Kreuzbandriss-Erfahrungsberichte

  • Hallo zusammen,


    ich bin noch ganz neu im Forum. Diesen Thread habe ich aber zuvor schon fast zur Gänze gelesen, leider aus aktuellem Anlass bei meiner Hündin.


    Sie ist 20 Monate alt. Vor einigen Tagen bemerkte ich, dass sie nach dem Ruhen nur auf 3 Beinen läuft. Sie läuft sich dann aber relativ schnell wieder ein und man merkt ihr dann gar nichts mehr an. Der TA machte ein Röntgenbild und sagte, dass es ein Kreuzbandriss ist, der aber wohl schon länger zurückliegen muss. Allerdings habe ich nichts was angeblich bei einem Kreuzbandriss typisch ist zuvor festgestellt. Kein Aufjaulen beim Rennen, kein Humpeln etc. Erst diese Anlauflahmheit vor einigen Tagen, die sie übrigens auch nur an 2 Tagen hatte und jetzt schon nicht mehr, zeigte, dass etwas nicht stimmt.


    Nächste Woche habe ich nun einen Termin in einer TK. Ich habe mich auch bereits mit den Operationsmethoden beschäftigt. Da meine Hündin fast 30 KG wiegt, würden wohl die TPLO oder TTA in Frage kommen. Die Klinik bietet alle möglichen Operationsmethoden an. Aber was ist denn nun sinnvoller TPLO oder TTA? Allerdings habe ich auch gelesen, dass man ältere Kreuzbandrisse heutzutage nicht mehr operiert und der Hund bzw. auch der Mensch ohne Kreuzband laufen können. Stimmt das? Ich möchte natürlich nicht, dass meine Hündin dadurch schlimme Arthrose bekommt.


    Vor der Operation selbst habe ich auch etwas Angst, bezüglich Narkoserisiko etc.


    Nächster Punkt ist, dass sie in die erste Etage muss. Die erste Zeit werde ich sie natürlich tragen. Danach würde ich gerne eine Gehilfe für sie nutzen um sie beim Laufen speziell bei der Treppe zu unterstützen. Ich weiß aber nicht, welche Gehhilfe am meisten Sinn macht. Grundsätzlich finde ich die, in denen die Hinterbeine eingefädelt werden nicht schlecht. Aber ist dass sinnvoll bei einem frisch operierten Bein?


    Meine Hündin hat eine gute Muskulatur, die nun natürlich nicht besser wird, da wir nur noch kurze Gassigänge an der Leine machen sollen bis zum Termin in der Klinik.


    Gern würde ich etwas zur Unterstützung der Gelenke zufüttern. Was macht da Sinn?

  • Hi, mein Snorri hatte auch einen Kreuzbandriss links. Diesen haben wir per Kapselraffung bei unserer TÄ operieren lassen. Das war im Oktober, es verheilt super und er kann auch wieder sehr gut darauf laufen.

    Jetzt hat er Mitte Dezember den (wahrscheinlich) Kreuzbandriss auf der rechten Seite.

    Meine TÄ sagt, es ist zu früh für eine Kapselraffung auf der neuen Seite, da die alte noch nicht abgeheilt ist. Daher wurde ich auch in eine Klinik geschickt.

    Diese soll eine Arthroskopie machen. Ich kenne mich damit gar nicht aus. Ich hatte es so verstanden, dass diese Arthroskopie eine Art der OP wäre, die dann nicht so schwer ist wie bei einer Kapselraffung.

    Jetzt hatte ich am Freitag den Termin in der Klinik - zur Begutachtung/Diagnose.

    In der Klinik sagte man mir dann, dass die Arthroskopie nur die Spiegelung wäre, um zu gucken, ob es wirklich ein Kreuzbandriss ist und wenn ja würde man dann direkt im Anschluss eine TLPO machen.

    Das wäre ja dann auch wieder eine richtige OP.

    Morgen rufe ich bei meiner TÄ an und lasse mich nochmal beraten. Ich bin jetzt nämlich völlig verwirrt.

    Ich dachte, die Arthroskopie wäre eine OP-Möglichkeit, sonst hätte meine Ärztin doch direkt gesagt, dass ich diesmal eine TLPO benötige?

    Genauso ist es für mich unverständlich, dass eine TLPO (bei der der Knochen gesägt wird) weniger "schwer" für den Körper ist, wie eine Kapselraffung?


    Ich hatte mich damals bei der ersten OP links extra für die Kapselraffung entschieden, weil mir der Gedanke, einen heilen Knochen zu zersägen unheimlich ist. Zudem wurde mir damals erklärt, dass bei der TLPO der Hund seeehr ruhig gehalten werden muss, bloß nicht wegrutschen darf und nix. Da Snorri ein richtiger Flummi/Wirbelwind ist und andauernd wegrutscht (bei uns ist viel Laminat), habe ich mich auch deswegen dagegen entschieden. Ich dachte, wenn dann was schief geht und das kaputt geht, ist ein Knochen im Eimer. Das hat die Ärztin in der Klinik aber komplett abgebügelt mit "das wäre früher so gewesen aber jetzt nicht mehr".


    Eigentlich will ich keine TLPO. In meinem Kopf ist das zu riskant.

    Kennt sich damit jemand aus bzw hat Erfahrungen und kann mal berichten, wie es bei eurem Hund war?

  • Die Arthroskopie ist keine OP die etwas "repariert". Sie dient dazu, um herauszufinden, was im Knie tatsächlich kaputt ist. In der Regel wird das dann sofort im Anschluss operiert, da der Hund schon in Narkose liegt. So wurde es mir zumindest erklärt.

  • Ja, in der Klinik hat man mir das auch so erklärt. Also dass das eine Spiegelung ist.
    Mich hat es nur verunsichert, dass meine TÄ halt meinte, ich soll in die Klinik weil sie keine Kapselraffung-OP machen kann weil zu früh und wir dann eine Arthroskopie machen müssen.

    Das klang halt nach einer OP. Sonst hätte Sie ja gesagt "Diesmal muss eine TLPO statt der Kapselraffung erfolgen".

    Und wenn man in der GOT nachschaut gibt es die Position 864 "Arthroskopische Operation" - wodurch ich das halt erst recht als OP angesehen habe.

  • Eine Arthroskopie gilt tatsächlich als OP. Aber keine, die den Schaden behebt. Musste ich aber auch genauer nachfragen.


    Von einer Kapselstraffung wurde mir bislang nichts erzählt. Ich werde dies aber in der TK ansprechen. Vielleicht ist das ja für meine Hündin eine Möglichkeit.


    Vor TPLO bzw. TTA habe ich auch Angst. Meine Hündin ist auch ein Flummi. Ich habe schon Respekt davor sie solange ruhig zu halten.

  • Kapselraffung ist nur was für kleine Hunde. Meine TÄ sagte, sie macht das nur bis 15 kg. Ich weiss nicht wie schwer dein Hund ist, ob das überhaupt noch geht. Du könntest aber statt der TLPO und TTA den Bandersatz wählen. Aber TLPO soll wohl die High-End Methode sein.


    Edit: Sehe gerade dass dein Hund 30 KG wiegt, daher ist dann Kapselraffung wie meiner sie hatte nicht möglich

  • Ich bin leider auch kein Experte kann nur von uns berichten. meine Beauceron Hündin (fast 12 Jahre damals, 32kg) hatte Anfang Juni 2022 eine TPLO und alles ging gut mit Physiotherapie und co. Ich hatte auch bedenken bei uns aufgrund des Alters, aber mittlerweile 7 Monate später ist alles wie neu. Auch Muskulatur ist wieder gleich stark dank Physiotherapie und vielen Übungen daheim.

  • Wie war das bei euch? Musstet ihr sehr aufpassen, dass der Hund nicht springt, wegrutscht oder ähnliches? Also war das sehr "empfindlich" oder hält das schon was aus? Ich habe halt echt angst weil meiner so ein blöder Bollerkopp manchmal ist und ich ihn nicht 24/7 im Auge behalten kann.

    Bsp: 2 Tage nach der OP bei der Kapselraffung hat er versucht ins Auto zu springen in dem Moment in dem ich die Autobox geöffnet habe. Mit Absturz und allem drum und dran. Während ich arbeite ist er bei meiner Mutter, wo nur Laminat und Fliesen sind und er legt sich in einer Tour auf die Schnute weil er ausrutscht....

    Das muss das aushalten und davor habe ich tierisch Panik. Wenn da was kaputt geht... ein Knochen kann man bestimmt nicht beliebig oft reparieren....

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