Abgeschnürtes Bein

  • Hallo,

    habe in Rumänien einen Hund gefunden, dessen linker Hinterlauf oberhalb vom Sprunggelenk abgeschnürrt wurde.
    Dies muss über einen längeren Zeitraum geschehen sein, da die Lymphflüssigkeit nach wie vor nicht richtig abtransportiert werden kann.
    Um die Stelle herum weißt der Knochen schon Verkalkungen auf.
    Desweiteren war das Sprunggelenk auch gebrochen und ist schief zusammen gewachsen.
    Zurzeit bekommt Algiz von meiner Schwester (sie ist Krankenschwester) Verbände zur Lymphaktivierung angelegt,
    werde mich aber nach Stützstrümpfen für ihn umschauen.
    Zusätzlich bekommt er seit heute Entwässerungstabletten.

    Hat jemand Erfahrungen mit solchen Verletzungen und/oder mit Stützstrümpfen bei Hunden?

    Bin um jeden Tipp dankbar!

    LG Julia

  • Das ist lieb von Euch, dass Ihr Euch so um den Kerle kümmert.

    Solche Verletzungen sind sehr langwierig in der Behandlung und ganz wird man sie nie rückgängig machen können.

    Wenn der Knochen bereits Verkalkungen durch die Schnürung aufweist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Faszien vom Muskelgewebe bindegewebige Einschnürungen aufweisen, so dass Blutgefäße, Nerven und Lymphbahnen weiterhin zusammengedrückt bleiben, so dass der Lymphstau lebenslang ein Problem bleiben dürfte.
    Dazu das gebrochene Sprunggelenk, das schief zusammengewachsen ist....bestimmt eine sehr schmerzhafte Angelegenheit.


    Mal eine hart anmutende Frage, ist schon einmal darüber gesprochen worden, ob für diesen Hund die Amputation des betroffenen Beines nicht möglicherweise die bessere Alternative wäre?
    Ich frage das aus der Sicht einer Tierphysiotherapeutin, die viel grad mit solchen Auslandshunden arbeitet.

    Die Hunde haben in der Regel überhaupt keine Probleme mit dem "Dreibeiner-Sein". Und so gäbe es eine einzige OP statt lebenslangem Rumtüddeln.


    Das ist aber nur eine Frage - ohne den Hund, seine Einschränkungen, die Befunde zu sehen, ist diese Frage nur "laut gedacht".

    LG, Chris

  • :ops:

    Ich hoffe, ich hab Dich jetzt nicht verschreckt!
    Mit meinem beruflichen Hintergrund neige ich leider manchmal dazu, mit der Tür ins Haus zu fallen.

    Das obige - war nur laut gedacht und eben ein Gedankengang, der daraus entsteht, wenn man sehr oft mit genau solchen Hunden zu tun hat. Oft wird durch langwierige Behandlungen, Physiotherapien, Op´s alles mögliche versucht, um einem Hund zu helfen. Leider sehr sehr häufig mit mehr als dürftigen Ergebnissen und dann wird diesen Hunden nach 2 Jahren Therapie, die ja oft sehr belastend (grad bei den meist sehr ängstlichen Hunden) und schmerzhaft verläuft und von der durch 24/7 Hundekrankenpflege völlig erschöpften und von den Kosten fast überrannten Hundehaltern, doch an der betreffenden Gliedmaße amputiert und nach 4 Wochen hat man einen quietschfidelen Dreibeiner, der endlich einfach Hund sein darf und nicht mehr immer nur Patient ist.

    Das also waren die Hintergedanken dazu. Und eben weil ich es schon des Öfteren als Physiotherapeutin erlebt habe, weiss ich, dass Hunde mit diesem Handicap weit weniger Probleme haben, als wir Menschen.

    Grundsätzlich könntest Du Dich - ich gehe davon aus, dass Du in Rumänien bist, vielleicht mal per Anfrage-Mail mit Tierorthopädie-Technikern kurzschließen, um dort nach speziellen Hilfsmitteln zu fragen:

    http://www.hunderolli-tierorthopaedie.de/

    http://www.petsupport.de/inhaltsverzeic…e%20Service.htm

    und auch hier - die haben auf jeden Fall auch Tierorthopädie, bei mir läd sich der Link nur grad nen Wolf...
    http://www.sh-schusch.de/frameset.html

    Die können Dir sicher Auskunft über machbare Hilfsmittel geben.

    Bitte halt uns auf dem Laufenden, was für Möglichkeiten Ihr gefunden habt und wie es dem Kerle und Euch geht.

    LG, Chris

  • Hallo Chris,
    nein du hast mich nicht verschreckt, hab die Antworten nur noch nicht gesehen.
    Hatte den Gedanken auch schon. Kenne dreibeinige Hunde, die absolute Flitzer sind.
    Der TA in Rumänien meinte es wäre nicht nötig.
    Auch der erste TA hier in Deutschland sieht da keine Notwendigkeit.
    Der TA bei dem ich gestern war, hat das Thema Amputation direkt angesprochen.
    Aber erstmal wollen wir versuchen den Lymphstau doch in Bewegung zu bringen.
    Falls dies nicht funktioniert, sagte der TA, wäre eine Knochen-OP sehr riskant, was Infektionen angeht
    und dann müsste das Bein im Endeffekt wahrscheinlich doch amputiert werden.
    Wir werden sehen...
    Danke für die Links, habe eben beim Menschenorthopäden nachgefragt...
    Schau sie mir gleich an, werden wohl mehr Erfahrungen in dem Gebiet haben.
    LG Julia

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