Gedanken zur Mensch- Hund Beziehung

  • Hm, ich muss da mal zugeben, ich verstehe mich mit keinem meiner Hunde blind.
    Sie verstehen Stimmungen, aber wenn ich die Schuhe anziehe, wollen sie mit. Wenn ich raus gehe, wollen sie was erleben.


    Aber ähm, was für eine Beziehung haben sie zu mir? Eine gute, so gut, wie nen Hund die halt zum Menschen haben kann, denke ich.
    Aber ich bin mir nicht sicher, ob man es so vermenschlichen kann ;)


    Ich dagegen liebe meine Hunde, so wie man Tiere eben lieben kann, vermisse sie, wenn sie nicht da sind und habe Spaß an der Arbeit mit ihren, egal ob es um Sport geht oder um Erziehung und Kommunikation, denn wir passen nicht perfekt zueinander und genau das macht den Reiz aus ;)

  • Tucker, ich weiß genau, wovon Du sprichst. Ich erlebe das so mit Bluey, wenn er mein Bluey ist (also gute Tage hat). Und wenn er einen schlechten Tag hat und nicht er selbst ist, dann bin ich wieder ganz anders gefragt. So haben wir unsere Aufs und Abs, unsere Höhen und Tiefen und all das schweißt uns nur noch fester zusammen.


    Und ja, wenn ich mit ihm alleine unterwegs bin und gar nicht reden muß, wir uns durch Blicke und minimalste Gesten verständigen, wenn ich etwas denke und er schon darauf reagiert.... Und ja, auch Bluey brachte das zum größten Teil mit. Er will und wollte immer nur gefallen. Der 10 Wochen alte Welpe lief perfekt leinenführig mit mir durch die Stadt, setzte sich hin, wenn ich stehen blieb, selbst im wildesten Spiel mit anderen Hunden reagierte er auf meinen Gedanken zu gehen und schloß sich mir an, bevor ich mich geregt hatte...


    So ein Hund, eine solche Beziehung, ist Fluch und Segen. Segen: man kann sich blind auf einen solchen Hund verlassen.
    Fluch: (für mich ganz persönlich): mir fällt es schwer meinem Jabba zu vertrauen, er läuft immer wieder mal an der Schleppe, wird oft sehr frühzeitig rangerufen und mit ihm fühle ich mich öfter mal unsicher, weil es mit ihm einfach nicht so "blind" wie mit Bluey ist...


    Seelenhund? Herzhund? Keine Ahnung...


    Bluey ist einfach so, das ist sein "Wesen". Und er hat auch einige Facetten, mit denen er mich zur Weißglut treiben kann.
    So ist Jabba wieder ganz anders, wir haben keine schlechtere Beziehung, aber anders... Bluey will beispielsweise im Haus eher für sich sein. Da ist Jabba das totale Gegenteil: Jabba ist immer da, sucht Körperkontakt, er ist einfach immer da: liegt an den Füßen, liegt am Bein, aber zurückhaltend. .. Hat immer ein "freundliches Wort" (wedeln, Blick), wenn man ihn anspricht, wo Bluey eher schon mal zu denken scheint :"nervt die Alte schon wieder".


    Wo es draußen für Bluey das Größte ist, etwas mit mir zusammen zu machen, sein größter Ehrgeiz meine Gedanken zu lesen, so macht Jabba lieber "sein Ding": schnüffeln, schnüffeln, schnüffeln und Stöckchen fressen... Auch Jabba ist für Arbeit sofort zu begeistern, aber wo es Bluey um das Tun MIT mir geht, geht es Jabba dann eher um das Tun an sich oder für die Belohnung.


    Beide Hunde sind MEINE Hunde, gehören zu mir und ich zu ihnen. Beide sind dermaßen unterschiedlich und ich habe eine tolle Beziehung zu beiden.



    Aber besonders? Besonders ist die Beziehung zu Bluey. Weil ich denke, daß man einen solchen Status je nach eigenem Wesen nur mit viel Glück erreichen kann. Mit Glück, einen entsprechenden Hund zu bekommen. Und nein, das hat nichts mit Seelenhund zu tun, sondern einfach: Man paßt "besonders" gut zusammen. Es gibt Menschen, zu denen passen viele Hunde, viele Menschen "Everybodys Darling". Und dann gibt es Menschen, die sind spezieller, da paßt nicht so viel dazu.
    Genauso wie es speziellere Hunde/Rassen gibt....


    Oh, jetzt schweife ich wohl ab...


    Jedenfalls ist der Eingangspost schön geschrieben und ich erkenne Bluey und mich in vielem wieder.... Danke...
    Auch hat mich das Geschriebene angeregt, weiter drüber nach zu denken...

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