Ich muss mal was rauslassen...

  • Hallo ich muss jetzt mal was erzählen, weil mir das heut mal wieder im Kopf rumgeht...dürfte etwas länger werden..


    ich hab vor längerer Zeit, ich glaube könnte so vor 2 Jahren gewesen sein, erlebt dass mein Hund von einem anderen Hund mit Tötungsabsicht geschüttelt wurde.. : (
    Es ist zum Glück gut ausgegangen, aber irgendwie kommt es zwischendurch manchmal wieder hoch und irgendwie wollte mir bisher keiner so richtig zuhören oder ich habe nur Kommentare bekommen, die einem eher reindonnern...(sowas wie, "ich versteh nicht, wie man sich einen Hund zulegen kann, bringt nur Stress" oder "immerhin ist nichts passiert" und dann Themawechsel...) usw....


    Irgendwie würde ich jetzt einfach gern mal drüber reden weil mir da noch nie wirklich wer zugehört hat, nur damals direkt danach, weil ich völlig fertig war und wir zu dritt lauthals disskutiert haben.


    Das war der Tag an dem mein Schnuggi seine Leinenaggression bzw. allgemeine Unsicherheiten mit Hunden bekommen hat...und man kanns ihm nicht verübeln.


    Wir waren an dem Tag wie immer auf unserer Hundewiese im Park, wo sonst fast nur Kleinhunde sind. Bis auf zwei: ein Junge mit großen Hund und eine Frau (angeblich angehende TÄ, kann ich aber nicht glauben) die immer wieder verschiedene Pflegis hat.
    Damals hatte sie einen extrem starken und großen Hund dabei, sah aus wie diese überzüchteten Labbis (die fast Rottweilerform haben)...war ein Mix.
    Die Frau hat relativ wenig Ahnung, lässt aber immer alle ihre Pflegis frei laufen. Sie denkt immer nur an sich.
    Ich stand also mit zwei Freunden (die selten dabei waren und nicht sooo enge Freunde sind) und meinem Hund auf der Wiese, die Kleinen spielten, der Große saß mit einem Ball da.
    Ich bekam mit, wie der Große meinen anknurrte, meiner ging daraufhin weg und keine zwei Sekunden später ist der Labimix losgerannt und hat sich meinen Hund gepackt...der Hund ging mir von der Größe her bestimmt bis zur Brust und wog sicher ewig viel.
    Kurz sah es nach Rauferei aus aber dann packte der Labbimix meinen am Nackenfell und schüttelte wild drauf los, die anderen Leute standen außenrum und haben nicht reagiert. Ich war voll gelähmt und hab nur den Hund angeschrien, das werf ich mir bis heute noch vor, ich hätte meinem Hund irgendwie helfen sollen aber ich konnte mich echt kaum bewegen. Die Pflegefrau stand dahinter und hätte ihn nur am HB greifen müssen, aber auch sie hat nicht reagiert, weil sie meinen Hund eh nicht mag und sie die Situation wohl zu ungefährlich einschätzte. Laut meines Kumpels hat sie sogar leicht gegrinst, aber ich weiß nicht ob das stimmt.
    Als ich dann so richtig geschrien habe, hat sie ihn genommen und ich dachte meinen Hund würde ich tot da rauskriegen..., ich hab noch nie so ein schreckliches Gefühl gehabt und war so froh als er noch am Leben war und sich zu mir schleppte, legte sich zu mir und weinte und zitterte ganz fürchterlich vor Panik :(
    Ich war auch am Weinen und Zittern und realisierte alles erstmal nicht ganz, meine Freunde rannten alle zu meinem Hund und mir und wir schauten ihn genau an, es war nichts zu sehen aber ich hatte trotzdem Angst, weil er ihn so heftig geschüttelt hatte.
    Laut meinen Freunden stand die Frau derweil bei den anderen Hundebesitzern und rechtfertigte sich, schob die ganze Schuld meinem Hund zu und betitelte meinen Hund als Killerhund (er hatte da leider so nen Ruf weg wegen einer dummen Klatschtante).
    Ich hab mich natürlich erstmal um meinen Hund gekümmert, die Frau verschwand derweil!!


    Wir sind dann ab nach hause (er zog bis nach Hause zitternd und weinend und hatte schrecklich Angst, wie nach einem Böller) um die Tierklinik anzurufen, ob wir kommen sollen, weil man so ja nichts gesehen hat und er sich bis auf die Angst dann daheim auch normal verhielt (Rescue Tropfen haben ihn dann auch schnell beruhigt). Uns wurde gesagt dass wir Glück haben dass er noch so jung ist, und dass es bei der Größe und dem Alter unwahrscheinlich ist dass er noch was hat, wenn er überlebt hat und man außen nichts sieht, ich sollte ihn gut beobachten (das hab ich auch, ich war die Nächte danach durchgehend wach und hab ihn angeschaut) und notfalls sofort kommen.
    Im Nachhinein finde ich das unglaublich leichtsinnig und bin heilfroh, dass nichts mehr war!


    Am zweiten Tag haben wir in seinem Hals lauter kleine Löcher entdeckt, aber nur leichte so dass wir nicht zum TA mussten.
    An dem Tag haben wir den Hund erneut gesehen, an der Leine, er wollte sofort wieder auf meinen los und die Frau musste den Hund mit ihrem Mann zusammen halten weil er ihr zu stark war :zensur:
    An diesem Tag ist mein Hund zum ersten Mal an der Leine richtig abgegangen und hat sich zu sonstigen Hunden nicht mehr in die Nähe getraut.
    Wir sind durch den Park gegangen und ich hab gedacht ich spinne, da war glatt die Frau mit dem Hund wieder und der Hund war FREI! :shocked:


    Die komplette Hundewiese hat uns nie geglaubt, dass der Hund Tötungsabsichten hatte und meinten, dass die Mütter ihre Welpen doch auch am Nacken packen :zensur: (dummes Pack da!!!! Von nix ne Ahnung aber schlau daherreden!!!!!!!!!!! Und alle haben behauptet dass mein Hund schuld wäre, weil der den Ball vom anderen ANGESEHEN hätte! Das ist natürlich ein Grund zum Morden, nicht wahr!!! -.- )


    Ich bin bis heute sauer auf mich selbst dass diese Frau ungeschoren davongekommen ist, die habe ich so lang nicht mehr gesehen bis der Vorfall ewig her war (außer am Tag danach, aber da wollte ich mit meinem Hund natürlch nicht hingehen!), da nichts"sichtbares" passiert war konnte ich sonst nichts ausrichten. Den Monsterhund hatte sie danach übrigens nie wieder, und wenn ich den noch einmal hier sehe, dann gibts aber Saures für die Frau!!!!!!!!!!!


    Oh man ich merke grad wie wenig ich das bisher verarbeitet habe, ich zitter während dem Schreiben auch schon wieder und die Tränen kommen...auch wenn nichts körperliches passiert ist damals...die Bilder und so, wie er geschüttelt wurde und danach völlig am Boden zu mir kam ... :( :
    Und ich werfs mir so sehr vor, ihm nicht geholfen zu haben, weil ich so dumm gelähmt war!


    Ich konnte ihn damals ein paar Tage später langsam mit seinen Hundefreunden wieder zusammenführen und er benahm sich mit ihnen ganz normal und aufgeschlossen.
    Die Aggressionen gegen manche fremde Hunde hat er bis heute noch, mitterweile hat es sich mehr zu einem Standardverhalten bei ihm gewandelt, was nicht mehr wirklich angstmotiviert ist. Wir üben fleißig wegen der Leinenaggression, und jetzt nach ca. 2 Jahren haben wir erste Erfolge verbuchen können und waren sogar mit ihm auf einer kleineren Hundemesse wo er auf wundersame Weise kein Problem hatte.
    Es geht momentan sehr bergauf, endlich! : )


    Diverse Hundetrainer haben uns nicht ernst genommen und es als normales Rüdenproblem abgestempelt, obwohl sie ebenfalls bestätigten, dass es sich um eine Tötungsgeste gehandelt hatte.-.-


    Die Frau sehe ich noch ab und zu mit einem Yorki, ich könnte jedes Mal hinlaufen und sie einfach nur erwürgen!


    Uff....das ist das erste Mal, dass ich das irgendwo so ausführlich beschreibe. Irgendwie tut das gut.....
    Hier werde ich ja hoffentlich ernst genommen und hoffentlich gibt es niemanden der denkt: mei, der Hund blieb unverletzt, was macht sie so einen Aufstand.
    Es war das schrecklichste Erlebnis was ich je mit Hunden hatte!


    Bitte keine Kommentare bezüglich Tierklinik, Ordnungsamt, Hund beschützen, ich werfe es mir selbst bis heute vor, so wenig gemacht zu haben und mich durch die anderen der Hundewiese so einschüchtern habe lassen. Das passiert mir auf jeden Fall kein zweites Mal!!!


    Noch kurz OT:
    Gibt es eigentlich schon irgendwo einen Thread bezüglich Hundeverteidigung? Ich überlege mir ständig wie ich es am besten anstelle, meinen Hund zu verteidigen während der selbst auch abgeht (da bin ich eig schon genug mit Halten beschäftigt). Sämtliche kleine freilaufende Hunde haben es bisher immer bis zu ihm geschafft.
    Wie kriegt man die abgewehrt, wenn der eigene Hund gleichzeitig in der Leine hängt?!


    Ich finde es so UNGERECHT dass mein Hund seitdem als der "Killerhund" gilt, weil er an der Leine auf alle abgeht. Selbst wenn die freilaufenden Kläffer ihn angreifen wenn er angeleint ist, heißt es, dass ich ja voll den bösen Hund habe, so wie der da abgeht. Hier lässt alles und jeder seine kleinen ungezogenen Hunde zu angeleinten Hunden hinrennen und motzen dann, wenn der sich wehrt (oder ich nach ihnen trete) wenn er von ihnen angemacht wird. Ich brauch da unbedingt mal ne wirksame Verteidigung, dazwischenstellen, treten usw bringt rein gar nichts, die schlupfen einfach bei meinen Beinen durch. Weiß jemand was?

  • Mir geht es wie Dir, bloß das es in meinem Fall meine Langhaarchihuahua-Hündin war, die angeleint auf dem Weg neben mir saß und der andere Hund eine Listi-Mix-Hündin, die auf der Hundewiese frei lief. Sie war schön mit Bällchenjagen hochgepusht und wohl so dermassen im Jagdmodus, daß meine Amy anscheinend für sie nur noch wie Beute aussah. Jedenfalls flog das Bällchen in unsere Richtung, die große Hündin hinterher, in drei Sätzen zu uns, riss Amy hoch und schüttelte sie wie ein Kaninchen. Amys "Glück" war, daß die andere Hündin sie nicht richtig erwischt hatte, sie hatte sie komplett um den Brustkorb gepackt. So kam Amy "nur" mit schweren Zerrungen, Prellungen, einem Loch im Nacken und einer Gehirnerschütterung davon.
    (Die andere Hündin hat übrigens losgelassen, weil ich ihr in meiner Panik wirklich brutal auf den Kopf geschlagen und sie angebrüllt habe).
    Amy war zu diesem Zeitpunkt 9 Monate alt.


    Tja, was soll ich sagen, ich war dann schlußendlich auf der Hundewiese bei den Großhundbesitzern die Böse, weil ich gegen den aaaaaaarmen Listenhund gewettert habe und Herrchen auch noch Amys Behandlungskosten übernehmen musste.


    An den Folgen dieses Vorfalls knabbern wir heute, 6 Jahre später immer noch. Trotz intensivem Training in der Hundeschule, vielen kontrollierten Begegnungen mit größeren Hunden hat Amy immer noch immensen Stress, wenn ein Hund übermässig schnell auf sie zurast. Wird sie dann lautstark, heisst es immer: "Jaja, diese kleinen Kläffer, immer eine große Klappe!"


    Ich kann also wirklich gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst!
    LG von julie

  • Wenn der eigene Hund als Killerhund bezeichnet wird....


    Ist es schwer für den Halter. Ich weiß es, ich kenn es. Ich hab selbst einen angstaggressiven Hund dank diverser Beißunfälle, der an der Leine schon mal einen Nervenzusammenbruch kriegt.


    Und ja, meiner wurde und wird hier teilweise noch als höchst aggro und gefährlich gehandelt.


    Nur: Wichtig ist erstmal, dass Ihr Zwei, also Du, Jeannie und Dein Hund, wieder Boden unter die Füsse bekommt.


    Ich hab nach den Beißunfällen, die zum größten Teil bei unserer TÄ mit Nähstunde zeitigten alle ,aber auch wirklich alle, Hunde schöngefüttert.


    Und mit mir selbst gekämpft, denn genauso wie Du hatte ich schiere Panik vor jeder Hundebegnung und das wiederum übertrug sich auf meinen Hund. Der dann auch Panik schob und natürlich mit Angst reagierte und in seiner angst nach vorn ging.....


    Ich bin iwann dann beim xten freilaufenden Hund, der auf meinen losschoss fürchterlich sauer geworden, hab mich zwischen meinen Hund und den anstürmnden Hund gestellt und hab diesen Hund (übrigens samt Halter) angebrüllt, dass es vom Feinsten war.


    Wirkte übrigens kolossal... bei Hund wie bei Halter.....und bei meinem Hund auch. Der vergass nämlich seine Angstaggro und schaute entgeistert, wie laut und böse ich werden konnte.


    Und seitdem geht es. Ich geh wesentlich aufmerksamer durch die Weltgeschichte und es wird rigoros alles erstmal geblockt, was sich meinem Hund ungestüm nähert.


    Hab ich Futter in der Tasche, egal welches, dann wird das dem anstürmenden Hund ins Gesicht geschmissen, funktioniert auch supi... Vorlallem bei Frolic... Mein Hund bekommt es nicht, aber als Abwehr ist es hervorragend....


    Man mag sich jetzt die Frage stellen, ob ich das denn vertreten kann, auch wenn der andere Hund vielleicht allergisch darauf reagiert.


    Ja, ich kann. Die Gesundheit und die Sicherheit meines Hundes ist mir entschieden wichtiger als die des anderen Hundes!


    Liebe verstehende Grüsse,


    Birgit

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