Kastration?

    Hallo,

    eine etwas allgemeine Überschrift, ich weiß, mir fiel aber nichts konkretes ein zu einem meiner Meinung nach umfassenden Problem. :sad2:

    Mein zweieinhalbjähriger Rüde Lemmy ist sexuell recht "aktiv", sprich, er reagiert auf läufige Hündinnen, sabbert, mag nicht essen. Hinzu kommt, dass er häufig richtig heftige... ähm, wie sag ichs... "Spontanerektionen" hat, also ich war das erste mal richtig erschrocken, hatte davor noch nie etwas derartiges bei einem Hund gesehen. :hilfe: Schmerzhaft scheint es für ihn zu sein, es geht auch nicht zurück, ich schaffe dann Abhilfe mittels eines sehr kalten Lappens. Er leckt sich häufig am Penis, hat die Vorhaut natürlich dementsprechend oft entzündet. Bei einem Ultraschall (das einer anderen Diagnostik diente) hat meine Tierärztin mal interessehalber die Prostata geschallt, diese ist bereits jetzt leicht vergrößert.

    Lemmy war früher mal ein Straßenhund, ich denke, er hat schon gewisse Erfahrungen gemacht.

    Im Spiel mit anderen Hunden sabbert er total oft, die Schwellkörper sind auch häufig... naja, geschwollen. :ops: Ich denke, dass das auch was mit Stress zutun hat.

    Komisch ist auch, er hat sich letztens ohne Probleme von einer Hündin, die in der Standhitze war, abrufen lassen, sein Interesse hielt sich in Grenzen. :???:

    Meine Tierärztin riet mir, ihn über kurz oder lang kastrieren zu lassen, aber das raten die ja gern mal. Eine Bekannte hat ihrem Hund einen Hormonchip verpassen lassen. Ich stehe diesem chemischen Kram eher skeptisch gegenüber, zumal Lemmy eine Autoimmunerkrankung im Darm hat und viele Allergien...

    Ich habe viele Jahre lang eine nicht kastrierte Hündin und einen kastrierten Rüden gemeinsam gehalten, da gab es diesbezüglich nie Probleme.

    Was würdet ihr tun? Glaubt ihr, dass es für den Hund eine Verbesserung der Lebensqualität wäre, wenn ich ihn kastrieren lassen würde?

    Hallo,

    Dein Hund scheint zu leiden. Intakt sein bei hormonell stark veranlagten Rüden ist dann sicher kein Geschenk, ewig den Geruch in der Nase und Lust verspüren aber nie zum Zuge kommen ist da nicht förderlich.
    Das erzeugt extremen Frust und dazu kommen eben noch gesundheitliche Probleme. Wenn er jetzt schon die Prostata vergrößert hat würde ich nicht mehr lange überlegen.
    Das Urin und Kot absetzen wird immer schwerer für den Hund.

    Ich hatte einen sehr sexuell motivierten Rüden im Training, der erst mal den Suprelorinchip bekam. So kann man eine richtige Kastra nachahmen und über ein halbes Jahr sehen, ob und wie sich der Hund verändert.
    Es gibt einige seltene Fälle, wo der Chip anfangs den Hund noch sexuell aktiver werden lässt (hat was mit dem Ausgleichversuch des Testosteron zu tun) aber dann gings.
    Der besagte Rüde bekam insgesamt 2 Chips und wurde aber letztendlich doch kastriert weil er einfach übermotiviert war und nur noch gelitten hat.

    Also meine Meinung: Du wirst die Lebensqualität auf jeden Fall verbessern. Und mit dem Chip kannst Du erstmal schauen bevor Du operieren lässt.

    LG Regine

    Ja, den Chip hatte ich ja auch ins Auge gefasst, muss mich aber noch mit der Tierärztin beraten, da er ja diese Autoimmunerkankung hat, da bin ich mit allen Medikamenten und/oder Hormonen doch vorsichtig.

    Im Moment tendiere ich auch eher stark in Richtung direkt kastrieren... :|

    Das geht in Richtung IBD.

    Ja, ich werd das mit der Prostata auf jeden Fall im Auge behalten, so in einem Monat wird nochmal ne Kontrolle gemacht. Sollte sie dann nochmal vergrößert sein, werde ich wohl kastrieren lassen.

    Wobei, sicher bin ich mir halt nicht. :hilfe:

    Hallo!

    Ich würde das mit dem Chip versuchen. Ich steh vor dem selben "Problem" derzeit. Den Chip wird mein Großer demnächst bekommen, weil so wie es ist gehts nicht weiter. Für den Hund nicht und für mich auch nicht ;-)
    Du hast eigentlich nichts zu verlieren, wenn du es versuchst. Du schneidest ja nichts ab :smile:

    Melly, ich schubs dich mal nach oben. Vielleicht gibt es noch ein paar Meinungen und Erfahrungen dazu. ;)

    Wie schon gesagt, normal bin ich auch nicht fürs Kastrieren, aber in Lemmys Fall sehe ich das etwas anders. :???:
    Diese häufigen Spontanerrektionen und die damit verbundenen Probleme sind sicher auf Dauer nicht gut. =)

    Zitat

    Wird in Richtung Mittelmeerkrankheit gehen.

    Hund ist halt ein Lebewesen und dazu gehört auch Sexualität.

    Und wie darf er sie ausleben?
    In der total künstlichen Umwelt, die wir ihm kredenzen?
    In Ballungsgebieten von Hunden?
    Früher warn Hündinnen 2 Mal im Jahr läufig, im März und Oktober.
    Mittlerweile hat sich das doch sehr verschoben.

    Hier was zur IBD: http://www.bolligertschuor.ch/fileadmin/user_images/PDFs/IBD.pdf

    Ich würde da genaue Diagnostik betreiben.
    Und vor allem Bedenken, dass zusätzlicher Stress wie sexuelle Frustration, etc. für eine chronische Darmerkrankung nicht förderlich ist.

    LG Regine

    Zitat

    Und wie darf er sie ausleben?
    In der total künstlichen Umwelt, die wir ihm kredenzen?
    In Ballungsgebieten von Hunden?
    Früher warn Hündinnen 2 Mal im Jahr läufig, im März und Oktober.
    Mittlerweile hat sich das doch sehr verschoben.

    Hier was zur IBD: http://www.bolligertschuor.ch/fileadmin/user_images/PDFs/IBD.pdf

    Ich würde da genaue Diagnostik betreiben.
    Und vor allem Bedenken, dass zusätzlicher Stress wie sexuelle Frustration, etc. für eine chronische Darmerkrankung nicht förderlich ist.

    LG Regine


    Och, Regina, meiner hat dazu seine Ente, der er dann und wann bespringt.

    By the way, deckt ein Wildhund in seiner natürlichen Umgebung grundsätzlich oder muss nicht auch er den Frust des Nichtdeckens ausleben?

    Wird in freier Wildbahn wirklich jede Hündin trächtig oder nur ausgewählte?

    Das dringende Ausleben von Sex ist ein menschliches Denken aber kein tierisches. Es sei denn, wir sind bei den Bonobos, ansonsten hat Herr oder Frau Hund wie so manch anderes Tier die A-Karte und darf nicht.

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