Hund ist Herzkrank und hustet - Komische Frage!

Also, ganz zuerst und am wichtigsten: es mach keinen Sinn, sich in dieser Zeit der Trauer mit diesen Fragen zu quälen. Du wirst nie mit absoluter Sicherheit herausfinden können, ob die Therapie optimal gelaufen ist. Was Du aber wissen musst, ist folgendes: auf keinen Fall kann es deine Schuld gewesen sein.

Ich gebe Dir jetzt einfach mal ein paar fachliche Informationen, damit Du das besser zuordnen kannst. Ich leite dann daraus ab, warum ich es für zumindest wahrscheinlich halte, dass hier kein -- wie du ja befürchtest -- eklatanter Therapiefehler vorliegt. Weil, das übliche: "mach Dir keine Vorwürfe" - Gerede, das auch hier von vielen als Antwort kommen wird, ist zwar nett gemeint, aber es wird dir ja nicht wirklich weiter helfen.

Also:

Das Herz -- obwohl ein Organ -- ist von seiner Kreislauf-Funktion her eigentlich aufgeteilt in zwei Organe: das rechte und das linke Herz. Dazwischengeschaltet ist der Lungenkreislauf.
Das (sauerstoffarme) Blut kommt also von der sogenannten oberen und unteren Hohlvene zum rechten Herzen. Erst in den Vorhof, dann durch eine Herzklappe in die Kammer. Von dort wird das Blut durch den Lungenkreislauf gepumpt. Durch den Kontakt mit der Lunge wird dort das CO2 abgeamtmet und neuer Sauerstoff hinzugefügt. Dann geht es weiter in den linken Vorhof, von dort durch die Herzklappe in die linke Kammer -- und so gelangt das frisch mit Sauerstoff angereicherte Blut über die Aorta (eine große Arterie) wieder in den Kreislauf um die Organe zu versorgen.

Herzinsuffizienz bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass die Pumpkraft nicht ausreichend ist. Diese Pumpschwäche kann sowohl nur rechts als auch nur links als auch beidseits auftreten. Je nachdem, wo sie auftritt, sind die Symptome unterschiedlich.

Wenn die Pumpschwäche links auftritt (Linksherzinsuffizienz), dann kommt es zu einer sogenannten Stauung in der Lunge. Der Blutdruck im Lungenkreislauf erhöht sich (von rechts wird gepumpt, links geht es nicht so recht weiter). Das führt -- gerade auch unter Belastung ggf, zu Atemnot -- oder eben auch zu dem von dir beschriebenen Husten. Gleichzeitig wird natürlich auch der Rückstau in die rechte Herzkammer erhöht, die dann ebenfalls irgendwann einfach "ausleiert" und an Kraft verliert (das wäre dann eine Rechtsherz-Insuffizienz). In diesem Zusammenhang (aber auch durch andere Ursachen) kann es dann auch dazu kommen, dass wegen des "ausgeleierten" Herzmuskels die Herzklappen nicht mehr richtig schliessen. Letzteres führt dann dazu, dass das Blut den Weg des geringsten Widerstands nimmt und teilweise -- wieder vereinfacht dargestellt -- rückwärts fliesst.
In der Folge kommt es dann zu Rückstauungen über die Hohlvene in die Leber (Leberschaden).

Es gibt unterschiedliche Ursachen für eine Herzinsuffizienz -- sie kann aber auch einfach so als Alterserscheinung auftreten.

Im Allgemeinen ist sie gut medikamentös einstellbar, insbesondere in der Anfangszeit kann so auch ein Fortschreiten längere Zeit hinausgezögert werden. Dabei ist sowohl die Auswahl des Medikamentes (es gibt verschiedene Gruppen von Medikamenten und sie müssen individuell korrekt ausgewählt sein) als auch die Überwachung und Anpassung der Dosierung in regelmäßigen Abständen eine Feinarbeit.

Um jetzt zu deiner Frage zurückzukommen: es ist beides möglich.

Es ist möglich, dass dein Hund eine Rechtsherzinsuffizienz hatte und das das Husten damit nichts zu tun hatte (denn es gab dann keinen Rückstau in die Lunge)
Es ist aber auch möglich, dass eine evtl. vorhandene Linksherzinsuffizienz nicht so gut wie möglich eingestellt war und das Husten ein frühes Warnzeichen war, das nicht richtig eingeschätzt wurde.

Dennoch, selbst wenn es ein Warnzeichen war: du schreibst selbst, dass es nur bei Aufregung etc. war. Das bedeutet, es war noch nicht in einem bedrohlichen Stadium und -- je nach Medikation -- evtl wirklich noch kein Grund das Therapieschema zu prüfen und zu ändern.

So wie du die Umstände des Todes beschreibst, gehe ich tendenziell nicht von einem Herzinfarkt, sondern von einer Lungenembolie ausgelöst durch eine nicht mehr richtig schliessende rechte Herzklappe aus. Durch die schlecht schliessende Klappe und die Pendelbewegung des Blutes kann es zu kleinen Blutgerinnseln kommen die in die Lunge gespült werden. Die Symptome einer massiven Lungenembolie sind typisch so wie du sie beschrieben hast und der Tod schnell und -- obwohl für den Zuschauer sehr dramatisch -- auch gnädig.

Wenn meine Annahme stimmt, hatte dein Hund primär eine Rechtsherzinsuffizienz, und das gelegentliche Husten wäre somit tatsächlich nicht im Zusammenhang zu sehen.

Ich rate Dir, belasse es dabei. Die Chancen stehen meines Erachtens gut, dass es einfach nur schicksalhaft war.

Sollte in Zukunft mal eine Herzinsuffizienz bei einem deiner Hunde im Raum stehen: Geh einfach mit dem Hund zu einem Kardiologen und lass ihn draufschauen. Das gibt dann zusätzliche Sicherheit und ein guter Tierarzt hat auch Verständnis dafür, dass man einen Facharzt beratend hinzuzieht.

Ich wünsche Dir alles Gute.