
Paco und das liebe Pöbeln ...
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Lololein -
9. Oktober 2012 um 12:28
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Hallo liebe Foris,
ich glaube, das hier ist in der Zeit, die ich nun hier bin, so ziemlich mein erster Thread zur Erziehung bzw. zu Problemen mit meinen Hunden, aber ich merke einfach, dass ich doch nicht wie gedacht, das Problem alleine in den Griff bekomme und es mich auch immer mehr überfordert.
Das Problem ist Folgendes:
Paco (3 Jahre, Zwergpudel, intakt) pöbelt andere Hunde an, vor allem bei Spaziergängen, bei Ansammlungen von Hunden ist es eher sehr selten, dass er mal pöbelt.
Die Leinenaggression bekomme ich inzwischen je nach Tagesform durch möglichst klare Ansage und durch Bestätigung für Kontaktaufnahme zu mir (Sichtkontakt) relativ gut im Griff und wir kommen schon häufiger an anderen Hunden gesittet vorbei.Im Freilauf würde er pöbelnd auf andere Hunde losstürmen, was wir auch durch Management und Absitzen/Abliegen lassen bis der andere Hund ziemlich dicht vor ihm ist, auch einigermaßen geregelt.
Aber das größte Problem ist in meinen Augen, dass er auch nach Kontaktaufnahme bei Rüden wieder mit dem Stänkern anfängt und meint den anderen Rüden maßregeln zu müssen. Auslöser dafür können für ihn z.B. sein, wenn der andere Rüde markiert, rennt oder mit unserem Zweithund Sam spielt, dann geht er wieder drauf und provoziert, aufzureiten versucht er übrigens auch teilweise.
Und hier weiß ich einfach nicht wie ich am Besten ansetzen soll, ohne ihn dauerhaft den Kontakt zu anderen Rüden zu verbieten, aber so habe ich Angst, dass er damit mal an den Falschen gerät und ordentlich eins auf dem Deckel bekommt, was für ihn als kleinen Hund ja schlimm ausgehen könnte, mal abgesehen davon, dass ich sein Sozialverhalten einfach unmöglich finde.Ich erwarte gar nicht, dass er andere Rüden irgendwann liebt, aber ich fände es schon wünschenswert, wenn er sie irgendwann ignoriert oder zumindest nicht Stress sucht und anfängt zu provozieren.
So wie die Situation nun ist, ist es eine Einschränkung für uns alle. Paco muss durch die Schleppleine gesichert werden und hat dadurch deutlich weniger Freiraum als unser Sam, Sam läuft mehr nebenher, weil ich immer mehr auf Paco achten muss und mir die Zeit fehlt, um mit beiden getrennte Runden zu drehen und für mich ist es einfach anstregend und frustrierend, wenn er wieder mal mit dem Theater anfängt.
Außerdem befinden wir uns einfach in einem Teufelskreis, je öfter Paco schon damit anfängt andere Hunde zu fixieren oder gar zu pöbeln, desto angespannter bin ich, auch wenn ich mich bemühe ruhig zu bleiben und das wirkt sich sicherlich wieder auf ihn aus.Wir haben nächste Woche Freitag einen Termin bei einem (hoffentlich) kompetenten Trainer, warum ich hier trotzdem schreibe, ist wohl zum einen um das Ganze mal für mich etwas zu ordnen und aufzuschreiben, aber vor allem hoffe ich, dass vielleicht der ein oder andere schonmal ein paar Tipps für uns hat.
Liebe Grüße,
Steffi -
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- Neu
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Habe das Problem bei meinem Rüden auch. War auch bei Experten, hat aber nichts geholfen.
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Deine Vorgehensweise finde ich schon sehr gut, wenn dann vor Ort und in der SItuation auch wirklich das Timing passt. Aber so ein Verhalten ist mega komplex und ohne den HUnd live oder per Video gesehen zu haben, machen Tipps kaum einen Sinn.
Vermutend könnte ich mir ganz gut vorstellen, dass deinem Rüden vielleicht eine wirklich geistige und körperliche Auslastung/ Beschäftigung mit dir zusammen fehlt?! Und damit ist nicht spazieren gehen gemeint und abundzu einem Ball hinterherlaufen. Sondern wirkliche Arbeit, wie Obedience, sämtliche Suchangebote usw.
Es könnte aber genauso gut sein, dass was nicht mit der Schilddrüse hinhaut. Daran sollte man auch denken. Hatten erst letzten einen Unterfunktion bei einem völlig austickenden Jacki festgestellt. ( Würde man ja nicht mit rechnen
.)
Und in letzter Instanz, wenn es sich ausschließlich auf Rüden bezieht und damit ja sehr wahrscheinlich harmonell bedingt ist, würde ich einfach einen Kastrationschip setzen.
Auf keinen Fall würde ich mit Stachel und Co dran arbeiten. Dazu lassen sich leider immer wieder gern von Trainern/ Hundeschulen, auch wenn sie sowas niemals nehmen wollten, auch bei ganz kleinen Hunden, überreden.
MFG
Sunshine -
Danke schonmal für Eure Antworten.
@ BirgitMehrum
Das klingt nicht so gut, aber vielleicht bekommen wir es ja in den Griff, gibt ja eigentlich auch nichts zu verlieren.@ sunshine79
Ja, das stimmt, dass man so gar nicht sagen, wo das Problem genau liegt, deswegen möchte ich auch gerne endlich mal einen Trainer dazu holen, weil ich selber nicht sehe, wo meine Fehler liegen, wobei ich befürchte, dass mein Timing nicht immer optimal ist, und wenn mal mein Freund mitgeht, kann der auch nichts wirklich beurteilen, weil er sich nicht so mit Hunden auskennt.Dass es ihm an körperlicher und geistiger Auslastung fehlen könnte, bezweifele ich.
Stupides Ballwerfen gibt es hier gar nicht, ich habe nicht mal einen Ball ;), dafür wird Dummyarbeit gemacht, longiert, immer mal wieder etwas Unterordnung gemacht oder auch Tricks geübt, wobei wir das nicht täglich machen, aber schon regelmäßig, nur wechselt es, was genau wir machen. Sonst waren wir auch auf dem Hundeplatz zur Unterordnung, aber dass wir das im Moment nicht machen, hat wohl eher keine Auswirkungen auf sein Verhalten, da das Problem nicht erst seit Kurzem besteht und er es zu Hundeplatzzeiten auch gemacht hat ;).
Zur körperlichen Auslastung neben den Spaziergängen läuft er mit am Fahrrad und kommt mit zum Joggen, wo er mich seinen Kräften entsprechend auch leicht (gewollt) zieht.
Agility und Co. darf er leider aufgrund seiner PL nicht machen.OK, auf die Schilddrüse wäre ich jetzt gar nicht gekommen, dass das etwas damit zu tun haben könnte, danke für den Tipp.
Aber müsste er dann nicht allgemein austicken und nicht nur bei unbekannten Hunden? Ansonsten ist er ja ein absolut netter und angenehmer Begleiter.
Und die Schilddrüsenwerte werden nicht zufällig bei einem großen Blutbild mit gemessen oder? Das wurde nämlich noch vor Kurzem gemacht, als er Magendarmprobleme hatte.Nein, es bezieht sich nicht ausschließlich auf Rüden, bevor er fremde Hunde beschnuppern konnte, pöbelt er allgemein erstmal los.
Lediglich das erneute Pöbeln, nachdem sich die Hunde begrüßt haben und eigentlich alles friedlich zu sein scheint, scheint sich lediglich auf Rüden zu beziehen, wobei gut bekannte Rüden (mal ausgenommen von seinem einen Erzfeind) kein Problem darstellen.
Aber er ist durchaus sonst ein kleiner "Macho", markiert häufig und scharrt auch in Verbindung damit gerne, eine Kastration, wenn auch zunächst eine chemische, wäre aber mein letzter Schritt, ich möchte ihm einfach nicht seine Männlichkeit nehmen, wenn wir nicht vorher alles andere versucht haben.Keine Sorge, Stachel und Co. kommen wir niemals an meine Hunde, mal abgesehen davon wüsste ich auch nicht, was das bei unserem Problem bringen sollte, an der Leine kann man ihn auch anders händeln und managen und im Freilauf nutzt einem ein Stachel nicht viel. Ein Trainer, der mir mit solchen Methoden kommt, disqualifiziert sich für mich schon von selber.
Ich habe aber bei dem Trainer ein ganz gutes Gefühl, seine Philosophie klingt gut, beim Telefongespräch wirkte er kompetent und nett und ich habe u.a. auch hier einiges Gutes über ihn gelesen.
Trotzdem werde ich kritisch bleiben und wenn mir etwas gar nicht gefällt, werde ich es auch nicht mit meinem Hund machen, aber zunächst wird sowieso ein Gespräch geführt und der Trainer schaut sich unser Problem an, da bekomme ich wahrscheinlich schonmal mit, wie der Trainer tickt, bevor er überhaupt irgendetwas mit Paco macht ;). -
Hallo Steffi,
ich meine, dass man die Schilddrüse extra angeben muss, wenn man sie untersucht haben möchte, aber die Frage sollte dein Tierarzt beantworten können. Die Auswirkungen einer Über- und Unterfunktion zeigen sich teilweise recht verschieden und bei manchen gar nicht.
Da Aufreiten nicht grundsätzlich ein Dominazgehabe ist, könnte er es genauso gut aus Unsicherheit machen, was dann auch das vorherige Pöbeln erklären würde. Hier müsstest du dann erstmal einen Abstand zu Hunden finden, wo er sie registriert aber nicht auf sie reagiert, so dass er etwas mit dir machen kann, ohne dass er sich ablenken lässt. Naja und so pirscht man sich dann von Trainingseinheit zu Trainingseinheit immer weiter vor. Wichtig ist in dieser Trainingsphase das Timing, Geduld und das definitiv kein anderer Hund zu deinem Hund kann/ kommt, außer deiner zeigt ein entspanntes Verhalten (bei ihm bekannten Hunden wahrscheinlich).
Naja, wenns mit dem Trainer nicht klappt, kannst du dich ja immer nochmal melden
MfG
SunshineP.S. Ich habe hier im Ort einiger solcher traurigen Kreaturen rumlaufen, welche mit Stachel und Co so flach gemacht wurden, dass sie nur noch nebenher schleichen, abgestumpft sind, der blick auf den Boden. Also von daher, für diese Leute hat der Stachel was gebracht, die HUnde tuen schlicht und ergreifend gar nichts mehr. Deswegen schreibe ich es, viele lassen sich von toll vorgeführten HUnden der Trainer blenden und das nur Methode X da hin führen würde.
Von daher, einfach bei deiner Einstellung bleiben, egal was erzählt wird.
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OK, dann müsste ich da mal bei Bedarf nachfragen, aber ich denke, ich warte erstmal ab, was der Trainer sagt.
Tja, mit der Unsicherheit, das ist für mich die Frage der Fragen, das hat der Trainer heute auch gleich gefragt, ob ich meine, dass es aus Unsicherheit kommt, ich weiß es ehrlich gesagt nicht, früher dachte ich das eher und er war auch eigentlich eher leicht unsicher als dominant gewesen, aber wenn er dann so Sachen bringt, wo er einem Hund, den er vorher beschnuppert hat und der dann ganz normal mit seinen Leuten weiter seines Weges gelaufen ist und Paco dann mit einem Mal die ca. 20 Meter hinterher sprintet und pöbelt, weil dieser Rüde es wagte, dort zu markieren, da kommen mir halt so Zweifel, ob es Unsicherheit ist oder wenn er bei einem fast dreistündigen Spaziergang jedes Mal hinter dem jungen Rüden hinterher rennt und ihn anpöbelt, wenn dieser am Rand, also nicht direkt bei Paco, anfängt zu rennen.
Ihn fehlt es auf jeden Fall an Souveränität, aber ob es aus Unsicherheit ist, ich weiß es nicht, möglich ist es.Ich bin auch die ganze Zeit am Grübeln, wann genau das anfing.
Entweder fing er mit dem Verhalten an, nachdem ich letztes Jahr aus meinem zweiwöchigem Urlaub (ohne ihn) wiederkam oder es fing etwa mit Sams Einzug an, da zwischen beiden Ereignissen aber nur ca. ein Monat liegt, bin ich mir nicht mehr sicher, wann es anfing.
Es ist aber auch nur teilweise so, dass er, wenn ich nur mit ihm unterwegs bin, nicht so schlimm ist, das ist auch wieder tagesformabhängig, mal ist es besser, mal genauso.Übrigens zeigt er das Verhalten auch, wenn mein Freund oder seine Mutter alleine, also wenn ich nicht dabei bin, mit ihm rausgehen, aber ich könnte mir trotzdem vorstellen, dass es mit an uns liegt und er z.B. meint, die Führung übernehmen zu müssen.
Ach, und einen abgestumpften Hund will ich definitiv nicht, mir tat er gestern schon Leid, als er zuhause nur geduckt zu mir ankam, vermutlich weil er merkte, dass mich das Ganze doch gerade gestern sehr bedrückt hat.
Ich möchte einfach, dass es auch für ihn entspannter ist und er möglichst wie Sam eigentlich überall freilaufen kann, weil ich nicht Angst haben muss, dass er einen Hund anmacht, falls mit einem Mal einer an einer uneinsichtigen Stelle ist.
Und ich denke mir, dass es auch für ihn einfach Stress ist, weil man richtig sieht, wie er sich anspannt, wenn er andere Hund hört oder sieht. -
Dein Hund scheint ne Menge " zu regeln " zu haben, das stresst natürlich, weil er die anderen Hunde scheinbar ständig im Auge ,unter Kontrolle behalten , und massregeln muss.
Den würd ich gar nicht mehr einfach so nebenher laufen lassen sondern jeden Ansatz sofort korrigieren.
Ihm klar machen, dass ich präsent bin und ihn im Auge habe.
Zur Not muss eben die Leine dran, damit er in meinem Enwirkungskreis bleibt.
Ich weiss nicht, wie gut du ihn auf Distanz korrigieren kannst. -
Zitat
Dein Hund scheint ne Menge " zu regeln " zu haben, das stresst natürlich, weil er die anderen Hunde scheinbar ständig im Auge ,unter Kontrolle behalten , und massregeln muss.
Ja, das kann ich mir auch gut vorstellen.
Scheinbar mangelt es ihm an einer klaren Führung von mir aus und daher meint er wohl die Situationen regeln zu müssen.
Zumindest ist mir die letzten Tage aufgefallen, dass er es eigentlich ganz gut und gerne annimmt, wenn er von mir genau gezeigt bekommt, was er alternativ machen soll, zumindest nimmt er schon öfter von selber den Blickkontakt auf, was dann auch belohnt wird.
Gleichzeitig merke ich auch, dass er am ehesten anfängt zu pöbeln, wenn ich ihn freigebe, da hatte ich gestern erst eine Situation mit verbockt.
ZitatDen würd ich gar nicht mehr einfach so nebenher laufen lassen sondern jeden Ansatz sofort korrigieren.
Ihm klar machen, dass ich präsent bin und ihn im Auge habe.
Zur Not muss eben die Leine dran, damit er in meinem Enwirkungskreis bleibt.
Ich weiss nicht, wie gut du ihn auf Distanz korrigieren kannst.
Die 10 m - Schlepp schleift derzeit durchgängig hinterher und hilft mir auf jeden Fall schon mal sehr, auch an unsichtigen Stellen entspannter zu sein, da ich im Notfall ja auf die Leine treten könnte.Distanzkontrolle ist nicht perfekt, er stürmt nicht mehr einfach auf andere Hunde los, wenn er vor mir ist und diese sieht, sondern bleibt auf Kommando stehen/sitzen bis ich ihn abhole, er reagiert auch sowieso auf den Rückruf, nachdem er einen Hund angepöbelt hat, aber während des Losstürmens kann ich ihn bisher so nur mit Kommando leider nicht abrufen oder stoppen.
Ich weiß nicht, ob es an der Schleppleine liegt, aber die letzten Tage liefen ziemlich gut, er ist auch bei Hundesichtung ansprechbar, die meisten Begegnungen liefen gut und unkompliziert und sonst ist mir aufgefallen, dass er sich zur Not auch gut aus dem Pöbeln rausholen lässt, wenn ich ihn korrigiere.
Auf jeden Fall habe ich aber festgestellt, dass Sam nicht den Unterschied macht, da ich gestern mal eine große Runde nur mit Paco unterwegs war und heute wieder eine große Runde mit beiden und Pacos Verhalten war eigentlich nicht besonders unterschiedlich, auch heute hat er eigentlich nur einen Hund wirklich angepöbelt, nachdem dieser zuvor das Pöbeln anfing.
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