• Danke für die weiteren Antworten,

    War zum ersten mal bei diesem Tierarzt, da mir dieser in unserer Region mehrmals empfohlen worden ist. Er machte mir eigentlich auch einen sehr kompetenten Eindruck. Eine zweite Meinung kann jedoch nie schaden.

    Das mit dem Training habt ihr etwas falsch verstanden (oder wohl eher ich zu unklar formuliert). :smile:
    Der Hund bekommt durchschnittlich 2 Stunden Auslauf 3-4 mal 10-15min um die Häuser und noch einmal, meistens am Nachmittag, 1 - 1.5h in den Wald oder dergleichen. Dann kommt sie noch einen Tag pro Woche in den Hundehort und einmal in der Woche zusätzlich zum Auslauf noch 1h Hundeschule. Das Training wird dabei gleich kombiniert. Das Leinentraining gehört automatisch zum spazieren dazu. Ich bleibe einfach jedesmal stehen wenn sie zieht und laufe erst weiter wenn sie wieder direkt neben mir steht/sitzt. Im Wald mache ich dann meistens Suchspiele (Futter unter Blätter verstecken und sie dieses suchen lassen) und agility (mal mit Futter sie unter einem umgefallenen Baumstamm durchlozen oder sie auf eine leichte Erhöhung springen lassen und Sie dann absitzen lassen).
    Also Suchspiele und Agility auf sehr leichtem Niveau. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen dass ich sie überfordere. Fals ihr aber meint dass dies schon ausreicht um einen Hund in der Pubertät zu überfordern, dan lasse ich mich gerne etwas besserem belehren.

    Ich versuche mal meinen normalen Tagesablauf mit dem Hund zu beschreiben, vielleicht fällt euch dabei ja einen Fehler auf.
    Zum Anfang, ich arbeite in der Nacht und gehe erst so um 5:00 schlafen..
    Am Morgen, etwa um 6Uhr geht meine Freundin mit den Hünden (getrennt) kurz um die Häuser. Ich stehe dann so um 12:00 auf und gehe so gegen 12:30 mit beiden Hünden zusammen nochmal kurz raus. Ich verlasse die Wohnung immer vor den Hunden. Der weisse Schäferhund ist dann sehr hektisch und will rasch raus da sie dringend pipi muss. Also raus und als erstes kurz pinkeln. Danach bemerkt sie das Katzen in der nähe sind (hat immer in unserem quartier). Dann zieht sie wie verrückt in alle Richtungen. Ich halte sie dabei fest und belohne sie mit streicheln sobald Sie sich wieder beruhigt hat. Sobald ich wieder einen schritt mache zieht sie wieder erneut. Das gleiche prozedere widerholt sich bis ich wieder zuhause bin. Um 16uhr steige ich dann mit ihr ins Auto und fahre in den Wald. Am Parkplatz rastet Sie erstmals immer total aus da Sie andere Hunde sieht und mit diesen spielen möchte. Dort lasse ich sie aber nicht von der Leine da dort Autos kommen und gehen und sie nicht subito auf das "komm" reagiert. Wenn ich im wald bin mache ich eben die oben erwähnten Suchspiele, Leinentraining und "agility". Nach 10min oder so lasse ich sie von der Leine. Dann rennt sie hin und her. Sie kann dann noch mit anderen Hunden spielen, wenn wir anderen über den weg laufen. Mit anderen Hunden versteht sie sich soweit gut. Sie rennt einfach direkt auf alle zu wenn sie welche sieht und bellt laut (aus freude und zum auffordern zum spielen). Etwas grob und tolpatschig ist sie bei kleineren Hunden (überrennen usw.), dies obwohl wir noch einen chihuahua haben (bei ihr ist es dasselbe). Wenn wir hunden begegnen und sie angeleint ist fangt sie an in die leine zu springen und zu bellen (wirkt für andere aggressiv, ist es aber nicht... Bei kindern und Katzen ist es übrigens dasselbe). Wenn sie sich etwas ausgetobt hat geht es wieder an die Leine und zurück nach hause. Im auto hab ichs mitlerweilen hinbekommen dass Sie nich permanent bellt. (hab einen wasserzerstäuber im auto mit der ich sie anspritze wenn sie bellt... Ich finde mit dieser methode in diesem Forum warscheindlich viele Feinde... Jedoch kann ich mich sonst beim Autofahren nicht konzentrieren wenn sie durchgehend am bellen ist). Um 20:00 bekommen sie ihr Essen und dann geht nochmal meine Freundin raus (macht auch leinentraining konsequent). Ich gehe dann nochmals um 2:00 mit beiden kurz raus. Dann fängt der Tag wieder von vorne an.

    Es kommt mir einfach vor das wir stagnieren. Im haus ist Sie etwas hektisch, knabbert manchmal an Pflanzen oder dergleichen rum, jedoch nichts womit ich ein ernsthaftes Problem hätte. Sobald ich mit ihr draussen bin dreht sie durch... In die Leine springen oder bellen, wenn sie Kindern, katzen oder andere Hunde sieht usw.
    Das Leinentraining macht keinen Fortschritt und auch sonstm sehe ich nicht die kleinste besserung.
    Die Hundeschule bringt nur sehr bedingt etwas, da dies in einem abgeschirmten Gelände ohne ablenkung ist. Dort benimmt sie sich mehr oder wehniger (ist einfach nicht so auf mich konzentriert aber hört meistens auf Komandos). Die Hundetrainerin kann so also nicht das eigentliche Problem sehen....

    So... Ist ein etwas längere Beitrag geworden
    Fals wer jedoch das ganze gelesen hat und verbesserungsvorschläge hat bin ich sehr dankbar.
    Ich würde echt alles machen damit unser hund etwas gelassener wird. Denn es fällt mir auch immer schwerer gelassen zu bleiben wenn ich mit ihr draussen bin. Und damit mache ich schlussendlich nur noch alles schlimmer.

    Lieber gruss
    Wizzi

    • Neu

    Hi


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    • Ich hatte am Anfang mit meinem Hollandse Herder ein ähnliches Problem!
      Bei ihm wurde eine starke SDU (Schilddrüsenunterfunktion) diagnostiziert. Leider brachte eine medikamentöse Behandlung keinen Erfolg, die Werte waren zwar in Ordnung, aber er wurde immer hektischer!
      Also habe ich sein Programm erheblich reduziert. Bin nur gegangen, wo keine Ablenkung war, erst mal nur bekannte Strecken, weil er in neuen Gebieten nur am schnüffeln und scannen war und überhaupt nicht ansprechbar.
      Alles in aller Ruhe und nur alleine, habe auch noch einen zweiten Hund.
      Hunde und andere Leute am Anfang nur in großer Entfernung, wenn er unruhig wurde, Abstand vergrößert, bis er sich beruhigte, dann ganz langsame Annäherung.
      Und auf unseren einsamen Gängen jede freiwillige Aufmerksamkeit zu mir belohnt, clickern ist da sehr hilfreich!
      Zuhause absolute Ruhe!
      Nun ist er 4 Jahre alt und ich kann mittlerweile ab und an auch mal mit beiden Hunden gemeinsam gehen, der andere ist 8 jahre alt und gut erzogen, so das ich mich im Zweifel ganz auf den "Kleinen" konzentrieren kann.

    • Was macht ihr denn zu Hause so? Ist da Ruhe angesagt? Dazu hast du leider gar nichts geschrieben ...

      aber wenn der Hund 5 x am Tag rauskommt solltest du strikt darauf achten, dass drinnen absolute Entspannung und Ruhe angesagt ist ... dein Hundilein ist zwar jetzt erst ein Jahr alt aber wenn du kein hypernervöses Bündel heranziehen willst muss dein Hund Ruhe und Entspannung lernen ... dass muss er in der Tat lernen!

      Ich habe auch eine BorderCollie Hündin zuhause (zu anfangs das reinste Nervenbündel) ... zuhause ist Ruhe angesagt ... ich setze mich vor den Fernseher, vor den Laptop, mach Hausarbeit (da muss sie auf ihrem Bett schmoren) und seitdem ich das konsequent durchziehe weiß sie "daheim geht jetzt nichts" und legt sich zum schlafen von allein auf ihr Bett und entspannt dort ... das ist ein großer Fortschritt lag sie doch früher immer im Weg rum und hat unter Verfolgungswahn gelitten

      Bellt dein Hund auch wenn ihr zurückfahrt vom Wald? Also wenn sie eigentlich ausgelastet sein müsste? Bellt sie immer im Auto?

      Das ist vllt. auch ein Trainingsziel, das du dir setzen musst, Ruhe im Auto ... wie wäre es (auch wenn es nervig ist) wenn du öfters am Tag mit ihr einfach mal ins Auto gehst, ihr sitzt drin, wenn sie ruhig ist gibts Streicheleinheiten oder Leckerli und dann gehst wieder hoch ... das hört sich für mich äußerst gefährlich an, wenn sie so einen Radau macht, du musst dich ja auch konzentieren können beim fahren ..

    • du musst da jetzt auch erstmal ruhe reinbringen ... ich werde ja selbst ganz nervös wenn ich deinen bericht lese ... das ist ja der pure stress und wer zuerst den Herzinfarkt erleidet sei mal dahingestellt ... :ill:

      du musst auch von dem gedanken wegkommen, dass der Hund immer rennen muss ... klar rennen die gerne ... aber solange dein hund auf andere zustürmt ist das wirklich gefährlich für ihn wenn er dann nicht abrufbar ist, andere hunde finden das vllt. gar nicht so "putzig" und dann kriegt er eins auf die Mütze ...

      du solltest - wie schon oben geschrieben - erstmal in Ruhe durch den Wald gehen, versuche andere Hunde erstmal zu meiden, auch das mit dem Agility und Futtersuchen würde ich erstmal weglassen ... beobachte mal deinen Hund, so wie sich das für mich liest ist er auch so schon ausgelastet genug, ohne dass er auch noch "aufgepusht" werden muss, einfach mal versuchen "normal" durch den Wald zu kommen - dein Hund scheint so schon genug Input von Gerüchen und Geräuschen zu bekommen, dass er nicht noch zusätzlich aufgestachelt werden sollte

    • Hallo,

      ich hatte auch einen sehr nervösen, zappeligen Hund, der draußen nur schwer zu bändigen war, fast ständig an der Leine zog und keinerlei nennenswerten Fortschritte bei der Erziehung machte. Unsere Trainerin analysierte dann unseren Tag und sein komplettes Verhalten und meinte, dass er wahnsinnig unter Stress steht, den es erst mal abzubauen gilt. Bei uns folgte dann ein sehr anstrengendes halbes Jahr das sich aber sehr gelohnt hat. Ich strich das ganze Programm auf 3 x 15 min Gassi gehen (oder eher langsam schleichen) am Tag zusammen. Das waren am Anfang nur 200 m in eine Richtung und dann die gleiche Strecke wieder zurück. Das wichtigste hier, dass er einigermaßen ruhig an der Leine läuft und nicht zappelt. Sobald er anfing blieb ich stehen und wartete bis er sich wieder beruhigt hat. Nach 15 min war ich wieder zuhause. Ich habe auch versucht, die reizfreieste Gegend zu finden, damit uns nichts und niemand begegnet. Es gab keinerlei Suchspiele, Rennspiele, Agility oder ähnliches. Zuhause war außer ruhigem Streicheln auch nichts "erlaubt" weil er erstmal entspannen und (richtig) schlafen lernen musste. Ich fand es wahnsinnig schwer einem 1-jährigen bewegungsfreudigem Hund sämtliches toben und rennen zu verbieten. Aber die Erfolge stellten sich bald schon ein. Und dann konnten wir auch die Zeit wieder langsam steigern. Bis wir wieder einigermaßen normal bei uns im Park spazieren gehen konnten dauerte es fast ein halbes Jahr. Aber ich merkte, dass er anfangs mehrere Tage brauchte um wieder runter zu kommen wenn er total am rumzappeln war, am Ende unseres Entstress-Programms waren es nur noch einige Minuten. Was mir unheimlich geholfen hat die Ereignisse auszufiltern, die sehr stressen, war unser Tagebuch. Dort notierte ich, wann ich wo und wie lange mit ihm Gassi war, wen wir getroffen haben, wie sich Pedro benommen hat und alles andere, was mir relevant erschien (z.B. wie lange er richtig geschlafen hat und nicht nur geruht hat zuhause). So kann man dann auch die Dinge vermeiden die den Stress wieder nach oben treiben. Nach dem ersten Monat habe einmal gedacht, dass ich meinem armen Hund mal was nettes gönne - immerhin war er inzwischen schon um einiges ruhiger geworden - und habe ihn 5 Leckerli suchen lassen. Die nächste 4 Tage hatte ich dann mein zappeliges nerviges Bündel zurück. Erst danach legte sich das wieder und ich strengte mich wieder an, sämtliche vermeintlichen Highlights zu vermeiden.
      Auch wenn hier im Forum viele anderes behaupten, nach meiner Erfahrung ... rennen und auspowern baut keinen Stress ab sondern eher neuen auf.

      Liebe Grüße
      Conny =)

    • Ich habe auch so einen Stresshund und ich bewundere deine Engelsgeduld, denn das könnte ich nicht, was du da beschreibst.
      Aber was ganz wichtig ist: Weniger ist mehr und möglichst keine Überraschungen.
      Gestalte alles gleich. Rituale geben viel Sicherheit. Um die Leinenführigkeit zu üben würde ich ganz demonstrativ den Hund zu mir ranholen, ihre Aufmerksamkeit holen (die Leine nach oben ziehen) und dann die Leine verkürzen und angehen. Wenn sie zieht, Leinenimpuls und Richtungswechsel. Die lernt dann "kurze Leine = nur laufen, Leine locker halten" und "lange Leine = schnüffeln, laufen etc.".
      Das hilft uns weiter.
      Ich kenne es, wenn man den Hund einfach mal rennen lassen möchte und der spult sich so auf, dass es gar nichts bringt...
      Da hilft nur durchhalten, ich weiß dass das schwer ist.

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