Hunde stellen waidwundes Reh - wie verhalten?

  • Schlimme Sache heute, steckt mir noch in den Knochen:
    War mit einigen Wanderfreunden auf einer Vorbereitungstour und im Prinzip schon so gut wie wieder am Ausgangspunkt; drei unserer fünf Hunde durften offline (weil keine jagdlichen Ambitionen zu erwarten waren).

    Wir haben uns nach Menschenart nicht gerade im Flüsterton unterhalten, da kommt uns mitten auf dem Wanderweg (ganz nah an einer Ortschaft) ein Rehbock entgegen, der offensichtlich nur auf drei Beinen geht.
    Alle drei Hunde, die sonst gut abrufbar sind und bisher keine jagdlichen Ambitionen zeigten, nach kurzem Zögern hinterher ins Unterholz. Keine Reaktion auf Rufen oder Pfeifen. Nur der kleine Terrier-Mix gab aufgeregt Standlaut. Und ein entsetzliches Schreien, vermutlich vom Rehbock.

    Wir haben uns kurz abgesprochen, dann bin ich den Hunden hinterher ins Unterholz. Kaum 70 m neben dem Weg lehnte das Böckchen an einem Baum *Gott sei Dank! Es lebt!*. Terrier-Mix kommt sofort zu mir her und lässt sich anleinen, Bardino-Mix leckt dem Böckchen eine schlimme offene Wunde an der Kruppe und kommt dann auch sofort zu mir her. Hat das Böckchen also offenbar nicht als "Beute" betrachtet.

    Ich weiß dass Rehe "vor Schreck" sterben können weil ihr Herz-Kreislauf-System nicht auf Gehetztwerden ausgelegt ist. Andererseits hatte das Böckchen aber eine handtellergroße Wunde auf der Kruppe, wo das Fell fehlte. Einen Angriff durch einen der Hunde möchte ich ausschließen, da das Böckchen uns bereits auf dem Weg offenbar verwundet entgegenkam, die Wunde sich aber auf der von uns abgewandten Flanke des Tieres befand. Man konnte direkt auf die Muskeln schauen konnte. Mir ist jetzt noch ganz schlecht.

    Die Gegend ist nicht meine Heimatregion. Es dürfte einigen Aufwand verursachen, den zuständigen Jagdpächter zu ermitteln und dem zu verklickern, wo wir das waidwunde Tier zuletzt gesehen hatten (GPS-Daten wären zur Not vorhanden). Andererseits möchte ich auch nicht, dass das Böckchen unnötig leidet und jämmerlich krepiert. Dann lieber der Gnadenschuss.

    Wie verhalte ich mich jetzt richtig?

  • Wie beim Wildunfall:
    Polizei verständigen, die geben dem Jagdpächter bescheid.
    Beschreibung des Weges mit deutlicher Markierung an der Stelle, wo der Bock auf dem Weg stand wären hilfreich.

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