Bei Fuß-Laufen in den Hund laufen?

  • Gruppenarbeit ist eigentlich nur sehr bedingt sinnvoll, wenn mein Ziel ist einen motiviert und präzise arbeitenden Hund zu haben. Das geht evtl noch wenn man es so ähnlich macht wie yane das betreibt. Also Übungen nacheinander erarbeiten, etc. Aber auch das hat Einschränkungen.


    Leider ist es doch so, dass viele private Trainer und auch Vereine Leute erstmal in die Gruppenarbeit abschieben, bis man sieht was sie können und DANN wird evtl mal einzeln daran gearbeitet. Bis dahin lernt der Hund dann meist entweder garnichts, oder nur Mist.
    Wobei ich sagen muss, interessanterweise haben solche Trainingsmethoden wie du sie beschreibst, vor allen Dingen die "wir machen das nur aus Jux" Leute drauf, die "Bösen" leistungsorientierten Sportler, machen sowas idR garnicht mehr - einfach schon weil man auf soeine Arbeit keine maximale Punktzahl mehr bekommt.


    Ein Hund, der es für seine Aufmerksamkeit "braucht" das man ihn umrennt ist ansich nicht aufmerksam. Da läuft etwas schon von grundauf falsch.
    Ausserdem hat eine wirklich korrekte Linkskehrtwendung erstmal wenig mit Aufmerksamkeit ansich zu tun, sondern ist vor allen Dingen erstmal eine technische Übung die der Hund von Grund auf lernen muss. Aufgrund seiner (im Idealfall) hohen Motivationslage in der Fußübung und dem Training führt er diese technische Übung dann auf bestimmte Körpersignale hin aus.


    Generell würde es mich sehr stutzig machen, wenn Leute einfach zu einem Seminar rennen und dann blind irgendetwas nachmachen ohne es wirklich verstanden zu haben.

  • Bei uns gibts auch keine Gruppenarbeit mehr. Nach langem hin und her und meiner persönlichen Weigerung Leute so zu trainieren haben wir umgestellt. Arbeit bleibt immer noch an mir hängen aber es macht jetzt Spass! Kurioser Weise sind aus der ehemals fast 30 Mann starken Truppe bis auf 5 alle weggeblieben. So ein Gefriemel wollten die nicht die Hunde sollten doch eigentlich Kontakt zu Artgenossen haben und Spass haben. Ich bin nicht traurig drum. Insgesamt habe ich jetzt 4 Teams die auf die BH hinarbeiten, 4 totale Anfänger mit richtig Interesse und 5 die aus der alten Truppe geblieben sind und sich freuen dass sie intensiver betreut werden.


    Es heißt schließlich Hundesport und nicht Kaffeekränzchen am Sonntagvormittag...


    Und wie die anderen schon schrieben Wendungen wollen Schritt für Schritt aufgebaut werden, reinrennen in den Hund geht gar nicht.

  • Zitat

    Ich kenne hier bei uns in Dresden eigentlich nur Hundeplätze, wo eben alle das gleiche machen, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene und die Anfänger müssen dann ihre Hunde halt irgendwie durch die für sie unbekannten Übungen schleifen.


    Darf ich mal fragen, in welchem Verein Du in Dresden bist?


    Ich kann Dir nur von unserem erzählen, aber bei uns wurde vor gut einem Jahr im Rahmen der Mitgliederversammlung beschlossen, die reine Gruppenarbeit weg zu lassen, genau aus dem Grund, weil es dem einzelnen HH eben nichts bringt und er sich in dieser Zeit nicht so auf seinen Hund konzentrieren kann, als wenn er einzeln ( in 2er, max. 3er Teams) auf dem Platz trainiert.


    Bei uns gibt es kein Schema X, jeder übt dass, was er gerade für richtig hält, natürlich gibt es dennoch die Unterstützung der Trainer und gerade Anfänger werden natürlich erst einmal in den Grundlagen geschult.

  • Hallo pimpfi,


    Meinen Verein mag ich hier nicht nennen, ich möchte den hier ja nicht verunglimpfen ;-)


    Ich hab mir aber schon 2 Vereine, 1 privaten Hundetrainer und ein Tierheim, das Training anbietet, angesehen und die arbeiten alle mit Gruppenarbeit. Außerdem habe ich noch nie einen Hundetrainer aus Dresden nennenswert empfohlen bekommen, weshalb ich mich gar nicht noch intensiver umgeschaut habe. Würde mir ja sehr gerne mal anschauen, wie das bei dir in deinem Verein läuft! Magst du mir mal sagen, wo du bist? ;-)

  • ich hoffe, das kommt jetzt nicht falsch rüber, aber: je nach dem was du mal vor hast (ne BH laufen? Oder sogar mal Obedience machen? Oder wofür möchtest du die UO aufbauen?) würde ich mir meine Fußarbeit nicht von so einer dilletantischen Arbeitsweise schon von vorn herein kaputt machen lassen!!


    Habe das auch hinter mir und hab dann fast ein Jahr, oder noch länger, gebraucht um 1. meinen Hund wieder aufzubauen (!) und 2. endlich mal zu verstehen, worum es beim Aufbau der Fußarbeit wirklich geht, nämlich darum, dem Hund in kleinen Schritten unter höchster Konzentration und mit Freude an der Arbeit beizubringen, wo seine Position am Bein ist. Hat er sie einmal verinnerlicht, geht der Rest fast wie von selbst. Aber man muss es eben richtig machen! Und mit Aktionen wie "in den Hund reinlaufen" kann man einen sensiblen Hund seelisch kaputt machen! Das möchte wohl keiner.


    Sorry, aber diese Trainerinnen haben meiner Ansicht nach nichts begriffen.


    Wenn ich du wäre, würde ich mir nen anderen Verein suchen.

  • Liebe jennja,


    Vielen Dank nochmal für deine eindringliche Warnung.


    Ich selbst trainiere ja meine Hündin nicht nach den Anweisungen der Trainerinnen, sondern selbstständig zuhause. Und dort tatsächlich in Kleinstschritten mit Hilfe des Clickers. In dem Verein bin ich nur, damit sie lernt, dass sie keine Angst vor anderen Hunden und Menschen haben muss. Ich gebe sie dort nicht aus der Hand oder lasse mir Methoden einreden.


    Aber nun habe ich dank eurer Hilfe wieder etwas mehr Argumente, falls sich eine Diskussion auftut. Mir tut es aber leid für die anderen Vereinsmitglieder, die natürlich die Anweisungen der Trainer so genau sie können befolgen. Ich bin aber nicht der Typ, der dann auf die Leute zueght und sagt: "Was diese Trainer von dir wollen, ist blöd. Mach es mal so wie ich sage." ... Was kann man da machen?

  • Im Endeffekt kann man nur mit gutem Beispiel vorangehen, offen zeigen was man tut, wie man es tut und warum.


    Es hilft herzlich wenig wenn man sich (sieht man ja hier im Forum oft genug..) hinstellt und allen erstmal erzählt, dass was sie da machen ja sowieso total doof und falsch ist. (unterstell ich jetzt nicht, aber machen ja manche so)


    Aber man unterhält sich ja auch mal ausserhalb des Platzes über gewisse Sachen und da kann man dann wunderbar mit einfließen lassen, das man gewisse Dinge halt eher anders macht ;)

  • Das ist in der Tat ein Problem!


    Du bist ja mehr oder weniger auf die Trainer dort angewiesen, da du ja den Platz nutzen möchtest. Ich habe in meiner Obedience-Gruppe auch so einen Trainer-Typen dabei, der "seine" eigenen Methoden hat, die ich aber zum Teil ablehne. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich nicht von ihm trainiert werde, sondern von einer anderen Ausbilderin, die eher nach meiner Vorstellung arbeitet. So kommen wir gut klar. Außerdem bereite ich die meisten Übungen zu Hause vor, den Platz nutze ich, um meinen Stand zu überprüfen und meinem Hund die Ablenkung, wie sie auf einem Turnier sein würde, zu bieten, um einfach Platzroutine zu bekommen und seine (und meine) Unsicherheit abzubauen. Ich lerne viel auf externen Seminaren, suche mir meine passenden Methoden aus, trainiere danach und es wird akzeptiert, weil man sehen kann, dass ich auf diese Art und Weise vorankomme.


    Was du da tun kannst. Hmmmm. Vielleicht einfach mal mit denen auf sachlicher Basis reden, und zwar so, dass sie nicht das Gefühl haben, du willst ihre Methoden schlecht machen, sondern dass du eben für deinen Hund den richtigen Weg gefunden hast und NUR so arbeiten möchtest, weil es sich bewährt hat. Und dann würde ich sie fragen, ob sie das akzeptieren können. Wenn ja, dann ist ja alles geklärt und wenn nein, dann ist es schade, dann würde ich wirklich mal darüber nachdenken, ob das der richtige Verein ist.


    Die Sache ist ja die: um deinem Hund die nötige Motivation auf dem Platz abzuringen, musst du selbst ein gutes Gefühl auf dem Platz haben. Ich merke das an mir. Mein Hund ist dermaßen sensibel, dass er sich total verweigern würde, wenn er das Gefühl hätte, dass ICH kein gutes Gefühl auf dem Platz habe. Es ist ein Teufelskreis ;-)


    Ich wünsch dir, dass du da irgendwie zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommst! Es gibt nichts schlimmeres, als sich (wenn auch nur indirekt!!) seinen Hund versauen zu lassen.


    Bezüglich der anderen Vereinsmitglieder habe ich jetzt keine Idee. Ich finde nämlich, dass da jeder selbst draufkommen sollte. Aber wie wäre es denn, wenn du mal den Vorschlag machst, einen wirklich guten Fachreferenten einzuladen? Wobei ich auch wieder die Erfahrung gemacht habe, dass das sehr schwer ist. Der Cheftrainer hat sein Lieblingsvorbild und außer diesem gibt es niemand anderen. Sehr schade. Ich gehe deshalb gerne auf externe Seminare und Workshops...

  • Zitat

    Im Endeffekt kann man nur mit gutem Beispiel vorangehen, offen zeigen was man tut, wie man es tut und warum.


    Es hilft herzlich wenig wenn man sich (sieht man ja hier im Forum oft genug..) hinstellt und allen erstmal erzählt, dass was sie da machen ja sowieso total doof und falsch ist. (unterstell ich jetzt nicht, aber machen ja manche so)


    Aber man unterhält sich ja auch mal ausserhalb des Platzes über gewisse Sachen und da kann man dann wunderbar mit einfließen lassen, das man gewisse Dinge halt eher anders macht ;)



    wobei man da schon seehr aufpassen muss, dass das nicht falsch rüberkommt, von wegen "Trainer und Trainierende gegeneinander aufhetzen...". Da ist Fingerspitzengefühl gefragt ;)

  • Zitat

    wobei man da schon seehr aufpassen muss, dass das nicht falsch rüberkommt, von wegen "Trainer und Trainierende gegeneinander aufhetzen...". Da ist Fingerspitzengefühl gefragt ;)



    Wenn andere Arbeit nicht gewünscht ist, kann man einem natürlich aus allem nen Strick drehen |)


    Natürlich soll man andere auch nicht aufhetzen... allein schon weil jeder auch seinen eigenen Weg finden muss. Es bringt auch nichts alles andere ausser dem eigenen schlecht zu reden.


    Allerdings ist es im Normalfall doch so, dass zumindest die Leute, die wirklich auch weiter kommen wollen und nicht nur zum kaffeetrinken und tratschen da aufschlagen, auch daran interessiert sind was Erfolg bringt und funktioniert.
    Im Normalfall fangen die dann schon an zu gucken wenn da einer auf dem PLatz ist bei dem das alles viel besser klappt als bei einem selber.. und bei konstanter Leistung wird dann auch mal etwas nachgefragt wie man das denn so anstellt. Darauf kann man dann ja weiter aufbauen.


    Natürlich gibts auch Leute, die das in diesem Leben nicht mehr lernen und im Endeffekt braucht auch jeder seinen Weg. Aber denen its es im Normalfall dann auch egal.

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