Erster Hund - Hilfestellung bitte :)

  • Hiho,

    da hier schon viele passend beraten wurden, möchte ich meine Überlegungen zum Thema Hund auch einmal öffentlich zur Schau stellen :smile:

    Aber erst einmal zu mir, ich bin Anfang 20, habe eine Freundin und lebe momentan in dem Fachwerkhaus meines Vaters auf dem Land. Das Haus ist in 2 Wohnungen unterteilt. Einmal die Hauptwohnung (Vater) mit gut 120 Quadratmetern ausgebauter und weiteren 100 nicht ausgebauter Dachbodenfläche, und der Unterwohnung (meine) mit ca. 55 Quadratmetern.

    Meine Wohnung ist momentan noch eine WG mit meinem besten Kumpel. Ich werde aber bald die Hauptwohnung für meine Zwecke beanspruchen dürfen, um meine Familienplanung, mit allem was dazugehört (Kinder etc.), in Gang zu bringen.

    Das Haus ist wie gesagt, sehr ländlich und ruhig gelegen. (maximal 10 Autos am Tag ) Der Garten misst gesamt ca. 500 Quadratmeter Rasenfläche verteilt ums Haus. Ergänzend steht noch ein kleines Waldstück zur Verfügung. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein kleiner Fluss wie auch ein kleiner See.

    Arbeiten tue ich von "früh morgens" (Definitionssache :p) bis Nachmittags. 6:30 Uhr aufstehen, fertig machen und um 7:00 Uhr auf zur Arbeit. Zurück bin ich um ca. 16:00 Uhr. Mein Mitbewohner ist schon um ca. 14:00 Uhr wieder zurück. Der Hund soll zwar meiner werden, aber bis zu meiner Rückkehr ist dann ein wenig Gesellschaft für den Hund gegeben.


    Nun zu meinen Vorstellungen was den Hund selber anbelangt. Allen vorraus hier ein paar Eigenschaften auf die ich besonderen Wert lege:

    - Kinderlieb
    - Gutmütig
    - Hohe Reizschwelle
    - Tolerant gegenüber anderen Tieren, allen voran Nachbars Katzen
    - Geduldig
    - Er soll groß sein

    Ich habe auch schon mal ein bisschen im Internet und bei Bekannten geschnuppert. Besonders positiv sind mir da drei Hunderassen aufgefallen:

    - Briard
    - Berner Sennenhund
    - Riesenschnauzer


    Der Berner Sennenhund wurde im Internet als sehr kinderlieb und, bei richtiger Aufzucht selbstverständlich, als ein nicht aggressiver Charakter beschrieben. Auch optisch gefällt mir der Hund durch seine Kontraste im Fell sehr gut.

    Auch am Riesenschnauzer habe ich Gefallen gefunden. Ich denke seine Bewacherrollle kann er auf dem großen Gelände relativ gut ausleben. Allerdings habe ich nichts in Bezug zum Umgang mit Kindern finden können.

    Meine absoluter Favorit aber, ist der Briard. Den durfte ich bereits live und in Farbe bei meinem Kumpel miterleben. Einfach nur lebensfreudig, gutmütig, geduldig aber auch gehorsam. Sehr anhängig. Ständig klebt er einem an den Hacken. Der perfekte Familienhund. Das Fell finde ich auch super. Richtig zum reinkuscheln und haaren tut er auch nicht.

    Das wärs erstmal von mir und meinen Ideen. Nehmt kein Blatt vor den Mund und schreibt und fragt was ihr denkt. Ich werde bestimmt nicht an alles gedacht haben daher werde ich alles so gut wie möglich beantworten :smile:

    Grüße
    Watzke

  • Hätte da noch ein paar Fragen?

    Die Freundin ist berufstätig oder daheim? Willst DU einen Hund oder IHR? Hattest Du schon mal einen Hund? Sind schon Kinder da oder "erst in Planung"?

    Ein Kind kann eine Beziehung auf eine harte Probe stellen und wenn dann noch ein halbwüchsiger Welpe sein Unwesen treibt.... Gut nachdenken vor der Anschaffung eines Hundes!

    Von 7 bis 16 Uhr ist ganz schön lange für einen Welpen. Klar, ein Hofhund wuselt draußen herum, aber ein Hund braucht auch eine Aufgabe.

    Die von Dir gewählten Rassen sind nicht ohne, Bewachen/Beschützen ist ja ok, aber wenn dann der eigene Hund einen nicht mehr ins Haus lässt - hatten gerade Bekannte, die einen Berner Sennenhund haben, der "so nebenbei" groß geworden ist. Also, ein Hund braucht Beschäftigung. Hast Du die Zeit dafür, auch wenn Kinder da sind?

    LG :smile:

  • Hiho,

    danke erstmal für deine Rückmeldung :smile:

    Meine Freundin ist berufstätig. Allerdings nur halbtags da sie noch das Abendgymnasium besucht. Kinder sind noch keine da, wäre aber auf Dauer ein gemeinsamer Wunsch. Hund wäre das quasi mein erster. Ich hatte zwar in meiner Kindheit schon Kontakt zu mehreren Hunden, allerdings immer nur aushilfsweise, wenn Nachbarn mal im Urlaub waren etc.

    Meine Freundin oder bis dahin vielleicht Frau, würde dann trotz Halbtagsstelle auch in Elternzeit gehen. Das handhabt eine Behörde relativ gelassen. Ist nur halt die Frage wann es soweit ist, der Hund hingegen soll schon recht bald kommen.

    Die Zeit für den Hund werde ich mir schlicht nehmen müssen. Ich möchte keines der schlechten Beispiele sein, die ihren Hund nach 2 Jahren ins Tierheim geben, weil sie auf einmal merken dass es doch nicht geht. Meistens liegt soetwas ja an der Erziehung.

    Einzig und allein die Zeit die der Hund allein wäre macht mir Sorgen. Wir hätten da noch 2 Kater mit denen sich der Hund "beschäftigen" könnte. Beispielsweise ein Briard zeigt auch keinerlei Aggressionen gegenüber anderen Tierarten. Ich weis nur nicht ob das an Gesellschaft für diese vielen Stunden ausreicht.

    Freue mich schon auf Antworten

    Grüße
    Watzke

  • Hallo Watzke,

    ich finde es gut, dass Du Dich vor dem Hundekauf gut informierst und noch andere Meinungen einholst. Ich antworte Dir, weil ich eine Riesenschnauzerhündin (2,5 Jahre alt) habe - eine Deiner favorisierten Rassen. Riesenschnauzer sind tolle Hunde. Sie brauchen allerdings eine echte Aufgabe, es sind Gebrauchshunde. Ich war mit Bertha nach der Welpengruppe in weiteren Gehorsamsgruppen in verschiedenen Hundeschulen und bin jetzt noch 2-3 x wöchentlich im Training, und alle 2 Wochen zum Mantrailing - und das - obwohl sie hier theoretisch ein fast 1000 qm großes Grundstück inkl. Haus zum "Bewachen" hat. Zusätzlich 2-3x in der Woche, wenn ich arbeite und mein Mann nicht aufpassen kann, ist meine Hündin in einer Hundebetreuung, damit sie Kontakt zu anderen Hunden hat. Für die geistige Auslastung sorge ich (siehe oben). Ich kann den Hund ja auch nicht einfach im Garten parken, Aufsicht muss sein, sonst kann zu viel passieren.

    Gerade wenn es Dein erster Hund wird, kostet Erziehung, Trainingsstunden etc. viel Geld. Bertha ist auch mein erster "eigener" Hund und mein "Haupthobby". Für andere Dinge ist keine Zeit und auch kein Geld da. Ich mach jetzt mal einen auf "weise Frau" :D - Du bist Anfang 20 - ich bereits Mitte 40 - und ich würde Dich bitten, noch einmal in einer ruhigen Minute zu reflektieren, ob dies - am Anfang Deine beruflichen Lebens und der familienplanung ein guter Zeitpunkt ist, so eine Verantwortung zu übernehmen.

    Alle Hunde, die Du im Auge hast, müssen gut sozialisiert und gut erzogen sein, denn sind sie einfach zu groß und zu stark, um nebenher zu laufen, und können von erstklassigen Hunden auch zu "erstklassigen Katastrophen" werden. Ich kenne Briards, die selbst mit 4 Jahren noch weit davon entfernt sind, "erwachsen" zu sein - und das ist wirklich ein hartes Stück Erziehungsarbeit. Als glückliche Besitzerin einer humorvollen und tollen RS-Hündin würde ich mir z.B. keinen Briard zutrauen. Du kannst solche großen Hunde auch nicht mal eben jemandem zum Spazierengehen anvertrauen - das musst Du dann schon immer selbst übernehmen. Und wenn Du einen Welpen möchtest, muss der kleine Kerl ja auch stubenrein werden und eine gründliche Grunderziehung bekommen.

    Ich kenne nur einen Berner Sennen, aber der ist wirklich eine Seele und sehr kinderlieb. Nur: da waren eben schon Kinder (Enkel) in der Familie und die Besitzer sehr hundeerfahren. Wenn neue Kinder geboren werden, ist es sicherlich schwieriger, den Hund daran zu gewöhnen, schließlich müssen Sie ja dann etwas von ihrer Beziehungsressource Mensch abgeben.

    Ich weiß, das hört sich alles ein wenig nach Miesmacherei an - ich will Dir die Freude am Planen und Freuen auf einen Hund wirklich nicht verderben. Allerdings will ich auch nicht verschweigen, dass es schon einiges an Organisation, Zeit, Geld und Weitsicht erfordert, sich auf - besonders Deine Lieblingsrassen - einzulassen.

    Ich hoffe Du nimmst mir das nicht übel, sondern einfach als Anregung zum Nachdenken und zum Bequatschen mit Freund, Freundin und Vater!

    Beste Grüße, kamille

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