Fragen zu erstem Hund

  • Naja, das haben wohl viele Junghundebesitzer durch. Wenn er meiner Aufforderung nicht nachkommt, gar nach mir schnappt, flog Butch immer im hohen Bogen von der Couch. Da wir davor einen weichen Teppich liegen haben, landete er immer sanft, nach dem 2. Mal hatte er aber begriffen, dass die Couch nicht ihm gehört und wenn ich ihn darum bitte, räumt er auch mittlerweile immer freiwillig den Platz.

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    • Zitat


      @ Rotbuche: naja, eben das versuchen wir doch. Bevor sie auf die Couch springt, kommt schon ein "Nein", das sie aber meist ignoriert und eben doch springt. Daraufhin kommt unsererseits meist ein "Runter", mit ausgestreckter Hand und Zeigefinger auf den Boden zeigend, dann wirft sie sich meist auf den Rücken, dann wird sie aufgehoben und runtergesetzt, wobei sie hier eben manchmal schnappt.


      "Nein" ist keine hündische Kommunikation. Natürlich kann ich das sagen, aber ich muss dem Hund erstmal klar machen, was ich damit meine. Genausowenig weiß ein Hund automatisch, was ein ausgestreckter Arm samt Zeigefinger und die Silben "runter" bedeuten sollen.

      Noch mehr Übersetzung, was in so einer Situation abläuft:
      - belanglose und bedeutungslose Lautäußerung des Menschen ("nein")
      - Hund hüpft aufs Sofa
      - Mensch strahlt vermutlich (ohne das zu wollen!) etwas aus Hundesicht unbegründet Bedrohliches aus (wahrscheinlich lehne ich mich beim "runter!" Sagen mit dem Oberkörper nach vorne, bewege schonmal meine Hand in Richtung Hund, damit ich ihn gleich runterheben kann, auch das "runter" klingt evtl. schon nicht mehr ganz entspannt,...)
      - Hund dreht sich sicherheitshalber mal auf den Rücken, weil er gelernt hat (und ja, ich vermute stark, dass Deine Hündin die hündische Kommunikation perfekt drauf hat), dass man damit ein drohendes Gegenüber beschwichtigt
      - Mensch greift nach dem Hund, aus Hundesicht hat die Beschwichtigung nicht geklappt, Mensch (etwas überspitzt) greift weiter an
      - Hund wehrt sich gegen den aus seiner Sicht völlig unverständlichen Angriff und schnappt

      Wo liegen die Missverständnisse?
      - ich habe dem Hund nicht beigebracht, was "nein" heißt
      - meine Körpersprache signalisiert kein "nein"
      - Hund macht was, dann passieren ne Menge anderer Dinge, und am Ende kann er überhaupt keinen Bezug dazu herstellen, dass eigentlich schon seine erste Handlung nicht ok war, denn die wurde ja gar nicht korrigiert

      Unternimm doch einfach mal gut gelaunt und entspannt ein Experiment. Ziel: der Hund darf auf keinen Fall mit den Pfoten das Sofa berühren. Nimm ein inneres Bild zur Hilfe, wenn das Deine Ausstrahlung unterstützt. Also stell Dir z.B. vor, dass auf dem Sofa die Rasierklingensammlung Deines Mannes ausgebreitet liegt, hüpft der Hund da hoch, sind alle Pfoten zerschnitten. Oder Du hast in tagelanger Arbeit eine 5stöckige Hochzeitstorte gebacken, die Du kurz auf dem Sofa abgestellt hast.
      Nun macht der Hund Anstalten, hochzuhüpfen ("nein" kennt er nämlich immer noch nicht.) Was tust Du?

    • Zitat

      Hundeschule habe ich mir auch schon gedacht, aber wir wohnen am Land, und es gibt nicht allzuviele Hundeschulen bei uns, wobei die mit dem besten Ruf bis Ende August Sommerpause hat. D.h. bis dahin müssen wir selbst sorgen, dass unsere Kleine halbwegs erzogen wird.

      Die Sozialisierungsphase (so bis 8 Wochen) ist theoretisch mit 4 Monaten eigentlich schon abgeschlossen, aber wir haben unseren auch erst mit 15 Wochen geholt und er ist dennoch ein prima Kerl geworden.
      Sobald er sich an seine neue Umgebung gewohnt hat (ist ja schon zwei Wochen bei euch), würde ich schauen, dass er möglichst viel kennen lernt.
      Auto-fahren (nur ein paar Meter, ohne Stress), alle möglichen Leute, seinen festen Hunde-Platz (am besten in einer geschützten Ecke, wo sie dann auch wirklich ihre Ruhe hat und runter fahren kann), andere Tiere (wenn es bei euch in der Nähe welche gibt) usw.
      Ein paar Grundlagen könnt ihr ihr ja schon bei bringen (Schau (mich an), Sitz, Platz...), nur überfordern würde ich ihn nicht. Am besten nur immer ganz kurze Einheiten. Genau wie beim Auto-fahren.
      Das mit der Hundeschule sollte auch ab September noch genügen. Uns haben auch alle eingeredet, wie elementar wichtig es ist, dass er zur Welpenstunde geht. Wir haben dann erst mit dem Junghunde-Kurs angefangen und er ist dennoch ein Pfunds-Kerl geworden. ;) Wobei schaden kann es sicherlich nicht, wenn er möglichst früh auch andere Artgenossen und den richtigen Umgang mit diesen lernt.

    • @ Rotbuche: Wenn wir auf der Couch sind, versuchen wir natürlich sie davon abzuhalten, raufzuspringen. Das klappt auch schon relativ gut, zumindest wenn wir uns breitmachen und jeden Versuch von Ihr mit "Nein" abweisen (und ich mir die Rasierklingen meiner Frau darauf vorstelle ;-)). Nach ein oder zwei Versuchen gibt sie dann aber recht schnell auf und legt sich gleich neben der Couch auf den Boden.
      Aber da wir ja nicht ganzen Tag die Couch bewachen können, hüpft sie in einem unbeobachteten Moment gerne mal rauf. Wie setze ich sie denn dann am besten runter, ohne dass es bedrohlich für sie wirkt (auch von der Körpersprache her), aber so, dass sie merkt, das war nicht ok dass sie auf die Couch gehüpft ist? Wenn ich freundlich mit ihr rede und sie streichle, lässt sie sich oft, nicht immer, ohne schnappen nehmen und runtersetzen. Aber ich denke dann wird sie ja eigentlich gelobt und fühlt sich in ihrem Handeln bestätigt.

      @ Wuschelkopf1 Autofahren kennt sie schon, das macht ihr nichts aus, sie sitzt bzw. schläft dann auf der Rückbank in der Mitte zwischen den beiden Kindersitzen, mit Geschirr und am Gurtschloss. Hundeplätze hat sie auch 3, einen Hundekorb im Vorraum in dem sie nachts schläft, einen weiteren im Wohnzimmer und einen auf der Terasse, in denen sie tagsüber ihre Nickerchen macht. Wir versuchen auch, sie mit möglichst vielen unterschiedlichen Situationen zu konfonitieren, also sie auf kleineren Ausflügen mitzunehmen, auf den Markt mit vielen Menschen und auch vielen Hunden, zu Bekannten mit Hunden und Katzen,... Mit dem 4 Jahre alten Golden Retriever einer Bekannten spielt er ohne Probleme, und auch das gemeinsame Gassi-gehen hat super funktioniert.
      Und einfache Komandos hat meine Frau auch schon mit ihr geübt, sie kann schon, z.B. Sitz dann geht man zurück während man öfter "bleib" sagt, und sie bleibt solange sitzen, bis ein hier kommt, dann kommt sie und schnappt sich ihr verdientes Leckerlie.

    • Zitat

      (und ich mir die Rasierklingen meiner Frau darauf vorstelle ;-))


      :D lesen müsste ich halt können... sorry :)

      Zitat

      Wie setze ich sie denn dann am besten runter, ohne dass es bedrohlich für sie wirkt (auch von der Körpersprache her), aber so, dass sie merkt, das war nicht ok dass sie auf die Couch gehüpft ist?


      Hunde verknüpfen nicht, dass es nicht ok war, vor 10 Minuten auf die Couch gehüpft zu sein, mit Deinem "Tadel" 10 Minuten später. Deine Hündin wird es umso schneller verstehen, je weniger erfolgreiche Versuche sie hatte, aufs Sofa zu kommen. Darum ist es in der Tat eine Überlegung wert, das Sofa in der Zeit Deiner Abwesenheit zu verbauen. Eine Garantie, dass sie zuverlässig das Sofa nie wieder benutzt, auch nicht dann, wenn Ihr nicht zuhause seid, bekommt Ihr nur durch starke Strafreize hin. Finger weg davon.
      Wenn sie auf die Couch gekommen ist, während Du nicht da warst, holst Du sie danach freundlich neutral und aus der Entfernung runter, Achtung auf die Körpersprache: meine Schultern zeigen in die Richtung, in die der Hund kommen soll, sonst blocke ich ihn.
      Sollte das nicht funktionieren, würde ich mich 1. nochmal bei einem Trainer weiterbilden lassen in Sachen wie motiviere ich einen Hund und was sagt meine Körpersprache und 2. den Hund von der Couch sanft aber bestimmt befördern, indem ich es ihr unbequem mache. Z.B. könntest Du sie mit einem leeren Wäschekorb oder dergleichen bedrängen, aber Achtung:
      - nur dann, wenn Du die Ruhe selbst bist
      - ohne dabei zu reden
      - nie von oben
      - ohne den Hund dabei anzuschauen
      Sinn davon: jedes Schnappen von ihr in Eure Richtung ist absoluter Mist, auch für ihre Lernfortschritte. Mit einem ausreichend großen "Zwischengegenstand" sinkt die Wahrscheinlichkeit in dieser Situation vermutlich drastisch, dass sie nochmal Euch ans Leder will, evtl. schnappt sie den Wäschekorb ab, aber das kann Euch ja in dem Moment egal sein.
      Solltest Du das probieren wollen, betrachte bitte ganz neutral, ob es so funktioniert, wie Du das wolltest, und ob die Situation in Ruhe abläuft. Wenn ja, ist es ok, wenn nein, bitte nicht weiter rumexperimentieren, sondern einen Trainer vor Ort holen.

      Zitat

      Und einfache Komandos hat meine Frau auch schon mit ihr geübt, sie kann schon, z.B. Sitz dann geht man zurück während man öfter "bleib" sagt, und sie bleibt solange sitzen, bis ein hier kommt, dann kommt sie und schnappt sich ihr verdientes Leckerlie.


      Wozu das "bleib"? Sie sollte das "sitz" sowieso nicht von selbst auflösen. Zurückgehen ist die nächste körpersprachlich unlogische Kommunikation: der Hund wird vermutlich die ganze Zeit angeschaut (anschauen = tu was!), soll aber eben nichts tun; ich gehe nicht normal und entspannt einfach weg, sondern vermutlich langsamer und rückwärts, das ist einige Anspannung drin in meinem Körper, der Hund soll aber entspannt bleiben, und dann belohne ich nichtmal das bleib, weil ich den Hund rufe. Weil Hunde so zeitnah verknüpfen, bestätige ich damit das komm. Wenn Ihr bleib üben wollt, geht zurück zu dem Hund und belohnt ihn dort, sonst wächst die Spannung im Hund immer mehr (gleich, gleich kommt das komm, gleichgleichgleich ICHRENNSCHONMAL) und es wird auf Dauer immer schwieriger für sie, zuverlässig zu bleiben.

      Ich will Euch damit nicht sagen, was Ihr alles "falsch" macht, ich mach selbst sicher auch immer noch manches "falsch". Das ist egal, wir können alle lernen. Ich will Euch aber nach wie vor locken, Euch einen Trainer zu suchen, der Euch im Bewusstsein der eigenen Körpersprache und was es für den Hund bedeutet schult. Ihr könntet es Euch soviel einfacher machen! ;)

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