Hündin büchst ständig aus ...

  • Nachdem die letzten Wochen / Monate mit meinen Hunden super geklappt haben, hat meine Große (ca. 2,5 Jahre, ehemaliger Straßenhund, seit 4 Monaten bei mir) in den letzten Tagen wieder begonnen, ständig auszubüchsen.
    Am Anfang hat sie das ein paarmal gemacht, dann haben wir immer wieder am Zaun gearbeitet, bis ich dachte: Er ist dicht ... Und in der letzten Woche hat sie an die 5 mal ihre eigenen Gassirunden gedreht. :( :
    Gestern z.B. war mein Mann alleine mit den Hunden, ich war kurz einkaufen. Als er die Haustüre aufgemacht hat, ist Mia ihm entwischt ... Ich habe sie eingefangen, als ich zurück kam, sie mit ins Haus genommen, sie ist aber sofort hinten zur Terrasse wieder raus (mein Mann hat im Garten gearbeitet, daher war die Türe offen) und sie hat irgendwo wieder ein Loch in der Umzäunung gefunden, und weg war sie wieder.
    So weit, so gut. Sie geht nie weit weg, bleibt in der unmittelbaren Nachbarschaft, und ist spätestens nach 1-2 Minuten wieder da. Wir wohnen zum Glück in einer ruhigen Anliegerstraße, es fahren nur selten Autos vorbei, und wenn dann recht langsam.
    Trotzdem haben sich bereits Nachbarn bei meinen Vermietern beschwert, die nur 2 Straßen weiter wohnen.


    Ich frage mich: Warum büchst meine Große plötzlich ständig aus? Es ging wochenlang gut, ich konnte die Hunde sogar für kürzere Zeiten alleine im Garten lassen, während wir uns unten aufgehalten haben.
    Aber plötzlich geht gar nichts mehr ... Sie drängelt sich am Besuch vorbei auf die Straße, sobald jemand die Tür aufmacht.


    Das Schlimmste ist: Als ich gestern draußen stand, kam sie auf mich zugelaufen, ich habe freundlich geschaut, sie gerufen, hatte die Leine in der Hand ... aber sie ist an mir vorbei, hat einen Haken geschlagen, Gas gegeben und ist nochmal ne Runde durch Nachbars Garten gelaufen ... Sie ist so schnell, dass ich keine Chance habe, sie einzufangen.
    Sie ignoriert mich in solchen Momenten total .... :( :
    Im Haus hört sie super, und auch der Rückruf an der Schleppleine klappt meistens recht gut ...
    Aber wehe, wenn sie losgelassen .... :???: dann dreht sie da draußen ihr eigenes Ding.


    Ich frage mich nun die ganze Zeit, woher dieses Verhalten (plötzlich wieder) kommt ...
    * Ist sie nicht genug ausgelastet?
    * Ist ihre Bindung an mich nicht ausreichend?
    * Habe ich ihr zuviel Aufmerksamkeit gegeben in den letzten Wochen?
    (Seit einiger Zeit hat sie auch die Privilegien Bett und Sofa, die vorher tabu waren.)
    * Oder ist es einfach ihr Freiheitsdrang, den sie als ehemaliger Straßenhund früher ja immer ausleben durfte ... (Daneben ist sie eine ambitionierte Jägerin, die auch jeder Katze nachjagt.)


    Punkt 2: Was könnte ich tun, damit sie nicht mehr abhauen möchte, bzw. wenigstens zurück kommt, wenn ich sie rufe.


    Klar, an der Umzäunung arbeiten wir weiterhin (das machen wir schon seit 4 Monaten) ... der Zaund ist überall mindestens 1,60 m hoch ... Ich weiß nicht genau, wie und wo sie über den Zaun geht, wenn sie aus dem Garten ausbüchst.
    Und leider wird sie zukünftig gar nicht mehr unbeaufsichtigt in den Garten dürfen, auch nicht mehr für eine Minute, um zu pinkeln, und sie darf leider auch nicht mehr dabei sein, wenn wir im Garten arbeiten, etc. d.h., wenn wir nicht mit der völligen und ungeteilten Aufmerksamkeit beim Hund sein können.


    Aber gibt es sonst noch Dinge, die ich tun kann, damit sie bei Abruf besser hört, vor allem, wenn sie draußen ist?
    Oder damit sie gar keine Lust mehr hat, auszubüchsen???


    Ich habe heute jetzt wieder angefangen, nur noch aus dem Futterbeutel zu füttern, so dass meine Große für jeden Happen TroFu arbeiten muss ... Immer wieder haben wir beim Gassigehen den Rückruf geübt, auch Kommandos, und all das macht sie ohne Murren ... zumindest, wenn sie Hunger hat und ich den Futterbeutel in der Hand halte ...
    Kann ich sonst noch etwas tun???


    Und noch eine rein rechtliche Frage: Hätte der Vermieter das Recht, uns die Erlaubnis zur Hundehaltung wieder zu entziehen, falls sich Nachbarn durch unseren "sträunenden" Hund belästigt fühlen? (Wie gesagt, sie ist maximal immer 1-3 Minuten unterwegs ... das reich aber aus, um Nachbarn zu erschrecken oder einen Haufen in deren Garten zu hinterlassen ...)

  • Hallo,


    wieso bindet ihr sie nicht vorerst einfach im Garten an einer 10m oder 20m Schleppleine fest. Dann kann sie nicht entwischen hat aber dennoch Bewegungsfreiheit.


    Zu den anderen Sachen kann ich leider nichts komkretes beitagen.


    LG Andi

  • Hatten wir auch schon, damals hat sie sich innerhalb von Sekunden aus dem Geschirr herausgewunden und stand unten auf der Straße.
    Ich denke, ich werde für alle Fälle mal ein ausbruchsicheres Geschirr besorgen.


    Da meine Große ja aber auch beim Gassigehen immernoch an die Schleppleine muss, würde ich es ihr sooo gönnen, dass sie sich wenigstens im 800qm-Garten mal etwas auspowern kann, da sie schon ein großes Bedürfnis hat, mal richtig loszurennen.


    Ansonsten schafft sie es ja aber auch, vorne an der Haustüre zu entkommen, z.B., wenn Gäste im Haus sind (was oft vorkommt), die nicht gut genug aufpassen oder Mia nicht festhalten können.

  • Hallo,


    hol Dir ein ausbruchsicheres Geschirr und binde die Dame an.
    Was der Grund ist, kann ich Dir nicht sagen, aber egal wie: es geht nich dass sie abwitscht.


    1,60 ist nich sonderlich hoch für einen Hund und eventuell kommt sie drüber und haut auf diesem Wege ab.


    An die Tür würde ich ein Schild machen:
    Vorsicht Hund, bitte Tür nur öffnen wenn wir dabei sind!


    Erzähl mal was über den Tagesablauf von Dir und den Hunden.


    Wenn sich Nachbarn mehrfach beschweren und auch Angst vor ihr haben (ob das gerechtfertigt ist oder nicht ist egal) kann es Probleme geben.
    Daher sorgt dafür, dass sie nicht wieder abhaut.


    Eure Hündin ist erst seit 4 Monaten da und da kann noch nicht alles so sitzen wie es sollte. Mit Filou musste ich 1,5 Jahre an der Schlepp trainieren bis er zuverlässig kam. Ausrutscher darf es keine geben, denn dann fängst Du wieder von vorne an.


    Um sie bewegungsmäßig auszulasten könntest Du mit ihr Fahrrad fahren. So hat sie genügend Bewegung.


    Ich drücke Dir die Daumen, dass es bald besser wird.


    Könnte es auch sein, dass sie läufig wird, oder ist sie kastriert?


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Hallo Steffi,


    sie wurde von der TS-Orga kastriert (hoffe ich doch ... :D ).


    Es nervt mich nur, dass ich es noch nie beobachtet habe, wie sie abhaut ... Ich glaube nicht, dass sie wirklich über den Zaun springt (wenngleich sie es sicher könnte, wenn sie genug Anlauf nehmen würde).


    Ich habe beobachtet, dass sie vor allen an den Tagen ausbüchst, an denen ich weniger Zeit für die Hunde habe, und mich nicht die ganze Zeit um sie kümmere. Ich habe das Gefühl, dass sie sich ihre Action dann einfach anders besorgt.


    Manchmal ist es wohl aber auch nur ein starker Reiz (eine Katze oder ein Hund) am anderen Ende des Zaunes, der sie dazu bringt, wegzulaufen.


    Was ich auch beobachte ist, dass sie in letzter Zeit keine Lust hat, im Garten mit mir zu spielen. Eine Zeit lang hat sie gerne Ball gespielt und ich konnte sie damit richtig auspowern. Zur Zeit möchte sie nur noch meine Kleine jagen (darf sie aber nicht), und wenn ich den Ball werfe, läuft sie nicht hinterher, sondern wälzt sich im Gras oder nagt am Fallobst.


    Ansonsten laufen wir im Prinzip mindestens zwei Stunden am Tag, manchmal trainieren wir unterwegs Kommandos und den Rückruf, manchmal spiele ich mit beiden "Leckerli jagen/ im Gras suchen", manchmal gehen wir auch nur normal Gassi. (Je nach Lust, Zeit, Wetter etc.)
    Zuhause spielen wir auch oft noch abends oder wir kuscheln alle stundenlang auf dem Sofa, was sie sehr liebt.


    Grund haben die Nachbarn keinen, sich vor meiner Großen zu fürchten. Sie liebt jeden Menschen. Ich habe aber neulich sogar beobachtet, wie meine Kleine (Mops, 7 Monate) auf die Straße gesprungen und zwei ca. 16-jährigen Teenagern hintergelaufen ist, und diese sind kreischend und schreiend davon gelaufen. D.h., manche Menschen haben einfach Angst vor Hunden ... Und da in meiner etwas Staff drin ist und das auch optisch ziemlich durchkommt, könnte ich mir schon vorstellen, dass der eine oder andere einfach Angst bekommt, wenn sie in ihrem schnellen Tempo auf Menschen zuläuft ...


    Radfahren ist mir im Moment noch zu riskant ... weil sie ziemlich schnell losspurtet, sobald sie einen Hasen, eine Katze, ein Reh o.ä. sieht. Ich habe mich schon einige Male bös dabei an der Schleppleine verletzt. Einmal hatte ich sogar einen Bänderriss bei so einer Aktion meiner Großen ... Auf dem Rad ist die Verletzungsgefahr ja noch größer ... das wäre mir im Moment zu heikel.

  • Hallo,


    gehst Du auf einen Hundeplatz?
    Vielleicht ist ihr wirklich nur langweilig.


    Manche Hunde möchten kein Ballspielen, dafür zerren sie gerne, oder suchen nach Gegenständen.


    Ich würde mal schauen was ihr Spaß macht und mich mehr darauf konzentrieren. Raus in den Garten geht es nur noch mit euch und nur noch wenn ihr sie beobachten könnt.


    Sie ist eine Straßenhündin und diese sind es gewohnt ihren Tagesablauf selbst zu planen.


    Es kann, wenn sie wegläuft echt Ärger geben und das Problem hier in Deutschland ist einfach, dass wenn Leute sich bedroht fühlen weil der Hund unbeaufsichtigt auf der Straße rumläuft, sie im Recht sind.
    Gerade wenn sie noch nach Kampfhund aussieht, sind die Leute hypersensibilisiert und im schlimmsten Falle gibt es bei einer Anzeige: Leinenzwang und Wesenstest.


    Daher arbeite daran und wenn Du keinen Hundeverein hast, wo Dir der Trainer zur Seite steht, dann such Dir einen der Dir hilft.


    Den Zaun würde ich noch erweiteren oben, z.B. nach innen abfallend so dass ein Überklettern einfach nicht möglich ist.
    Unten würde ich ihn in den Boden einlassen.


    Liebe Grüße und ich hoffe dass ihr einen Weg findet.


    Steffi

  • Hallo,
    ich glaube ja das nun die phase eingebrochen ist in der deine hündin dich testet ob du dein regeln auch durchsetzen kannst die du aufstellst;-)
    Mann muss sich natürlich aber erst in deine kleine reinversetzen das sie ihr leben lang das getan hat was ihr gefällt und sich noch nie an jemanden orientieren musste.


    Garten
    Hund bestärken ihr fehlverhalten durch erfolgserlebnisse. Dein hund ist da das beste beispiel für. Sie weiss genau das du es nicht wünschst aber sie weiss auch das du nicht in der lage bist es durchzusetzen. deswegen siehst du sie auch nie dabei denn sie haut heimlich ab.


    also ich würde als lösung vorschlagen mit ihr im Garten richtig tolle sachen zu machen, ganz spontan suchspiele, zerrspiele alles was sie toll findet mit viel abwechslung. beachte das du das spiel anfängst und es auch wieder beendest bevor es für sie zu langweilig wird. Dann ist es wichtig das du sie beim versuch abzuhauen erwischst (also viel geduld und beobachten) sie danach auf ihren platz schickst (im Haus) und sie für einige minuten ignorierst und vom gartenleben ausschließt. aber das alles so schnell das sie es auch mit dem abhauen verknüpfen kann. wenn sie aber nun auf dein verbot reagiert z.B auf ein 'nein' dann würde ich ein ganz tolles spiel mit ihr anfangen oder leckerlies verteilen.


    Spazieren gehen
    für den hund ist der spaziergang ja wie eine jagd mit dem rudel je mehr erfolg er mit dir auf diesen touren erlebt desto enger wird eure bindung.
    Da sie ja nie gelernt hat jemandem zu folgen musst du auf jedenfall mit der schlepp arbeiten. je sicherer sie sich in eurer umgebung wird umso schlimmer wird auch das fehlverhalten.
    ich würde dir da eigentlich eher bücher empfehlen oder einen hundtrainer der mit dir die methode richtig aufbaut.
    Beim meinem hund habe ich immer die richtung gewechselt wenn er unaufmerksam war oder er kurz davor war in die schleppleine zu rennen. sobald er dann auf meiner höhe war gabs ein leckerlie. das hat wunder bewirkt, man kommt zwar erstmal nicht wirklich vorwärts aber es gab schnell fortschritte. Das tolle ist ja auch man kann mit der schlepp auch alle kommandos durchsetzen was die vorraussetzung für ein freilaufenden hund ist.


    Nun frage ich mich aber warum sie abhauen kann wenn ihr die eingangstür öffnet? Schickt ihr sie nicht auf ihren platz?
    Das sie sich durch die tür drängelt weisst auf wenig respekt hin daher solltet ihr auch daran arbeiten das ihr zuerst durch die tür und durch enge gassen geht und danach der hund.


    Achso was auch wunder bewirken kann ist kein sofa, kein bett und ein minimum an aufmerksamkeit im haus und wesentlich mehr im garten und beim gassi gehen.


    wenns dann besser läuft kann man dem hund das sofa ja wieder anbieten.


    Gruß jazz & jacky

  • Danke für Eure Antworten.


    Es ist im Moment noch so, dass Kommandos in reizarmer Umgebung super klappen. (Dazu gehören inzwischen auch unsere gewohnten Gassistrecken, und oft klappt es sogar, wenn uns Hunde entgegen kommen.)
    Bestimmte Reize, wie Klingeln an der Haustüre, bringen meine Große aber so aus dem Häuschen, dass sie nicht mehr hört. Sie freut sich so dermaßen über jeden Besuch, und möchte immer dabei sein ... Und wenn es z.B. die Post oder eine Klientin ist (ich arbeite z.T. im Haus), kann ich die Leute ja auch nicht ewig draußen stehen lassen, bis ich mit meinem Hund "ausdiskutiert" habe, wer nun der Boss ist. ;)


    Möglicherweise habe ich ihr in letzter Zeit zu viele Privilegien eingeräumt (Sofa, Bett und ständiges Schmusen, Kuscheln, Betütteln). Ich habe sie fast immer gestreichelt, wenn Madame danach verlangt hat. :hust:
    Ansonsten, denke ich, müssen wir einfach noch mehr daran arbeiten, dass sie ihre Impulse kontrollieren lernt.
    Bei verschiedenen Dingen klappt das auch super, d.h. ich kann sogar meine Würstchen vor ihr auf den Boden stellen und aus dem Raum gehen, ohne dass sie diese anrührt.
    Aber Besuch ist für sie einfach ein Highlight. Und wenn der Besuch geht, und ich bin nicht dabei an der Haustür, ja, dann quetscht sie sich mit raus.


    An der Schleppleine klappen die Kommandos, zumindest in vertrautem Gassigebiet auch super. Sie bleibt auch in meiner Nähe, hört auf "nein" oder "weiter" und kommt auch (meist) beim Rückruf.
    Ausnahmen sind auch hier die Superreize, wie Wild oder Katzen. Da startet sie dann ohne Warnung durch. :gott:


    Na ja, wir arbeiten weiter dran. Ich denke, dass viele Dinge einfach Zeit brauchen. Wir haben in den 4 Monaten schon so viel erreicht. Ich hoffe, dass der Rest auch noch kommt. Und bis dahin hilft wahrscheinlich wirklich nur, herauszufinden, wo und wie sie flüchtet und weiter an der Umzäunung zu arbeiten.

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