere), aber was mich unglaublich frustriert ist ihre "Kontaktaufnahme" mit anderen Hunden.
    Wir müssen den anderen Hund nur als Punkt in der Ferne wahrnehmen und schon geht ein Riesentheater los.
    Bellen, Nackenhaare stellen, die Hölle bricht los (ungelogen, aus diesem Hund kommen Töne die habe ich noch nie gehört).
    Wenn der andere Hund ein Welpe oder Rüde ist hört das Theater MEISTENS nach dem Beschnuppern auf, bei Weibchen so selten dass kann ich an einer Hand abzählen.
    Und das ist nicht nur bei anderen Hunden so, auch unidentifizierbare Gegenstände (mülleimer, sofas, tüten, holzstücke im wasser), Vögel, Sirenenfahrzeuge, Laster oder Menschen die irgendwie komisch laufen werden munter angebellt.

    Ich hab verschiedene Ratschläge aus Büchern ausprobiert, aber nichts bessert sich :(
    Mittlerweile hab ich so den Tunnelblick dass ich gar nicht mehr weiter weiß und anderen Hunden und Situationen die zum Ausrasten führen könnten einfach aus dem Weg gehe.

    Auf dem Hundeplatz ist das übrigens nicht so, da hält sich alles im normalen Rahmen (kurzes Knurren wenn sie keinen Bock auf einen anderen Hund hat und das wars).

    Mit Hunden die sie kennt spielt sie auch sehr Geräuschintensiv, aber ohne die aggressive Haltung.
    Mir wächst das gerade etwas über den Kopf und ich hab Angst das irgendwas in meiner Haltung sie überhaupt erst dazu bringt so Abzugehen aber ich sehs einfach nicht. :(

    Habt ihr Ratschläge?

  • Was hast du denn alles ausprobiert?

    Zeigt sie dieses Verhalten egal ob sie an der Leine ist oder nicht?
    Ist sie noch ansprechbar, sobald sie wen ins Visier genommen hat?

    Mein erster Tipp wäre erstmal Unsicherheit. Aber ohne das zu sehen ist es schwer und man kann da völlig falsch liegen.

    In dem Fall müsstest du ihr die Sicherheit geben, dass sie sich auf dich verlassen kannst.
    Ich würde dir eher zu einem Hundetrainer (Einzelstunde am besten bei dir) raten, da du ja scheinbar schon ganz schön rumgedoktort hast und bevor es schlimmer wird.

  • Ausprobiert habe ich:
    Ablenkung mit Leckerchen, hat am Anfang super funktioniert, dann gar nicht mehr.
    An der Brust zurückschieben, kein Erfolg.
    Versuchen zwischen ihr und dem anderen Hund zu laufen. Hilft gegen das Bellen nicht viel, aber sie läuft entspannter neben mir her.
    Sie macht das on und offline, wobei ich sie selten offline habe weil sie auch blind über die Straßen rennt sobald da ein anderes Irgendwa ist --> sie ist nicht ansprechbar wenn sie tobt.

    Mit der Hundetrainersuche habe ich begonnen, die Auswahl macht es mir gerade schwierig (und ich hab Angst das der Trainer den Kopf schüttelt und sagt "da kann man nix machen :blush: ).

  • Zitat

    (und ich hab Angst das der Trainer den Kopf schüttelt und sagt "da kann man nix machen :blush: ).

    Dann ist es nicht der richtige Trainer. Ich denke nicht, dass es so schlimm ist, dass die Kleine ein hoffnungsloser Fall ist.

    Bei solchen Ferndiagnosen hab ich immer so ein flaues Gefühl im Bauch. Man sieht den Hund nicht, die Reaktion davor, währenddessen und danach.

  • Zitat

    und ich hab Angst das der Trainer den Kopf schüttelt und sagt "da kann man nix machen


    ach was, seh mal nicht alles so schwarz.

    Nach Eurer Geschichte und ohne die Ursachen genauer zu erkennen (aber vermuten tu ich schon ;) ) rate ich Dir, erstmal alles zu meiden, was Euch beide so in Stress versetzt. Dann könnt Ihr beide Euch erstmal beim Gassigehen entspannen und einen neuen Weg des Umgangs miteinander üben.

    Kleine Spiele unterwegs (Leberwurstbäume mit ihr zusammen entdecken, Käsepilze finden lassen, Baumstammagility usw) stärken als gemeinsamer Spaß Eure Bindung und verbessert Euer Verhältnis bzw Deinen Blick auf den Hund. Dem Hund verschaffen solche Dinge mehr Selbstvertrauen und er findet Dich noch toller, da man mit Dir zusammen so aufregende Dinge wie Leberwurstbäume findet :D

    Dann übt ihr noch mal die Grundkommandos, Blickkontakt, Leinenführigkeit - am besten alles per Klicker - bis Du das Gefühl hast, es tut sich richtig was. Das muss nicht lange dauern, manchmal helfen schon 3-4Wochen in denen man konsequent einen anderen und vor allem entkrampften Umgang mit dem Hund pflegt und gleichzeitg die Basis neu auffrischt.

    Wichtig ist, daß ihr beide in dieser Zeit möglichst viel meidet, was Hund so austicken lässt.
    Habt ihr einen entkrampfteren Umgang gefunden und Blickkontakt geübt, dann kannst Du Dich wieder an die "bösen" Dinge herantrauen.

    Diesen Thread https://www.dogforum.de/zeigen-und-benennen-t128830.html solltest Du Dir unbedingt durchlesen, das wird Dir und Deinem Hund sehr helfen. Vor allem brauchst Du auch einen anderen Blickwinkel und Perspektive - das kannst Du damit erreichen.

    Wo wohnst Du denn - bestimmt kann Dir jemand enen guten Trainer empfehlen *hoff*

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