Richtungshören

  • Hallo,
    vielleicht weiß einer von euch Rat:


    Ich habe das Gefühl, dass unser 2 jähriger Labrador-Rüde zwar gut hört (Kühlschranktür, Tüten-Rascheln, usw. hört er perfekt ;-) ),
    aber seit kurzem hab ich so meine Zweifel, dass er "räumlich hören" kann.


    Am Wochenende waren wir im Wald. Ich hab mich hinter einem Baum versteckt und erst mit der Hundepfeife und dann mit der Stimme nach ihm gerufen. Er hat mich gehört, war ganz aufgeregt und wollte mich suchen, ist aber immer in die komplett falsche Richtung gelaufen! :???: Das Pfeifen bzw. Rufen hat er aber offensichtlich gehört, nur eben die Richtung konnte er nicht zuordnen.


    Nun meine Frage: Gibt es das? Dass ein Hund die Richtung nicht hören kann?


    Was meine Befürchtung ist: Vor längerem hatte er eine böse Entzündung in einem Ohr, bei der auch das Trommelfell betroffen war. Der Tierarzt meinte damals aber bei der Abschlussuntersuchung, dass da wieder alles in Ordnung sei. Das Trommelfell sei wieder wie neu.


    Kann er da trotzdem irgendwelche bleibenden Schäden davon getragen haben?


    Ich vermute mal, wenn man nur auf einem Ohr hört, hat man auch Probleme mit dem räumlichen Hören, genauso wie mit den Augen. Mit nur einem Auge kann man ja auch nicht räumlich sehen, oder?


    Kann man das irgendwie untersuchen, ob er auf beiden Ohren gleich viel hört? :ua_nada:
    Selber ausprobieren ist ja wohl eher schwierig.
    Welche Möglichkeiten hat der Tierarzt, das rauszufinden?

    • Neu

    Hi


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    • wie hat der TA denn festgestellt, daß das Ohr wieder in Ordnung ist.


      Wenn das Innenohr betroffen war (also unter dem Trommelfell) kann er das von aussen nicht sehen :???:

    • Also, die Diagnose hat der Tierarzt damals während der Röntgen-Narkose gestellt.


      Falk hatte damals immer wieder mal Probleme mit Hefepilzen im Ohr und zu dem Zeitpunkt eben auch wieder. Da hab ich den Tierarzt gebeten, mal auf das Ohr mit draufzuschaun und war ganz entsetzt, als er sagte, dass durch die Entzündung sogar das Trommelfell kaputt wäre. Er hat dann während der Narkose das Ohr richtig durchgespült (hat man bis ins Wartezimmer gehört, die Gurgelgeräusche vom Sauger).


      Nach der Behandlung mit Antibiotika und Ohrenmittel zum Spülen und einigen Nachkontrollen, bei denen er mit seinem Instrument (weiß jetzt nicht, wie das Teil heißt) ins Ohr geschaut hat, hat er gemeint, jetzt wäre alles wieder in Ordnung, auch das Trommelfell ist wieder komplett geschlossen und er hört jetzt wieder richtig - was ja mit kaputtem Trommelfell vorher nicht so war.


      Seit dem hat er aber auch keine Entzündung oder Pilze mehr im Ohr gehabt. Ich spüle auch hin und wieder mal mit einem Ohrreiniger vom Tierarzt. Aber nicht zu häufig, da das ja auch nicht gut sein soll.


      Von daher dachte ich, dass das leidige Ohren-Thema jetzt erst mal vom Tisch sei.....

    • Anscheinend hört er aber doch nicht alles, sonst hättest du ja nicht geschrieben.
      Ich wollte dich nur darauf aufmerksam machen, daß man Probleme mit dem Innenohr, nicht mit -Ohr reingucken - feststellen kann, weil das ja unter dem Trommelfell ist.
      Kannst ihn ja mal drauf ansprechen. Bei uns hatte das ein Hundeneurologe festgestellt.

    • Könnte man da dann auch etwas behandeln? Hinters (intakte) Trommelfell kommt man ja wahrscheinlich nicht mehr?


      Oder kann man das lediglich diagnostizieren und das Problem bleibt trotzdem dauerhaft? :( :

    • hat dein Falk denn öfter solche Zuordnungsprobleme und auch erst seitdem diese Ohrenbehandlung abgeschlossen ist? Bei so Ortungsgeschichten könnte es doch auch ne Sache von Gewohnheit sein, oder? :???: Ich weiß das hilft jetzt nicht weiter, aber ein Hund kann mit nur einem Ohr auch räumlich hören - Laica hat nur ein funktionierendes Ohr und sie kann das. Sie ortet Geräusche trotzdem, klar wenn etwas auf ihrer tauben Seite passiert braucht sie nen Moment länger aber sie kann definitiv die Richtung herleiten... Wenn dein Hund wirklich nen verbleibenden Schaden auf der einen Seite haben sollte wird er sich sicherlich dran gewöhnen. Meinst du er hört auf dem Ohr gar nix? Es gibt ja so Testmöglichkeiten wie schnipsen auf der Ohrseite von hinten über dem Hund, wenn das Ohr gar nicht reagiert merkst du es. Ansonsten solltest du auch feststellen können, ob es auf einer Seite besser funktioniert oder gleich gut. Hach so richtig hilfreich war das jetzt wohl nicht :ops: - und wenn du gewissheit haben möchtest hilft wohl nur ein am besten spezialisierter TA.

    • Also, aufgefallen ist mir das konkret erst dieses Wochenende.
      Die Sache mit dem Trommelfell war ja schon vor ca. einem dreiviertel Jahr.


      Ich hoffe ja auch, dass er im Wald einfach zu aufgeregt und hibbelig war, so dass er in die falsche Richtung gelaufen ist. Muss ich jetzt mal verstärkt im Alltag darauf achten und ein bisschen ausprobieren.


      Hab grad schon die Nummer unserer Tierklinik rausgesucht. (Die Ohr-Behandlung damals war zwar nicht in dieser Tierklinik, aber dort gäbe es zumindest Spezialisten für alle Gebiete, auch Neurologen) Bin mir nur etwas unschlüssig, ob ich gleich einen Termin vereinbaren soll oder nicht.
      Schmerzen hat er ja keine. Und da er vermutlich beim Untersuchen nicht still hält, befürchte ich, dass sie ihn dann eine leichte Narkose geben müssen. Das ist natürlich auch nicht toll...


      Wenn ich andererseits aber wüsste, dass ihm sicher geholfen werden kann (und das ganze keine Einbildung von mir ist), würde ich das natürlich machen lassen.... :ua_nada:

    • Ich würde es einfach weiter beobachten :???: und das mit dem Innenohr im Hinterkopf behalten.
      Viell. ist das Ohr durch die schwere Entzündung ein bisschen geschädigt.


      Ist ja schön das ihr einen Neurologen in der Nähe habt :gut:

    • Zitat

      Hallo,
      vielleicht weiß einer von euch Rat:


      Ich habe das Gefühl, dass unser 2 jähriger Labrador-Rüde zwar gut hört (Kühlschranktür, Tüten-Rascheln, usw. hört er perfekt ;-) ),
      aber seit kurzem hab ich so meine Zweifel, dass er "räumlich hören" kann.


      Am Wochenende waren wir im Wald. Ich hab mich hinter einem Baum versteckt und erst mit der Hundepfeife und dann mit der Stimme nach ihm gerufen. Er hat mich gehört, war ganz aufgeregt und wollte mich suchen, ist aber immer in die komplett falsche Richtung gelaufen! :???: Das Pfeifen bzw. Rufen hat er aber offensichtlich gehört, nur eben die Richtung konnte er nicht zuordnen.


      Hast du das mit deinem Hund zum ersten Mal gemacht? Hunde können das manchmal nicht auf Anhieb, sondern müssen das Suchen lernen. Hilf am Anfang ein bisschen nach. Ansonsten sei mal ganz ruhig und lass ihn suchen.


      Das Problem ist nicht das Hören, sondern das Suchen. Wenn dein Hund das nicht kann, muss er das lernen. Selbst taube Hunde finden ihren HF, wenn sie sich verstecken. Die Hunde haben eine Nase und können riechen, und die müssen sie lernen einzusetzen.


      Verstecke dich öfters, auch stillschweigend und warte, ob dein Hund dich sucht. Es ist eine gute Bindungsübung. Pass aber auf, dass nicht die Hasen- oder Rehspur wichtiger ist, und der Hund gar nicht dich sucht, sondern das Wild und du denkst, er hört dich nicht..... ;)


      Wie egsagt, das Suchen und Finden ist nicht eine Sache des Hörens, sondern des Suchens an sich. Wenn ich mich verstecke sag ich keinen Ton und mein Hund findet mich immer! Aber das musste sie lernen. Mein Hund soll nicht nach mir hören, sondern nach mir gucken. Und das sollte bei dir auch sein.


      Einen Hund, den man ständig zuqautscht, schaut nicht nach einem, er macht sein Ding weiter, wohl wissend, dass er dich ja noch hört und du in der Nähe bist. Da aber die Welt da draußen spannend ist, wird er dich zwar hören, aber so abgelenkt sein, dass er nicht kommt. Wirst du aber still, wird er sich fragen, ob du noch da bist und dich ernsthaft suchen. Am Anfang mit Mühe, später schnell und mit Erfolg!


      Ob dein Hund Richtungshören kann, spielt hierbei überhaupt keine Rolle.

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