Zweithund-erste Überlegungen-Ausland oder nicht!
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Deine Voraussetzungen klingen gut!
Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten.
Meine/unsere ersten drei Hunde holten wir aus örtlichen Tierheimen. Sie hatten alle drei einen "Knacks". Bummeline konnte nicht alleine bleiben, Gauner hatte schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht und Baffo, nun ja. Er ist eh "anders" ;-)
Aus Italien kamen bislang Zampa, Frenzy, Tamina, Nicoletta, Diana, Shirley, Zoe, Baby, Kissy, Mila und Pupa zu uns. Alle verträglich und - bei den Jagdhunden mal vom Jagdtrieb abgesehen - unkompliziert.
Als nächstes kommt hoffentlich bereits übermorgen eine kleine Rumänin zu uns und sie hat dann schon eine kleine Europareise hinter sich. Von Rumänien mit dem Flieger nach Mailand, von Mailand mit dem Flieger nach Niedersachsen und dort hole ich sie dann mit dem Auto ab und bringe sie "nach Hause" nach Bayern
Wenn Du Dich darauf einstellst, dass der Hund sehr problematisch sein kann, kannst Du eigentlich nur angenehm überrascht werden, egal woher er stammt. Dazu gehört auch, entsprechende Trainerstunden einzukalkulieren, sollte es doch nicht alleine zu bewältigen sein.
Ich war immer der Meinung, ich würde keinen "eingeflogenen" Hund haben wollen. Aber seien wir doch ehrlich: Meine Bummeline war im hiesigen Tierheim die liebste Hündin in den Zwingern und zuhause mutierte sie zur Furie ;-) was die Zerstörungswut betraf. Ein Hund aus dem Tierschutz wird eh erst nach Wochen oder Monaten "ankommen" und dann so sein, wie er wirklich ist.
Natürlich kann in Hund, der auf einer Pflegestelle lebt, wesentlich besser von der aktuellen Familie beurteilt werden als ein Hund in einem Tierheim. Aber dennoch ist nicht gesagt, dass er sich im neuen Zuhause nicht doch anders verhält.
Warum schließt Du eigentlich aus, derzeit als Pflegestelle tätig zu sein?
Eine gute Orga erkennst Du daran, dass sie vorrangig vor Ort hilft und tätig ist. Nehmen wir Italien: In Norditalien ist es wesentlich einfacher (wenn auch noch immer schwer genug), einen Hund aus einem Tierheim zu vermitteln. In Süditalien ist das so gut wie unmöglich. Die Mentalität der Menschen ist einfach zu unterschiedlich und während manche sich eher nach Nordeuropa hin bewegen, verhalten sich die im Süden echt oft noch wie die letzten Steinzeitmenschen, was Tierschutz anbelangt. Dennoch gibt es auch dort natürlich Bemühungen, die Sichtweise der Menschen zu verändern. Doch das dauert einfach sehr, sehr lange. Als Erfolg muss man schon werten, wenn die Hunde von Jägern ebenso wie die Familienhunde im Tierheim abgegeben werden, statt sie zu erschlagen, zu ersäufen oder sonst wie zu töten. Kastrationen sind natürlich ebenfalls immer wichtig.
Was für mich aber eine gute Auslands-Orga auch ausmacht:
Nicht nur junge und gesunde Tiere zu vermitteln (schnelles Geld!), sondern einen Mix aus alten, jungen, kranken und gesunden Tieren in der Vermittlung zu haben.
Wie ist die Kommunikation zwischen der Orga und den Pflegestellen bzw. Familien, die Hunde übernehmen?
Haben die Hunde den kompletten Mittelmeercheck oder sind sie (spart Geld) nur auf eine oder zwei Mittelmeerkrankheiten getestet?
Wie ist das mit Patenhunden? Wird nur fleißig Geld für die Hunde gesammelt oder versucht man dennoch, die Hunde zu vermitteln?
Was geschieht, wenn ein Hund nicht in der (Pflege-)Familie bleiben kann? Geht er ggf. gar in die "Hölle", also das Tierheim zurück oder hat die Orga für solche Fälle andere Lösungen parat?Aufgrund der zahlreichen "Entlaufen"-Threads ist mir persönlich auch wichtig, wie eine Orga mit diesem Thema umgeht. Wir haben nun beispielsweise einige Sicherheitsgeschirre bestellt, so dass jeder Hund, der hier ankommt, die ersten Tage damit (in Verbindung mit einem Zugstopphalsband) gesichert werden kann.
Kritisches Hinterfragen ist immer wichtig, egal, woher der Hund kommt.
Zum kritischen Hinterfragen gehört für mich bei deutschen Tierheimen, wie die Öffnungszeiten der Gassigeher sind. Ein vielleicht für andere Leute unerheblicher Punkt, aber für mich hat das was mit Kunden- bzw. Interessentenfreundlichkeit zu tun. Ein Tierheim, dass sich Besuchern gegenüber schon bei den Öffnungszeiten abschottet, fällt bei mir gleich durch den Raster.
Ebenfalls ein Tierheim, dass bei einem Fundhund, den ich abgebe, nicht gewillt ist, mit den Besitzern zu reden, dass der Hund vielleicht gechipt oder gar gesichert sein sollte. Und ich würde auch erwarten, dass Mitarbeiter in einem Tierheim in der Lage und willens sind, sofort bei Tasso nachzufragen, ob ein gechipter Hund dort registriert ist und den Hund nicht der Bequemlichkeit oder der Übernachtungskosten wegen bis zum nächsten Tag in einen Zwinger sperren will. Kleinigkeiten, die aber dem Wohl der Tiere dienen.
Viele Grüße
Doris
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Hi,
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Hallo Doris, vielen Dank für deinen wirklich tollen und ausführlichen Beitrag. Das hilf tmir ungemein!
Genau das wollte ich wissen!
Danke dir!
Ale Pflegestelle kann ich z.Z. nicht dienen, da ich nicht in meinem eigenen Haus leben und mich einfach, was verschiedene Dinge betrifft, unterordnen muss.
Mein Mann mag im Moment nicht, das wir einen Hund aufnehmen und weiter vermitteln, da er wenn dann gern ertsmal einen Zweithund hätte, der bleibt!
Aber er ist meinem Wunsch, später als Pflegestelle zu arbeiten in keinstern Weise abgeneigt!
LG, aussiemausi!
P.S. Freu mich auf noch mehr Input!
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