plötzlich unglücklich nach Einzug von Hundewelpe

  • Kann es sein, daß ihr zuviel "Gewese" um den Hund macht?
    Klar ist es eine gewisse logistische Herausforderung, aber das war es dann doch auch.
    Der Hund verändert doch nicht das komplette Leben - man muß doch nur seine Freizeit "etwas" Hundgerecht gestalten.
    Kann das nicht ganz nachvollziehen. Selbst wenn sich der Partner ein Tier anschafft vor dem man(n) ehrlich gesagt nicht nur Respekt sonder schon "etwas" Angst hat (weil etwas größer als Hund ;) ), und deshalb nur für die logistische (niedere) Arbeiten zuständig ist, kommt da nicht das Gefühl auf unglücklich zu sein.
    (Auch wenn man zu dem Tier keine persönlich Beziehung hat und sich bei Erledigung der logistischen Aufgaben zusammenreißen muß)
    Vielleicht bin ich auch zu einfach gestrickt und mache mir zu wenig Gedanken. ;)

  • Zitat

    Kann es sein, daß ihr zuviel "Gewese" um den Hund macht?
    Klar ist es eine gewisse logistische Herausforderung, aber das war es dann doch auch.
    Der Hund verändert doch nicht das komplette Leben - man muß doch nur seine Freizeit "etwas" Hundgerecht gestalten.


    Wenn man sich dran gewöhnt hat, fühlt es sich tatsächlich fast so an.
    Dann merkt man gar nicht, dass man ständig irgendwas organisieren muss.
    Und das nicht nur in der Freizeit. Wenn du arbeiten bist, musst du ihn entweder mitnehmen, woanders parken oder allein zuhause lassen, dann musst du aber pünktlich sein, damit er nicht ZU lange alleine ist.


    Dieses Forum hat ich weiß gar nicht wie viele Seiten, die sich nur um dieses eine Thema drehen.
    Und das zurecht.
    Und trotzdem gibt es täglich neue Probleme und Gedanken, die hier noch nicht niedergeschrieben wurden.


    Ein Hund krempelt dein Leben komplett auf den Kopf.
    Aber er macht das so raffiniert und charmant, dass du es kaum merkst ;)


  • WORD! :gut:

  • Ich finde du machst dich viel zu verrückt! Du machst ja nur dieses und jenes und das noch und dazu das und nebenbei auch nur noch die Welpenstunde...
    Ihr seid jetzt noch zwei "fremde" Individuen, die ihr Leben langsam aufeinander einstimmen. Es ist ganz normal, dass man sich am Anfang noch unwohl fühlt, die Verantwortung einen eventuell erdrückt etc.


    Um dich etwas zu beruhigen:
    Ich habe mit meinem zweiten Welpen fast gar nichts gemacht und aus ihm ist ein toller Hund geworden! Eben genau WEIL ich ihn als Welpe oft einfach ignoriert habe fordert er nun auch sehr wenig ein und sobald wir in der Wohnung sind wird einfach gepennt, weil in der Wohnung wird halt nicht groß bespaßt. (von egoistischem Schmuseforderungen meinerseits mal abgesehen, denen er aber sehr gerne nachkommt).
    Ich konnte mit Welpen aber generell nie viel anfangen. Ich finde sie zu weich und zerbrechlich und .. kA..
    Ich mag es lieber wenn sie groß sind und robust und man was zum anpacken hat.
    Deswegen ist meine "Welpenliebe" auch immer sehr auf der Strecke geblieben. Geschadet hat es aber keinem von beiden Hunden. Die Bindung baute sich mit der Zeit von ganz alleine auf.
    Ich bin außerdem der festen Überzeugung, dass ein Hund keine Liebe braucht! Ein Hund braucht in erster Linie nur Sicherheit. Er möchte Vertrauen fassen können. Das kommt hauptsächlich mit der Zeit. (was nichts daran ändert, dass ich meine beiden über alles Liebe)


    Sei einfach du selbst! Denk nicht drüber nach ob du genug tust.. mach einfach nur genau das wozu du Lust hast und nicht mehr! (vom nötigsten lösen lassen und füttern mal abgesehen). Das klingt jetzt vielleicht radikal, aber genau das hilft! Wirklich.. Schei** auf die ganzen Bücher, Schei** auf das was die Leute sagen, was man unbedingt wann und in welcher Menge zu tun hat.. das einzige was du nur noch beachten solltest ist, dass du ihn auch kein bisschen in Schutz nimmst, nur weil er ein Welpe ist.


    Du wirst sehen wie schnell du aber ganz automatisch anfängst ihm die wichtigsten Kommandos beizubringen, eben weil sie gebraucht werden im Alltag. Du wirst sehen wie du plötzlich doch Lust bekommst mit ihm zu spielen und du wirst merken wie du plötzlich Sehnsucht danach hast mit ihm zu schmusen.
    Das wird aber erst kommen, wenn du nicht mehr meinst alles gezwungenermaßen in den Tagesablauf einbauen zu müssen. Und es wird in dem Ausmaß kommen, wie du es möchtest und nur das ist auch sinnig, weil du ja auch nur das später geben willst und sich der Hund an deine Bedürfnisse anpasst.


    Du solltest nicht den Tagesablauf planen und dann den Hund und dich da rein setzen, sondern mit dem Hund zusammen müsst ihr beide euren eigenen Tagesablauf entwickeln!
    Und das passiert ganz automatisch. :)


    Lg

  • Wenn ich das so lese fühle ich mich direkt wieder in den Juni/Juli versetzt.
    Ich habe es mir alles so schön mit dem Welpen ausgemalt und in der Realität war ich einfach nur fertig, weil sie nicht 3 Stunden am Stück durchgeschlafen hat, absolut nicht daran gedacht hat, Pipi draußen zu machen, wenn das Wetter nicht so schön ist oder sie es einfach nicht für nötig gehalten hat.
    Mit meinem Althund war das alles eher unkomplizierter, aber Lucie war der Meinung immer zu heulen, als würde man sie abstechen, wenn sie Hunger hatte, müde war, man sie kurz nicht mit ins Bad genommen hat oder was ihr alles so eingefallen ist. Sie hat sich benommen wie ein kleines Baby, was ich definitiv nicht haben wollte.
    Hätte ich sie nicht in der Zeit zum Lebensmittelpunkt gemacht wäre sie definitiv nicht so geworden, aber ich wollte einfach nur meine Ruhe und das ging einfach nicht, wenn der Hund nicht zufrieden war.


    Jetzt, ein halbes Jahr später, sind wir ein absolutes Dreamteam und ich kann nicht mehr verstehen, wie ich jemals daran denken konnte dieses kleine Monster abgeben zu wollen. Das wird dir bestimmt auch bald so gehen! Kopf hoch =)

  • Zitat


    Aber er macht das so raffiniert und charmant, dass du es kaum merkst ;)


    Ok, dann hab ich es nicht mitbekommen! Dann sind Terrier wohl zu schlau für mich ... ach nein charmant! :lol:


    Ich muß Dir natürlich zustimmen, daß man eine ganz gute Logistik um des Thema Hund "basteln" muß - und man kommt schon mal in Streß, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man es sich gedacht hat.
    Aber umsomehr freut man sich denn über die Nasen, wenn man dann mit ihnen eine Runde in Ruhe drehen kann.

  • Zitat


    Sei einfach du selbst! Denk nicht drüber nach ob du genug tust.. mach einfach nur genau das wozu du Lust hast und nicht mehr! (vom nötigsten lösen lassen und füttern mal abgesehen). Das klingt jetzt vielleicht radikal, aber genau das hilft! Wirklich.. Schei** auf die ganzen Bücher, Schei** auf das was die Leute sagen, was man unbedingt wann und in welcher Menge zu tun hat.. das einzige was du nur noch beachten solltest ist, dass du ihn auch kein bisschen in Schutz nimmst, nur weil er ein Welpe ist.
    Lg


    Klingt tatsächlich radikal und ich bin sicher, eine ganze Menge User hier werden dich dafür auf dem Scheiterhaufen brennen sehen wollen.
    All diejenigen, die drauf pochen, dass Hundi dies und das fressen soll, wie unverantwortlich man ist, wenn man ihm dies und das ganz toll tolle teure Futter vorenthält. Wie böse, grausam und tierquälerisch man ist, wenn man ihm mal eine Dose aus dem Supermarkt füttert. Dass JEDER Hund mindestens 8 Stunden am Tag Auslauf haben muss.
    Dieser ganze gequirlte Quatsch.


    Yunari bringt es (radikal) auf den Punkt.
    Ihr müsst ein Gespann sein, das sich versteht. Ihr müsst den selben Lebensrhythmus haben und "gleich ticken".


    Wenn das passt. Dann seid ihr ein gutes Team.


    Ich habe mir eine relativ anspruchslose, verpennte Supermaus ins Haus geholt. Genau das passt zu mir.
    Ein Bordercollie wäre mir viel zu anstrengend, genau wie viele andere Hunderassen auch.
    Ich bin ein Faultier und mein Hund ist auch eins.
    Türlich haben wir auch Probleme. Aber unter'm Strich ist es ein Hund der ziemlich genau in meinen Lebensrhythmus passt, auch wenn sie noch einiges über ihn lernen muss und ich über ihren.

  • Zitat

    Ok, dann hab ich es nicht mitbekommen! Dann sind Terrier wohl zu schlau für mich ... ach nein charmant! :lol:


    Ich muß Dir natürlich zustimmen, daß man eine ganz gute Logistik um des Thema Hund "basteln" muß - und man kommt schon mal in Streß, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man es sich gedacht hat.
    Aber umsomehr freut man sich denn über die Nasen, wenn man dann mit ihnen eine Runde in Ruhe drehen kann.


    Kurz zum Leben umkrempeln:


    Ich wollte ja schon einen Hund seit ich denken kann. Jetzt hab ich sie endlich. Und was soll ich sagen: Sie hat tatsächlich mein GANZES Leben auf den Kopf gestellt.


    Klar ich hab mich auch ausführlichst informiert, wusste "im Prinzip" auf was ich mich einlasse. ABer trotzdem ist es dann schon nicht ganz einfach, wenn man es zu spüren bekommt.


    Ich bin ja noch "relativ" jung und voller Tatendrang. War of mir Freunden unterwegs, bin weggegangen, shoppen, hab Ausflüge gemacht etc. Auch wenn ich sagte, dass ich kein Problem damit habe wegen dem Hund darauf zu verzichten, so fällt es mir nicht ganz so einfach.


    Vielleicht war mein Leben davor einfach so "hundefeindlich". Aber für mich war es definitiv eine Wandlung um 180°.


    Joggen? Mit dem Welpen geht nicht. Also erst spazieren gehen und dann joggen? Nee, danke
    Ausflug mit Freunden? Therme? Ja nee, Hund kann nicht so lange alleine bleiben
    Silvester? Sorry, will den Hund nicht alleine lassen
    Beachen im Sommer? Klar ein paar Stunden kann ich, dann "muss" ich heim zu meinem Hund
    Urlaub? Ja gerne, aber Fliegen geht nicht, will ds dem Hund nicht antun. Achja und südliche Länder auch nicht, wegen den Krankheiten. Dann Ostsee?? Wo ich doch so schnell friere...
    Winterurlaub Klar- der Hund bleibt den ganzen Tag auf der Hütte. Ach, ich vergaß. Da sind ja keine Hunde erlaubt.
    Neue Liebe Ist schon schön so eine Zweisamkeit. Aber spontane Ausflüge, Wochenendreisen etc. sind halt auch nicht drinnen
    Beim Freund mit einziehen? Achja keine Hunde in der Wohnung erlaubt
    Wohnung mit Hund Wohnungssuche wird sich nicht gerade einfach gestalten
    schwimmen gehen? ja gerne? Oh nein, Hunde sind am See nicht erlaubt
    ...
    (ich denke ihr versteht auf was ich rauswill)



    die Liste geht wahrscheinlich endlos so weiter.


    So, das hört sich jetzt etwas negativ an. Versteht mich bitte nicht falsch. Ich hab nichts gegen diese Veränderungen. Mein Hund ist mir das allerwichtigste in meinem Leben. Aber hätte ich nicht die Unterstützung von meinen Eltern, wäre es schon ziemlich schwer, wenn nicht sogar unschaffbar in meiner Situation.


    Ich denke, wenn man noch so jung ist und noch keine Kinder hatte, ist das schon schwer. :schweig:


    So nun bin ich auch wieder weg und:


    CANDY IST DAS BESTE WAS MIR PASSIEREN KONNTE (obwohl sie mein Leben total auf den Kopf gestellt hat)


    LG Sandra


    P.s. und das ist der ganz "normale" Alltag.


    Was ist wenn jemand unvorhergesehen umziehen muss? Ein Schicksalsschlag in der Familie ist? Der Hund nicht alltagstauglich ist? In der Wohnung bellt? Keine Fremden in die Wohnung lässt? So leinenaggressiv ist, dass spazierengehen keinen Spaß mehr macht?...

  • Abermals vielen Dank für eure Einträge und Tipps!!!!
    Dann werde ich jetzt mal "einen Gang runter schalten" und versuchen, nicht über jedes Detail nachzudenke bzw. zuviel über alles nachzugrübeln. Ich mache da eindeutig eine wissenschaftliche Arbeit daraus, das sollte es wohl auch nicht sein. Noch dazu ist sie wirklich soooo brav und unkompliziert und passt eigentlich sehr gut zu mir. Aber es ist mein Fehler, dass ich zuviel über alles nachdenke. Ich versuche mich jetzt mal auf das hier und jetzt zu konzentrieren und nicht permanent an die Zukunft und das und das und das zu denken.
    Ich werde mir die Beiträge am besten täglich durchlesen!


    DANKE euch allen!!!!!!!
    Stephanie

  • Zitat


    Ich vernachlässige sie keinesfalls, aber ich merke, dass mir die Kraft & Energie fehlt, unser Leben "bunt & aktiv" zu gestalten, da ich mich am liebsten nur vergraben möchte. D.h. wir gehen zwar natürlich Gassi & spazieren und Futter & Spielen & Streicheleinheiten gibts, aber mehr auch nicht (bis auf Welpenschule). Andere Leute machen voller Elan das und das und das und ich frage mich nur, wo die ihre Motivation dafür bekommen?!


    Bitte mache auf keinen Fall den Fehler danach zu schauen was andere Leute machen. Weißt Du, ich bin prinzipiell ein recht fauler Mensch. Wenn ich andere Leute ansehe, die das ganze Wochenende unterwegs sind von Sport am Morgen über Zoo-Ausflug am Mittag bis zur Party am Abend während ich direkt nach dem Spaziergang auf die Couch falle und erstmal eine Stunde Mittagsschlaf halte, könnte ich auch denken „warum komm ich nicht in die Gänge und lieg hier so rum“. Die Antwort ist: Ich bin nicht andere Leute! Und bei deren Pensum würde ich mich total unwohl fühlen.


    Gassi&Futter&Spielen&Streicheleinheiten – mehr brauch Deine Kleine auch noch gar nicht. Noch nicht mal den Spaziergang (oder unbedingt die Welpenschule).
    Die Kleinen haben eh viel bunte Knete im Kopf – da musste Dir also keine Sorgen machen, dass Du Euer Leben nicht ausreichend bunt gestaltest. Und die Aktivität zumindest auf den Hund bezogen kommt (selbst bei faulen Menschen wie mir) von ganz alleine je älter der Hund ist und länger man mit dem Hund zusammenlebt. Plötzlich hast Du Lust grade jetzt im strömenden Regen einen richtig langen Spaziergang zu machen.


    Es gibt übrigens genügend Hunde deren tägliches Programm nicht so „bunt&aktiv“ gestaltet ist, wie uns Magazine, Bücher und auch Internetforen glauben machen wollen. Die sind mit ihrem langweiligen Spaziergang und dreimal Ball werfen auch nicht wirklich unglücklich.


    Also mach Dich nicht verrückt. Mach das was in Dein Leben passt und lass Dir nicht vom Blick auf andere aufzwingen, was Du noch alles machen könntest.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!