Probleme beim Spaziergang

  • Hallo zusammen,

    ich habe folgende Probleme beim Spaziergang:
    Lasse ich Basti ohne Leine laufen hört er wirlich gut, beim "Komm" würde ich schon behaupten, dass er zu 100% kommt, ABER sobald Fußgäger, Radfahrer oder andere Hunde in Sicht sind werden daraus schnell 0%.
    Bei Füßgängern oder Radfahrern ohne Hund bekomme ich ihn teilweise noch abgerufen. Ich lasse ihn dann sitzen bis die Leute vorbei sind, aber sobald ich das Kommando auflöse rennt Basti, meist bellend, hinter den Personen her, auch wenn sie schon weit weg sind. Mit etwas Glück kommt er dann noch mal zurück. Nicht zurück kommt er bei anderen Hunden, wenn ich sen Hund nach ihm sehge rennt er bellend auf den Hund zu und lässt such weder abrufen, noch kommt er freiwillig zurück. Ich muss ihn dann da wegholen. Was mir wirklich immer sehr peinlich ist.

    An der Leine macht er das mit dem hinter Leuten ohne Hund herrennen nicht. Aber vernünftig an Hunden vorbei gehen kann er trotzdem nicht. Im besten Fall zieht er nur wie verrückt an der Leine, aber teilweise bellt er auch wie ein Irrer und lässt sich kaum beruhigen. Ich kann ihn in solchen Momenten auch nicht mit Erfolg ansprechen.

    Was meint ihr, wie ich am besten mit Basti trainieren sollte, um die Probleme in den Griff zu kriegen?

    Viele Grüße

  • Ich finde es immer schwierig zu beurteilen wenn man es nicht selber sieht ..
    Auf alle fälle solltest du ihn an die Leine nehmen sonst kann wirklich schlimmeres passieren ..
    Wenn da mal was passiert bist du schuld wenn du deinen Hund nicht kontrolieren kannst aber ohne Leine Laufen lässt . Ich würde mit ihm an der Schleppleine üben . Kannst du ihn den mit Futter oder spielzeug ablenken ??

  • Ja, ich nehme ihn jetzt immer an die Schleppleine, aber mein Ziel ist schon, dass ich ihn frei laufen lassen kann.
    Ich kann ihn bis zu einem gewissen Punkt mit Leckerlis ablenken, aber wenn der Hund kurz vor uns ist, ist das leider nicht mehr möglich.
    Was tue ich in solch einer Situation am besten?

    Die Sache mit den Fußgängern
    / Radfahrern ist ja schwer zu üben, weil er es ja an der Leine nicht macht.

  • Hallo,

    nun stellt sich erst mal die Frage, wie du den Rückruf geübt hast!
    Welche Motivation hat dein Hund, zu dir zu kommen?
    Er ist nun 15 Monate alt, in einer Sturm - und Drangphase.
    Leinenlos belohnt er sich selbst, indem dein Rückruf ignoriert werden kann, da es Interessanteres zu tun gibt.
    Leute und Hunde zu verbellen, ist selbstbelohnend, da er sich seinen Erfolg ohne Leine holen kann.
    Also muss er erst mal an die Schleppleine, die an einem Brustgeschirr befestigt werden muss.
    Dann beginnst du, den Rückruf neu zu trainieren, ein neues Wort muss eingeführt werden, das alte hat nicht mehr viel Wert.
    Zunächst beginnst du wieder in reizarmer Umgebung, ohne Hunde und Menschen.

    So, nun erzähle kurz, wie du den Rückruf trainiert hast, vielleicht kann man noch etwas verbessern, sodass es demnächst besser klappen könnte.

    Viele Grüße!

  • Basti ist ein Mops. Das hört sich erstmal nach nicht viel Jagdtrieb an, aber er jagt zum Beispiel auch Vögel.

    Wie ich das Abrufen geübt habe weiß ich gar nicht so recht. Ich rufe "Basti Komm" und er kommt dann halt (es sei denn es sind Hunde, Fußgänger, Radfahrer in Sicht).

    Wie baut man das ganze denn am besten auf?

  • Ok,

    fangen wir bei Null an.

    Basti kennt ab morgen das Wort "Basi, komm" nicht mehr (kennt er sowieso nicht sicher :D )
    Nein, du benutzt es nie wieder.
    Führe morgen ein neues Wort ein.
    "Hier" (zum Beispiel).
    So, morgen gehst du zum Supermarkt, kaufst Hühnchenfleisch, kochst es, schneidest es in kleine Stücke.
    Zu Hause nimmst du ein Stück Fleisch, wenn Basti neben dir steht und sagst "hier" und gibst ihm ein Stück.
    Bis er reagiert, wenn du "hier" sagst, ohne, dass er das Fleisch sieht.
    Das bedeutet, dass du ihn nicht erpressen, sondern belohnen sollst.
    Sobald er nach einem freundlichen "Hier", bei dir ankommt, freust du dich wie Bolle, lobst ihn "feeeeeeeeein" und belohnst ihn mit Hühnchen.
    Das Ganze übst du draußen an der Schleppleine, im Garten, dann in einer Gegend, wo nichts, aber auch gar nichts, los ist.
    Motiviere ihn, indem du dich zum Kasper machst, laufe in die entgegengesetzte Richtung des Hundes, laufe zick zack, Slalom oder was dir einfällt, mache Aktionen und rufe immer wieder "hier", lobe und belohne ihn, danach wieder (an der Schleppleine gesichert) laufen lassen.
    Das machst du plötzlich, wenn er schnuppert, wenn er woanders hinschaut, immer wieder aus verschiedenen Situationen rufen, du kannst auch mit einem Spiel belohnen.
    Du freust dich immer riesig, wenn er kommt, egal, wie lange es gedauert hat, du rennst nie hinter ihm her, du rennst immer von ihm weg.
    Viel später lässt du die Schleppleine schleifen, erst wenn das alles sehr gut in reizarmer Umgebung klappt, gehst du mit Basti an der Schleppleine in Gegenden, wo mehr los ist und übst da noch mal intensiv.

    Leine ihn niemals ab, wenn du nicht sicher bist, ob er das schon schafft, jeder Misserfolg bestätigt den Hund, wirft dich aber zurück.
    Dein Rückruf darf nie langweilig klingen, immer hoch erfreut, als ob es nichts Besseres auf der Welt gäbe, schnalze mit der Zunge, klopfe auf die Oberschenkel, wenn er sich auch nur einen Meter in deine Richtung bewegt, feuere ihn an, renne, laufe, singe, lache :D
    Kommt er an, ist er der Größte, knuddel, freuen, jubeln, belohnen.

    Auch wenn es peinlich aussieht (sieht ja zunächst niemand, da du erst zu Hause und in einsamen Gegenden übst), aber du musst da viel Elan hineinsetzen.
    Rufe nicht monoton und genervt "Basti, komm" - das zieht nicht.

    So in etwa könnte das aussehen...

    Wie wäre es mit ein paar Trainer-Stunden für dich und Basti?

  • Ja, das klingt soweit schon mal sehr gut. Danke für die Tipps!

    Basti und ich gehen einmal die Woche zur Hundeschule. Dort klappt auch alles ganz gut. Er lässt sich zwar auch mal von den anderen Hunden ablenken, aber sobald ich ihn da anspreche habe ich gleich wieder seine Aufmerksamkeit. Leider können wir das beim normalen Spaziergang nicht umsetzen.

  • Der Abruf aus schwierigen Situationen draußen ist eine ganz andere Nummer als in einer umzäunten Hundeschule, unter Hunden, mit denen dein Hund schon 30 Minuten Kontakt hatte.

    Denke daran, dass ein "misslungener" Abruf daran liegt, dass dein Basti in dem Augenblick an anderen Dingen mehr interessiert, sprich, höher motiviert, ist.
    Solltest du in die Situation kommen, ihn abzurufen, aber deine Chancen auf Erfolg, gering sind, hole ihn besser kommentarlos ab.
    Achte eher darauf, dass er nicht unkontrolliert durchstarten kann, rechtzeitig stoppen.
    Auch das kannst du an der Schleppleine üben (Abbruchsignale).

    PS: Versuche draußen, die Aufmerksamkeit deines Hundes mehr auf dich zu lenken, indem du dich interessant machst, er sollte mehr auf dich achten.
    Das gelingt besser, wenn du ihm auch etwas bietest (Spiel und Spaß).

  • Hy,
    hatten das Problem bei unserem Rocky auch, vorallem das er (wenn er nicht angeleint war) hinter anderen Hunde her ist und da kein Rufen mehr half. Haben es in den Griff bekommen in dem wir immer ein Spielzeug mit hatten (am besten einen Ball mit Quietschfunktion) und ihm damit abgelenkt und danach auch ausgiebig gespielt haben.. Vielleicht hilfts dir ja auch., :smile:

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