Grosse Probleme nach Kastration

  • Hallo,


    ich würde hier gerne mal nachfragen, ob ich da evt. Möglichkeiten habe, der Rechnung vom Tierarzt zu wiedersprechen. Und zwar geht es um folgendes:


    Wir haben unseren Hund letzte Woche zur Kastration angemeldet. Morgens haben wir ihn abgegeben, da war noch alles normal. Als wir Ihn abgeholt haben, war er noch halb nakotisiert. Ich musste ihn an die Leine nehmen und zum Auto quasi ziehen. Der TA meinte daraufhin nur* gehen sie ruhig vor, der kommt schon nach*.
    Irgentwie hab ich es geschafft ihn halb in den Kofferraum reinzuheben, weil ich sonst Angst hatte, das die Naht aufgeht. Ich hab den Doc von Anfang an gesagt, das er ihm bitte eine Halskrause ummachen soll. Hat er anscheinend nicht für nötig gehalten. Erst nachdem ich nachgefragt hatte, bekam ich eine mit.


    Das komische war schon, das er danach überhaupt nicht geschlafen hat. Er war immer so halb wach. Die nächsten Tage verliefen gar nicht gut, er war nur am hin und her rennen. Setzte sich auf den Boden, und versuchte verzweifelt sichzu lecken. Nachdem er dann draussen beim Gassi gehen, nicht mehr weitergingt, sondern nur noch sich hingeworfen hat seitlich um an die Naht zu kommen, hab ich einen anderen TA angerufen.



    Meiner war ja kurz darauf in den urlaub gefahren. Obwohl er wusste das es Probleme gab. Sein KOmmentar dazu war nur* Das die Wunde juckt ist normal. Das haben viele Rüden. Machen sie sich keine GEdanken*



    Mein Hund tat mir so leid, und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Also ab zur anderen TA im Ort. Die hat dann festgestellt, das alles total vereitert und entzündet war. Er war unten auch gar nicht rasiert worden, was mich auch scho stutzig gemacht hat, wegen der Hygiene. Sie musste ihn nochmal in Nakose legen, alles öffnen, spülen usw und dann wieder zunähen.


    Nach 2 Tagen gehts ihm jetzt wieder etwas besser,dank der anderen Tierärztin. Ich verstehs bis heute nicht, wie sowas passieren konnte. Dort wurde er sogar auf einer Trage bis zum Auto getragen. Beim anderen musste ich alles selber machen. Das ich auf den ersten TA ziemlich sauer und wütend bin, brauch ich ja wohl nicht erwähnen.


    Jetzt würde ich gerne wissen, inwiefern man ihn da haftbar machen kann. Bzw ob ich die Rechnung trotzdem bezahlen muss, wenn er die OP nicht richtig gemacht hat?



    lg Tanja

  • Meiner Meinung nach musst du es trotzdem zahlen, außer du verklagst ihn *g*


    Er wird zumindest auf sein Geld bestehen, da er alle genannten Leistungen durchgeführt hat.

  • Hallo,


    ich kann dir nur raten, einen Anwalt hinzuzuziehen.
    Voraussichtlich wirst du, wenn du einen guten Anwalt hast, lediglich die Folgekosten erstattet bekommen.
    Wie Manu schon schrieb: Für die geleistete Arbeit, in dem Falle die Kastra, wirst du deinen Tierarzt bezahlen müssen.


    Überlege dir diesen Schritt genau, falls du nicht rechtschutzversichert bist, denn wenn du verlierst, musst du nicht nur die Folge -, sondern auch sämtliche Anwaltskosten zahlen.
    Auch die der Gegenpartei.
    Nun musst du dir ausrechnen, ob sich der Aufwand bzw. der Weg lohnt, je nachdem wie hoch die Folgekosten sind... Das musst du nun in Relation setzen.


    Ich persönlich habe in diesem Jahr auch so einen Fall bei meinem Hund gehabt, allerdings war der Behandlungsfehler ein ganz anderer.
    Es entstanden Folgekosten von etwa 700.-


    Dass der erste Tierarzt nicht ordnungsgemäß, das heißt unter nicht sterilen Kautelen operiert hat, musst du beweisen können.
    Das bedeutet, dass du eine Bescheinigung vom zweiten Tierarzt benötigst, der den Zustand und die Umstände der Infektion erklärt.


    Der nächste Punkt ist der, dass ein gewisses Risiko deinerseits hätte einkalkuliert werden müssen, die der Infektion - zumindest wird der Tierarzt es so darstellen, auch wenn er nicht wirklich ordnungsgemäß gearbeitet hat.
    Fand diesbezüglich vor der OP ein Aufklärungsgespräch statt?
    Ich meine die Hinweise auf mögliche Komplikationen.
    Hast du etwas in dieser Hinsicht unterschrieben?


    Gruß
    Leo

  • Eventuell kannst Du ihn für die Folgekosten, also neuerliche OP, haftbar machen. Dazu müßte aber nachgewiesen werden, dass er wirklich unsauber gearbeitet hat und damit verantwortlich für die Entzündung ist.


    Ich hatte übrigens auch mal was in der Richtung. Das war bei Paco's Kryptorchismus-OP. Die haben mir auch den noch halb narkotisierten Hund in die Hand gedrückt und gemeint "der kann schon, der stellt sich nur an" :headbash: . Da war nix mit Ziehen. Ich mußte ihn die Treppe vom Tierarzt zur Straße rauf tragen und bis zum Auto. Das Reinheben hat ihm richtig weh getan. Und zuhause mußte ich einen Freund dazu holen, der ihn mir 3 Stockwerke hoch getragen hat. Die Narbe hielt auch nicht und mußte nachversorgt werden (bei einem anderen TA). Allerdings hab ich damals nichts weiter unternommen, sondern den TA direkt gewechselt.
    Als Paco mal in Hofheim in der Klinik hatte wegen einer schweren Kopf-OP, da war er vollständig fit, bis ich ihn abholen durfte. Früher hätten die mir den gar nicht rausgegeben.

  • Wann Hund nach einer OP wieder fit ist, das kommt stark auf die Narkoseart an. ;)
    Bei einer Injektionsnarkose, die nicht wieder aufgehoben wird, bekommt man im Allgemeinen einen sehr schläfrigen Hund mit, der aber bereits seine Zunge kontrollieren kann und auf sehr deutliche Ansprache auch wackelig aufsteht. Der Dämmerzustand kann noch Stunden anhalten, man Hund ist erst am übernächsten Tag wieder fit, anderen reicht eine Nacht.
    Wird die Narkose aufgehoben, dann bekommt man zwar einen "wachen, fröhlichen" Hund zurück, die Belastung für den Kreislauf ist aber nicht zu unterschätzen, ich würde die "Weckspritze" vermeiden.
    Beide Varianten sind für eine Rüdenkastration üblich. Man muss die Narkose eh per Injektion einleiten und eine Inhalationsnarkose mit Gas muss man da nicht anschließen, der Eingriff ist zu schnell vorbei.


    Wie viel man für eine Kastra rasiert, das sehen verschiedene TAs sehr unterschiedlich, das OP-Feld an sich ist ja extrem klein und liegt an einer sehr wenig behaarten Stelle. Da reicht eine unauffällige Rasur.


    Und das Infektionsrisiko ist eben da. Ob der TA unsauber gearbeitet hat oder es eben nur Pech ist, das wird schwer nachzuvollziehen sein.
    Was man allerdings wirklich ankreiden kann, ist dass der den Hund, nachdem von Besitzerseiten Bedenken geäußert wurden, nicht noch einmal angesehen hat. Ja, oft sind Besitzer etwas hysterisch. Aber das weiß man vorher nicht. Und für einen kastrierten Rüden ist ein kurzer Praxisbesuch nun auch nicht extrem belastend. Denn mit einer früheren Begutachtung der Wunde und evtl. einer Antibiotikagabe hätte man dem Hund einiges ersparen können.


    LG
    das Schnauzermädel

  • In meinem ersten Post habe ich einige Details vergessen.


    1.) Ein aufklärungsgespräch fand nie statt. Ich habe nach einem Termin gefragt und ihn bekommen , unterschrieben habe ich beim TA gar nichts . Auch keine Aufklärung über die möglichen Risiken . Damit hat der TA hier ein Problem .


    2.) An Thyson war nicht mal ansatzweise eine Rasur zu erkennen , es war gar nichts rasiert. Dadurch war eine Infektion (z.B, mit Coli Bakterien ) die logische Folge , das steht im klaren Gegensatz zu den Leifaden für Hygiene. und damit zur Vorbeugung von Infektionen .


    3.) Über die "Qualität des Wundverschlußes habe ich oben schon geschrieben , diese Arbeit hätte ich selbst nicht schlechter machen können .


    4.) Wir haben den TA darüber informiert das unser Hund extrem unruhig ist sichtbar Schwerzen hat und der Hodensack selbst 3 Tage nach der Op deutlich geschwoollen ist . Die Antwort des TA ist es sei normal und gibt Schmerzmittel mit. Den Hund will er nicht sehen und handelt damit mehr als verantwortungslos (auf jeden Fall aus meiner Sicht ).

  • Ganz schön ärgerlich und zusätzliche Schmerzen für den Hund.


    Versuchs doch einfach mal, schreibe alles auf, lege eine Kopie von dem anderen TA seiner Rechnung dazu und schicke es an den 1. TA., mit dem Vermerk, daß du nicht bereit bist, das alles zu bezahlen.
    Dann siehst du ja was er sagt.

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