Der Hundeversteher jetzt auf 3sat... was haltet ihr von

  • Ich finde, gerade weil es so leichtgläubige Menschen gibt, ohne Peilung, hat gerade ein Fernsehsender wie 3 Sat eine Verantwortung zu tragen. Ich finde, die Macher sollten an sich selbst den Anspruch haben, hochwertigeres Material zu senden.

  • Du sprichst mir aus der Seele.

    Leinenruck selbst ist ja nichts schlimmes und ich bin mir sicher jeder von uns tut es ab und zu. Wenn meine Hündin mal wieder keine Lust hat morgens nach dem aufstehn solang rumzulaufen, bis der Herr Jack sein Geschäft erledigt hat und stehen bleibt. Dann Ruck ich auch mal an der Leine oder schleif die hinterher. Oder wenn Jack mal wieder da markieren will, wo sich Nachbarn drüber aufregen.

    Mal ehrlich, jeder kennt solche Situationen :D . Mit der Zeit kriegt man das durch Erziehung oder weils zur gewohnheit wird hin.

    Doch es kann ja nicht als allheilmittel eingesetzt werden. Wenn meine Hunde nicht auf mich achten beim Spazieren gehen, dann würd ich erstmal an der Bindung arbeiten, als durch Leinenrumgezucke aufmerksamkeit zu erzwingen. Dazu mit Würgeleine...


    Der Herr Schüler braucht nur mal an einem richtig Sensiblen Hund zu geraten. Als meine Hündin jünger war, die hätte sich wohl bepisst vor Angst, wenn sie den nur gesehen hätte. Vorallem keine Freude mehr gehabt am Spazieren gehn. Doch für sie war das Thema Leine eh eine sehr lange Zeit schwierig. Weil es auch viel nähe bedeutet und bei ängstlichen Hunden eine Frage des Vertrauens ist. Noch heute lässt sie sich nicht von Fremden anleinen, weil das für sie etwas ganz intimes ist. So ein leinengerucke von einem fremden würde die eher Traumatisieren. [Doch solch einen Fall hatte der Schüler ja nicht in der Sendung, also kanns auch sein, das er da ganz anders mit umgehen würde]

    Wobei er ja gezeigt hatte, das er keine ahnung von ängstlichen Hunden hat... meine Trainerin damals, arbeitete nur mit mir und garnicht mit dem Hund. Die hats mir vorgemacht wie es geht an einem eigenen Hund und mich bei der Umsetzung an meinem Hund korrigiert. Bringt ja nichts, wenn der Hund vor lauter Angst Aggressiv wird oder auf und davon läuft, weil ein fremder plötzlich zu nah kommt.

  • Zitat

    Wir müssen einfach unterscheiden um welche Art Hund es sich handelt, seine Vorbelastung, seine aktuelle Phase, seine bisherige Bindung und seine Erwarungshaltung.


    Genau. Gerade deshalb ist der pauschale Einsatz des Leinenrucks, wie es Herr Schüler macht, so sinnlos, weil er damit eben NICHT auf individuell auf den Hund eingeht, sondern auf Teufel komm raus seine Methode anwendet. Ob man das Leinengeruckel nun gut heisst oder nicht: diese Vorgehensweise fand ich recht einseitig und schwach.

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    Wenn er die Schotten dicht macht, scheißt er auf jedes Spielerlebnis, jede Akustik und jedes Leckerchen der Welt und es ist hart ihn dann wieder erreichbar zu machen.


    Das ist aber bei jedem Hund so, der zum "nicht hören" erzogen wurde. Da ist deiner keine Ausnahme (zumal der ja noch recht jung ist). Entscheidend ist dann nur, wie man als HH darauf reagiert. Wenn die soziale Bindung und die Hilfsmittel, die du aufgelistet hast, nichts bringen, dann stimmt generell was nicht und man müsste eher an sich als HH arbeiten.

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    Sehe ich speziell bei den Ablagen! Verdammt, die Ablage rettet Mensch und Tier das Leben!


    Kannst du da mal bitte ein Beispiel nennen?

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    Schließlich ist Platz die größte und stärkste Form der Unterordnung.


    Ich würde das eher dem Abrufen zuordnen. Den Hund aus jeder Situation zu sich holen zu können hat in meinen Augen einen höheren Schwierigkeitsgrad, als das stumpfe hinlegen.

    Zitat

    Der Kleine ist über 7 Monate an! Er hinterfragt alles und beginnt mit mir zu zergeln und regelrecht hysterisch zu werden, wenn ich ihn in die Ablage bringe, aber er sich viel lieber auf die anderen Hunde stürzen würde. Bei diesen Ausrastern bleibe auch ich ruhig aber packe ihn entsprechend am Nackenfell und wuchte ihn mit meinen 130kg Körpergewicht auf den Boden bis er sich beruhigt.


    Der Hund ist 7 Monate und du unterwirfst ihn per Alphawurf? Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten... aber hast du nix besseres auf Lager? So wie du dich beschreibst bist du doch eine ziemlich stattliche Erscheinung. Allein mit Körpersprache und Stimmmodulation könntest du doch locker jeden Hund beeindrucken.

    Einen Hund mit Gewalteinwirkung zu trainieren kann jeder. Aber echtes Vertrauen aufbauen, ohne Angst und Meideverhalten, das ist die hohe Kunst.

    Zitat

    Er bleibt liegen, die Zeit vergeht und ich löse das Kommando mit freudigstem Spiel (sofern man dem Hund das richtige spielen beigebracht hat). Besser als jedes Leckerchen der Welt... Das baut das "unsichtbare Band zwischen Hund und halter auf".


    Hund freut sich eben, dass er es überlebt hat. So eine überstandene Nahtoterfahrung motiviert ungemein ;-)

    Zitat

    Eine sehr erfahrene Bekannte hat einen winzigen, kleinen, schmusigen Border-Terrier! Sie muss ähnlich mti ihm umgehen!


    Das heisst, sie schmeisst sich ebenfalls auf ihn zum Alphawurf?

    Zitat

    Der hat nur Blitze vor den Augen und es ist ein harter Kampf in einer Hundegruppe seine Aufmerksamkeit zu bekommen.


    Was genau hat es denn mit den Blitzen auf sich? Ist das ein Synonym für Hektik o.ä.?

    Ansonsten ist es immer schwer, einen schlecht erzogenen Hund auf sich aufmerksam zu machen - vor allem in einer Hundegruppe. Wenn ein Hund so reagiert wie beschrieben, dann ist wahrscheinlich im Vorfeld schon einiges schief gelaufen. Das dann mit Unterwerfungsgesten wett zu machen ist - meiner Meinung nach - der falsche Ansatz und könnte die Sache nur noch schlimmer machen.

    Zitat

    Unterscheidet doch bitte von Rasse zu Rasse und von Gemüt zu Gemüt. Ich kann mit einem Amstaff nicht umgehen wie mit einer französischen Bulldogge. ich kann nicht pausenlos einen auf Waldof-Schule machen... nein nein. Liebe, Konsequenz, gewisser Zwang und Überlegenheit in der richtigen Dosierung zur richtigen Zeit.


    Unterscheide du dann aber bitte auch. Ich kenne Hunde, die sich bereits einpinkeln, wenn man nur mal etwas lauter wird. Wenn du denen mit 130kg Alphawurf kommst, dann fallen die sofort ins Koma und reichen die Rente ein.

    Ich will mich wirklich nicht mit dir anlegen (Gö ist mir viel zu nah dran.... ausserdem kann ich kein Thaiboxen ;-) ). Aber ich verstehe deine Intention nicht. Du verurteilst alle HH, die ihre Hunde auf "Waldorf"-Art erziehen und stellst deine (teilweise veraltete) Domianz-Methode als die beste da. Du verlangst Toleranz bringst sie aber selber nicht auf. Was willst du mit all dem erreichen?

  • @ Zappa, er macht keinen Alphawurf, sondern drückt den Hund nur ins Platz runter, wenn Hund nicht will.

    Zitat


    Ich würde das eher dem Abrufen zuordnen. Den Hund aus jeder Situation zu sich holen zu können hat in meinen Augen einen höheren Schwierigkeitsgrad, als das stumpfe hinlegen.


    Naja .. ´Platz´ ist schon ne schwierige Nummer. :skeptisch2: Darf man nicht unterschätzen. Man merkt es besonders deutlich, wenn Hund sich in unmittelbarer Nähe anderer Hunde hinlegen soll.

  • Zitat

    Ja, das habe ich mich auch gefragt!!

    Gut, jeder wird hier seine eigene Meinung vertreten und ich muss dazu sagen, das ich den Trainer nicht schlecht fand und auch die Erläuterungen von Juggernaut konnte ich nachvollziehen und bestätigen.

    Es fehlt heute vielen HH die gute Führung und nur mit Leckerli und bespaßen können nun mal viele Hunde nicht erzogen werden.

    Unsere 3 Hunden brauchten sehr unterschiedlich Erziehungsmethoden, da sie typmäßig sehr verschieden sind und trotzdem sieht man die gleichen Erfolge. Keiner besitzt eine Leinenaggressivität oder pöpelt, alle beherrschen die normale Unterordnung und fallen nirgendwo negativ auf.
    Das ist für uns Sinn und Zweck einer guten Erziehung und dem stehen Spiel und Spaß nichts entgegen! ;)


    Nun...das habt ihr ganz nett interpretiert ;)
    ...aber leider hatte meine Aussage mitnichten damit zu tun, das mein Hund "cooler" und "gefährlicher" war als dieser Collie.
    Ich hab einfach nur festgestellt, das es Hunde gibt, die nach genauer Ansage halt nicht so darauf reagieren wie der Collie in der Filmszene.

    Und Ihr vergesst immer wieder, das es HH wie mich gibt, die als Anfänger erst einmal lernen müssen mit solch einem Hund umzugehen.(und auch anders reagiert als vielleicht ein leichtführiger Golden Retriever)...und wenn das "Kind dann in den Brunnen gefallen ist", das wißt Ihr sicher alle, ist es doppelt so schwer da wieder raus zu kommen, aber ich hab es geschafft :D...und ehrlich, ich bin stolz darauf.

    Aber das kann man hier ja tausendmal erklären...man darf ja um Gottes Willen keinen Fehler als Anfänger machen :muede2: ...sonst ist man ja schon perse ein schlechter HH und gehört wahrscheinlich zu den 70 % , die gar keinen Hund halten dürften...

    Aber wie sich Eure Aussagen so anhören, seid Ihr und Eure Hunde ja perfekt und habt noch nie Fehler gemacht.

  • Ich verstehe was du sagst und bin die letzte die keine Fehler zugesteht. Wir haben auch ne saftige Leinenagression in den Griff bekommen und ich bin alles andere als Profi. Schön, dass du stolz auf deinen Erfolg bist, kannst du mit Sicherheit auch sein! Was hat das aber mit der Sendung und den dort gezeigten Hunden zu tun? :???:
    Ich glaub wir reden einfach aneinander vorbei ;)

  • Zitat

    Ich verstehe was du sagst und bin die letzte die keine Fehler zugesteht. Wir haben auch ne saftige Leinenagression in den Griff bekommen und ich bin alles andere als Profi. Schön, dass du stolz auf deinen Erfolg bist, kannst du mit Sicherheit auch sein! Was hat das aber mit der Sendung und den dort gezeigten Hunden zu tun? :???:
    Ich glaub wir reden einfach aneinander vorbei ;)

    ...ganz einfach...wie ich schon schrieb, fehlte dem Collie einfach nur eine gute Führung...man konnte ja sehen, das der Hund auf Ansprache gut reagierte (und das obwohl sich die Situation wahrscheinlich schon gefestigt hatte)...ich glaube allerdings NICHT, das man einen Hund der überhaupt nicht auf auf irgendeine Ansprache reagiert, mit solch einer Methode in den Griff bekommt.

    Die letzten Szenen in diesem Film fand ich ( in Beziehung auf den Collie oder Paulina) allerdings ein bischen lachhaft...das ist doch echt typisch, das sich solche Hunde gerade in einer zusammengeführte Gruppe ganz anders verhalten, als vorher Einzeln gezeigt wurde...so kann ich es bei meinem Hund jedenfalls immer wieder beobachten.

    Aber den Rest des Filmes fand ich ok...besonders wenn es um Aussagen geht, das man einen Hund nicht dauerhaft belabbern soll, sondern kurz, knapp und für den Hund verständlich HANDELN.

  • Eine Leinenagression kann auf so unterschiedliche Arten entstehen, pauschal zu sagen, wessen Hund eine hat, taugt als Hundeführer nichts, finde ich nicht richtig.
    Schwer wird nur manchmal die Korrektur, da vielen Haltern einfach der Blick und das Verständnis für den eigenen Hund fehlt. Da heisst es dann pauschal, der ist aggressiv, der ist dominant....oh, den muss ich ducken, denm muss ich mit dem Alpha-Wurf zeigen, wer der Boss ist.
    Ist natürlich Quatsch! Das allerwichtigste was ein Hund in einer stabilen Gemeinschaft braucht ist die Sicherheit. Wie soll ich meinem Hund denn Sicherheit geben, wenn ich den Rest, den mein Hund bei mir noch empfindet, mit mit solchen Aktionen zerstöre?
    Sicherheit bedeutet klare und vor allem "vernünftige" Regeln. Der Hund tickt nun mal so, es gibt nur die Möglichkeit einer ist der "Führer" und der andere ist der "Geführte". Selbstverständliche Autoriät nenne ich das, Zuverlässigkeit, Sicherheit geben. Situationen einschätzen und vernünftig handeln, dass macht einen guten Führer aus; Qualtitäten müssen für den Hund erkennbar sein, dann fügt er sich gerne, wer hat schon immer Bock auf Stress, das hat wirklich kein Hund........
    Schade, dass immer noch dieser Dominazquatsch in den Köpfen herumspukt, das eine hat mit dem anderen absolut nichts zu tun....
    Sicherlich ist eine klare Regelumsetzung bei einer Umerziehug nötig aber als generell nötig halte ich sie nicht.......

  • Ich war von dieser Sendung auch nicht gerade überzeugt.

    Gerade die Sache mit der aggressiven Hündin ging meiner Meinung nach gar nicht. Das einzige was der Hund gelernt hat, war doch, dass er wirklich einen Grund hat aggressiv zu sein. Sobald ein Fremder kam, legten Herrchen und Hundetrainer los und zerrten mit der Würgeleine am Hund rum, keiner blieb ruhig, sondern sogar der Trainer ist voll in die aufgedrehte Stimmung mit eingestiegen. Als die Hündin dann auf den Trainer losgegangen ist und der froh sein konnte, dass sie einen Maulkorb trug, ist das ganze doch völlig eskaliert. Ich hab da beim besten Willen keine Verbesserung gesehen und der Trainer hat ja selbst zugestanden, dass die Hündin wohl "mit ihm nicht klar kommt", aber solange das bei anderen nicht so ist, wäre das ja okay. Häh? Hätten wir uns dann nicht den ganzen Stress sparen können?
    Warum hat er nicht ähnlich wie bei dem Pinscher gehandelt und dem Hund, statt sich provokativ in sein Körbchen zu setzen, einen Rückzugraum angeboten?
    Ich fand, dass die Situation von mal zu mal schlimmer wurde.
    Mir hat er Hund einfach nur Leid getan. Sie war völlig verunsichert und wurde in ihrem Verhalten nur bestätigt.

    Beim Pinscher fand ich seinen Tip aber sehr gut, dass man dem Hund Sicherheit bieten müsste, er wäre ja ein kleiner Hund. Ach so, das gilt dann nur für Hunde, die in die Handtasche passen? Und die Leinenrucke sollte man, wenn man meint, dass man davon Gebrauch machen muss, doch etwas einschränken, der Kleine hat ja halb abgehoben.

    Die Sofahunde waren der Knaller. Was sich manche Leute von ihren Hunden gefallen lassen :lol: Da fand ich ihn super.

    Beim Cocker habe ich mich auch gefragt, ob der Hund überhaupt mal Hund sein kann, oder ob er einmal an der Leine um den Block geführt wird.
    Und am allerbesten fand ich, dass seine eigenen Hunde auch immer wieder Zug auf die Leine gebracht haben. Müsste eine Methode, wenn sie funktioniert, nicht irgendwann Erfolg bringen? Aber der Trainer hat ja selbst gesagt: Er will keine Perfektion.
    Wenn ihm das ausreicht, okay. Mir wäre es nicht genug.

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