Sorgen um Ersthund nach Aufnahme des neuen Zweithundes
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Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier und suche Ratschläge. Ich schildere mal die Situation.
Ich habe zwei Jack Russell Terrier. Beide sind 4 Jahre alt. Hündin und Rüde. Die Hündin war mein erster Hund und sie habe ich seit dem Welpenalter (8 Wochen). Sie ist erziehungstechnisch absolut top. Eher selten für einen Jack Russell aber sie hört auf´s Wort und da bestehen grundsätzlich keine Probleme. Jedoch war sie schon immer etwas labil bzw. ab und zu depressiv. Zumindest wirkt sie manchmal einfach so. Sie sitzt dann irgendwo und guckt auf den Boden oder verkriecht sich, zittert ohne Grund etc. Das habe ich schon beobachtet als sie noch alleine war. Sie wird NIEMALS schlecht von irgendjemandem behandelt oder gar geschlagen. Das würde ich nie zulassen. Sie ging immer tagsüber in eine Betreuung wo sie auch nicht annähernd so komisch war, wie bei mir dann. Freunde haben schon öfter gefragt was mit ihr los wäre. Es war mir schon immer ein Rätsel.
Nun ist es so, dass ich dachte vielleicht tut ihr ein Artgenosse gut und sie fühlt sich dann besser. Habe extra einen ausgewachsenen Jack Russell genommen. Ich habe den Eindruck, dass die beiden nichts gegeneinander haben aber den anderen nun auch nicht zwingend bräuchten. Sie sind also nicht unzertrennlich und gehen ihre eigenen Wege. Der Rüde ist seit 1 Monat bei uns. Anfänglich hat sich Coco noch an ihm interessiert und die beiden rannten zusammen zum Bespiel über die Pferdeweide oder beim Spazieren gehen (nebeneinander). Seit gut 2 Wochen habe ich das Gefühl Coco zieht sich zurück zuhause (ist oft in anderen Räumen als der Rüde und ich), sie sitzt nun immer neben mir egal wo ich bin, wenn wir im Pferdestall sind. Der Rüde rennt überall rum und erkundet die Umgebung. Ich glaube sie macht das um mich zu bewachen quasi den Teil einzufordern der ihr zusteht, damit der Rüde nicht zuviel von "mir" bekommt.
Ihn muss ich noch etwas erziehen, darum rufe ich ihn öfter als sie. Das scheint sie alles so zu empfinden, als wenn sie 5tes Rad am Wagen wäre. Wenn ich mit ihm tadelig spreche setzt sie auch einen Depriblick auf und macht auch das, was er machen soll dabei habe ich sie nicht angesprochen.
Nun hat sie auch noch letzte Nacht ins Bett gemacht. Sie sollen nicht ins Bett aber kommen immer, wenn ich es nicht merke. Sie musste aber nicht. Sonst meldet sie sich und beide waren ganz normal gestern abend noch draußen. Ich weiß nun nicht ob sie das im Schlaf gemacht hat oder aus anderen Gründen. Für mich ist das aber ein Zeichen von psychischen Problemen oder was meint ihr? Sie hat noch nie ins Haus gemacht seitdem sie stubenrein ist.
Was mache ich nur mit ihr? Ich habe den Eindruck, es war falsch den zweiten Hund dazu zu nehmen. Aber ich kann ihn ja nicht abgeben. Das tue ich ihm nicht an, zumal es ja keine Reiberein gibt. Habt ihr Tipps?
Bachblüten wollte ich beiden geben, nach Termin mit einer Expertin.
Danke euch und LG Coco
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Hallo,
1 Monat ist ja noch nicht so lang und natürlich ist so eine Situation für einen bisherigen Einzelhund eine gewaltige Umstellung . Ich denke, deine Hündin benötigt einfach noch etwas Zeit, bis sie den neuen voll akzeptiert.
Hast Du die Möglichkeit mal einzeln mit den Hunden etwas zu machen? -
Hallo, vielen Dank für deine schnelle Antwort :-).
Ja ich weiß, das ist nicht sehr lang. Und ich denke, sie merkt erst jetzt so langsam, dass er auch nicht mehr geht. Es ist ja wie mit einem Einzelkind, dass vielleicht jahrelang alleine war und dann kommt ein Geschwisterchen. Kenne das nur zu gut :-D. Aber ich hab Sorge, dass sie völlig depressiv wird. Ich bevorzuge sie ja schon. Aber das reicht ihr wohl nicht. Der Rüde ist so eine Frohnatur, der stört sich da nicht dran. Er ist gaaaanz anders als sie. Sie ist zierlich und vorsichtig und er ist massiv und ein kleiner Draufgänger. Er ist ihr vermutlich auch was zu forsch und stürmisch :-).
Ja ich kann auch was mit den beiden alleine machen. Das muss ich nun eh mal trainieren, dass auch der Rüde akzeptiert, mal alleine zu bleiben. Sie hat damit gar kein Problem außer vielleicht, dass dies ihr schlechtes Gefühl nur bestärkt. Aber beide spielen sehr gerne mit dem Ball. Vielleicht sollte ich das mal getrennt machen. Muss eh mit dem Rüden üben, dass er nicht bellt, wenn er im Haus bleiben muss. Könnte man sicher mal kombinieren.
LG
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hm, Deine Hündin ist ja, wie Du schreibst, schon länger sehr ruhig und depressiv. Also auch schon, bevor der Zweithund eingezogen ist.
Hat sie vielleicht Schmerzen oder andere gesundheitliche Probleme? Das ins Bett machen könnte auch eine Blasenentzündung o.ä. sein.
Ich würde sie auf jeden Fall einmal vom TA durch checken lassen. Wenn alles ok ist, dann würde ich auch viel mit ihr allein machen und natürlich auch mit dem neuen Hund.
Viel Glück und ich hoffe, dass sich die Kleine wieder berappelt
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hast du die Hündin mal beim TA durchchecken lassen. Rumsitzen, auf den Boden stieren und zittern und jetzt das Pipi im Bett, das könnten auch Epileptische Anfälle sein. Durch den Stress den so ein Neuzugang ja mit sich bringt kann das Problem verstärkt werden.
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Danke für eure Antworten.
Naja grundsätzlich ist sie natürlich gesund. Jedoch habe ich nie so ganz genau auf so etwas untersuchen lassen. Aber das ist ein sehr guter Tipp. Ich muss sowieso zur Nachimpfung mit dem Rüden diese Woche, dann nehme ich sie mit und lasse das mal prüfen. Vielleicht hat auch der TA noch eine Idee zu ihr.
Ich habe ihr damals schon immer Beschäftigungsspiele gekauft. Den Kong etc, damit sie dann mal etwas zu tun hatte außer zu schlafen. Das hat dann auch sofort geholfen. Wenn sie also wieder so drauf war, dann habe ich ihr etwas gegeben womit sie sich dann auch sofort freudig beschäftigt hat. Jedoch kann ich aber ja nicht jede Sekunde mit ihr spielen. Wenn es eben der Grund wäre, dass sie sich vernachlässigt fühlte und jetzt auch noch fühlt. Sie ist auch nicht immer so, aber schon sehr oft.
Ich lasse das auf jeden Fall untersuchen. Das mit der Blasenentzündung halte ich auch im Auge. Mal sehen was sie heute macht, ob das noch mal passiert. Das ist so untypisch für sie. Denn sie macht ein heiden Stress, wenn sie raus muss. Das hat sie heute nacht nicht gemacht. Ich fühlt nur, dass es nass war.
Ich werde ihr auf jeden Fall mehr Zeit alleine widmen. Sie tut mir wirklich leid. Ich hatte nur gutes damit im Sinn, dass sie einen Freund hat.
Ein Welpe wäre besser gewesen, denn den Jackywelpen aus der Nachbarschaft liebt sie heiß und innig. Naja, das wird schon werden.
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Zitat
hast du die Hündin mal beim TA durchchecken lassen. Rumsitzen, auf den Boden stieren und zittern und jetzt das Pipi im Bett, das könnten auch Epileptische Anfälle sein. Durch den Stress den so ein Neuzugang ja mit sich bringt kann das Problem verstärkt werden.
das war auch mein erster Gedanke. Ich würde jetzt nicht vorschnell schliessen, dass es nur an der Hinzunahme eines Zweithundes liegt. Der Hund hatte ja schon vorher Probleme, deswegen ist der Zweite ja unter anderem überhaupt eingezogen. Ich glaube eher, dass sich ein schon vorhandenes Problem jetzt nur etwas stärker zeigt, ggf. verstärkt durch den Veränderungsstress. Der Sache sollte man auf den Grund gehen. Ich würde erst sagen Tierarzt, und wenn medizinisch alles okay ist, würde ich mal einen Veterinär aufsuchen, der auf Verhaltenskunde spezialisiert ist. Das ist -- das hast du ja auch gesagt -- definitiv kein normales Verhalten für eine gesunde 4 jährige Jack-Russel-Hündin.
Ich hatte übrigens auch mal eine "depressive" Hündin. Das war zu einer Zeit, als es halt den Haustierarzt gab, und sonst nichts, also vor etwa 25 Jahren. Von daher weiss ich, wie viele Sorgen man sich da macht, wenn man den Eindruck hat, dass das Tier leidet, man aber keine Ahnung hat, was man tun kann und alles was man versucht, irgendwie nicht zu helfen scheint. Aber heute ist die Infrastruktur anders, da hat man ganz andere Möglichkeiten. Ich würde davon Gebrauch machen.
Liebe Grüße
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Ok, dann werde ich das umgehend prüfen lassen. Ich muss gestehen, dass ich nie an soetwas gedacht habe, weil ich immer dachte Epilepsie macht sich durch richtige sichtbare Anfälle bemerkbar. Dann scheint es ja auch so stille Formen zu geben. Dies muss man wirklich mal prüfen. Ich verstehe es ja nicht, warum sie so ist. Sie war immer so. Da fällt mir grade was ein: Als sie noch ganz klein war, so 10 Wochen alt, hat sie sich beim Spielen selber mal ko gehauen. Sie war ca. 5 min nicht richtig beisammen danach. Sie ist auf dem Parkett ausgerutscht beim Toben und auf den Kopf gefallen. Danach war sie richtig ohnmächtig und hat keine Lebenszeichen mehr von sich gegeben. Ich hab sie dann etwas gerüttelt und sie angesprochen. Sie kam ganz langsam zu sich und hat die Augen auch nur schleppend geöffnet. Aber es waren keine ersichtlichen Nachschäden zu bemerken. Nur eben für den Moment etwas wackelig und schwankend. Vielleicht hat sie da doch mehr Schaden erlitten.
Ich hab schon dran gedacht mich bei Martin Rütter in einer der Trainingszentren vorzustellen. Denn sie gehen ja nach seinen Methoden vor. Meint ihr das kann man machen? Oder besser so einen Verhaltens-TA?
Achso und im Sommer, wenn sie extrem mit anderen Hunden getobt hat, konnte sie danach fast nicht mehr so richtig mit den Hinterbeinen laufen. Die sind ihr weggebrochen. Bisher dachte ich, dass sie einfach nur Mega KO war. Ist sowas normal? Das war auch nur für einige Minütchen der Fall. Sie war aber dann auch echt mega platt und hächelte ohne Ende. Also nur bei starker Hitze nach dem Toben kam dies vor.
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Hallo,
mir kommt noch was anderes in den Sinn.
Priorität hat natürlich aber eine gründliche medizinische Untersuchung. Sollte die aber ergeben, dass die Hündin körperlich völlig gesund ist, kommt evtl. in Betracht, dass du unbewusst das "Traurigsein" unterstützt und damit verstärkst. Ich kannte das nämlich von meiner ersten Foxterrierhündin. Sie konnte Besuchern auf Anhieb das Bild einer armen, geschundenen Kreatur vorspielen ...- die "Arme" wurde dann gestreichelt, angesprochen, verwöhnt ...
Bitte versteh das nicht falsch, das soll nur ein Denkanstoß und keine Unterstellung sein! Ich hatte eben selbst 14 Jahre eine kleine schlaue Terrierdame, die genau wusste, wie sie alle Aufmerksamkeit bekommen konnte.
Wie gehst du damit um, wenn sie auf den Boden starrt ? Lenkst du sie zB spielerisch ab und munterst sie auf - oder kümmerst du dich eher bemitleidend um sie ? Auch ein schlechtes Gewissen wegen des Rüden wird sie bemerken. Überlege du allein, ob du eines haben solltest - oder nicht. Wenn nicht, freu dich an dem neuen Pärchen, die frohe Stimmung steckt auch die Hunde an.
Aber, wie gesagt, das gilt alles nur für absolut GESUNDE Hunde. Solltest du Zweifel daran haben, lass abchecken, was dich beunruhigt.
Alles Gute für dich und für deine Terrier! -
Mir fällt grad noch was ein, dass sie vielleicht auch eine Schilddrüsenunterfunktion haben könnte.
Das würde ich auf jeden Fall mal testen lassen!
Viel Glück!
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