
Autoterroristen - Ausheul-Thread und Trainingstipps
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MrsFrontAngel -
18. August 2013 um 14:31
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Nachdem im "Was nervt euch bei manchen Hundehaltern so richtig?"-Fred das Thema aufkam war ich mal so frei einen speziellen "Ausheul- und Trainingsfred" zu eröffnen.
Zu uns:
(...)es sieht mir schlicht nach Junkietum aus. Ich stelle ein Video ein, wenn ich es mal endlich gecheckt habe wie ich es auf YouTube geladen bekomme.
Ich denke, er hat dieses lustige Spiel als Welpe entdeckt und keiner hat es ihm verboten. Er springt mit beiden Vorderpfoten nach vorne, kläfft und sucht sich sofort das nächste passierende Kfz (Auto/LKW/Bus/Fahrrad/Motorrad), aktiv, beide Seiten. Er kann es auch kaum erwarten ins Auto zu steigen. Sobald der Motor startet wird er hibbelig und kann es kaum erwarten, auch parkende Autos werden dann schon angebellt.
Das kann er 4 Stunden am Stück, auf der Rückbank ist er eine richtige Gefahr und absolut nicht tragbar, daher fährt er in der Doppelbox der Weiber mit.Er dreht immer so ab, jedes Mal, egal ob müde oder nicht. Wenn es schon nur Richtung Auto geht fängt er an zu fiepen und zu ziehen, sobald der Kofferraum aufgeht will er reinspringen, geht mit den Vorderpfoten die Boxtür hoch, versucht alles, um reinzukommen. Ist die Boxtür dann offen ist er sofort drin, schaut sich hektisch nach Autos um. Bleibt der Motor aus fängt er innerhalb kurzer Zeit an zu Fiepen und hektisch zu suchen, geht der Motor an wird schon gebellt.
Unser Training:
Wasserflasche bringt nichts, Verbieten und Box-verdunkeln auch nicht.
Zur Zeit habe ich die bösen Wurfdiscs an einer Leine (zum Zurückholen) und jedes Mal wenn er bellt! werfe ich sie mit einem "Schluss". Sobald er ruhig ist, auch nur für einen kleinen Moment wird sofort gelobt, soweit möglich auch mit Leckerchen (wenn ich mal durch die Stäbe treffe). Ich habe ihn jetzt so weit, dass er bellt beim Losfahren, und nach einer gewissen Strecke, wenn auch sehr hektisch-manisch, guckt. Das ist ein riesen Fortschritt zu vorher. Er wird auch am Stück gelobt, in den höchsten Tönen, egal ob ein Auto kommt oder nicht, eben um ihm keine Angst vor dem Autofahren generell zu machen sondern ihm zu zeigen, dass das BELLEN ausdrücklich unerwünscht ist. Letztens hat er gegen Ende der Fahrt nur noch wenig gehechelt und sich nicht mehr ganz so manisch umgesehen.
Bevor wir das letzte Mal den Motor gestartet haben wollte ich wissen, was passiert wenn der ausbleibt und wir einfach warten. Ergebnis: Er fiept, weint, und beißt sogar in die Alustäbe der Box! Versucht, seinen Kopf durchzustecken! Total irre.
Mein nächster Schritt (irgendwann) wäre, ihm als Alternativverhalten ein "Platz" zu geben.Unsere Fortschritte:
Männe fährt und ich sorge für Ruhe.
Wegen den Weibern im Auto (Weg zur TÄ) konnte ich die Discs nicht benutzen.
ABER: Brauchte ich auch nicht!! Er wurde die ganze Zeit von mir besäuselt und gelobt, blieb relativ ruhig und bellte auf dem Hinweg 1x mit 3 Bellern ein Auto an, ließ sich jedoch mit einem sehr scharf gesprochenen "Nein! Geri!" unterbrechen. Auf dem Rückweg hat er es sogar geschafft, sich beim Warten an den Ampel HINZULEGEN!Es wird!
So, und jetzt ihr!
Ach ja: Das Ganze waren 4 Autofahrten bis zum letzten Stand.
(auszugsweise aus dem "Geri"-Thread kopiert)
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Hab den Thread grad erst gefunden...........
Bei meinem Wauzi liegts in der Vergangenheit:
Ein Kettenhund der 1x täglich von Oma mit Bällchen bespasst wurde !!
Was das bei einem Hüter heißt, wissen hier viele. Zusätzlich war sein Platz offensichtlich ziemlich nahe an einer Strasse. So hat er - durchs Bällchen angestachelt - alle beweglichen Objekte mit in sein "Beuteschema" einbezogen. Das geht soweit, daß er Mopeds, Fahrräder und Autos hetzt bzw hetzen will. Am Anfang bei mir waren es ausserdem noch Vögel, Fliegen, schnell laufende Käfer, Nachtfalter............. ich dachte am erst, ich krieg das nie in den Griff.Er wurde mir als recht "problemloser" Beifahrer vermittelt, mit leichter Tendenz, im fahrenden Auto an die Scheibe zu springen.
Bei mir zeigte er aber ungebremsten Willen, jedes Auto in Sichtweite fangen zu wollen - ich war ziemlich verzweifelt.
Meine erste Maßnahme war ein sogenannte "Calming-Cap" was ich ihm genäht und bei Autofahrten angezogen habe. Damit war es um Welten besser - es ging ja nicht nur um das unmögliche Verhalten als Beifahrer sondern auch darum, daß er nach so einer Autofahrt extrem aufgeputscht war und den Rest des Tages kaum mehr runterkam. So hatte ich einen Hund, der ständig einen unglaublich hohen Adrenalin-und Cortisolspiegel hatte, nicht wirklich lernfähig und anspechbar schien und schon bei dem kleinsten Pieps ausklinkte.In so einem Erregungszustand lernen Hunde ja nix, also hab ich alles dafür getan jegliche Aufregung fernzuhalten um erstmal den Hund dauerhaft ansprechbar zu kriegen. Calming-Cap bzw dann ein zuhängtes Auto waren eine dieser Maßnahmen die mir im Alltag sinnvoll schienen.
Dann hab ich wie im anderen Thread beschrieben trainiert da er ebenfalls anfing, beim losfahren zu kläffen.Das Hetzen und Jagen von Autos und Co - es ist wesentlich besser geworden. Und zwar ohne Strafreize !
Ich habe mir das Prinzip von Grisha Stewart zu eigen gemacht, die ihre Methode BAT (Behaviour Adjusment Training) nennt. Das basiert darauf, daß die Belohnung für angemessenes Verhalten einem Reizauslöser gegenüber damit belohnt wird daß Hund sich abwenden darf. Zugrunde gelegt wird der Gedanke, das Aggressionen einem Reiz gegenüber aus Unsicherheit bzw Unvermögen des Hundes resultieren, mit diesem Reiz "angemessen" umzugehen. So lernt Hund, das Abwenden nicht nur ein Alternativverhalten ist sondern auch den "bösen Reizauslöser" ausser Sichtweite bringt.Dieses Prinzip erfordert ein gutes Timing - ich habe das Glück eine Freundin zu haben die sich in BAT eingelesen hat und mir bei den ersten Schritten als Anleiterin und Beobachterin im Timing unschätzbare Unterstützung gegeben hat.
So habe ich mit meinem Hüterich grosse Erfolge erzielen können was das Jagen und Hetzen von ungeeigneten Objekten angeht - ganz durch sind wir mit dem Thema noch nicht, dazu gibts zu viele andere Baustellen und unsere "Beziehung" ist ja noch nicht soooo altIn so hohen Erregungslagen Strafreize zu verwenden sehe ich als ungeeignete Methode an, besonders bei Hütern und anderen triebstarken Hunden. Ich will meinem Hund ja helfen, mit solchen Situationen fertig zu werden und andere Verhaltensweisen zeigen zu können - das geht in meinen Augen nicht einfach mit Schreck bzw Strafe. Ich will dieses Thema hier nicht weiter ausführen, es wird im DF ja alles ausgiebig diskutiert.
So, jetzt hab ich inzwischen den Faden verloren
- aber das Gröbste hab ich glaub ich geschrieben...........
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Zitat
Er dreht immer so ab, jedes Mal, egal ob müde oder nicht. Wenn es schon nur Richtung Auto geht fängt er an zu fiepen und zu ziehen,
Da würd ich schon umdrehen, es erst gar nicht soweit kommen lassen daß er sich so aufspult. Genauso wie bei Hundebegnungen trainieren.....sobald der Kofferraum aufgeht will er reinspringen, geht mit den Vorderpfoten die Boxtür hoch, versucht alles, um reinzukommen.
Würd ich üben in der Richtung: Kofferraum auf, Hund fiept, Kofferraum zu, Kofferraum auf, Hund hibbelt, Kofferaum zu. Solange, bis er zumindest 2Sekunden ruhig sitzen bleibt - Klick, Kofferraum auf (Klickerst Du eigentlich??) Reinspringen ist dann die Belohnung fürs 2 sekündige Sitzenbleiben. Allerdings solltest Du ihm auch ein Kommando (Sitz) geben damit er weiß, was er tun soll. Sonst hängt er mit seienr Ungeduld und Aufregung buchstäblich in der Luft und flippt dann eben ausIst die Boxtür dann offen ist er sofort drin, Siehe oben schaut sich hektisch nach Autos um.Box bis auf kleinen Spalt verdunkeln ?? Bleibt der Motor aus fängt er innerhalb kurzer Zeit an zu Fiepen und hektisch zu suchen, geht der Motor an wird schon gebellt.
Und wenn Du ihn fürs ruhige abwarten klickerst?? In meinen Augen brauchst Du bei seinem Verhalten einen gaaaanz langen Atem und gaaaaanz viel GeduldSo ein Verhalten ist selbstbelohnend und daher so schwierig zu beeinflussen. Da hilft wirklich nur ein ausgefeilter Trainingsplan mit den Hauptkomponenten Zeit, Geduld, Ruhe
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Jede Sekunde länger die Hund still abwartet muss belohnt werden bis es im Hundehirn fest verknüpft ist: ich darf erst im Auto mitfahren wenn ich mich vorher in meinem Verhalten zügele.
Auch anderweitig sind Übungen zur Impulskontrolle (nichts anderes ist das) sinnvoll. Ebenso Ruhezeiten und Ruheübungen - bei einem Hütehund wichtiger als bei-Fuss-gehen oder sowas !!
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