Windhunde aus dem Ausland nach Deutschland holen?
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Hallo,
auch dies Thema hatte ich gestern mit der von mir sehr geschätzten HH.
Sind sich die Leute wirklich bewusst, was sie sich ins Haus holen, wenn sie einen Windhund (Podenco, Galgo, Greyhound etc.) aus dem Ausland "retten"??
Ich bin mir da nicht mehr sicher.
Meine Große ist sehr wahrscheinlich ein Greyhound-Bardino-Mix.
Sie wurde auf einer Müllkippe auf Lanzerote gefunden, da war sie ca. 2 Monate alt.
Mit ca. 3 Monaten kam sie zu mir.Das Tierheim hat uns nicht gesagt, was wir uns ins Haus holen.
Ich hatte von Windhunden Null Ahnung!!
Auf Nachfrage hieß es, die Mischlinge sehen dort alle so ausWenn ich aber lese, dass sich Menschen Windhunde holen, ohne zu wissen, das ihr Fluchtverhalten massive Ausmaße annehmen kann, keine Info von den Orga bekommen, wie sie diese bei der Abholung am Flughafen händeln sollen, dann kriege ich eine Gänsehaut.
Da kommt mir immer die Erinnerung an Rose:
http://www.feifar.de/ffffinest…n/Helio/Sagrada/rose.htmlEinige kennen die Geschichte vielleicht.
Ist es wirklich gut, diese Hunde in die Städte zu holen?
Können sich Hunde, die sich vorher alleine ernähren mussten, wirklich an die Stadt gewöhnen?
Tut man diesen Hunden einen Gefallen, wenn man sie her holt?
Wieso klären Orgas so wenig auf?
Wieso steht so selten in den Anzeigen, dass man diese Hunde eventuell über Jahre niemals ableinen kann?
Wieso werden dann nicht speziell Halter mit großen Grundstücken gesucht, die extrem gesichert sind?Nach fast 12 Jahren mit meiner Großen kann ich nur sagen, sie wäre lieber dort geblieben.
Dort hätte sie nicht an der Leine bleiben müssen, da ihr Jagdtrieb einfach zu extrem war. Dort hätte sie machen können, was sie will, dort wäre sie vielleicht irgendwann überfahren worden, hätte aber das freie Leben genossen, wie ihre Vorfahren auch.Wie seht ihr das?
Nachdenkliche Grüße
Bibi -
- Vor einem Moment
- Neu
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Huhu Bibi,
ich denke, da gibts wieder solche und solche.
Es gibt Tierschutzorgas, die gut aufklären und halt solche, die es nicht tun.Aber gleiches Problem gibt es genau so bei anderen Hunden, wie Herdenschutzhunden, etc.
Ist es richtig, solche Hunde in einer Wohnung zu halten, nur um sie aus Polen, Ungarn oder sonstigem zu retten?
Ich denke, zu jeder Art Hund gehört eine gewisse Aufklärung, zum einen was die Art Hund angeht und zum anderen aber eben auch, dass Auslandshunde, die "frei" gelebt oder un schlechten Verhältnissen gewesen sind, eventuell schlechte Erfahrungen, keinerlei Grunderziehung und keine Stubenreinheit besitzen.
Da sehe ich aber wie gesagt nicht nur bei Windhunden das Problem und es kommt auf die Orga an.
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ich habe meine kleine vor etwa 1,5 Jahren bekommen. Ich hatte auch keine Ahnung was ich mir da ins Haus hol....
Als sie hier einzog, war sie auch etwa 3-4 Monate alt. Sie wurde mit ihren Geschwistern in Spanien auf der Strasse gefunden.Ich wurde nicht darüber aufgeklärt, das es sich hierbei um einen Windhund handelt.....
Wir wohnen hier mitten im Wald. Meine beiden "Jagdhunde" laufen hier frei und auch der kleine Windhund ist mittlerweile ein super Reitbegleithund geworden.
In den bisherigen 1,5 Jahren hab ich es keinen einzigen Tag bereut, mir diesen Hund ins Haus geholt zu haben.
Ok, vielleicht das erste halbe Jahr, als sie einfach nicht kapieren wollte, das man das Geschäft draussen erledigt. Oder als ich sie im Winter nicht vor die Tür bekommen hab, weils doch so kalt ist..... -
Da hast Du mit Sicherheit recht, ich kann im Moment nur von den Windis sprechen, da ich da eben selbst die Erfahrung gesammelt habe.
Ganz ehrlich, hätte ich gewusst, was Dusty für ein Mix sein könnte, hätte ich sie nie genommen.
So einem Hund konnten wir kaum gerecht werden.Ich bin 10-20km am Tag mit ihr gelaufen und danach guckte sie mich an, so was machen wir jetzt.
So ein Hund hätte ein wirklich großes Gelände gebraucht, wo sie rennen kann, dass konnte ich ihr nicht bieten.
Die Zeit zurück drehen, kann ich leider nicht, es ist einfach nur schade, dass man so wenig aufgeklärt wird :/
Gruß
Bibi -
@ bibi
auch nen Windhund muss Ruhe lernen und benötigt kein Vollzeitbespaßungsprogrammauch gibts zumindest hier in der Umgebung viele eingezäunte Freilaufflächen oder auch Windhundrennbahnen
ich denke, der Auslauf an sich ist weniger das Problem, nur halt die Sorge, dass man den Hund so nicht laufen lassen kann, aber ganz ehrlich
da gibts auch viele Nicht-Windhunde, mit denen es nicht geht und bei Auslandshunden ist das Risiko halt immer da
egal ob windig oder nicht -
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Hm, nein, es gibt keine eingezäunten Freilauflächen, nicht in meiner Stadt.
Unser Garten war ca. 60qm groß, davon 20qm Beton.
Als wir Dusty bekamen hatten wir gar keinen Garten.Und ja, es gibt sicherlich viele jagdambitionierte Hunde, wo die Halter nicht wissen, was sie sich ins Haus holen.
Mir geht es aber um Windhunde aus dem Ausland.
*Bienchen*: Wie hast Du es geschafft, das sie ohne Leine laufen kann? Ist sie jagdlich ambitioniert?
Gruß
Bibi -
Zitat
Die Zeit zurück drehen, kann ich leider nicht, es ist einfach nur schade, dass man so wenig aufgeklärt wird :/
Bibi, Du machst es Dir zu einfach! Was ist denn bitte mit der Selbstverantwortung eines jeden Menschen, der sich einen Hund ins Haus holt?
Vor 10 Jahren waren die Informationsmöglichkeiten vielleicht geringer, aber heute?
Sorry,wer heute nicht weiß, was er sich mit einem Hund aus dem Ausland ins Haus holen kann, hat einfach blauäugig gehandelt!
Ich kauf mir ein Auto auch nicht, weil es so toll aussieht, sondern achte darauf, dass es meinen Ansprüchen gerecht wird.
Ab gesehen davon achten SERIÖSE Tierschutzorganisationen durchaus darauf, dass Hunde bestimmter Rassen nicht an Jedermann vermittelt werden. Das ist dann wieder das Thema, wenn der Interessent sich hier im Forum beklagt, dass er diesen betimmten Hund (wohl aus guten Gründen) nicht bekommen hat.
Wie oft heißt es denn, ein Hund braucht keinen Garten? Ich sehe das bei vielen Hunden anders, denn ein Garten ist oft die einzige Möglichkeit, die Hunde mal wirklich flitzen zu lassen. Noch dazu in Gegenden wie bei uns, wo es keine eingezäunten Hundefreiläufe gibt.
Und dann kommt es halt auch noch darauf an, wieviel Arbeit man investieren möchte und sich finanziell leisten kann. Mit einem guten Training sind viele der Jagd- und Windhunde durchaus nach einer Zeit ableinbar.
Liebe Grüße
Doris
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Gebe ich Dir völlig recht, Doris.
Aber ganz ehrlich, die seriösen TS-Orgas sind inzwischen, in meinen Augen, echt rar gesät.
So traurig wie es ist, ich habe oft das Gefühl, Hauptsache der Hund kommt weg und es gibt Kohle.
Ich finde es für die Hunde einfach extrem schade, die leiden ja am meisten.
Gruß
Bibi -
Schlaubi, dem ist nichts hinzuzufügen!
Hole ich mir einen Hund ins Haus, ist es an mir, mich über seine Bedürfnisse und Eigenschaften zu informieren. Und zwar in jedem Falle, nicht nur bei Podis und Windbeuteln.
Die Orga, für die ich Pflegestelle war, schaut sich die Endstellen GERADE bei Podis und Windhunden doch sehr genau an. Da werden viele Leute abgelehnt. Im Moment sind wieder Podiwelpen in der Vermittlung und die Vermittler bekommen Mails wie "wir möchten gerne einen Podencowelpen zu uns nehmen", auf die Nachfrage, warum, kam es dann z.B. zu folgender Antwort:
"Wenn die Kleine dann also bei uns zu einer großen heranwächst und mit Haus und Garten vertraut und vernünftig erzogen ist, brauch ich auch keine Angst zu haben, dass sie mir über den zaun springt oder wegläuft". (Zaunhöhe 70cm)
Sorry, aber jemand mit solchen Ansichten sollte sich vorerst mal ÜBERHAUPT mit Hunden im Allgemeinen und dann irgendwann mit Podencos im Speziellen auseinandersetzen und ein guter Vermittler gibt solchen Leuten schlichtweg keinen Hund.
Windis machen halt in vielen Fällen etwas her, weil man sie nicht an jeder Ecke sieht (wobei das inzwischen auch häufiger der Fall ist) und plötzlich - oh Wunder - ist das ja doch ein Hund mit starker Jagdambition, der die Hasen hetzen will.
Entweder ich habe die Voraussetzungen und den Willen, mich mit grundsätzlichen Charakterzügen auseinanderzusetzen und ihnen in irgendeiner Weise so gerecht wie möglich zu werden - oder ich schaffe mir einen solchen Hund nicht an.
Meine Meinung
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Zitat
Aber ganz ehrlich, die seriösen TS-Orgas sind inzwischen, in meinen Augen, echt rar gesät.
Ich lande dann vermutlich bei den wenigen seriösen ;-)
Seit Wochen schon suchten wir ja nach einem weiteren Segugio.
Auf Anhieb könnte ich 10 Orgas nennen, die definitiv seriös sind.Ob der Vielzahl der Orgas erscheint das sicher wenig, aber Du musst bedenken, dass ich auch nur bei wenigen Orgas überhaupt gesucht habe.
Ich bleibe bei meiner Meinung: Ich darf halt nicht im Zerg stöbern und den erstbesten Hund wegen seiner ach so süßen Augen nach Hause holen, sondern mich gründlich informieren. Das bedingt dann eben auch - nicht anders wie bei einem seriösen Züchter - dass man mehrere Wochen oder auch Monate auf den Hund warten muss, bis er ausreisefertig ist.
Liebe Grüße
Doris
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