Hund "dreht durch" bei artfremden Tieren
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Hallo,
seit einer Woche bin ich bei meinen Eltern zu Besuch. Meine Hündin Coco ist auch dabei und sie verträgt sich überhaupt nicht mit dem Kater und den zwei Hasen. Meine Ratte habe ich natürlich auch dabei, aber da kannte ich das Problem bereits, dass Coco wild wird, sobald sie die Ratte sieht. Mit den anderen Tieren meiner Eltern ist es leider nicht besser. Wir haben die Tür zum Hasenzimmer jetzt immer geschlossen, aber sobald sie nur kurz geöffnet ist, riecht Coco das anscheinend und flitzt ins untere Stockwerk zu den Hasen oder wenn ich sie zur Sicherheit angeleint im Wohnzimmer habe, bellt und winselt sie wie verrückt, um zu den Hasen zu gelangen (bei der Ratte verhält es sich gleich). Manchmal sitzt sie bei der Ratte Minutenlang still vor dem Käfig und dann auf einmal bellt sie wieder. Dieses Verhalten kann ich mir auch nicht erklären. Ist sie vielleicht unsicher? Was mir auch auffällt ist, dass sie ihr erster Weg nach dem Aufstehen oder Gassigehen sofort zur Ratte führt und sie in den Käfig schaut. Sie sitzt dann wie gebannt davor und hört Null auf mich. Nicht einmal mit ihrer absoluten Lieblingswurst kann ich sie ablenken und zu mir rufen.
Als sie das erste Mal auf den Kater meiner Eltern getroffen ist, hat sie ihn angebellt und angewinselt, worauf er gefaucht hat. Danach kam der Kater drei Tage nicht mehr nach Hause.
Mittlerweile kommt Felix nur noch am Morgen zum Fressen rein und sitzt sonst den ganzen Tag im Garten.
Gestern Nacht kam er, seit Coco hier ist, zum ersten Mal wieder zu meiner Mutter ins Bett. Coco muss seine Anwesenheit gerochen haben und hat wie wild an der verschlossenen Tür geschnuppert, dann gewinselt und ein paar Mal gebellt. Mit der Nachtruhe wars natürlich vorbei und ich bin mit ihr dann um 5 Uhr morgens raus, damit sie sich beruhigt und abgelenkt ist.Auf ein "Aus" reagiert sie gar nicht. Ich habe das Gefühl, dass das Bellen dann noch schlimmer wird. Jetzt hab ich gelesen, dass man sie einfach ignorieren sollte. Aber das kann doch auch nicht die Lösung sein, dass ich sie so lange den Kater, die Hasen oder Ratte anbellen lass, wie sie will.
Ich weiß echt nicht mehr weiter und Felix tut mir einfach Leid.Denn er ist in der Zeit, wo wir da sind, so eingeschüchtert und bewegt sich nicht frei wie sonst in seinem Revier. Ich erwarte ja nicht mal, dass sie Freunde werden, aber sich wenigstens in Ruhe lassen und so nebeneinander her leben.
Kann mir bitte jemand ein oder mehrere Tipps geben, wie ich mich in dieser Situation verhalten soll? Also, dass sie nicht mehr bellt und so verrückt umherspringt, wenn sie andere artfremde Tiere sieht? Glaubt ihr es ist überhaupt möglich, dass sich Hund und Kater aneinandergewöhnen, wenn sie sich nur 4-6x im Jahr für einen Zeitraum zwischen einer Woche und max. zwei Monate sehen?
GlG,
Niké -
- Vor einem Moment
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Das Geheimnis heisst Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. Fängt schon damit an, dass der Hund ordentlich lernt was "Nein!" heisst und es es erträgt, dass er gerade nicht haben darf was er gerade will. Kann dein Hund das?
Wenn nicht, bring ihm erstmal diese Basics bei. Hase und Ratte sind Jagdobjekte. Er ist nicht aggro, weil er sich nicht mit ihnen "verträgt", sondern einfach weil er sie als Beute sieht und sie gerne zwischen den Kiefern hätte.
Der Weg zu "Hase ist dein Freund, kein Futter" kann ne Weile dauern...je nachdem wie plietsch du das angehst und wie konsequent du bist. Aber tendenziell sollte man das täglich üben, nicht nur bei Besuchen.
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Hallo Sarah,
ich danke dir für deine Antwort.
Da sie erst seit gut einem Monat bei mir ist, klappt das mit "Nein" leider nicht immer.
Findet sie etwas auf dem Boden und will es fressen, rührt sie es nicht an, wenn ich "Nein" sage.
Bei mir zu Hause war sie komischerweise auch immer ruhig und hat die Ratte in Ruhe gelassen, nachdem ich ein "Nein" geäußert hatte. Aber hier macht sie was sie will.
Ich werde das "Nein" einfach weiterhin konsequent mit ihr üben und hoffe, dass es bald fruchtet.Die Situation mit den Hasen kann ich schlecht üben, denn sobald der Hund sich dem Zimmer nähert, bekommen die Hasen Angst und klopfen. Deshalb will ich ihnen die Stresssituation eigentlich ersparen und dem Hund einfach das aufgedrehte Verhalten und winseln vor der Hasentür abgewöhnen.
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Dein Hund hat ebenfalls Stress, nicht nur die Hasentiere... :/
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