hund in der "pubertät"(??)... hilfeeee!

  • hallo allerseits!
    bin noch ganz neu hier aber ich habe schon einen gewaltigen stein auf dem herzen.
    ich hab da ein kleineres problem. eigentlich ein ziemlich grosses problem.
    meine kleine fellnase ist jetzt etwas über 1.5 jahre alt, hatte bislang aber kein festes zuhause (strassenhund, dann auf einer privaten auffangstion, jetzt bei mir seit 4 monaten) irgendwie blüht sie erst jetzt so richtig auf.
    sie ist sehr lernwillig, ein richtiger goldschatz aber seit etwa 2 wochen hat sie ihre macken.
    und da kommt schon die 1. frage: kann das sein dass sie erst jetzt in die pubertät kommt?!
    nun ja sie testet mich (oder vielmehr meine "position als rudelführer") auf herz und nieren... sie kläfft plötzlich alle möglichen leute an, springt und zerrt wie wild an der leine 'rum wenn wir an einem anderen hund vorbeigehen und zieht auch sonst wieder viel mehr an der leine. das letzte mal was das während der läufigkeit so, danach war alles super bis jetzt.
    ich verzweifle so langsam aber sicher. manche tage sind echt toll, da ist sie ganz folgsam und lieb (so wie heute) aber meistens herrsch bei ihr im kopf durchzug sobald wir draussen sind. wenn ich sie von der leine lasse ist sie überhaupt nicht mehr abrufbar, sie kommt dann wenn es ihr grad passt oder eben garnicht obwohl ich sie jedesmal lobe wenn es klappt und sie zu mir kommt.
    inzwischen lasse ich sie kaum mehr von der leine, wenn dann kommt sie an die schleppleine aber auch da ist sie nicht abrufbar (natürlich kann ich sie so jederzeit zu mir heranholen aber es frustriert mich trotzdem, dass plötzlich alles gelernte wie weggeblasen ist... :???:
    kann mir da jemand helfen? habt ihr irgendwelche tipps oder erfahrungen wie ihr mit solchen problem umgeht/umgegangen seid? hab ich grundlegend irgendwas falsch gemacht und das ist jetzt die quittung oder ist es wirklich einfach eine "phase" und ich muss einfach durchhalten und weiterüben?
    ich versuche echt geduld zu haben aber es fällt mir manchmal schwer weil ich dauernd wieder bei 0 anfangen muss. :sad2:
    vielleicht kann mir ja jemand etwas mut machen, ich zweifle echt immer mehr an mir aber das sollte ich den hund ja nicht spüren lassen.
    ganz lieben dank im voraus!
    grüssli
    Nastassja

  • Hallo Nastassja,

    ja, sie testet Euch, allerdings nicht pubertätsbedingt. Ihr habt sie jetzt wie lange, 4 Monate?

    So langsam fühlt sie sich bei Euch sicher und testet nun, wo ihre Grenzen sind. Und: so langsam kommen auch Dinge durch, die in ihrer Vergangenheit begründet sind, eben in ihren Straßenleben.

    Eine Leine wird sie ebensowenig gekannt haben wie jemand, der sie abruft.

    Ich würd zur HuSchu raten oder zum Trainer.

    Liebe Grüsse,

    Die Abessinierin

  • kann mich nur anschliessen mit pubertät nichts zu tun ,sie ist jetzt bei euch angekommen, das ist sehr posetiv, aber jetzt muss gearbeitet werden das konsequent , sie muss ja eigentlich alles lernen wie ein welpe.
    brauchst auf alle fälle viel diszipin und ausdrauer sowas geht nicht innerhalb von einigen wochen

  • danke für die antworten...
    in der HuSchu waren wir ganz am anfang schon paarmal. damals war ja alles supergut aber inzwischen hat sie das wohl einfach wieder "vergessen" :hust:
    joa das ist ja schonmal gut wenn ihr auch meint dass sie sich jetzt hier zuhause fühlt. dass sie mich jetzt testet liegt eigentlich auf der hand, war nur irgendwie ziemlich irritiert weil vorher immer alles so toll lief :roll:
    nun ja einfach wär ja auch irgendwann langweilig :lol:
    aber wir arbeiten schon fleissig dran auch wenn sich die fortschritte in grenzen halten. aber ist schon richtig: das dauert lange und braucht ganzganz viel geduld und durchhaltevermögen.
    und wenn noch jemandem (ausser HuSchu/Trainer) eine idee kommt was helfen könnte, bitte einfach melden.
    lieber gruss

  • Zitat

    hallo allerseits!
    bin noch ganz neu hier aber ich habe schon einen gewaltigen stein auf dem herzen.
    ich hab da ein kleineres problem. eigentlich ein ziemlich grosses problem.
    meine kleine fellnase ist jetzt etwas über 1.5 jahre alt, hatte bislang aber kein festes zuhause (strassenhund, dann auf einer privaten auffangstion, jetzt bei mir seit 4 monaten) irgendwie blüht sie erst jetzt so richtig auf.
    sie ist sehr lernwillig, ein richtiger goldschatz aber seit etwa 2 wochen hat sie ihre macken.
    und da kommt schon die 1. frage: kann das sein dass sie erst jetzt in die pubertät kommt?!

    Nein, nicht wirklich :)
    Aber es kann sein, dass sie sich eben jetzt so sicher bei Dir fühlt, dass jetzt ihr "Wahres Ich" zum Vorschein kommt. Ich habe ja hier Pflegehunde und Hunde zum Sitten da - da kann ich das immer wieder beobachten. Wie lange das dauert, ist sehr unterschiedlich, und auch, wie stark die Verhaltensunterschiede sind, aber eigentlich passiert es immer früher oder später.


    Zitat


    nun ja sie testet mich (oder vielmehr meine "position als rudelführer") auf herz und nieren... sie kläfft plötzlich alle möglichen leute an, springt und zerrt wie wild an der leine 'rum wenn wir an einem anderen hund vorbeigehen und zieht auch sonst wieder viel mehr an der leine. das letzte mal was das während der läufigkeit so, danach war alles super bis jetzt.


    Wann war sie denn läufig? (etwa 2 Monate nach der Läufigkeit werden Hündinnen scheinschwanger - das kann sich auch mehr oder weniger stark auf das Verhalten auswirken.
    Begriffe wie "austesten" und "Rudelführer" werden Dich auf die falsche Fährte bringen. Lebewesen "testen" immer, welche Konsequenzen die Umwelt auf ihr Verhalten hat. Und die "Rudelführer/Dominanztherorie" ist schon vor zwanzig Jahren von dem, der sie ursprünglich selber verbreitet hat, als falsch wiederlegt worden (Google-Tipp David Mech, http://www.cumcane.de/component/opti…fileinfo/id,12/ ). Nur leider dringt das nur grammweise an die Öffentlichkeit, Hundehalter und -Trainer durch.
    Wichtig ist doch nur: Sie zeigt ein Verhalten, dass Dir nicht gefällt - statt dessen soll sie eigentlich etwas anderes machen:
    Überleg Dir, was sie machen soll, und trainier das dann! (dazu gerne später mehr)


    Zitat


    ich verzweifle so langsam aber sicher. manche tage sind echt toll, da ist sie ganz folgsam und lieb (so wie heute) aber meistens herrsch bei ihr im kopf durchzug sobald wir draussen sind. wenn ich sie von der leine lasse ist sie überhaupt nicht mehr abrufbar, sie kommt dann wenn es ihr grad passt oder eben garnicht obwohl ich sie jedesmal lobe wenn es klappt und sie zu mir kommt.

    Jep, das ist/wäre bei meinen Pflegehunden ganz genau so. Weil ich das weiß, laufen sie derzeit nur an der Schleppleine - wenn ich weiß, dass der Rückruf unzuverlässig ist, kann ich sie doch nicht ableinen, sondern muß erst sicherstellen, dass der Rückruf funzt!
    Provokante Frage: würdest Du arbeiten gehen, wenn dafür nur ein nettes Lob bei rausspringen würde?
    Eine Amerikanische Trainerin sagt dazu sinngemäß:
    man trainiert einen Rückruf ja, damit er irgendwann vielleicht in einer lebensbedrohlichen Situation funktioniert - der Hund rennt auf eine vielbefahrene Straße zu, man ruft, er macht eine fliegende Kehrtwende und kommt auf einen zugebrettert, Puuuuh, welch Erleichterung!! WIE begrüßt man dann seinen Hunde? GENAUSO muß man das auch üben! Als ob man den Hunde grade aus den Klauen des Todes entrissen hätte, auch wenn er nur 90 cm von einem entfernt gestanden hat und mit genau NICHTS anderem beschäftig war. Der Rückruf ist das alleraller wichtigste - also muß man auch mit dem allerwichtigsten (aus der Sicht des Hundes) belohnen. Fahr die richtig dicken Geschütze auf: die RICHTIG leckeren Delikatessen, das richtig tolle Spielzeug etc. Und das ganze Häufig und abwechslungsreich üben, gerade auch in völlig "unaufregenden" Situationen, wo es dem Hund wirklich richtig leicht fällt, das richtige Verhalten zu zeigen!


    Zitat

    inzwischen lasse ich sie kaum mehr von der leine, wenn dann kommt sie an die schleppleine aber auch da ist sie nicht abrufbar (natürlich kann ich sie so jederzeit zu mir heranholen aber es frustriert mich trotzdem, dass plötzlich alles gelernte wie weggeblasen ist... :???:

    Zieh sie nicht mit der Schleppe zu Dir heran, denn so lernt sie nur genau zu unterscheiden: "wenn die Leine dran ist, hat Frauchen mich voll unter Kontrolle - ist sie ab, hat sie es nicht *zungerausstreck*"
    Nutz die Schleppe, um die Signale zu trainieren, ohne dass sie "durchgehen" kann. Aber wenn sie ein Signal nicht befolgt, setzt nicht die Schleppe ein, das Signal "durchzusetzen" - sie hat einfach noch nicht verstanden, dass "Komm" auch in den Dreimilliarden anderen Situationen als die paar, in der es jetzt schon mal geklappt hat das gleiche bedeutet. Sie ist doch erst seit ein paar Monaten da - sie hat es einfach noch nicht genügend gelernt!

    Zitat


    kann mir da jemand helfen? habt ihr irgendwelche tipps oder erfahrungen wie ihr mit solchen problem umgeht/umgegangen seid? hab ich grundlegend irgendwas falsch gemacht und das ist jetzt die quittung oder ist es wirklich einfach eine "phase" und ich muss einfach durchhalten und weiterüben?


    Stell Dir vor, Du bis vor vier Monaten nach China ausgewandert, und hast vorher noch kein einziges Wort chinesisch gesprochen, kennst die Kultur, Sitten und Gebräuch nicht. Wie viele Fehler werden Dir unterlaufen, ohne dass Du "testest" oder die Qualifikation Deines neuen chinesischen Chefs in Frage stellst ;) Du mußt nur einfach ALLES erst lernen. Genauso geht es Deiner Fellnase - sie weiß nicht nur nicht, welches Verhalten "das richtige" ist noch weiß sie, wie diese Verhalten heißen. Das ist Deine Aufgabe: Ihr das zu vermitteln.

    Zitat


    ich versuche echt geduld zu haben aber es fällt mir manchmal schwer weil ich dauernd wieder bei 0 anfangen muss.
    vielleicht kann mir ja jemand etwas mut machen, ich zweifle echt immer mehr an mir aber das sollte ich den hund ja nicht spüren lassen.
    ganz lieben dank im voraus!
    grüssli
    Nastassja

    Mach es Euch selber einfacher: Such Dir einen Trainer, der über positive Bestärkung arbeitet - am besten mit dem Clicker. Denn damit hast Du ein Ass im Ärmel: eine Übersetzungshilfe.
    Mit dem Clicker kannst Du alles bestärken, was die Nase schon richtig macht, und ich wette, das ist viel: sie geht bestimmt oft schön an der Leine, ganz oft sieht sie dich an, oft läuft sie auf dich zu, oder macht irgendetwas anderes, was dir gefällt, und was du gerne öfter sehen würdest.
    Das Tolle am Clicker ist, dass all die tollen Sachen noch keinen "Namen" haben müssen - Du kannst es einfach belohnen, wenn der Hund es zufällig gerade macht.
    Das ist in etwa so, als wenn Du in China noch immer die Sprache nicht sprichst, aber Dein Chef dir jedesmal, wenn Du irgendwas richtig machst, zu verstehen gibt, dass das richtig ist. Dann wirst Du das automatisch wiederholen, bzw. es beim nächsten mal wieder so machen. Nach und nach wird Dein Chef dann vielleicht bestimmte Begriffe sagen, und Du wirst lernen, welche Sachen wie heißen, und was Du damit machen sollst.

    Ich mache das mit meinen Pflegehunden auch so, dass ich quasi ständig Verhalten, das ich gut finde bestärke - dadurch tritt das häufiger auf, und ungewünschtes Verhalten hat einfach auch weniger Zeit um zu passieren ;) - nach und nach führe ich dann für die gewünschten Verhalten die dazugehören Signale ein. So hat der Hund auch die Chance, das Signal mit dem richtigen Verhalten zu verknüpfen.

    Stell Dir folgendes vor:
    ich sagen chow während du gerade auf eine tür zugehst. Dann sage ich chow, wärend du dir die Haare kämmst, Chow und du denkst gerade, dass du dringend aufs Klo mußt, Chow, während des Fernsehens, Chow chow beim Anziehen...
    Weißt Du jetzt, was Chow heißt?? Ich wette nicht ;D
    Wenn er es aber IMMER sagt, bevor Du anfängst zu essen, wirst Du vielleicht auf die Idee kommen, dass es etwas mit dem Verhalten "Essen" zu tun haben könnte. Dann kannst Du nachfragen, indem du z.B. "Chow" sagst und eine typische Handbewegung machst und/oder auf das Essen zeigst. Wenn der Chef nickt, hast Du eine neue Vokalbel gelernt.

    Genauso ist das auch beim Trainieren von Hunden: man muß das richtige Verhalten mit der gewünschten Vokabel so verknüpfen, dass der Hund einen gemeinsamen Nenner erkennen kann, und wenn er dann nachfragt, muß Du mit einem "JA, GENAU" = Jackpot bestätigen!!

    Also:
    Schleppleine dran.
    Perspektive verändern: weg von - das soll sie nicht zu "das und das und das und auch das ist völlig richtig - Belohnung".
    Wenn du vorhersagen kannst, das sie Verhalten XY gleich zeigen wird, sagst Du dein gewähltes Signal: Du sagst "Komm" - wenn sie eh auf die zu rennt, du sagst "Sitz", wenn du sicher bist, dass sie sich gleich hinsetzt.
    Du stellst sicher, dass sich ihr richtiges Verhalten (das was du möchstst, dass sie zeigt) sich auch richtig für sie lohnt.
    Davon ausgehen, sie neue "Vokabeln" in neuen Umgebungen oder Situationen tatsächlich nicht umsetzen KANN - im Gegensatz zu "will nicht", "testet aus" oder "Stellt Rudelführerschaft in Frage"
    Training so gestalten, dass sie möglichst viel richtig machen kann, sodaß du sie häufig bestärken kannst, damit sie viele Erfolgserlebnisse hat, denn ERfolgserlebnisse motivieren zur weiteren Mitarbeit, begeistern und beschleunigen das Verständnis!

    Ihr bekommt das bestimmt hin!!

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