Welpe und berufstätig?

  • Hallo ihr Lieben!
    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und mir ein paar Tipps geben:
    Ich wünsche mir schon seit einigen Jahren nichts sehnlicher, als mir einen Golden Retriever Welpen nach Hause zu holen. Da ich momentan in einer Mietwohnung wohne, in der keine Hunde erlaubt sind, und ich auch erst in 2 Jahren mit meinem Studium fertig bin, dann erst Geld verdiene, werde ich mich auch noch mind. 3-4 Jahre gedulden müssen. Trotz reichlicher Überlegungen finde ich in meinen Zukunftsplänen (Arbeiten, Kinder, Hund) nicht den passenden Zeitpunkt, bzw. bin mir nicht sicher, wie ich es organisieren könnte, dass ich meinen Welpen gut erziehen kann, er sich wohlfühlt bei uns Zuhause (genug raus kommt) und ich nebenher meinen Beruf als Ärztin ausüben kann (in 2 Jahren). Ich weiss, dass es vor allem am Anfang schwierig ist und viel Arbeit bedeutet, aber es ist mir das so sehr wert und ich bin mir sicher, dass obwohl mein Freund und ich generell erstmal ganztags arbeiten wollen, wir dem Welpen sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit schenken könnten.
    Ist jemand von euch Vollzeit berufstätig gewesen oder hat Ideen, wie man Kinderplanung, Hunderziehung mit Urlaub/Mutterschutzzeit/Elternzeit/Halbtags arbeiten/Ganztags arbeiten unter einen Hut bringen/überbrücken könnte? Denn ich kann schlecht einfach so ein Jahr Urlaub nehmen, um mich ganz der Erziehung meines Hundes zu widmen und in der Mittagspause können mein Freund und ich auch nicht heimfahren um mit unserem Hund rauszugehen. Sind meine Vorstellungen trotzdem irgendwie realisierbar? Was denkt ihr?
    Ich möchte einfach nicht warten, bis ich in Rente bin, bevor ich mir meinen großen Traum erfülle und es gibt ja auch andere berufstätige Paare, die es irgendwie geschafft haben!
    Ich wäre super glücklich über ganz viele, ausführliche Erfahrungsberichte!!! :-)

    Liebe Grüße!

    PS: Habt ihr Buchempfehlungen zum Thema vor dem Welpenkauf, Welpenhaltung, Erziehung und/oder speziell zum Thema Golden Retriever? Muss für den Beginn noch nicht zuu speziell sein! Danke!

  • Hallo,

    warum willst du denn einen Hund, wenn du ihn generell acht Stunden mind. alleine lassen musst? Das solltest du einem Hund nicht antun, bei aller Euphorie....
    Vielleicht kannst du dich ja um Betreuung kümmern. Immer noch nicht ideal (in meinen Augen), aber bessser als gar nichts.

    Für die Welpenzeit, vielleicht könntet ihr nacheinander viel Urlaub nehmen? In zwei Wochen wird er weder stubenrein, noch acht Stunden oder mehr alleine bleiben können.

    Wegen Kinder:
    Also ich habe selbst einen Welpen und ich könnte mir nie im Leben noch ein Baby/Kleinkind dazu vorstellen. Ein Welpe schläft natürlich viel, aber die Zeit, in der er wach ist, da ist auch schonmal Action angesagt, in der man sich auch um den Hund kümmern muss. Ich(!) würde das, aus Respekt vor Hund und Baby, nicht gleichzeitig managen wollen.

    Allgemeine Tipps:
    Ich würde dir u.a. dieses Buch empfehlen:
    http://www.amazon.de/Hundepsycholog…en-Individualität/dp/3440097803/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1356323713&sr=8-1

    Von Cesar Millan würde ich(!) dir abraten. Auch sonstige Gewaltmethoden.

    Ansonsten ist es natürlich wichtig (in meinen Augen), sich einen seriösen Züchter auszusuchen. Weiß nicht, ob du schonmal beim VDH auf der Seite warst:
    http://www.vdh.de/welpen/serioese-zuechter-erkennen

    Zusammenfassend:
    Wenn beide ganztags arbeiten würde ich keinen Hund ins Haus holen. Eine Betreuung wäre für mich nicht das richtige. Wenn einer halbtags arbeitet, oder den Hund mit zur Arbeit nehmen könnte, dann sieht das wieder anders aus. Auch würde ich keinen Welpen mit Baby/Kleinkind gleichzeitig einplanen.
    Aber das ist alles nur meine persönliche Meinung, das kann jeder handhaben wie er will. Bitte nicht mit Steinen werfen....

  • Diese ganzen Überlegungen kenne ich.

    Ich hatte mit 15 einen Golden Retriever bekommen. Bei uns in der Familie war von Anfang an klar, dass es zwar "mein" Hund sein sollte im Sinne von kümmern, erziehen etc. aber sowohl das Finanzielle als auch der Hund - wenn ich mal zum Studium gehe - bei meinen Eltern bleibt. So wars dann auch.

    Seit ich dann mit 18 ausgezogen bin, wollte ich immer wieder einen Hund haben. Aber wie das so ist: Studium, erster Job usw. Ich habe mir kein Zeitziel gesetzt sondern gesagt, dass die Umstände passen sollen.

    Für mich war eine Grundvoraussetzung ein Haus im Grünen. Dann habe ich jetzt das Glück, dass ich mit Mann zusammen bin, der den Wunsch erstens mitgetragen hat und auch heute im Praktischen mit umsetzt. Dadurch, dass er tagsüber meist zu Hause ist, geht er immer eine große Runde und ist einfach da für den Hund. Der Rest - morgens/abends/am Wochenende spazieren, Erziehung, Füttern, Arztbesuche, Bürsten, staubsaugen (ja, das ist ein großer, großer Zeitposten bei einem Hund mit Unterwolle) - bleibt dann aber an mir hängen ;)

    Wirst Du als niedergelassene Ärztin arbeiten oder im Krankenhaus? Und wie arbeitet Dein Freund?

    Als niedergelassene Ärztin mit eigener Praxis könntest Du den Hund ggf. mitnehmen und in einem Nachbarzimmer unterbringen (macht meine Augenärztin so). Im Krankenhaus hättest Du Schicht-Dienst.

    Bei uns ist es so, dass ich einen ganz normalen Vollzeitjob habe, gern auch mal mit Überstunden. Mein Mann ist aber Rettungsassistent und hat 12 h-Schichten. D.h. er hat prinzipiell schon mal zwar längere aber dafür weniger Arbeitstage als ich. Dann hat er viele Nacht- und Wochenendschichten. Am Ende kommen wir im Monat auf 3-4 Tage die wir organisieren müssen. Manchmal nehme ich mir einfach einen Tag oder einen halben frei oder mein Mann tauscht einen Tag mit nem Kollegen. Manchmal geht Janosch in die Hundetagesstätte. Manchmal bleibt er alleine im Garten. An letzteres haben wir ihn behutsam gewöhnt. Dadurch ist er sehr entspannt wenn er draußen ist, beobachtet ein bisschen Nachbars Hühner, jagt mal ne Katze vom Grundstück, buddelt Knochen aus und verbuddelt sie dann wieder und schläft den Rest des Tages einfach unter einem Strauch.

    Ich finde also nicht, dass man prinzipiell zwei Berufstätigen abraten muss. Man muss nur die individuellen Gegebenheiten betrachten.

    Wie wir allerdings noch ein Kind unterbringen würden, wissen wir dafür nicht. Darüber machen wir uns Gedanken, wenn meine Mutter in zwei Jahren zu uns in die Nähe ziehen wird. Anders klappt das einfach nicht.

    Bei uns kam aber der Hundewunsch vor dem Kinderwunsch. Wenn es bei Euch andersherum ist (so klingt es für mich raus) würde ich Euch erstmal raten Euch auf den Kinderwunsch zu konzentrieren.

    Eine Freundin von mir ist anderthalb Jahre in Elternzeit gegangen und sie haben sich, als das Baby 6 Monate alt war, einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim geholt. Das hat super geklappt. Der Hund war schon stubenrein, musste also nicht aller 2 Stunden zum Pipi raus, er ist schon gut an der Leine gelaufen und meine Freundin hat Spaziergänge mit Hund und Kind machen können. Sicherlich ein Glücksgriff. Aber das wäre doch auch eine Option.

    Wegen Büchern. Ich habe hier auch noch 3-4 Bücher speziell zum Goldie stehen. Aber die sind halt schon aus den 90-ern. Ich hab die als Janosch zu uns kam und ich die Berner Sennen-Bücher durch hatte auch nochmal durchgelesen und festgestellt - eigentlich braucht man nicht wirklich ein Rassebuch. Meist steht in den Büchern 10 Seiten was zur Rasse und der Rest ist Haltungs-, Erziehungs-, Ernährungs- und Gesundheitsratgeber.

    Empfehlen kann ich das "Welpenbuch" von Kosmos.

    Ansonsten hab ich letztens gesehen "Retrieverschule für Welpen". Da wird halt auch ein bisschen rassespezifische Erziehung mit eingebracht (wie man Dummytraining aufbaut usw).

    Super fand ich auch: "300 Fragen zum Hundeverhalten". Ist ein recht gutes Einsteigerbuch, weil es viel Grundwissen vermittelt. Allerdings geht es nicht wirklich in die Tiefe. Es vermittelt aber kurz und knapp wieso ein Hund eventuell Kot frisst, warum man keinen Schnauzgriff anwenden sollte, wieso ein Welpe pfötelt etc.

  • Als wir unsere Chili letztes Jahr als Welpe holten war meine Tochter grad knapp 2 Jahre alt. Da ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wieder gearbeitet hab, weil sie erst mit 3 in den Kindergarten sollte, war das der ideale Zeitpunkt für einen Welpen.
    Dazu kam noch das es ein Sommerwelpe war. Ich hatte also nicht sehr häufig den Stress mit Kind und Hund sehr oft raus zu müssen weil ich eh den halben Tag mit den beiden im Garten war :D Und wenns doch mal schnell gehen musste entfiel das lange anziehen vom Kind. Bis ich meine Tochter in eine dicke Jacke und Schuhe bekommen hätte, wöre es für den Welpen eh schon zu spät gewesen wenn er muss.
    Aber die Zeit in der ein Welpe so oft raus muss geht ja auch schnell rum. Nach einigen Wochen wirds ja schon immer seltener.
    Ich hatte also alle Zeit der Welt sie stubenrein zu bekommen, sie langsam ans allein bleiben zu gewöhnen und zu erziehen.
    Bis vor kurzem habe ich dann wieder gearbeitet, allerdings nur abends und am Wochenende wenn mein Mann auch da ist weil unsere Tochter erst seit August im Kindergarten ist und für sie ja eh jemand da sein musste.


    Ich muss aber sagen das Chili jetzt zwar sicher 8 Stunden alleine bleiben könnte, ich ihr das aber als Dauerzustand nie antun würde. Durch unsere Tochter und weil wir bald ein zweites Kind bekommen ist eh klar das ich nur halbtags oder eben wieder abends und am Wochenende arbeiten werde.
    Ich setzte weder Kinder in die Welt um sie den ganzen Tag fremdbetreuen zu lassen noch würde ich mir einen Hund anschaffen der dann die meiste Zeit alleine ist oder von anderen versorgt wird.
    Wenn es irgendwelche Umstände irgendwann mal nicht anders möglich machen sollten dann wäre es eben so aber von vornherein zu wissen das ich ganztags arbeite und mir trotzdem einen Hund holen würde ich persönlich eben nicht machen.

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