Tierheimhund und Alltag

  • Guten morgen!
    Die Überschrift ist vielleicht nicht ganz eindeutig...
    Wir überlegen einem Hund aus dem Tierheim (ca. 3 Jahre alt, ehem. griechischer STraßenhund, seit Dez. in D, Welpen sind alle vermittelt) ein neues zu Hause zu geben.

    Das ist wahrscheinlich eine doofe Frage, aber wie lange dauert so eine Eingewöhnung, bis man von Alltag sprechen kann, wenn ich z.B. was zur Stubenreinheit finde, dann bezieht sich das nur auf Welpen oder Hunde die plötzlich Ängste entwickeln, aber eben nicht um erwachsene Tierheimhunde.

    Wir bekommen normalerweise auch immer recht viel Besuch, mal nur ein Kind zum Spielen, mal drei, vier Mamas zum Frühstücken.
    Nächste Woche hat mein Sohn Geburtstag und wir feiern diesen auch.
    Sollte man das alles erstmal komplett vermeiden, oder nicht?
    Wie beginnt das "alleinelassen"?
    Das ist bei uns eh nur "mal für ne Stunde", wenn ich zum Kinderturnen, einkaufen gehe.
    Ab wann läßt man den Hund alleine?

    Da denkt man gar nicht, daß es bereits "mein dritter" wäre;)
    Ist eben der erste Hund mit Kindern;)

    anke fürs "Zulesen" un immer her mit EUren Tipps
    family-penny

  • Guten Morgen,

    meine beiden Hunde sind auch aus dem Tierheim...

    Lucy kommt aus Kroatien, ist nach Deutschland gekommen und zwei Tage später hat sie Welpen bekommen, deswegen kam sie erst mal ins Tierheim...
    Die Welpen waren von der Mutter weg und wir haben sie genommen... sie war vom ersten Tag stubenrein, hat sich sofort in unseren Alltag integriert, ist super dankbar und will alles recht machen. Sie ist echt ein Traumhund!!!

    Bei unserem Rüden war es etwas schwieriger, er war aber auch sehr schwierig und die Leute vorher kamen nicht mit ihm zurecht... hat sich aber auch alles gegeben.

    Zur Zeit habe ich noch einen Pflegehund aus Kroatien, der direkt zu mir kam. Von ihm kann ich wirklich nur das selbe sagen. Er war auch sofort stubenrein und hat sich angepasst. Am zweiten Tag nach seiner Ankunft hatten wir einen Geburtstag und die Bude voll - alles kein Problem.

    Ich arbeite und die Hunde sind jeden Tag sechs Stunden alleine und ich kann mir auch keinen Urlaub nehmen, wenn ein neuer Pflegi kommt. Er wird einfach so "reingeschmissen" und es hat schon immer funktioniert...

    Wenn ich mitbekomme, wenn die Hunde in Deutschland ankommen, krieg ich immer weiche Knie... eigentlich müssten die total gestresst sein - aber sie sind einfach nur dankbar und freuen sich, weil sie genau merken, dass es ihnen jetzt besser geht...

    Aus meinen Erfahrungen kann ich Dir zu zuraten - jeder Hund ist natürlich anders!!!

    Bin mal gespannt, wie Du Dich entscheidest!!??? Sieht man die Fellnase auch irgendwo im Internet??? *neugierig*

    LG
    Heike

  • Süße Maus!!!

    Und der Sachkundenachweis ist auch kein Problem - kannst Du beim Tierarzt machen...

    Du hast doch bestimmt die Möglichkeit mit ihr spazieren zu gehen, oder?? Dann schnapp sie Dir und schau doch mal, wie sie so ist - und dann entscheidest Du... oder Du nimmst sie gleich mit?!

    Wenn ich mir was in den Kopf setze, dann muss es auch immer sofort sein... :D

    LG
    Heike

  • Mein TH Hund war sofort stubenrein.
    Ich habe ihm die ersten 2 Tage Ruhe gegönnt, danach ging das Leben normal weiter. Naja, so normal es mit dem ersten Hund sein kann. ;) Er kommt allerdings wohl auch nicht von der Strasse.
    Alleinebleiben war ein großes Problem, haben wir aber inzwischen auch hingekriegt.
    Einfach nicht verhätscheln nach dem Motto "Oh, du armer Hund, was hast du wohl durchgemacht", sondern behandeln wie einen normalen Hund. :gut:

  • Hallo,

    ich finde es sehr schön, dass ihr einem erwachsenen TH-Hund ein Zuhause geben möchtet. ... und was für eine hübsche Maus Eure Jenny ist !!
    :herzen1:

    Wenn ich mir die Bilder so ansehe, glaube ich, dass Jenny bereits eine gute Basis hat. Die Bilder zeigen sie in relativ entspannter Haltung bei einem Menschen und sie kann bereits an der Leine gehen. Auch steht in der Beschreibung, sie sei verspielt und mit Leckerchen zu animieren - das ist doch eine prima Voraussetzung, um mit ihr das "Hunde-Einmaleins" (toller Ausdruck :lol: ) zu trainieren.

    Wir haben einen 10,5 Jahre alten Mischlingsrüden aus dem TH übernommen. Er kam als Welpe aus Spanien wurde dan vermittelt und kam im hohen Alter zurück, weil sein Frauchen verstorben war. Im TH war er untröstlich und wurde durch den Stress relativ schwierig und vor Allem extrem ängstlich. Eine schwierige Aufgabe, dachten wir uns. Wars aber gar nicht :smile: ... mit etwas Training und ein bisschen Fingerspitzengefühl waren die Probleme ganz schnell Schnee von gestern.

    Ich persönlich finde, es hat auch Vorteile, einen erwachsenen Hund zu sich zu nehmen. Er hat bereits einen ausgeprägten Charakter, auf den man sich einstellen kann. Und Hunde können immer lernen - ganz egal, wie alt sie sind.

    Nöffnöff, da sagst Du was. Das müssen wir auch lernen - vor allem ich. ;)

  • Unserer war knapp 8 Monate, als er aus dem Tierheim zu uns kam. Ich hatte noch eine Woche Urlaub, bin daher die ersten Tage (und Nächte) alle 2-3 Stunden mit ihm in den Garten, dann war er schnell stubenrein. Aufpassen musste man noch wenn mehrere Leute zu Besuch waren, war einfach aufregend und somit auch mal die Gefahr, dass es plätschert.

    Das alleinsein haben wir langsam gesteigert, war total problemlos.

    Jetzt ist er etwas über ein Jahr bei uns und total entspannt bei Geburtstagen etc.

    Mir gehts wie den anderen, man immer wieder den Eindruck der Hund ist danbar und froh, dass er ein schönes Zuhause gefunden hat.

    Hol ihn..

  • Süßes Ding! Also, der Hund :D

    Zitat

    Das ist wahrscheinlich eine doofe Frage, aber wie lange dauert so eine Eingewöhnung, bis man von Alltag sprechen kann, wenn ich z.B. was zur Stubenreinheit finde, dann bezieht sich das nur auf Welpen oder Hunde die plötzlich Ängste entwickeln, aber eben nicht um erwachsene Tierheimhunde.


    Das mit der Eingewöhnung kann man nicht pauschal sagen. Die ersten paar Routinen sind schon nach wenigen Tagen gefestigt, andere dauern etwas länger. Bei meiner Evelyn, die eine ähnliche Vorgeschichte wie dein zukünftiger Hundi hat, haben wir nach ca. 6 Wochen einen Schub bemerkt, was die Bindung zu uns und ihr allgemeines Verhalten angeht.

    Über die Stubenreinheit würde ich mir keine Gedanken machen. Selbst wenn sie anfangs in die Wohnung macht, würde ich dem keine große Bedeutung beimessen. Es kann dabei auch Unsicherheit, Futterumstellung und/oder das neue Umfeld der Grund sein.

    Zitat

    Wir bekommen normalerweise auch immer recht viel Besuch, mal nur ein Kind zum Spielen, mal drei, vier Mamas zum Frühstücken.
    Nächste Woche hat mein Sohn Geburtstag und wir feiern diesen auch.
    Sollte man das alles erstmal komplett vermeiden, oder nicht?


    Gönn ihr ein wenig Ruhe, das ist alles aufregend genug für sie. Man merkt eigentlich recht schnell, wie der Hund auf Fremde/Gäste reagiert. Dementsprechend würde ich handeln. 3-7 Tage würde ich ihr Zeit lassen und es ruhig angehen lassen. Klar kann auch Besuch kommen, aber vielleicht nicht gleich eine große Geburtstagsfeier mit 15 Kindern, die alle den Hund streicheln wollen (das ist sogar für erprobte Hunde grenzwertig).
    Wenn die Mamas zum frühstücken kommen, dann ignoriert den Hund erstmal, um ihr keinen Stress zu machen. Also kein anlocken, anstarren oder irgendwelche Kommandos geben (kann sie ja eh noch nicht ;-) )

    Zitat

    Wie beginnt das "alleinelassen"? [...]
    Ab wann läßt man den Hund alleine?


    Ab dem 3-4 Tag würde ich schon anfangen, das alleine bleiben zu üben. Üben bedeutet nicht, dass du urplötzlich das Haus verlässt und nach 3 Stunden wiederkommst, sondern ganz langsam anfängst, den Hund daran zu gewöhnen. Das beginnt zB mit Haustür aufmachen. Haustür zu machen. Fertig. Die genaue Vorgehensweise hier zu beschreiben würde allerdings den Fred sprengen. Im Forum wurde darüber schon oft geschrieben. Einfach mal über die Suchfunktion recherchieren.

    Ich glaube, dass du mit der kleinen einen guten Griff machst. Sie macht auf den Fotos einen entspannten und aufgeweckten Eindruck, kennt offensichtlich Menschen und Halsband/Leine. Aber denk dran, dass sie die letzten Jahre auf sich gestellt war und es nicht gewohnt ist, sich nach den Wünschen der Menschen zu richten. Von daher brauchst du ggf. viel Geduld und musst damit leben, dass sie einen "Dickkopf" hat. Da sie lt. Angaben gut auf Leckerlie reagiert, ist das zumindest für die Anfangszeit eine gute Hilfe.
    Ich drück dir/euch die Daumen :gut:

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