Verdacht auf Räude! (Grabmilbenbefall) Erfahrungen?!

  • Hallo, wir mal wieder.


    Da wir heute beim TA waren hat sich der Verdacht verhärtet, dass Leila nicht bloß auf die Grasmilben allergisch reagiert und deswegen intensivst ihr Fell ausbeißt und sich blutig kratzt und leckt, sondern dass es da wohl unerwünschte Bewohner geben soll.


    Wir reden von Grabmilben, also der Räude!
    Vorsorglich hat unser TA jetzt ein Spot-on gegen die Milben aufgetragen. Das Ergebnis des Bluttests liegt aber erst Freitag vor. Bis dahin sollen wir 2 mal Täglich Cortison (5mg Prednisolon) und ein Antibiotika verabreichen.


    Was kann man noch machen? Da bei uns beiden (also meinem Freund und mir) der Verdacht auf Scabies also Krätze vorlag, waschen wir täglich die Bettwäsche, wechseln udn waschen täglich die an der Haut getragene Wäsche, haben die Möbel abgedampft und ein Insektizid auf und in der näheren Umgebung der Schlafplätze unserer Hündin gesprüht.


    Was können wir noch machen?
    Wir heiraten im Sommer, da wollen wir 2 natürlich die Pickelchen und den Juckreiz los werden. Aber vorallem soll natürlich der Jukcreiz und der schlechte Haut und Fellzustand unserer Hündin verschwinden! Sie hat momentan doch einfach kein schönbes Leben und ist noch nicht einmal ein Jahr alt :( :
    Bilder gibt es hier https://www.dogforum.de/post10527505.html#p10527505

  • Hallo,


    wieso bekommt der Hund bei Verdacht auf Räude ein Kortisonpräparat verschrieben? Das ist absolut kontraproduktiv, weil Kortison das Immunsystem runterfährt und sich die Milben deshalb noch stärker vermehren können.
    Bevor kein gesicherter Befund vorliegt, würde ich das Prednisolon nicht geben. Und wenn die Sarcoptes nachgewiesen wird, erst recht nicht.
    Unser ehemalige Rüde ist an Sarcoptes Räude erkrankt. Der TA hatte zuerst eine Futtermittelunverträglichkeit vermutet und hat einfach eine Kortisonspritze verabreicht. Dem Hund ging es damit nicht besser und letzlich haben wir mehrere Monate und eine sehr intensive (chemische) Behandlung gebraucht, bis wir die Räude im Griff hatten.


    Wichtig ist eine konsequente und in regelmäßigen Abständen durchzuführende Behandlung, um alle Generationen der Milben abzutöten, siehe auch hier: http://www.tierklinik-birkenfeld.de/de/kat.php?k=42.


    Zur Unterstützung für den Hund solltest Du was für den Aufbau des Immunsystems geben wie z.B. Hagebuttenpulver. Alles was das Immunsystem belasten könnte wie z.B. Impfungen etc. solltest Du während der Behandlung vermeiden.


    Gute Besserung!


    Grüße aus HH
    Silke

  • Zitat

    Hallo,
    wieso bekommt der Hund bei Verdacht auf Räude ein Kortisonpräparat verschrieben? Das ist absolut kontraproduktiv, weil Kortison das Immunsystem runterfährt und sich die Milben deshalb noch stärker vermehren können.


    Das habe ich mich eigentlich auch gefragt, weil ich dank Recherche auch herausgefunden habe dass es bei Sarcoptes kontraproduktiv ist. Eben jenes habe ich dem TA auch gesagt, aber er meinte wir müssen Prednisolon geben damit wir die gesamten Entzündungen im Körper und auf der Haut in den Griff bekommen.
    Der TA wollte uns ja auch wegen der vielen Allergien (Futter, Pollen u.v.m) einfach nur mit Cortison abspeißen, damit waren wir aber unzufrieden weil Leila zig Allergien hat (siehe: https://www.dogforum.de/leilas…ergikerleben-t163415.html), weswegen wir ja auch zum THP gewechselt haben der zusätzlich noch viiiel kostengünstiger behandelt.


    Zitat

    Dem Hund ging es damit nicht besser und letzlich haben wir mehrere Monate und eine sehr intensive (chemische) Behandlung gebraucht, bis wir die Räude im Griff hatten.


    Ich habe es schon befürchtet dass es wohl Monate dauern wird :( : Ich hoffe, dass wir Leila aber schnellst möglich wieder zu Freunden und Verwandten mitnehmen können, ohne dass diese danach die Wohnung intensivst putzen müssen!!


    Kannst du mir vielleicht sagen wie viel ihr für die Behandlung in etwa zahlen musstet?
    Also wir sind bisher (inklusive Allergiemittel) bei gut 900-1000€ dabei gut 150-200€ für die ersten Maßnahmen gegen die Räude.


    Zitat

    Zur Unterstützung für den Hund solltest Du was für den Aufbau des Immunsystems geben wie z.B. Hagebuttenpulver. Alles was das Immunsystem belasten könnte wie z.B. Impfungen etc. solltest Du während der Behandlung vermeiden.


    Danke für den Tipp! Ich habe auch gelesen dass man wohl Vitaminpräparate und Lachsöl verabreichen soll damit das Fell schnell wieder besser wird. Hast du da auch einen Tipp? Wir werden Freitag auf jedenfall den TA mal fragen ob er da etwas hochwertiges für uns hat.


    Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort! Auch an BirgitD!

  • Hallo,


    leider habe ich festgestellt, dass Tierärzte gerne zu Kortison greifen, nach dem Motto: "damit geht es dem Hund erst mal besser" und die Behandlung ist schön billig. Das man bei dem Verdacht oder dem nachgewiesenen Befall von Sarcoptes oder Demodex kein Kortison verabreichen sollte, kann man selbst als Laie prima nachlesen.
    Ich habe damals bei meinem Rüden auch selbst Recherche betrieben, weil ich an die Futtermittelallergie nicht so recht glauben wollte. Als dann beim von mir geforderten Bluttest Sarcoptes festgestellt wurde, hätte ich mir in den Hintern beißen können, dass ich die Kortisonspritze überhaupt zugelassen habe. Aber gut, nachher ist man immer schlauer. Schlimm daran war allerdings, dass mein Hund darunter leiden musste.


    Ich weiß nicht mehr genau, was wir damals bezahlt haben. Das ist schon etliche Jahre her. Der Rüde hatte einen sehr starken Befall (auch durch das Cortison) und Stronghold hat gar nicht geholfen. Er wurde über einige Wochen in Abständen von jeweils 10 Tagen mit Ivomec gespritzt. Jede Spritze kostete 20€, so um den Dreh. Ich denke, es waren bestimmt 10 Spritzen die er bekommen hat.
    Erschwerend kam bei uns noch hinzu, dass der Tierarzt unsere Hündin nicht mitbehandeln wollte, obwohl auch das empfohlen wird. Sie zeigte keine Symptome, aber sehr wahrscheinlich hat sie ihn immer wieder angesteckt, denn kaum war die Behandlung wenige Wochen abgeschlossen, fing das Jucken und Kratzen wieder von vorne an. Wir waren bei 3 Tierärzten und erst der letzte hat dann die Hündin auch mitbehandelt und damit haben wir Spuk dann endlich in den Griff bekommen. Wir haben unseren Rüden 3x wegen Sarcoptes behandeln lassen müssen.


    Wir haben zum Aufbau des Immunsystem nur Engystol (aus der Apotheke) oder Hagebuttenpulver gegeben. Ich bin kein Freund davon, alles mögliche zu verabreichen. Viel hilft nicht viel. Der Organismus ist durch die Räude selbst und die Behandlung eh schon stark belastet und alles was man an Mittelchen zusätzlich gibt, muss der Stoffwechsel auch irgendwie verarbeiten. Ich habe jetzt deinen anderen Thread nicht gelesen, aber wenn dein Hund eh schon Allergie belastet sein sollte, dann wäre ich mit der Gabe von diversen Mittelchen eh vorsichtig.


    Das Fell wurde bei unserem Rüden übrigens mit fortschreitender Behandlung von selbst wieder besser. Bei der ersten Spritzenkur dachte ich anfangs, da passiert gar nichts, zu dem das Jucken und Katzen noch schlimmer wurde. Aber das ist normal. Erst ab der 4. oder 5. Spritze hat er sich deutlich weniger gekratzt und gebissen. Aber wie geschrieben, er hatte auch einen sehr starken Befall.


    Der arme Kerl hat die Chemiebomben erstaunlich gut weg gesteckt. Wir haben regelmäßig die Leberwerte kontrolliert und ich glaube, wir haben zur Unterstützung auch ein homöopathisches Mittel nach der Spritzenkur gegeben, um die Leberfunktion und damit die Entgiftung zu unterstützen.

  • Hallo Silke, vielen Dank für die Antwort


    Zitat

    Hallo,
    leider habe ich festgestellt, dass Tierärzte gerne zu Kortison greifen, nach dem Motto: "damit geht es dem Hund erst mal besser" und die Behandlung ist schön billig.


    Den Eindruck habe ich auch deswegen geben wir heute schon weniger Cortison. Sie hat bisher 5 Tage eine Tablette bekommen und dann 2 Tage 2, heute wollen wir schon nur noch 1 1/2 geben und dann morgen mit dem TA klären, dass wir das nicht weiter haben wollen. Er hatte gesagt wegen der Entzündung wäre es zusammen mit dem Antibiotikum die schnellste Abhilfe...


    Zitat

    Er wurde über einige Wochen in Abständen von jeweils 10 Tagen mit Ivomec gespritzt. Jede Spritze kostete 20€, so um den Dreh.
    Erschwerend kam bei uns noch hinzu, dass der Tierarzt unsere Hündin nicht mitbehandeln wollte, obwohl auch das empfohlen wird.


    Leila hat Dienstag das Spot-on Advocate bekommen aber ich habe jetzt schon mehrfach gesagt bekommen und auch gelesen, dass Ivomec viel besser wirkt, auch darauf werde ich ihn morgen ansprechen!
    Ist ja super -.- So wurde das ja nur künstlich in die Länge gezogen!


    Zitat

    Wir haben zum Aufbau des Immunsystem nur Engystol (aus der Apotheke) oder Hagebuttenpulver gegeben. Wenn dein Hund eh schon Allergie belastet sein sollte, dann wäre ich mit der Gabe von diversen Mittelchen eh vorsichtig.


    Darüber werde ich mich mal informieren!
    Ja genau wegen der Allergien geben wir auch nur ungern Zusatzmittel oder generell Tabletten. Während des Barfens haben wir auch das Knochenmehl nach ein paar Tagen weggelassen weil sie darauf reagiert hat und das Kräuterkomplement auch nur Probeweise. Das Einzige was wir immer gegeben haben ist Leinenöl.


    Zitat

    Das Fell wurde bei unserem Rüden übrigens mit fortschreitender Behandlung von selbst wieder besser. Erst ab der 4. oder 5. Spritze hat er sich deutlich weniger gekratzt und gebissen.


    Okay! Hatte er denn auch schon so trockene Haut? Die sich leicht verdickt, verhornt anfühlt (so wie Elefantenhaut)? Das ist nämlich bei unserer der Fall.
    Seit dem sie das Cortison und das Anitbiotikum bekommt und das Spot-on drauf ist kratzt sie sich schon deutlich weniger (maximal 3-5 mal am Tag so wenig war es noch nie!), allerdings schläft sie eigentlich auch nur noch. Sie steht auch nur langsam auf wenn sie hört dass wir ihr fressen machen, normalerweise springt sie vom Sofa und rast in die Küche sobald sie das Rollo (das vor einem offenen schrank mit dem futter hängt) oder den Kühlschrank aufgehen hört.


    Ich hoffe mal, dass es Leila schnell besser geht und die Menge Cortison die sie bisher genommen hat es nicht verschlimmert hat :(
    Außerdem hoffe ich auch, dass sie das so gut weg steckt wie euer! Vielen Dank :smile:

  • Hallo,


    unser Rüde hat damals eine Kortisonspritze mit Deportwirkung bekommen. Die war bestimmt höher dosiert, weil sie über 4 Wochen wirken sollte. Vielleicht ist es mit der Gabe von Prednisolon eben nicht ganz so schlimm, weil es niedriger dosiert ist.


    Ich glaube, dass das Ivomec im Vergleich zum Advocate die wesentlich heftigere Chemiebombe ist. Wenn Advocate bei Deinem Hund hilft, würde ich es dabei belassen.


    So ein Milbenbefall ist für den Hund sehr unangenehm, noch dazu die vielen Mittelchen die er jetzt bekommen hat. Das schlaucht. Unser Rüde war auch weniger aktiv, obwohl er als Husky mit seinen damals 12 Jahren noch ganz gut dabei gewesen ist.


    Ich kann mich an die trockende Haut nicht erinnern. Nur an den unangenehmen Geruch. Auch nicht, dass sich so eine Art Elefantenhaut gebildet hat. Die kenne ich eigentlich nur im Zusammenhang mit Demodexmilben. Ist eine andere Milbenarten, ähnlich der Sarcoptesmilbe. Guck mal hier: http://www.tierklinik-birkenfeld.de/de/kat.php?k=30


    Übrigens: ein Bluttest zum Nachweis, ob die Räude überstanden ist, lohnt sich nicht. Ein positiver Titer kann bis zu 6 Monate im Blutbild nachgewiesen werden.


    Ich drücke die Daumen, dass Leila alles gut und schnell übersteht.


    Grüße
    Silke

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