Nach FCP-OP ruhig halten - aber wie???

  • Hallo liebe Community,
    ich lese schon eine weile mit und muss nun auch mal eine Frage an euch stellen:
    Unsere Dalmatinerhündin ist im Alter von 12 Wochen bei uns eingezogen. Als sie 4 oder 5 Monate alt war, fing es an, dass sie nach dem Schlafen stark auf dem linken Bein lahmte.
    Danach gab es immer mal wieder eine Phase, in der sie lahm ging. Anfang November wurde sie kastriert, die Narkose haben wir gleich ausgenutzt und Schulter und Ellebogen geröngt.
    Laut Tierärztin waren die Bilder einwandfrei und es wurde keine Ursache für das Lahmen gefunden.
    Es war dann eine Zeit lang wieder gut, jedoch jaulte sie beim Spiel mit Anderen manchmal urplötzlich auf und lahmte stark auf einer Pfote - dies jedoch links und rechts.
    Letztendlich war es so, dass sie zwar nie richtig lahm ging (Meinem Freund und dem Hundesitter z.B. ist nie etwas aufgefallen), mir fiel aber schon auf, dass sie irgendwie "klamm" und steif ging und auch die Pfoten nach außen stellte.
    Anfang Januar hatte ich dann einen Termin in der Tierklinik bei einem Spezialisten - dieser stellte schon beim Fühlen und laufen fest, dass beide Ellebogen nicht in Ordnung sind. Eine Woche später wurde ein CT mit anschließender OP gemacht. Diagnose:FCP!
    Es ist für uns echt ein Schlag, wir haben extra darauf geachtet, sie keine Treppen laufen zu lassen, allerdings muss ich gestehen, dass wir uns an diese Regel: 1 Minute je Lebenswoche pro Gassigang nicht gehalten haben.
    Sie ist ein sehr aktiver Hund, der herumtobt, als gäbe es keinen Morgen mehr.
    Der Tierarzt versicherte mir, dass wir keine Schuld an der Erkrankung haben, da es genetisch bedingt sei, aber Vorwürfe mache ich mir trotzdem.. Ich habe gelesen, dass sowohl Genetik als auch zu viel Belastung ursächlich für FCP sind.
    Naja..nun mal zu unserem eigentlichen Problem: Laut Anordnung des Tierarztes darf Emily die nächsten zwei Wochen nach der OP (Die OP war letzten Mittwoch) gar nicht laufen, lediglich zum Geschäfte verrichten darf sie raus. Nach den zwei Wochen darf sie 3x täglich 5 Minuten an der Leine laufen und dies wird dann alle zwei Tage um weitere 5 Minuten erhöht. Bis wir bei 45 Minuten angekommen sind. Abschlusskontrolle ist dann nach 6 Wochen.
    Dann steht auch noch die andere Seite an :verzweifelt:
    Das Problem fängt schon in der Wohnung an: Emily hat offenbar keine Schmerzen, denn schon am Tag nach der OP lief sie ganz normal durch die Wohnung. Ich habe die Befürchtung, dass die Bewegung in der Wohnung schon zu viel ist. Wenn wir nach Hause kommen, freut sie sich total und ist natürlich aufgekratzt. Zum Glück schaffen wir es, sie nicht hochspringen zu lassen, aber wenn sie z.B. hört, dass wir in der Küche was machen, trabt sie durch die Wohnung. So viel zum Thema ruhig halten :/
    Sind wir mit ihr unten, setzt sie sich natürlich nicht direkt hin um ihre Geschäfte zu machen, sondern muss erst einige Meter laufen, um die richtige Stelle zu finden. Dabei ist sie so voller Energie, dass sie sich stark in die Leine hängt und natürlich stark mit den Vorderpfoten zum Einsatz kommen.
    Vorhin haben wir eine Freundin getroffen, die manchmal mit ihr raus geht - sie ist ausgeflippt vor Freude und ist mehrmals hochgehopst. Ich habe versucht, diese Hopser abzufangen und bin schnell wieder von der Freundin weg - aber dennoch war dies ja Belastung für das Gelenk..
    Ich mache mir echt sorgen. Wir haben erst eine Woche rum und Emily bewegt sich meiner Meinung nach schon jetzt mehr, als sie sollte. Wie soll das noch die restlichen Wochen werden?
    Sehe ich das zu eng und es ist halt einfach nicht machbar, sie noch ruhiger zu halten? Oder habt ihr Tipps?
    Schlagt mich nicht, aber ich hatte sogar schon den Gedanken, ob es eine Möglichkeit wäre, den Hund ruhig zu stellen, mit irgendwelchen Mitteln. Ist aber sicherlich zu schädlich für den Hund.
    Ansonsten muss ich sagen, dass Emily eine wirklich liebe Maus ist. Sie ist in der Wohnung wirklich ruhig, geht brav in ihr Körbchen und schläft viel. Wir machen kleine Spiele (habe z.B. so ein Intelligenzspielzeug gekauft), damit sie wenigstens etwas Abwechslung hat, aber sie ist nun mal ein Laufhund, der laufen will..
    Ich würde mich über Erfahrungsberichte und Tipps freuen!
    LG!

  • Hallo,
    Ich vermute du meinst FPC (fragmentierter processus coronoideus)? ;)
    Die Gedanken die du dir machst sind durchaus gerechtfertig und es ist äußerst wichtig, dass Emily ruhig hält und die Pfote so wenig wie möglich belastet. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Folgeerkrankungen auftreten und das wäre bei einem solch jungen Hund wirklich schlimm. Sicherlich bekommt sie doch Schmerzmittel, sonst könnte sie kaum schmerzfrei sein?
    Das ihr Denkspiele mit ihr macht ist gut unnd wichtig, sodass sie ein wenig ausgelasteter ist. Es steht fest, dass es immer anstrengend ist einen so jungen und agilen Hund ruhig zustellen und ich kann nachvollziehen, dass ihr ein schlechtes Gewissen habt, wenn sie abends unausgelastet und frustriert ist, doch im Moment ist das das Beste, dass ihr für sie tun könnt. Das werdet ihr merken, wenn sie im Sommer wieder über die Wiesen flitzt, also weiter so! :smile:
    Habt ihr eine Box für sie? Ihr täte ein Ort gut, an dem sie gelernt hat oder eben nun lernen wird, dass sie dort Ruhe halten muss.
    Der Gedanke sie durch gabe eines Beruhigungsmittels etwas zu besänftigen ist im Extremfall möglich, da würde ich dir dann aber zu homöopathischen Mitteln raten, also sprich vielleicht einmal mit einem Tierheilpraktiker (wichtig ist die Verträglichkeit mit den anderen Medikamenten!!)
    Eine weitere Möglichkeit ist das reduzieren der Schmerzmittel, sodass sie sich selbst ein wenig schont, daher kommt es nämlich, dass sie problemlos auf der operierten Pfote läuft. Das sollte aber in jedem Fall mit dem behandelnden Tierarzt besprochen werden!! Wichtig, gerade für mich als Hundephysiotherapeutin, ist jedoch hierbei auch das Schmerzgedächnis, denn durch die Schmerzen schont sie die Pfote (was auch das Ziel wäre), jedoch wird das Schonen und der erwartete Schmerz zu einer Angewohnheit, die ihr später eventuell wieder abtrainiert werden muss.
    Auf jeden Fall würde ich euch nach den beiden OPs ohnehin zu einem guten Physiotherapeuten raten, der Emily noch nachbetreut und schonend wieder aufbaut, denn man darf nicht vergessen, dass durch die fehlende Belastung nun auch Muskeln abgebaut werden, sich Bänder und Sehnen verkürzen und Gelenkkapseln verengen. Dadurch verliert sie sowohl an Beweglichkeit, als auch an Stabilität!


    Zuletzt möchte ich euch noch daran erinnern auf ihr Gewicht zu achten. Wenn sie die nächsten Wochen ohne viel Bewegung verbringt sinkt ihr Kalorienbedarf und dadurch ihre Futterration. Außerdem neigt man oft dazu seinem Hund was zwischendurch zu geben, wenn er einem Leid tut. Das ist natürlich auch völlig in Ordnung, wenn man darauf achtet, dass er davon nicht zunimmt. Denn das letzte was frisch operierte Hunde brauchen ist noch mehr Belastung auf der entsprechenden Gliedmaße. :smile:


    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.


    Liebe Grüße
    flowergirl

  • FPC und FCP : beide Abkürzungen sind richtig, da es drauf ankommt, ob es Englisch oder Latein ist.


    Ansonsten schließe ich mich dem Beitrag von Flowergirl an...das schafft ihr!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!