Kreuzband-OP ja oder nein?

  • Guten Morgen


    Ich brauche euren Rat. Meine Hündin (gerade 3 geworden), hat seit einiger Zeit Probleme mit ihrem rechten Hinterlauf. Der eine Tierarzt hat geröngt und diagnostizierte Flüssigkeit im Knie sowie bereits beginnende Arthrose. Er tippte auf einen Anriss des Kreuzbandes und hat zur OP (TPLO) geraten. Eine Zweitmeinung bei einer bekannten Tierärztin, die auch Boxer hat, hat Ähnliches ergeben. Sie empfahl uns aber, sie vier Wochen lang komplett zu schonen und mit Rimadyl die Entzündung einzudämmen, was wir dann auch so gemacht haben. An Auffahrt lief sie zwei Tage lang auf drei Beinen und danach humpelte sie bis Sonntag Abend. Am Montag Morgen sofort wieder zum TA, er hat einige Belastungstests gemacht und nun endgültig zur OP aufgefordert. Er erwähnte auch, dass das jetzt immer in kürzeren Abständen kommen würde und eine OP wirklich unausweichlich ist. Termin für morgen Freitag abgemacht. Er sagte ebenso, dass es jetzt nicht mehr "drauf an" käme und wir unsere zwei nach Belieben herumsausen lassen dürften. Was wir dann auch gemacht haben. Ergebnis: Seit zwei Tagen rennen meine zwei Monster herum, jagen sich, spielen, zerren, ... und sie humpelt null, nichts, niente!


    Ich bin kurz davor, die OP wieder abzublasen. Hab Angst, einen gesunden Hund krank zu operieren :fear: Von dieser TPLO hört und liest man ja allerhand. Andererseits wenn diese Schmerzen immer wieder kommen? Habt ihr auch Ähnliches erlebt mit euren Kreuzband-Patienten? Und wie ist es ausgegangen?


    Danke für eure Hilfe.

  • Ist eine ganz blöde Situation. Ich kenne das leider auch und war auch sehr am zweifeln. Lucy hatte ebenfalls mit 3 Jahren einen vermuteten Kreuzband-Anriss, dann schonen, Schmerzmittel, Entzündungshemmer... die nächsten 2 Monate war es ein einziges auf und ab. Mal lief sie eine Woche super, auch ohne Schmerzmittel, dann wieder schlechter. Es ist wohl gar nicht so ungewöhnlich, dass das Kreuzband nicht mit einem mal durch ist, sondern langsam eine Faser nach der anderen reißt. Entsprechend das auf und ab im Gangbild. Am schlimmsten ist wirklich dieses "vermutlich ist es ein Kreuzbandanriss". Die OP ist sehr schwer, die Erholungsphase danach langwierig und Arthrose bekommt der Hund früher oder später fast automatisch :/
    Schließlich haben wir uns zu der OP entschlossen. Es wurde vorher noch ein MRT gemacht, aber selbst das hat nicht eindeutig ergeben, dass es das Kreuzband ist. Das war damals mein Thread: https://www.dogforum.de/nun-wi…9260.html?hilit=Kreuzband


    Bei Lucy wurde auch eine TPLO gemacht. Ein Jahr später riss dann das Kreuzband am anderen Knie, wieder TPLO... Noch ein halbes Jahr später (anfang dieses Jahres) der Meniskus: wieder OP und Knorpelaufbauspritzen.


    Zur Zeit läuft sie sehr gut, ohne Schmerzmittel, und darf auch wieder rennen und toben. Ich hoffe, wir sind damit endgültig durch...

  • Hallo,
    bei meinem Rüden, mittlerweile 4 Jahre, wurde vor 10 Wochen ebenfalls eine TPLO durchgeführt.
    Ich habe ihn vor zwei Jahren übernommen und seine Vorbesitzerin meinte er sei generell "nicht gut zu Fuß".
    Davon habe ich allerdings nur beim Joggen oder Fahrrad fahren gemerkt (da lief er langsam hinterher) und der Tierarzt konnte nichts fest stellen und so haben wir eben solche Sachen gemieden, denn Schmerzen zeigte er in keiner Situation.
    Im letzten November ist er dann vom Steg gefallen (Agility), sind sofort in die Klinik, er wurde geröntgt- nichts auffällig. Er humpelte noch ein paar Wochen, wurde aber besser. Dann wieder schlimmer, durch Schmerzmittel und schonen wieder besser.
    Das wiederholte sich in den folgenden zwei Monaten ständig, bis ich ihn einem Gelenkspezialisten vorstellte.
    Der hatte sofort den Verdacht von angerissenem Kreuzband und das anschließende MRT bestätigte das- allerdings in beiden Knien.
    Er vermutete, dass ich meinen Hund schon so übernommen und der Sturz es nur im linken Bein verschlimmert hätte, denn rechts war und ist es für mich unauffällig.
    Er riet mir zur TPLO u.a. weil es eben gerade nicht zu einer Arthrose bei dieser Form der Operation kommen soll, wir also bei einem guten Heilungsprozess nicht mit Spätfolgen zu rechnen hätten.
    Der Tierarzt ist mit dem bisherigen Verlauf auch super zufrieden. Mein Hund hinkt zwar noch leicht, aber er meint, dass alles noch völlig normal verläuft.
    Ich mach mir trotzdem super Sorgen, weil es einfach schon so lang geht und das zweite Bein auch noch gemacht werden sollte und mein Kleiner natürlich mittlerweile wahnsinnig genervt ist. Der tut mir einfach leid will aber darf nicht laufen und das nun schon seit Monaten.
    Ich kann dir nicht sagen ob es auf Dauer für uns die richtige Entscheidung war, dafür stecken wir ja noch mittendrin.
    Aber wirkliche Alternativen gab es keine und so haben wir nun eben die Hoffnung, dass es einfach noch Zeit braucht...

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