Happy ist völlig unterernährt und verweigert jedes Futter

  • Hallo und schönen guten Tag

    ich brauche Hilfe zu unserer Neufundländerin. Sie ist 10 1/2 Jahre alt und vor drei Jahren wurde eine Herzvergrößerung festgestellt.

    Mittlerweile hat sie von 60 Kilo auf 40 Kilo heruntergehungert und wird immer schwächer. Keine Leckerei - egal ob ihr geliebter Thunfisch, Leberwurst, Hähnchenbrust oder sonstiges, ist gut genug, als dass sie mehr als 2 max. 3 Bissen davon zu sich nimmt.

    Seit ca. drei Monaten hat sie jede Nahrungsannahme verweigert und tut dies bis heute erfolgreich. Zwischenzeitlich haben wir sie von einem Spezialisten per Ultraschall untersuchen lassen. Exakte Diagnose: Dilatative Kardiomyopathie. Und sie bekommt zu den bisher verordneten Vetmedin und Lanitop Dimazon, Propaferon, Spironolation und Fortekor. Ein weiterer Spezialist verschrieb ihr noch Scilla, Natrium Chloratum, Silber, Lipos, Relivora, Cuprukehl und Mucohel, Sanuvis, Hear und Coenzym als Injektion. Lanitpp wurde abgesetzt.

    Sie begann daraufhin unkontrolliert zu zittern und ich glaube, dass das alles auch viel zu viele Medikamente für einen solch abgemagerten Hund sind. Nach Absprache mit unserem Haus-Tierarzt haben wir nun erst mal die Medikamente bis auf Vetmedin und Dimazon abgesetzt und es geht ihr deutlich besser.

    Da sie Lebenswillen signalisiert, denn wir holten ganz schnell nach dem Tod ihres Lebensgefährten vor 2 Monaten, 2 junge Hunde mit der gleichen Fellfarbe ins Haus, möchte ich ihr unwahrscheinlich gern helfen, wieder auf die Beine zu kommen.

    Es ist also nicht so, dass wir sie mit aller Gewalt hier festhalten wollen, wenn sie gehen will. Doch sie sagt mir immer wieder mit ihrem Blick, dass sie bleiben und Spass mit den Zwergen haben will, wenn nur der Körper nicht so schwach wäre.

    Sie bekommt Nutri-Plus - Paste als Aufbaunahrung und seit heute auch Welpenmilch, die wir ihr mit einer Spritze verabreichen.

    Vielleicht hat noch jemand hier in diesem forum einen Tipp, wie wir sie aufpäppeln können, ohne sie mit Futter, das sie nicht will, zwingen zu müssen. Bin für jeden guten Tipp sehr dankbar, damit unsere alte Lady vielleicht noch ein paar Tage oder Wochen Freude an ihrem Leben haben kann.

    Bitte keine Unterstellungen oder Schuldzuweisungen, denn wir brauchen wirklich nur noch Hilfe und Mitgefühl für unsere Hündin. Wir haben wirklich alles getan, einschließlich unterschiedliche Tierärzte aufzusuchen, damit sie zumindest ein bisschen firsst. Wir haben sie auch schon zwangsernährt und das tut ihr seelisch gar nicht gut. Denn wenn ein Neufundländer nicht will, dann will sie einfach nicht. Zähne.

    Leberwerte und Blutbild sind nach Dunkelfeldanalyse für einen Hund dieses Alters und mit diesem Krankheitsbild erstaunlich gut. Sie ist auch - soweit ihre körperliche Schwäche das zulässt fröhlich und neuerdings auch sehr schmusig.

    Ganz herzlichen Dank für die Geduld dieses lange Posting zu lesen.

    Mara-Jana

  • Hallo Mara-Jana,
    also ich mache dir keine Vorwürfe, du bemühst dich wirklich.
    Viele andere wären sicher schon längst zum einschläfern gegangen.
    Ich hätte jetzt versucht, frisch fleisch zu geben, oder diese Astronauten Nahrung die es ja beim TA gibt, aber das hast du ja schon.
    von daher bin ich mit meinem Latein auch ziemlich am Ende, wie sieht es auch mit Reis und Kartoffeln?

    Liebe Grüße
    Tanja

  • Hallo Mara :hallo:

    Schön das du den Thread aufgemacht hast. ich denke das man dir hier besser helfen kann wie im chat.
    Ich drücke dir ganz fest die Daumen das es deinem Wuff bald wieder besser geht.


    Liebe Grüße
    Gina

  • Ich danke euch beiden ganz herzlich

    Frischfleisch ist immer da, weil die beiden Kleinen mit Frischfleisch ernährt werden. Hier wendet Happy sich angewidert ab. Ich hoffe jetzt mit der Welpenmilch ein wenig Erfolg zu haben, damit der Körper sich wieder an kontinuierliche Nahrungszufuhr gewöht und gebe die Hoffnung einfach nicht auf.

    Und Einschläfern ist kein Thema. Bei Felix war es so, dass es plötzlich ganz klar war - "bitte hilfe mir und lass mich gehen" - er konnte einfach nicht mehr. Das ist bei Happy aber nicht der Fall, daher geben wir auch nicht auf

    Ich wünsch euch beiden einen wundervollen Tag
    Alles Liebe
    Mara-Jana

  • Sicher hast Du Dich bei: "Seit ca. drei Monaten verweigert meine Hündin erfolgreich jede Nahrungsaufnahme" vertan. Denn dann wäre Deine Hündin sicher schon tod.

    Es ist sicher schwer festzustellen, dass der geliebte Freund alt und müde geworden ist. Gerade wenn man seinen Hund jeden Tag sieht und man liebt ihn ja, sind die eigenen Augen verklärt.

    So wie Du es beschreibst, bin ich der Meinung, Deine Maus ist alt und müde. Der Zeitpunkt, dass Ihr die Entscheidung des Abschieds treffen müsst, rückt immer näher. Auch wenn Du meinst, aufgrund der neuen Junghunde ist noch genügend Lebenswillen da, so bin ich der Meinung, dass gerade wenn ein Hund nicht mehr Fressen will, der Lebenswille massiv nachgelassen hat.

    Ein Bespiel aus meiner eigenen Erfahrung: Am Sonntag war der dritte Todestag von unserem Bill. Zu diesem Anlass habe ich mir die Fotos von ihm noch mal alle angeschaut. Natürlich haben wir viele Fotos von ihm noch in der Wohnung stehn aber ich hab mir halt die Fotos von seinem letzten Monat bei uns noch mal angeschaut. Beim Anschauen der Bilder war ich ganz erschrocken, denn so alt, das Fell zerrupft und die Augen so müde, hatte ich ihn nicht in Erinnerung. Meinem Mann ging es ähnlich. Auch ihm war nicht bewußt, dass er doch so alt gewesen war. Wenn ich nun ganz genau in mir Forsche, dann fällt mir auf, dass ich ihn auch wirklich nicht so alt und zerzaust gesehen hab. Er hat für mich zu dem Zeitpunkt noch viel fiter ausgesehen.

    Ich finde das zeigt deutlich, wie verträumt man doch das sieht, was man so doll liebt.

    Ich weiß, es ist schwer aber ich denke, Du solltest hier mit Deinem TA sprechen und alle Möglichkeiten abklären. Welche Möglichkeiten gibt es, was bedeutet das für Deinen Hund, wie schätz er die Situation ein, welche Lebensqualität sieht er und so weiter.

    Wenn Du dies alles abgewägt hast und dann feststellst, dass jegliche weitere Behandlung für Deine Hündin nur noch lebensverlängernde Maßnahmen sind, ihr aber nicht wirklich Lebensqualität geben, dann solltest Du Dich für einen würdigen Abschied entscheiden.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

    Traurige Grüße
    agil

  • Hallo liebe/ Agil

    danke dir für deine anteilnehmenden Worte. Doch es ist tatsächlich so, dass es nun beinahe drei Monate sind. Daher auch der starke Gewichtsverlust. Sichelich hat sie mal ein Stück Huhn, Tatar oder Leberwurstbrot genommen, doch das ist verschwindend gering.

    Und das mit dem verklärten Blick kann ich gut nachvollziehen. Doch meinen Hund leiden lassen, das wäre das letzte was ich tun würde. Habe ich ja gerade erst vor sieben Wochen bei unserem Felix die Entscheidung getroffen, dass es unwürdig ist, ihn so weiter leben zu lassen.

    Wenn ich in ihren Augen sehe, dass sie gehen will, dann bin ich die erste, die unseren Tierarzt holt. Und hier ist unser Tierarzt mit mir/uns einer Meinung. Er ist sofort hier, doch sieht auch noch nicht die Notwendigkeit, die er bei Felix sofort sah. Es kommt einmal am Tag vor, dass ich denke, jetzt ist es soweit. Gestern abend war dies wieder der Fall, dass wir schon Abschied nehmen wollten.

    Doch heute morgen schaut sie mich mit ganz klaren Augen an und wenn es nicht albern klingen würde, würde ich sagen, sie hat mich angelacht und sich gefreut, dass ich hier bin.

    Solange sie sich noch von Herzen freuen und lebhaft mit dem Schwanz wedeln kann, wenn auch nur im Liegen, werde ich diese Entscheidung nicht treffen. Denn jede Sekunde Freude - auch im Leben eines Hundes - wiegt für mich die Mühe, die wir mit ihr haben, auf.

    Dass Happy müde ist, das weiß ich. Sie ist müde all der Tierärzte, all der Pillen und ihres Lebens ohne Felix. Dass sie bald gehen wird, das weiß ich auch - doch auch unsere Tierarzt glaubt - ebenso wie ich, dass sie von allein ganz friedlich einschlafen wird. Darum schlafe ich mittlerweile wieder unten im Erdgeschoß um immer in ihrer Nähe zu sein, wenn es so weit ist. Diesen Sterbeprozess werde ich ihr, solange sie keine Schmerzen hat und nicht leidet, schenken und wir werden uns diesem stellen. Doch wenn ich sehe, dass sie leidet, dann bitte ich den Tierarzt zu Hilfe.

    Mit unserem Felix ging es mir ähnlich wie Dir, als ich die Fotos seiner letzten Tage sah. Und trotdem auch wenn er alt und gebrechlich war, war er für jeden Tag dankbar, den wir für ihn da waren. Darum haben wir auch Happy fotographiert, damit wir nichts übersehen, was auf Bildern so klar wird. Doch sie sieht ganz anders aus als Felix aussah.

    Ich wünsche dir von Herzen, dass du den Tod Deines Bill überwunden hast. Das Schöne ist doch, dass sie immer einen Teil in unserem Herzen behalten.

    Alles Liebe
    Mara-Jana

  • Hallo Mara-Jana,

    ich geb das Danke gleich mal wieder zurück, denn auch Du hast mir ja auch gleich ein paar total liebe Worte mitgeschickt.

    Ja, es ist immer schwer zu entscheiden wann ist der richtige Zeitpunkt. Ich habe keine Bedenken, so wie ich Dich hier nun kennengelernt habe, dass Du es nicht richtig machen wirst. Meine Worte sollten einfach nur ein Denkanstoß gewesen sein - aber das hast Du ja auch so gesehen.

    Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg und hoffe, Euer Wunsch, dass sie friedlich von alleine Einschläft, geht in Erfüllung.

    LG
    agil

  • Liebe Mara,
    ich habe deinen Beitrag aufmerksam gelesen und auch die Antworten von Agil.

    So wie Du das beschreibst, vermute ich dein Schatz bleibt nur noch wegen Dir auf dieser Welt.

    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Bachblüten gemacht. Vielleicht setzt Du Dich mit einem entsprechenden Behandler in Verbidnung.

    Mir sind direkt 3 Blüten eingefallen:

    Walnut: loslassen, Neuanfang...
    hier könnte die Entscheidung für oder gegen das Leben fallen, diese Blüte wäre dann auch für Dich geeignet!

    Gorse: Hoffnungslosigkeit
    das Tier hat aufgegeben, vor allem starkes Abmagern würde hier passen.
    Diese Blüte gibt neuen Lebensmut.

    Wild Rose: kein Lebenswille (chronische Erkrankungen, Abmagern)
    Diese Blüte motiviert und gibt Lebensfreude.

    Ich denke es ist wirklich immer schwer zu erkennen, da jeder Hund als Individuum, anders ausdrückt und anders seine Gefühle spiegelt. Da sich dein Schatz immer freut DICH zu sehen, denke ich wirklich dass SIE nicht loslassen kann. Auch das gibt es manchmal und ich denke sie ist nur aus diesem Grund noch nicht bereit die Brücke zu überschreiten.

    Versuche es mal mit den Blüten, Du wirst überrascht sein wie sie plötzlich Klarheit verschaffen können.

    Alles Liebe und viel Kraft
    Indi

  • Hallo Mara-Jana,
    ich bin mir sicher, Du kennst Deinen Hund so gut, dass Du in Ihren Augen lesen kannst. Hör einfach auf Dein Gefühl. Die Idee mit den Bachblüten finde ich sehr gut!
    Ich wünsche Dir viel Kraft in der nächsten Zeit und noch viele schöne Momente mit Deinem Wauzi.

  • Liebe Indi

    ich danke dir ganz herzlich. Auf diese drei Blüten bin ich noch nicht gekommen. Bisher gab ich ihr Rescue und Mimulus.

    Und da ich alles hier habe, werde ich Happy gleich mal die Globulis geben.

    Ich weiß, dass wenig Hoffnung besteht und auch, dass sie mich nicht verlassen will, das hatte ich mit Felix auch. Bei ihm hat geholfen, dass ich ihm immer wieder sagte. Du darfst gehen und dann war er auf einmal bereit.

    Happy hat nun zum ersten Mal die Welpenbabynahrung genommen, die wir eben vom Tierarzt bekamen. Sie begann daraufhin jedoch gleich wieder am ganzen Körper zu zittern.

    Ich werde auf jeden Fall hier weiter schreiben in der Hoffnung, dass einem anderen Hund früher geholfen werden kann.

    Liebe Grüsse
    Mara - Jana

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