Bauch-OP, Bluttransfusion und jetzt weiß nicht nicht weiter

Ich versuche mal ein paar mögliche Anhaltspunkte herauszufiltern:

Also: Hund hat Magendarm-Symptomatik, mit Teerstuhl, "schwarzer Brühe" im Bauchraum, immer wieder abfallendem Hämatokrit und erhöhter Leukozytenzahl auch nach längerer Antibiotikagabe. So jedenfalls habe ich es verstanden.

Der schwarze Stuhl bedeutet: Blut, das mit Magensaft in Berührung kam. Das würde zur Gastritis passen. Nicht zur Gastritis passt jedoch die schwarze Brühe im Bauchraum. Diese könnte entweder darauf hindeuten, dass es zu einem Übertritt des blutigen Magensaftes in die Bauchhöhle kam -- also dann eben nicht nur eine Gastritis, sondern ggf, ein perforiertes Magengeschwür, das ggf, so klein ist, dass es übersehen wurde.

GGF, wir haben die schwarze Brühe ja nicht gesehen, war da aber auch was anderes in Bauchraum (Galle, Kotreste).

- Ist die Bauchspeicheldrüse abgeklärt (Blutwerte)? Die Bauchspeicheldrüse hat ihren Ausgang im oberen Dünndarm (unterhalb des Magenausgangs) gemeinsam mit dem Gallengang. Darüber kommt auch das Bilirubin in den Darm, das den Kot braun färbt. Wenn der Hund jetzt also -- nicht nur einmal, sondern öfter -- hellen Stuhlgang hat, könnte es auch irgendetwas im Bereich der Galle, des Leber (dort wird das Bilirubin gebildet) oder eben der Bauchspeicheldrüse sein.

- Gab es mal irgendein stumpfes Bauchtrauma? Muss ursprünglich nichts Aufregendes gewesen sein, ist er mal heftig irgendwo gegen gerannt? Ich denke an eine zeitlich verzögerte abgekapselte Leber- oder Milzblutung, die sich immer wieder selbst tamponiert (bis die Kapsel irgendwann reisst.

- Was mich irritiert ist der sich wiederholende Hämatokritabfall. Dazu muss man wissen, dass bei einer Blutung das Hämatokrit nicht übermäßig abfällt, denn man verliert ja nicht nur Blutkörperchen, sondern auch Serum (am Verhältnis ändert sich also nichts). Der Hämatokrit fällt nur ab wenn entweder viel Flüssigkeit substituiert wird), z.B. bei einer Schockbehandlung, ohne dass auch Erythrozytenkontentrat gegeben wird) -- oder feste Blutbestandteile (z.B. Erythrozyten) verloren gehen (z.B. hämolytische Anämie) oder nicht genug gebildet werden (Knochenmark).
Zu einem Hämatokritabfall kann es aber auch kommen nach Gabe von Novalgin (auch wenn es kurzzeitig gegeben wurde.)

Ich glaube ich würde, wenn es meinem Hund jetzt immer noch schlecht ginge,bei der Diagnostik jetzt Nägel mit Köpfen machen
- Ultraschall, und wenn da nichts rauskommt sofort anschliessend CT -- der gesamte Bauchraum
- Blutwerte - auch die die schon gemacht wurden (Gerinnung, Blutbild, die gesamte "Chemie" -- Leberwerte, Nierenwerte, Pankreasenzyme, etc.)
- und wenn wir schon beim Blutabnehmen sind: ich würde wegen der Leukozyten und dem Fieber auf einer Blutkultur bestehen (die sollen den Erreger bestimmen und gleichzeitig testen, auf welche AB dieser Erreger anspricht).

Für die Diagnostik muss der Hund auch nicht stationär aufgenommen werden. Egal was man dir erzählt, das ist nicht nötig, es ist eine reine organisatorische Bequemlichkeit der Klinik. Und auch nicht zu empfehlen, außer wenn es dem Tier wirklich schlecht geht -- Unikliniken haben die Aufgabe zu forschen, zu lehren und zu behandeln. In genau dieser Reihenfolge. Und deshalb möchtest du deinen Hund nicht aus den Augen lassen, es sei denn, er benötigt wirklich intensivmedizinische Behandlung.

Bitte die mal um einen strukturierten Vorgehensplan zur Differentaildiganostik. Bisher gibt es ja keine Diagnose, außer der Gastritis, die den Zustand ja nicht erklärt. Die Gastritis kann durchaus ein Nebenbefund sein, der aber nicht das eigentliche Problem ist. Sag denen, du bestehst jetzt auf einer durchdachten, systematischen Diagnostik, die Hand und Fuß hat.

Wenn das o.g. nicht weiter führt, aber ERST DANN, wären die Infektionskrankheiten, Knochenmarkserkrankungen und Autoimmunerkrankungen abzuklären.