Ein paar Fragen zu Babesiose

  • Hallo,

    Dony kommt aus Spanien.

    Ende November wurde der Mittelmeercheck noch im Tierheim durchgeführt. Leishmaniose grenzwertig, Babesiose positiv und alles andere war negativ.
    Er bekam am 6.12. und am 20.12 jeweils Imidocarb gespritzt.

    Bei unserer Haustierärztin haben wir Ende Januar nochmal Blut abnehmen lassen. Großes Blutbild plus Reiseprofil. Leishmaniose wieder grenzwertig und Babesiose wieder positiv.

    Ich bekomme die Unterlagen von meiner Tierärztin leider erst morgen, daher kann ich im Moment nichts über den genauen Titer und die Referenzwerte sagen. Meine Tierärztin kennt sich nicht aus und würde Dony sofort nochmal 2 Spritzen setzen.
    Allerdings hat der Tierheimstierarzt und auch das Internet eher die Vermutung geäußert, dass der Babesiose Titer noch erhöht ist, weil die Behandlung gegen die Babesiose noch nicht lange her ist. Dony zeigt auch keinerlei Symptome.

    Mein Weg ist nun folgender: ich schnappe mir am Montag die Befunde, sage meiner Tierärztin, dass ich derzeit nicht behandeln möchte und mache mich mit den Werten auf den Weg in die Tierklinik.

    Dass ich nicht mehr in diese Praxis gehen möchte, hat noch einige andere Gründe, die erstmal nicht hierher gehören.

    Wie seht ihr das?
    Kann der Titer positiv sein, weil er Babesiose hatte und erst im Dezember die Spritzen bekommen hat? Ich möchte natürlich kein Risiko eingehen, aber eben auch nicht unnötig spritzen lassen. Dony hat nun erstmal genügend Chemie bekommen, verständlich, dass ich ihn nicht noch mehr damit vollpumpen möchte.

    Wer kennt sich hier aus?

  • Soweit ich weiß, besagt ein positiver Titer lediglich, dass Kontakt zu dem Erreger stattgefunden hat, aber nicht, ob der Hund aktuell einen Schub hat.

    Timmy kam damals ja mit (wenn auch nur geringfügig) positiven Ehrlichiose- und Babesiose-Titer bei mir an. Er bekam 4 Wochen lang das AB Doxycyclin und 2 Spritzen Imizol. Es ging ihm dann ein paar Wochen echt nicht gut, aber beim nächsten Test 6 Monate später waren Ehrlichiose und Babesiose nicht mehr nachweisbar.

    Ich würde an deiner Stelle zu einem TA gehen, der sich mit Mittelmeerkrankheiten auskennt. Das muss bei einer Tierklinik auch nicht zwangsläufig der Fall sein.

  • hallo Julia,
    Du könntest Deinen Hund mit den Befunden auch im Leishmaniose Forum vorstellen, die kennen sich auch mit Babesiosebehandlungen aus. Vielleicht können die Dir konkret weiterhelfen, bevor Du jetzt gleich wieder zur Chemiekeule greifst.

    LG

  • Danke für eure Antworten :)

    Im Leishmaniose Forum bin ich angemeldet, wollte aber warten, bis ich die Befunde in der Hand habe. Das ist momentan das Wichtigste.

    Ich habe bei meiner jetzigen Tierärztin einfach kein gutes Gefühl, generell nicht, auch bei normalen Dingen nicht, daher wollen wir so schnell es geht wechseln.

    Dony zeigt derzeit keinerlei Symptome, daher denke ich, dass wir das gut noch ein paar Tage oder Wochen hinauszögern können, oder?

  • Wie ich vermutet hatte...
    Die PCR Untersuchung ergab Babesiose negativ ;)
    Der Titer war wohl doch nicht so hoch, wie meine Tierärztin glaubte und sie schließt sich nun der Vermutung an, dass dieser nur zeigt, dass er schon mal Kontakt mit dem Erreger hatte ;)

  • ähh Julia, Du weißt hoffentlich, dass ein negativer PCR Test nicht heißt, dass keine behandlungswürdige Erkrankung vorliegt. Nur ein positiver PCR Test ist aussagekräftig. Negativ heißt nur, dass in der Probe eben nichts gefunden wurde, aber es durchaus sein kann, dass eine Behandlung nötig ist, das kann man nur am Blutbild und den entsprechenden Veränderungen sehen.

    Die Höhe des Titers sagt auch nichts über die Schwere der Erkrankung aus. Das kann also nicht als Indiz herangezogen werden.

    LG

  • Hallo Skylla,

    Babesiose, auch Hundemalaria genannt wird von der Auenwaldzecke übertragen.

    Was anchilo schrieb ist alles richtig.
    Der PCR-Test hat keinerlei Bedeutung, wenn er negativ ist.
    Es gibt immer 2 Titer bei solchen Infektionsgeschehen.
    IgG-Titer positiv ist überwiegend ein Hinweis auf eine abgelaufene Infektion mit Babesiose.
    IgM-Titer positiv ist ein Hinweis auf ein akutes Geschehen mit den Erregern.

    Diese Blutuntersuchungen sind nicht einfach von jedem Labor durchzuführen.
    Ich würde Dir empfehlen mit dem Spezial-Labor f. durch Zecken übertragene Krankheiten Kontakt aufzunehmen. http://www.zecklab.de

    Des weiteren mußt Du einfach konzentriert gogglen oder andere Suchmaschinen benutzen. Ich bevorzuge in der Human-Medizin bei auftretenden Fragen : http://meta.rrzn.uni-hannover.de
    Diese Gesamt-Infektionen durch eine Zecke werden oft auf eine zu leichte Schulter genommen.
    Manchmal ruhen sie, sind nur latend auffällig und wenn der Hund ein anderes Krankheitsgeschehen hat, die Immunabwehr damit beschäftigt ist, kommt es zum Ausbruch.

    Auch bei Borreliose gibt es ganz häufig wie beim PCR, falsch negative Ergebnisse. Da muß man dran bleiben. Sind die Blutergebnisse positiv, egal wie hoch der Titer ist, ist immer Kontakt mit Borrelien gewesen.

    Ich wünsche Deinem Hund natürlich eine ausreichende Behandlung und auch ein aussagefähiges Blutergebnis.
    Dir wünsche ich so wenig Sorgen wie möglich um die Gesundheit v. Deinem neuen Hund.

    Alles Gute
    und könnte ich wie ich wollte: ZECKEN mindestens :headbash: :headbash: :headbash:

  • Aber ihr schreibt doch eigentlich das gleiche wie ich, oder? :ops:
    Dass er Kontakt hatte, aber es nicht ausgebrochen ist, bzw. es behandelt wurde.
    Oder verstehe ich das komplett falsch?
    Ich wollte das Ganze nun eigentlich ruhen lassen und in ein paar Monaten wieder testen. In Rücksprache mit meiner Tierklinik natürlich.

    Großes Blutbild und Eiweißelektrophorese war ja auch in Ordnung. Das sagt mir, dass er im Moment nicht gegen eine Infektion ankämpft. Richtig?

    Danke nochmal für eure Hilfe :)

  • Hallo,

    ich bin ganz erstaunt, dass Du denkst, wir meinen das Gleiche.

    Ja, Dein Hund wird z. Zt. nur latent Babesiose haben, sonst hätte er Symptome. Aber achte bitte auf ihn und besonders, wenn er irgendwann allgemein auffällig ist und/oder eine Blutarmut aufzeigt und keiner weiß warum. Diese Parasiten lutschen nämlich die roten Blurkörperchen aus und wenn die Barbesiose akut wird, kann die Kacke echt am Dampfen sein. Also die Erythrozyten wären beim Blutbild verringert, wenn es in der Akut-Phase wäre. Entzündungszeichen aber nicht auffällig.

    Lies`Dich doch mal ein zu diesem Thema.

    Ich kannte mal einen Aufruf für eine Bluttransfusion von Hund zu Hund. Das wäre die Behandlung, wenn die Krankheit voll zum Ausbruch kommen würde.
    Übrigens ist das keine typische Mittelmeerinfektion mehr, sie ist auch in Deutschland weit verbreitet.

    Ich schreibe mir irgendwie schon wieder einen Wolf und höre mal auf damit...

    Alles Gute :smile:

  • Ja, der Aufruf zur Blutspende war auch ich ;)

    Wir werden ihn beobachten und uns auch an jemanden wenden, der sich auskennt. Werde unsere Tierklinik mal fragen, wie die Erfahrungen mit Mittelmeerkrankheiten sind.

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