Hündin spielt grob mit kleinen Hunden...

  • Hallo Moehri

    Spiel unterbrechen und Ende bedeutet, Spiel ist verboten. Nur wenige Hunde kommen darauf dass sie vorsichtiger spielen sollen. Das ist schon ziemlich kompliziert für einen Hund. Abbruch heißt ja sonst auch oft eben verboten.
    Also musst du ihr das "vorsichtig" nahebringen.
    Das machst du, wenn du mit ihr spielst, du bietest deine Blanke Hand zum spielen an wenns wehtut, stoppt deine Spielhand, die andere korrigiert. Dann bietest du wieder an mit einem vooooorsichtig voooorsichtig. Deine Hand bewegt sich weniger wild, spielst aber dennoch weiter. Wenn sie vorsichtig ist, freust du dich.
    Du kannst auch ein dünnes Tuch nehmen (oder andere Dinge die leicht kaputtgehen, auch Papprollen, wo du willst, dass sie heile bleiben z.B.), wenn sie zu doll zieht, ratscht es, du unterbrichst kurz, bietest es wieder an "vorsichtig". Lobst sie wenn sie behutsamer ist, unterbrichst sanft ohne zu schimpfen, wenn es zu doll ist und fährst sie wieder runter. Das braucht seine Zeit, irgendwann macht es klick und sie versteht, was vorsichtig ist, dann kannst du dieses vorsichtig auch im Spiel rufen.
    Mit den eigenen Hunden üben mit einer Leine ist eine ganz gute Idee. Wenn du sie zum spielen animiert bekommst und die Wilde ist an der Leine, kannst du dann mit vorsichtig, etwas an ihr ziehen, z.B. vom Hund runter, aber forderst den anderen Hund und sie weiter zum spielen auf. Auch kannst du sie als größere und wildere ins Platz legen und dann sollen sie spielen (also keine Jagdspiele, sondern diese Schnauzenkabbelspiele) Du bleibst dabei hocken und dämpfst zu wildes Spiel und sorgst für Ausgleich. Auch das kannst du mit einem Wort belegen. Bei uns heißt das (Hundename) Schmeiß um den Hund, der angesprochene Hund wirft sich hin und der andere weiß, jipieh drauf. Natürlich sorge ich auch dafür, dass der Hund der dann mal oben ist, vorsichtig mit dem von mir in die untere Position gelegten Hund umgeht. Aber es tut dem anderen eben auch gut, mal die Position oben zu haben, der Tankt selbstbewusstsein und der andere Lernt, dass unten zu sein auch Spaß macht. Viele Hunde bevorzugen deutlich jagen oder gejagt werden ich versuche immer Ausgleich zu schaffen. Alle Hunde sollten in Spielen alle Positionen kennenlernen.
    Meine Hunde kennen auch eine Spielerlaubnis und ein Abbruchsignal. Also wann ist es erwünscht, wann hört es definitiv auf. So ist alles zwischendrin eine Korrektur und kein "Hör auf". Aber das dauert. Du hast aber den Vorteil, dass du den Trainingspartner ja bei dir hast.
    Auch kannst du Spiele mit Gegenständen, bei so einer wilden Hummel fördern. Dann geht kein Körperteil des anderen Hundes kaputt, sondern er verliert höchstens mal ein Spielzeug. Auch hier kannst du vorab vorsichtig alleine mit dem Hund üben. Indem du den Hund erstmal animierst (durch schütteln) und dann durch stillhalten des Seiles wieder zum runterfahren animierst. Meist wird es Hunden dann erstmal langweilig ohne Animation, sie lassen nach mit dem zerren, dann hast du dein vorsichtig, Wort sagen und loben.
    Dann zum Zweierspiel. Kauseil, beide Hunde bekommen eine Seite, deine Hand bleibt in der Mitte und gleicht erstmal Kraftunterschiede aus. Auch kannst du dann fühlen, wie groß der Kraftunterschied ist, ist der größere Hund zu heftig korrigierst du beruhigend, wenn er vorsichtig ist, freust du dich und überlässt den beiden immer mehr das Seil allein. Sie soll verstehen, dass es Spaß macht, wenn sie auf den schwächeren achtet.
    Dann kann ein Spielzeug in der Schnauze auch einen eher greiffreudigen Hund dämpfen, er hat dann ja was in der Schnauze. auch bringt das einige hunde dann dazu sich jagen zu lassen (Beute zeigen und dann weglaufen) und nicht immer nur zu jagen.
    So kann meine Wilde Aussie auch mit einem Miniwelpen spielen. Allerdings muss das immer mal wieder aufgefrischt werden. Durch die Läufigkeit hatten wir wochenlang wenig Hundekontakt und sie war so froh einen Hund zu sehen, dass sie voll losgelegt hat und nicht vorsichtig sein konnte. Da musste ich auch abbrechen, was leider den anderen Hund so eingeschüchtert hat, dass er dann auf das Angebot mit der liegenden Hummel nicht mehr eingehen mochte, weil ich ja so eine schimpfende Liese bin ...
    Auch deshalb ist es wichtig, dass dieses Voooorsichtig freundlich ist, damit der andere Hund sich nicht angeschimpft fühlt und der eigene Hund nicht noch mehr aufdreht.
    Wenn du dir euren Alltag ansieht findest du bestimmt viele Gelegenheiten, wo du ihr vorsichtig erklären kannst, wenn sie das verstanden hat, kann man das überall gut einsetzen, vorsichtig Leckerlies aus der Hand nehmen, empfindliche Gegenstände vorsichtig apportieren. ect.
    Es ist etwa komplizierter als aus, oder sitz, deshalb muss man genau beobachten und kreativ sein, um dem Hund das zu vermitteln, aber die meisten Hunde, die ich kenne, haben dann so einen Aha Effekt und dann wird alles leichter. Klar, ein aufgedrehter Hund wird nicht immer sofort reagieren, aber das ist wie bei allen Befehlen, je mehr man übt und je öfter man zum Loben kommt, um so besser wird es. Und da dann jedes befolgte Vorsichtig gleich mit weiterspielen dürfen belohnt ist, klappt das, wenn es verstanden wurde auch wunderbar mit der Verstärkung und ein nicht befolgtes hat dann einen Abbruch zu folge, dann finde ich es leichter für den Hund zu verstehen. Wichtig dabei ist noch, dass nach so einem Abbruch schnell wieder ein Spielversuch erfolgt. Damit der Hund die Chance hat dann zu zeigen, dass er sich an die Regel hält.
    Vorsichtig ignoriert, spiel Abbruch. Vorsichtig umgesetzt (was man ihm dann ja beigebracht hat, wa das bedeutet) weiterspielen.
    Ich hoffe es klappt und vielleicht war eine Anregung für dich dabei

    Liebe Grüße
    Sockensucher

  • Hallo,

    ich danke dir für deinen tollen Text :smile:


    Zitat

    Spiel unterbrechen und Ende bedeutet, Spiel ist verboten. Nur wenige Hunde kommen darauf dass sie vorsichtiger spielen sollen. Das ist schon ziemlich kompliziert für einen Hund. Abbruch heißt ja sonst auch oft eben verboten.

    Eben - und genau dieses Gefühl habe ich auch... sie spielen jetzt draußen kaum miteinander...

    Und - auch von dir beschrieben - wenn ich ein langsaaaaaaaam rufe ist der Kleine derjenige der sich angeschissen fühlt - Pauline stoppt auch kurzzeitig und hüpft dann noch einmal rauf. Beim zweiten langsam ist es gut - nur dann haben beide keine Lust mehr zu spielen bzw. sind sich wohl eher nicht mehr sicher ob sie es dürfen (bzw. Willy will definitiv nicht mehr).

    Deine Tipps find ich gut - mein Problem: Pauline ist zu mir dermaßen sanft - Leckerchen nehmen und alles geht ganz vorsichtig.
    Sie spielt mit mir jedoch gar nicht :sad2: - Spielzeug interessiert sie nicht. Und wenn ich mich mal lustig und interessant mache kommt sie zwar und freut sich - möchte dann aber bitte nur gekrault werden.

    Hier in der Wohnung spielen beide sehr sanft miteinander und knautschen aufeinander rum...

    Gestern haben sie das erste mal m.M.n. schön gespielt bzw. gestern war mal Pauline Hase - das find ich angenehmer ^^

    LG

  • Das ist natürlich schwierig, wenn der Hund nur wild bei laufspielen ist. Meiner macht das wilde rumgeraufe auch am meisten Spaß. Vielleicht kannst du das sanfte Spielen von drinnen, erstmal nach draußen übertragen, indem du beide an der Leine hast und dich irgendwo hinhockst.
    Drinnen das Spielen mit einem Wort belegen, so dass du sie draußen auffordern kannst und wenn dir das Rennspiel zu wild wird, kannst du auch versuchen, beide zu rufen und etwas mitzulaufen (du läuft also auch etwas weg damit sie dir folgen, sie wird wahrscheinlich auf dich achten und das beißen erstmal sein lassen) und sie zum Beispiel beide über einen Baumstamm zu schicken, so das das Spiel eher weniger unterbrochen wird, sondern du dich mit einbringst und natürlich jeder Ansatz, wo sie sanft ist oder sich jagen lässt, loben.
    Je nachdem wie stark sie an ihm rumzerrt, kannst du auch versuchen ein Tuch an das möglichst breite Halsband zu knoten (so dass das Tuch über den bevorzugten zubeißstellen im Kragen liegt) und hoffen, dass sie mehr darein beißt, weil es beim rennen weht. Muss man ausprobieren, ob es dem bespielten Hund dann besser oder schlechter gefällt. Einer Bekannten hilft das nun auf eine andere Weise. Ihre jüngere Hündin holt an diesem Tuch jetzt den mittlerweile tauben und tüddeligen Opa wieder ran.
    Spielzeug kann man mit Pansen aufbewahren, oder du versucht ihr Kauutensilien als Beute anzubieten. Dass sie generell mit Fressen spielen "muss" bevor sie es bekommt. Also mehr mit ihr spielen, wie man es mit Katzen macht. Ein Hund muss natürlich nicht mit einem so spielen, aber wenn sie gerne etwas tragen würde, dann wäre wieder das beißen beim spielen ausgeschlossen. Spielt dein Kleiner denn mit Spielzeug? Vielleicht will sie es haben, wenn er damit losrennt und sie beißt dann darein. Ein Seil mit langen wippenden Fusseln, die animieren. Es sollte eben weit aus dem Maul ragen und sich viel bewegen....
    Das fällt mir noch so ein.

    Viel Glück! Dass sich das einfach ausgleichender weiterentwickelt und Liebe Grüße!
    Sockensucher

  • Hallo,

    es wird, es wird...

    Langsam aber sicher wird es ausgeglichener - sie lässt sich wegrufen wenn sie zu grob ist und er jagt nun auch sie und beide kabbeln am Boden rum...

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    LG

  • Hallo,

    für meinen Kleinen mit Spondylose, schwerer HD und ner PL ist es nur nicht so gut andauernd aus dem vollen Lauf auf den Rücken geschmissen zu werden, dass sie außerdem noch schön tackert machts nicht besser - dat Aas :smile: - da bin ich jetzt wirklich froh, dass es nun ein wenig gesitteter zugeht.


    LG

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