Herdenschutzhundehalter hier im Forum?

  • Vielen Dank für das schöne Blumenbouquette,fannybanny,
    über Circe wäre eniges zu erzählen, denn sie ist der Traum von einem Hund - sowohl für die Augen als auch für due Seele.
    Leider habe ich bei diesem Forum hier noch nicht herausbekommen, wie man einige Bilder hochladen könnte, aber vielleicht kann mir da ja jemand weiter helfen.
    Mit herzlichen Grüßen
    Anselm.

  • Willkommen in dieser illustren Runde :)


    Bilder kannst Du z.B. über abload.de hochladen.
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  • Ist ja schon Abend, also einen guten solchen.
    Nun hoffe ich einmal, dass es mit den Bildern funktioniert. Das erste zeigt Circe wenige Tage nach ihrer Ankunft hier. Sie war gerade einmal ein Jahr alt und völlig verfilzt. Das Kämmen bzw. Bürsten ist bis heute ein eigenes Thema geblieben. Doch so langsam habe ich die gesammelten Jahrgänge an Unterwollfilz herausbekommen.



    Im ersten Jahr hielt sie nicht allzuviel davon, im Haus zu sein. Draußen im Schnee zeigte sie sich glücklich und ließ sich manchmal völlig einschneien. Das Fell bleibt dabei ganz trocken und isoliert hervorragend vor Kälte, da im Winterfell wie ein Rasen lange Haare über die anderen hinauswachsen. Auf diesen bleiben die Schneeflocken mit Abstand zum Fell liegen.



    Im folgenden Frühjahr legte Circe im Verhaltensrepertoire gewaltig zu. Wunderschön zu sehen, wie elegant und kraftvoll sie eine Kurve dreht.



    Zu dieser Zeit war sie noch ein Backfisch, etwa 13 bis 14 Monate alt. Unser Bernerrüde Theo zeigte sich nicht immer begeistert von ihren Temperamentsorgien, desto besser, wenn er dann auf mich zukommen konnte, um sich neben mir in Sicherheit zu setzen.



    Damit wurden zunächst aber auch eine Reihe von Problemen aufgeworfen. Für Theo fungierte ich von Anfang an als Leithund. Aber was macht ein Leithund, wenn ein allerliebstes Hundemädchen einfach nicht aufhören will, Theo zum Raufen zu animieren? Erst einmal war ich schon froh, selbst senkrecht stehen zu bleiben. Ich konnte Circe ja nicht barsch zur Ruhe verdonnern. Da waren viele gemeinsame Übungen und besonders viel gemeinsame Ruhesituationen gefragt.



    Auf die Kaukasin bin ich gekommen, wie die Jungfrau zum Kind. Wir suchten für Theo eine Gefährtin, hatte auch schon eine wunderschöne Bernerin ausgesucht, aber der Verein stellte sich so dämlich an, dass wir anderswo zu suchen begannen. Ein weiteres Bernermädchen wurde gefunden, aber am Telefon erfuhr ich, sie sei gerade schon vergebe. Aber sie hätten da etwas anderes für uns, ein noch junges Kaukasenmädchen. Ich war ratlos und konnte mir darunter nichts vorstellen. Zwei Tage später kam die Dame, bei der Circe in Betreuung weilte, mit ihr bei uns vorbei. Sowohl Theo als auch wir waren begeistert, und so blieb sie gleich hier.
    Das mal so in aller Kürze.
    Über "Ordnungsämter" (mir wird schon wieder schlecht), Hundetrainer u.a. schreibe ich erst mal besser nichts. Aber es gibt auch ganz wenige, die wirklich etwas von Hunden verstehen. Mit denen macht nicht nur das Training, sondern auch der menschliche und fachliche Umgang richtig Freude - Circe und mir.


    Einen schönen Gute Abend noch.

  • Was für schöne Bilder!!! Ganz tolle Hunde hast Du da! Klappt doch alles hervorragend bei Euch!! Aber das hat bestimmt auch viel Arbeit, Geduld und Nerven gekostet. Hat sich aber absolut gelohnt.SChööön.
    Ich finde die Kaukasen ja auch herrlich, habe mich aber bisher nicht dran getraut. Wie man aber bei Dir sieht, kann es aber auch trotzdem funktionieren, auch wenn man vorher noch keine Herdie-Erfahrung hat. Das macht mir ja wieder Hoffnung.
    Ist sie denn sonst so der "typische" Herdie? Vom Schutz-und Wachtrieb? Passt sie gut auf ihr Territorium auf?
    Wie ist sie, wenn Fremde kommen?
    Und wie alt ist Euer Berner? Der sieht ja auch fantastisch aus.Schwärm.....


    Aber was ganz anderes wollte ich noch ganz allgemein mal fragen: hat jemand von Euch Erfahrungen mit Do Khyis gemacht?
    Ich finde das auch ganz tolle Hunde, aber haben leider den Ruf, nicht besonders gesund zu sein....Hatte oder hat hier wer einen und kann etwas berichten?

  • Noch einmal einen schönen guten Abend.
    Theo hat uns viele Jahre begleitet, und er war so, wie er aussieht. Berner sind wirklich einfach zu halten und Familienhunde aus dem Bilderbuch. Natürlich muss man auch bei ihnen den Leithund markieren, sonst machen sie mit einem Hugeles, was bei ihrer Größe und unbändigen Kraft nicht immer spaßig verläuft.



    Aber nach einigen Kraftspielen, beispielsweise Stöckchenwerfen in der gezeigten Größenordnung und anschließend so lange daran ziehen, bis einer nachgibt, sind die Verhältnisse klar, zumindest wenn man selbst nicht nachgegeben hat. Das Zuchtkriterium für diese Arbeitshunde war ja immer der Anschluss an den Menschen.



    Wenige Wochen nach der Aufnahme der Bilder im gestrigen Beitrag brachte ich Theo in die Lesia-Klinik nach Düsseldorf zu Untersuchung, weil er das Futter verweigerte und ein völlig stumpfes Fell bekam. Nach ausgiebiger Untersuchung zeigte sich glücklicherweise "nur" eine Darmentzündung, die sich medikamentös beheben ließ. Danach war er wieder ganz der Theo. Nach einigen weiteren Wochen setzte wieder ein Verfall ein, begleitet von Atmungsproblemen und einem ungesunden Riechen. In der Klinik stellt sich heraus, dass der gesamte Brustkorb mit riesigen schaumigen Krebswucherungen ausgefüllt war, die alle Organe auf die Seite drückten. Ich war nicht nur zutiefst entsetzt, sondern auch verärgert, da man einige Zeit früher doch noch hätte etwas unternehmen können. Aber die Durchsicht der Bilder von den vorangegangenen Untersuchungen ließen nichts erkennen. Es handelte sich um ein sehr seltenes krankhaftes Zellwachstum, das gelegentlich auch bei Menschen vorkommt. Es läuft fast so schnell ab, wie das Aufgehen von Hefe. So blieb nur noch eine palliativmedizinische Behandlung, die Theo sogar noch für einige Tage sein gewohntes Wesen, seine Heiterkeit und Lebensfreude zurückgab, bis er mit dem Kopf zwischen meinen Beinen ganz ruhig einschlief. Immerhin war er 16 Jahre alt geworden, ein würdiges Berneralter!
    Vor dem Begraben nahmen meine Frau und ich, ganz wichtig aber auch Circe Abschied. Es war ergreifend, wie umfassend Circe in den folgenden Wochen - wir nennen es Trauerarbeit - leistete. Diese hochsensible Zeit erwies sich aber auch als fruchtbare Voraussetzung, die unerlässlichen Bindungen an das nun veränderte Rudel konstruktiv zu festigen.



    Ein Kaukase ist wie jeder echte Herdenschutzhund über Jahrhunderte nach ganz anderen Maßstäben gezüchtet worden. Die Nähe zum Menschen spielt keine Große Rolle, wichtig ist seine Fähigkeit, im Rudel Gefahren durch Raubtiere (auch menschliche) von der Herde und den sie hütenden Menschen abzuwehren. Je selbständiger und effektiver sie das erledigten, desto besser. Deshalb kann man die Umgangsformen, die bei den üblichen Hunderassen erfolgreich sind, vergessen. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist, dass er aggressiv, lautstark und Furcht einflößend das Grundstück verteidigt. Dann sind in der Anfangszeit auch einige Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, wenn Besuch kommt. Der Hund folgt damit seinem tief sitzenden Instinkt, alles kompromisslos abzuwehren, was er für bedrohlich hält, wenn es in die Nähe des Rudels und des Reviers kommt.
    Das wird weitergehen und sich verstärken, wenn man dem Hund nicht die Gewissheit vermittelt, dass da ein Leithund ist, der die Verteidigung organisiert. Hat man dies geschafft, kehrt plötzlich Ruhe ein, der Anschluss wird unzerbrechlich, und der Hund hat seinen sicheren Platz gefunden. Kurz: er fühlt sich nun sicher wie im Rudel.
    Das schreibt sich einfacher, als es zu praktizieren ist. Insbesondere bedarf es dazu erst einmal gründlichen Einsatzes des Menschen, geduldiger Beobachtung und Verstehens der Verhaltensweisen vor dem skizzierten Hintergrund des Instinkts. Auch das Verstehen nuancierter Körperhaltungen und der Mimik muss man erst einmal im notwenigen Umfang erlernen.
    Anstatt ihn abrupt aus seinen natürlichen Zusammenhängen herauszureißen, hilft man ihm, wenn er Gelegenheit bekommt, seine Instinkte mit anderen geeigneten Hunden in Spiel zu "entschärfen". Das ist erst einmal das ruhige Beieinandersein:



    Oder auch das Toben mit dem Einüben von Dominieren und Unterwerfung als wechselsetiges Spiel.



    Absolut unerlässlich aber ist Zeit, Zeit die man täglich mehrere Stunden mit dem Tier in guter Laune und ausgeglichner Ruhe verbringt. Wer gerne häufig irgendwohin fährt, um Abwechslung und Ablenkung zu haben, sollte sich auf keinen Fall einen Herdie zulegen. Auch Reisen unternehmen wir nur noch in einer Form, bei der wir sie mitnehmen und viel Zeit in freier Landschaft mit ihr verbringen können. Selbst wenn nur einer von uns für Besorgungen oder Termine einige Stunden wegfährt, ist das für Circe eine unübersehbare Qual. Also man muss schon etwas an sich tun für einen Herdie.
    Grüße an alle.
    Anselm

  • Das hast Du sehr schön geschrieben und beschrieben und wieder wunderschöne Bilder!!! Circe ist ja auch echt zum verlieben schön!!!
    Was Ihr mit Theo durchmachen musstest, ist schon Hammer! Das tut mir sehr Leid!
    Andererseits hat er ja ein wirklich biblisches Alter erreicht besonders für einen großen Hund. Wahnsinn!
    Da hat Circe aber unendliches Glück gehabt, dass sie bei so engagierten und geduldigen Leuten gelandet ist.
    Man sieht mal wieder gut, wie sich Mühe geben auch wirklich auszahlt.
    Schön!!!

  • Guten Tag an die fragwürdigen Herdenschutzhundhalter!


    Die Begrüßung soll schon meine Frage andeuten.
    Weshalb heißt das Forum "Herdenschutzhundehalter hier im Forum?" mit Fragezeichen? Sollen dadurch Zweifel ausgedrückt werden, ob "die da" überhaupt zu den anständigen Hundehaltern gehören, denen man Gastrecht gewähren darf?
    Mit freundlichen Grüßen.
    Anselm
    :hilfe:

  • Nein, Anselm, so fasse ich das nicht auf. Die TS meinte wohl eher eine kleine Abkürzung von : GIBT es Herdenschutzhundhalter hier in diesem Forum?" So habe ich es verstanden und ich gehe stark davon aus, der ganze Rest, der in den über 200 geschriebenen Seiten mitgemacht hat, auch!
    Les doch die ganzen seiten einfach mal durch..... ich denke, dann hättest Du Dir die Frage evtl. gar nicht zu stellen brauchen......

  • Zitat

    mich würde interessieren wer von euch auch "herdis" hat, wie er diese hält und wie ihr mit den hunden im alltag zurecht kommt.
    für mich ist es die spannendste hunderasse überhaupt und wir halten schon seit vielen jahre welche..
    :D also nicht nur einen.


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