Mein Hund "greift Kinder an", was tun?
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Hallo,
meine Familie und ich(17) besitzen seit etwa 2 Jahren einen maennlichen Gordon Setter Rueden. Er ist unser erster Hund und wir haben ihn vom Zuechter. Er ist eigentlich ein sehr liebes Tier, versteht sich super mit allen anderen Hunden und ist sehr zutraulich gegenueber Menschen die von selbst auf ihn zugehen und keine Aengste zeigen. Wir haben selbst 4 Kinder zu Hause, 2 davon sind unter 10 Jahre alt. Sie koennen mit ihm alles machen, ihn knuddeln, ihm sein Fressen wegnehmen und vor ihm wegrennen. Das ist kein Problem.Allerdings hatten wir vor einer Weile ein Problem, das jetzt wieder aufgetreten ist. Er hat oefter fremde Kinder "angefallen". Damit meine ich, dass er sein Rueckenfell straeubt und laut bellt, auf die Kinder zugeht, an der Leine zieht und sie schlimmstenfalls sogar anspringt. Er hat nie gebissen oder auch nur die Zaehne gefletscht. Aber da er ein relativ grosser Hund ist, jagt eine Solche Attacke Kind wie Eltern natuerlich einen gehoerigen Schrecken ein.
Meistens ist es passiert wenn Kinder unerwartet aus einer Strasse oder einem Gebaeude kamen, laut schrien und/oder herumrannten. Manchmal fixiert er Kinder, die einem auf der Strasse entgegenkommen, manchmal kommt es ganz ueberraschend. Manchmal sind die Kinder sehr klein, manchmal auch groesser. Wenn die Kinder schon von Weitem aengstlich aussehen, kann man den Hund ansprechen, ihn ablenken und den Blickkontakt zum Kind verbieten. Das funktioniert meistens, aber nicht immer.
Wir haben deswegen schon vor Monaten 2 Einzelstunden mit unserer Hundetrainerin verabredet. Allerdings hat er in ihrer Begleitung kaum eine Reaktion gezeigt wenn Kinder um ihn herum waren. Bei mir passiert so ein "Angriff" auch sehr selten, bei meinen Eltern oder bei meiner etwas Juengeren Schwester aber haeufiger.
Wir vermuten, dass es, als unser Hund noch sehr klein war, einmal einen Zwischenfall mit einem aengstlichen Kind gegeben haben muss. Der Zuechter verneint das aber und wir haben ihn in der Oeffentlichkeit nie alleine gelassen.
Kann mit jemand einen Rat geben was ich noch probieren kann und woran das liegen koennte?
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Ins Blaue geraten würde ich sagen, euer Hund ist eher unsicher und die "Attacken" erfolgen aus dieser Unsicherheit heraus.
Vielleicht hat die Anwesenheit des Trainers dem Hund genug Sicherheit gegeben, dass er es nicht für notwendig hielt sich zu verteidigen. Redet nochmal mit dem Trainer und lasst euch beibringen, wie ihr selbst genug Souveränität ausstrahlt, damit euer Hund sich in diesen Situationen auch bei euch sicher fühlt.
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Hallo,
ich denke auch, dass er es aus Unsicherheit gegenüber fremden Kindern macht.
Seit wann zeigt er dieses Verhalten überhaupt?
Wie kann denn ein, an der Leine geführter, Hund auf Kinder zugehen und schlimmstenfalls auch anspringen?Ich würde den Hund in Wohngebieten nur noch so an der Leine führen, dass er nicht zu Kindern gelangen kann.
Wenn es doch gut klappt, den Blickkontakt zu unterbinden, solltet ihr damit schon anfangen, bevor er die Gelegenheit hat, zu reagieren - bevor er die Kinder sieht.
Zu Kindern würde ich so viel Distanz halten, wie der Hund benötigt (solange er noch ruhig ist).
Denn durch sein Verhalten will er, vermutlich, weil Kinder auf ihn bedrohlich wirken, sie auf Abstand halten.
Sein ganzes Szenario, was er an den Tag legt, bedeutet, dass Kinder sich bitte nicht nähern soll.Wichtig ist, dass ihr vorher handelt, ihr müsst Kinder grundsätzlich zuerst sichten.
Dann führt ihn zunächst in den Abständen vorbei, die er benötigt, an der kinder-abgewandten Seite, notfalls einen Bogen laufen, er soll sich sicher fühlen.
Diese Sicherheit hat er nicht, darum sieht er für sich Handlungsbedarf.Das könnt ihr euch von einem Trainer zeigen lassen.
In diesen beiden Trainerstunden zeigte euer Hund das Verhalten nicht.
Was hat er denn überhaupt dazu gesagt?
Wir sind als User doch nun auch nicht in der Situation, können aber wenigstens mutmaßen, dass der Hund unsicher ist und wie man in etwa vorgehen könnte.
Kam diesbezüglich kein Rat vom Profi?Er muss nicht unbedingt negative Erfahrungen mit Kindern beim Züchter gemacht haben.
Ich glaube es auch irgendwie nicht, denn das hätte der Züchter wissen müssen.
Kinder wirken häufig komisch auf Hunde, auch wenn eigene in der Familie vorhanden sind.
Fremde bewegen sich doch ganz anders auf den Hund zu, Kleinkinder sind "komische Monster" aus Sicht des Hundes.
Sie geben merkwürdige Laute von sich, haben teilweise einen unsicheren Gang, schreien...Zu den vermeintlich schlechten Erfahrungen durch Kinder beim Züchter, würde ich mal eher die Frage stellen und das ist nicht böse gemeint, keineswegs, aber oft "ärgern" eigene Kinder, gerade junge, aus Unwissenheit den Hund.
Möglich ist das durchaus, denn wenn ich lese, dass Kinder (!) dem Hund den Futternapf wegnehmen dürfen, stellen sich meine Nackenhaare auf.
Ein Hund sollte unbedingt in Ruhe fressen dürfen und zwar immer, ohne Ausnahme.
Durch so etwas schürt man ggf. eine Futteraggression, dann ist aber der Hund wieder schuldig.
Was nicht einfach weggenommen wird, kann auch nicht verteidigt werden.Und wenn der geliebte Haushund das Knuddeln durch die eigenen Kinder über sich ergehen lässt und dabei nicht aggressiv wird, bedeutet das noch lange nicht, dass ihm das auch gefällt!
Im Gegenteil, den meisten Hunden gefallen die menschlichen Umarmungen überhaupt nicht, lassen es oft über sich ergehen, andere wiederum reagieren auch bei den eigenen Kindern aggressiv, antworten zumindest mit einem Knurren.Deswegen vermute ich eher die "schlechten" Erfahrungen durch die Kinder der Familie, auch wenn es dem Hund gegenüber eine Geste der Liebe sein soll, er versteht es nicht als solche.
(genaus das Gegenteil aus hündischer Sicht).
Dazu kommt noch die ggf. negative Verknüpfung der Futternapf-Wegnahme.Wie dem auch sei und wo die Begründungen für sein Verhalten zu suchen sind, es führt zu nichts.
Nun muss zwingend gehandelt werden.
Der Hund muss sicher geführt werden, vor Kindern erst mal fernhalten, wie beschrieben.
Ich meine, ihr solltet doch noch mal einen Trainer hinzuziehen.
Es sollte doch ein Fachmann in der Lage sein, euch einen Rat zu geben, ohne den Hund in den Situationen gesehen zu haben.
Ansonsten muss man die Situation ggf. simulieren.Gruß
Leo
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