Zahnpflege beim Hunde-Opa

    Hallo ihr Lieben!

    Ich Habe eine Frage an euch. Es geht um dein Hund einer Freundin, ebenfalls Airedale, schon fast 16 Jahre alt. Dementsprechend hat er die typischen Alterwehwehchen die Vergrößertes Herz, etwas Wasser in der Lunge, Gelenkeschwierigkeiten und so weiter. Aber sonst noch ein rüstiger Rentner mit einem großen Herz :D

    Nun ist mir neulich aufgefallen, dass er extremen Zahnstein hat, Ich hab ihr gezeigt, wie man den mit einer Münze selber runterbekommt. Klappte auch ganz gut, auch wenn das Kerlchen das nicht kannte und ergo erstmal blöd fand. Aber mit Keksen und viel Ruhe hab ich das Gröbste erstmal runterbekommen.

    ich hab euch mal ein Foto mitgebracht, in meinen Augen ist das Zahnfleisch, besonders um den Fangzahn extrem entzündet. Aber schaut ihr mal:


    Hier mal zum Vergleich ein Bild von meinen Hunden:


    Nun ist die Frage, was tun. Ich werde ihr weiter helfen Schritt für Schritt jeden Zahnstein runterzubekommen. Aber was ist mit der Entzündung? Kann man da was tun? Weil zum TA und einmal sanieren lassen geht nicht. Narkose ist in dem Alter unmöglich und das er Angst vorm TA hat, geht ohne Narkose arbeiten nicht. Ich und sein Fraule dürfen ran, so für etwa 5 Minuten derzeit :D -die Zeit bauen wir noch aus.

    Habt ihr konkrete Tips für das alte Bärchen?

    Danke schon mal :hallo:

    Hi,
    ja, das ist schon arg entzündet.

    Ich mach solche Dinge bei meinen Hundis ja auch selbst - allerdings benutze ich dazu professionelles Zahnarzt-Instrumentarium. Für Hunde sind s. g. Gingivalrand-Dingens (den genauen Namen hab ich grad nicht parat :ops: ) ganz praktisch - nix zuuu spitzes und am ganzen Hundezahn einsetzbar.
    Das Problem ist - nur die freiliegenden Zahnflächen zu reinigen und zu "entsteinen" bringt mehr so optisch was, die wahren Problemquellen sitzen direkt unter der Zahnfleischtasche, wo keine Münze hinkommt. Man hebelt sich mit (zur Sicherheit) stumpfen Zahn"kratzern" vorsichtig unter das Zahnfleisch, welches nachgiebig ist. Und DA findet man die wirklich schlimmen Problemzonen.

    Wenn der Hund nicht tierarzttauglich ist, käme möglicherweise ein THP in Frage? Mit verschiedenen homöopathischen Mitteln kommt man recht gut gegen die Entzündung an - wobei man aber bei so heftigen Zahnfleischentzündungen bei bestehender Herzerkrankung auf die Gefahren von Herzmuskel/Klappen-Entzündungen hinweisen muss, so dass allopathisch betrachtet, ein AB angebracht wäre. Zahnstein mit solch entzündetem Zahnfleisch (nicht nur der deutlich sichtbare rote Saum am Zahnhals, sondern das ganze schwammige Zahnfleischgewebe ist entzündet) ist kein örtliches Problem, sondern eines, das durch chronische Entzündungen den ganzen Organismus in Mitleidenschaft ziehen kann.


    Bei solch schmierigen Belägen ist übrigens auch der "Eigenschutz" z. B. durch Mundschutz sinnvoll, man atmet die abgesprengten Teilchen auch gern mal ein...

    LG, Chris

    Hm, da bestätigst du meine Vermutung. Ich hab gleich mal bei Alsa so ein professionellen Kratzer bestellt. Du meinst also, wir könnten da das Zahnfleisch leicht hochheben und dann runtergehen?

    Das Ding ist, der Gute ist bei fremden Menschen ein Rühr-mich-nicht an :roll: . Was beim TA bei Behnadlungen die seien müssen( aufgeschnittene Pfote) eben mit Maulkorb gemacht werden. Ist nur bei Zahnbehandlungen nicht so sinnvoll :hust:

    Wir werden da mal in der nächsten Zeit rumkratzen( Ich hab grad den Fangzahn, der auf dem Bild zu sehen ist, von allen festen Brocken befreien können :gott: Da spreiselte ganz schön was in der Gegend rum *örks*)

    Nun hab ich grad gesehen, dass der Gegenzahn im Unterkiefer noch schlimmer aussieht :ops: Hast du einen Tip für mich, wie ich da rankomme? Wen bei dem oberen habe ich einfach die Leftze hochgehoben und ich konnte bei geschlossener Futterluke gut kratzen. Das geht beim unteren nicht, da komm ich gar nicht ran.

    Meinst du, ich solle da auch mit Medikamenten zuschlagen, wenn ich das meiste runter habe? Ich habe nun auch noch gesehen, dass die lose Leftze auch so schlimm aussieht. Armes Kerlchen, hat keiner gemerkt, dass sich die Zähne so entwickelt haben. Der frisst auch ohne Probleme große Knochen und zeigte da nie Schmerzen.

    hier, schau mal:


    Das ist jetzt die andere Seite, wo wir noch nicht dran waren. Oh man, das Kerlchen tut mir grad richtig leid und am liebsten würde ich gleich 2 Stunden rumkratzen.


    und das ist im Vergleich die Schlabberbacke von Harvey

    Zitat

    Du meinst also, wir könnten da das Zahnfleisch leicht hochheben und dann runtergehen?

    Ja, das geht überraschend gut (und tut auch nicht weh), wenn man sich das erste Mal "überwunden" hat, da drunter zu gehen, wird man furchtbar fündig...

    Ja, die unteren Zähnchen sind bei mangelnder Kooperation doof - entweder 1 Person hält die Schnüß leicht geöffnet oder man benutzt sowas wie einen kleinen Beisskeil. Oft geht es aber auch bei im Vorfeld unwilligen Hunden im Lauf der Zeit immer besser. Wenn Du erst oben alles machst und dann unten weitermachst, wird das schon.

    Wenn Du einen beidseitigen Kratzer bestellt hast (der an beiden Enden ne Funktion hat) ist noch empfehlenswert, das jeweils nicht genutzte Ende zu entschärfen - entweder mit nem Korken oder mit kurzem Schlauchstück.

    Grad unterm Zahnfleisch blutet es schnell mal - das spricht nicht für brutale Gewalt, sondern ist bei der gut durchbluteten Schleimhaut so. Das hört rasch wieder auf.
    So der Hund das mitmacht, empfiehlt sich nach der mechanischen Reinigung noch ein in z. B. H2O2 satt getränktem rauhen Pflaumentupfer aus Mull zum desinfizierenden Nachwischen. Auch eine vorsichtige Spülung unter der Zahnfleischtasche ist zu empfehlen. (Die spucken das Zeug eh wieder aus, da passiert also nichts in Richtung verschlucken)

    Mit den Medis ist eine "Gewissensfrage" - von den Zähnen ausgehend entwickeln sich grad beim älteren, oft ja schon immunschwächeren Hund gern systemische infektionen. Wenns da bei dem Kerle gar keinen Anhalt für gibt, kann man auch erst mal "nur" mechanisch und homöopathisch anfangen und im Verlauf beobachten. Sollte es nur den allerkleinsten Hinweis auf eine plötzliche Verschlechterung der Herz-Situation geben, müßte die Zahnsache unbedingt beim TA thematisiert werden, damit rasch AB gegeben werden könnten. (ich für mich mach das bei meinen älteren Neuzugängen i. d. R. erst mal ohne AB - man muss es aber erwähnt haben).

    LG, Chris (mach mal noch ein paar vorher-nachher-Bilder!)

    Du bist eine Knutschkugel-Danke! (auch für die pn) :bussi:

    Beim Gedanken ihm die Zahnfleischtasche hochzuheben und runterzugehen, schüttelst mich :ops: Weniger vor Ekel als vor *brr muss das Wehtun*

    Da fällt mir ein, ich muss auch dringend wieder zum Reinschauen zu meinem Zahnarzt :ops:


    http://www.alsa-hundewelt.de/shop/Gesundhei…1901/zahnpflege

    den hier hab ich genommen, Das mit dem Entschärfen ist ne super Idee! :gut: Nicht dass bei dem leicht unkooperativen Kerlchen ich ihm beim wegzucken das Ding in die Backe ramme.

    Den hab ich auch noch mitgenommen:

    http://www.alsa-hundewelt.de/shop/Zahnpfleg…1103/zahnpflege

    Gern geschehen.

    Keine Sorge, das tut - mit normal-motorischem Geschick - wirklich nicht weh!
    Dass es bereits in Hundeshops solche Dinger gibt, wusste ich auch noch nicht - aber die Teile passen schon sehr gut.
    Ich hab das ungenutzte Ende von so einem "Ding" auch schon mal in der Nase gehabt - ist also nicht nur ein Schutz für die Hundis... :D

    LG, Chris

    Zitat


    Ich hab das ungenutzte Ende von so einem "Ding" auch schon mal in der Nase gehabt - ist also nicht nur ein Schutz für die Hundis... :D

    LG, Chris

    :ugly: Ahhh, da bekomm ich ja nur vom Zuhören Nasenbluten :ugly:

    Update: 5 Minuten und eine Wienerlänge ist nun auch der zweite Fangzahn auf der anderen Seite steinfrei. Gehen die Verfärbungen noch weg oder bleiben die? Woran würde ich merken, dass die Zähne schon "verdorben" sind? Weil an seiner Reaktion merke ich es nicht. Kannst du das von den Bildern her schätzen?

    Wenns nicht grad ein Staupe-Gebiss ist, geht das mit etwas Hilfe noch weg - in dem Alsa-Shop gab es ja auch so einen Reiniger, glaub ich, mit so etwas würd ich es mal versuchen.

    Wenn die Zähne fest im Zahnfleisch sitzen und keine schwarzen Karies-Stellen zu sehen sind, ist normal noch alles soweit ok. Manchmal ist an den Zähnen was abgesplittert, da setzt sich dann gern Karies hinein, aber solange der Zahnschmelz soweit intakt ist (sieht man gegens Licht ganz gut), paßt das.

    LG, Chris

    Packet kam heute und wir haben abwechelnd nun schon 1,5 Seiten machen können :D Der Kratzer ist genial!

    Bobby war erstaunlich kooperativ, hab sogar den einen ganz schlimmen unteren Fangzahn machen können Lippe hat er locker gelassen und ich konnte sie zur Zeite schieben.

    Boah, was da raus kam :ugly: da hätteste Palmen drauf züchten können :hust:

    Auch an den hinteren Molaren konnte ich ran, habs allein machen können, ohne dann einer die Schlabberlippe weghalten musste.

    Der brave Patient hat natürlich auch eine Wiener abgestaubt. :kg:

    Er hat vorn nur noch einen halben Zahn, da kann man sehen, wie die "Bruchkante" des Schmelzes läuft. In der Mitte kann man einen kleinen Punkt sehen, das hat er aber schon seit 2 Jahren. Scheinbar tut der weder weh noch ist Karies drin. Kann das sein? :???:

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