Noch Panik beim Gassi gehen

  • Also, Seppi, 7 monate alter Hütehund, den ich erst seid 2 wochen habe. Er war bis vor kurzem nicht sozialisiert wie ich in anderen Artikeln schon beschrieben habe, hat tierisch viel Angst beim Gassi gehen.

    Wie kann ich ihn helfen :???: July meine Hündin 7 Jahre gleiche Rasse geht ohne Leine. Er lehnt sich gerne an sie.
    Meint ihr er gewinnt so an sicherheit? Oder wäre es besser mit ihm alleine zu gehen. ER hat Angst vor fremde, Autos, Bahn, Flugzeuge, halt alle Geräusche. Im Haus ist es schon viel besser geworden, er bellt nicht mehr beim Klingeln des Telefons oder andere ihm fremde Geräusche.

    Wer kann mir da einen Rat geben. Leckerlis interessieren ihm da gar nicht, er will nur weg und zieht an der Leine. Ich fahre extra mit dem Auto an Orte wo ich meine, dass ich niemanden begegne. Ist das richtig so?

    Ich würde gerne auch Kontakt zu Slylie haben um mit ihr Erfahrungen auszutauschen, weiss aber nicht wie ich es erreichen kann.
    Lg Jutta

  • Hallo,

    Wenn der andere Hund gelassen ist, würde ich ihn mitnehmen. Ich würde Geräusche nicht meiden, den Hund aber, wenn es geht, langsam an immer mehr Geräusche zu gewöhnen. Vielleicht spricht er auf Spiel besser an als auf Leckerchen.
    Hat er z.B. Angst vor Autos, würde ich in einiger Entfernung anfangen etwas tolles mit ihm zu machen und mich den Geräuschen dabei langsam nähern. Ziel ist, das der Hund gute Erfahrungen mit Geräuschen verknüpft. Das gelingt aber nur, wenn er zwischenzeitlich nicht immer wieder extremem Geräuschstress ausgesetzt wird.

    VG Shukura

  • Hallo,

    Merlins "Hundefreundin" kommt aus schlechter Haltung und hatte vor allem und jedem Angst. Dies ging so weit, dass sie nach Menschen schnappte.

    Die Besitzer haben sehr lange und intesiv daran gerabeitet, dass sie nach und nach Zutrauen gewann und sich sicher fühlte. Das dauert und man muss da sehr sensibel sein.

    Dass der Hund in der Situation keine Leckerlies nimmt, ist ganz natürlich. Wenn Hunde Gefahr wittern oder Angst haben, können sie gar nicht fressen! Sie fressen nur wenn sie sich sicher fühlen.

    Meine Bekannten haben das gut in den Griff bekommen, aber nun für den letzten Schliff eine Hundetrainerin zu Rate gezogen. Das war auch gut so, denn ihr Verhalten hat sich nochmals deutlich gebessert. Sie haben noch viel gelernt, obwohl sie schon viele Hunde hatten. Aber nie eine Hündin mit diesen Problemen...

    Ich bin kein Profi, aber weiß, dass Hunde in den Situationen, in denen sie Angst haben, eine Sicherheit bei dem Halter spüren müssen, denn nach ihm richten sie sich ja. Sprich ich würde diesen Situation nicht aus dem Weg gehen, aber sie behutsam angehen und Ihr dann zu spüren geben, dass alles ganz normal ist. Sprich keine zu große Aufmerksamkeit darauf verwenden.

    Meine Mutter hatte mal eine CD, auf denen viele Geräuche waren, die Hunde ängstigen können. (Bahn, Silvester-Kracher usw.). Diese sollte sie zuhause auflegen, erst leise und nach und nach lauter abspielen. Sie sollte dann ganz normal Ihrer Tätigkeit nachkommen und so tun, als sei nix. Vor allem sollte sie dem Hund und seinem ägstlichen Verhalten keinerlei Aufmerksamkeit zukommen lassen. Der Hund beobachtet Frauchen, diese signalisiert, ist doch nix (sie darf natürlich bei den Geräuchen nicht zusammen zucken oder Huch rufen etc.) und das überträgt sich auf den Hund.

    Ich denke, das gilt auch für Deinen Hund. Die Angst sollte nicht verstärkt werden.

    Ich glaube ab und zu alleine mit ihr raus gehen, wäre nicht schlecht. Dann kannst Du sie genauer beobachten, mehr auf die Situation eingehen und sie kann sich nicht "verstecken". Denn was ist denn, wenn sie sich nicht daran gewöhnt allein mit Dir unterwegs zu sein?

    Sollte es sich nicht bessern, würde ich einen Trainer befragen. Die kennen sich gerade damit gut aus und können schon durch Beobachten und einige Tipps sehr viele Ursachen und auch Lösungen anbieten!

    LG
    frauknuth

  • Danke für die tollen tipps.

    Nein, für Spielen und Leckerlies ist er nicht offen.

    Ich habe nur Angst, Fehler zu machen. Meine July muss jetzt natürlich bei Fuss mit mir gehen, damit ich nicht rennen muss mit Seppi, der will natürlich mit July mithalten. Kommt dann aber eine Situation, das jemand kommt oder eine Geräusch flippt er total aus.

    Aber ich kann natürlich nicht nur im Garten bleiben. Ich komme aber nicht zu ihm durch in seiner Panikattacke, obwohl er kurz an der Leine ist, zerrt und zerrt er.
    :???:

  • Hallo Jutta

    Was ihr braucht ist sehr viel Geduld. ;)

    Euer anderer Hund scheint sehr selbstbewusst zu sein und somit eine gute Stütze für den Kleinen.

    Unsere Buffy kam mit 5 Monaten aus Bulgarien zu uns. Sie war genauso ängstlich und kannte nichts. Rowdy ( seit der 9 Wochen eingezogen) war zu dem Zeitpunkt im gleichen Alter, sehr aufgeschlossen, selbstbewusst und zu jedem Mensch und Hund zugänglich.

    Er war der perfekte Begleiter für Buffy und führte sie wohl, auch oft unbewusst, durch viele Situationen, durch die sie alleine wohl nicht so unbedarft gegangen wäre.

    Buffy lernte ganz langsam Treppen, Fliesen, Autos, sämtliche Geräusche etc. kennen.

    Es war ein sehr langer und anstrengender Weg!

    3 Jahre vergingen bis ich sagen konnte, sie war nun auf die Umwelt geprägt und selbstbewusst. Doch begegnet sie heute mit 8 Jahren manchen Leuten mit Vorsicht und weicht noch diesen Händen aus. Doch das sehe ich eher positive da sie nicht von jedem Menschen angefasst werden möchte und das ist O.K. Es hat sich gelohnt und ich bin glücklich wie sie aufgeblüht ist! :D

    Gehe langsame aber souveräne Schritte, kein trösten oder bedauern sonst würdest du die Ängste bestätigen und das möchtest du ja nicht.

    Da er nach nur 2 Wochen in der Wohnung schon so tolle Fortschritte macht, ist doch schon ein toller Erfolg!

    Für weitere Fragen wirst du hier bestimmt auch noch hilfreiche Unterstützung erhalten. :gut:

    LG

  • Ich kann nur zu gut nachvollziehen, wie es dir geht! Als wir unsere Hündin vom Bauernhof geholt haben, war sie 7 Monate alt und kannte GAR NICHTS. Also wirklich nichts außer Wald, Wiese, Stall und zwei Menschen. Das Gassi gehen war natürlich ein riesiger Stress für sie, sie zuckte bei jedem Auto zusammen und wollte am liebsten nachhause laufen. Menschen, Fahrradfahrer, Rasenmäher,... alles war furchtbar! Auch alltägliche Haushaltsgeräusche machten ihr Angst, der Fernseher, das Handy usw. Das war bei ihr so schlimm, dass sie die ersten Tage ihr Geschäft zurückhielt und nur einmal am Tag, wenn es wirklich gaaaaanz dringend war, Pipi gemacht hat :sad2:

    Wir wussten nicht weiter und haben die Hilfe einer Hundetrainerin angenommen! Was in deiner Situation überaus positiv ist, ist, dass ihr einen Zweithund habt. Wenn diese suverän genug ist, kann sich euer Zuwachs an ihr super orientieren!!! Wir hatten das Pech, dass Phoebe auch vor Hunden panische Angst hatte und daran mussten wir in einem extra-Training arbeiten! Natürlich ist man selber auch unsicher in Situationen, von denen man ausgehen kann, das der Hund gleich die Panik kriegt aber das ist das wichtigste überhaupt: RUHE UND GELASSENHEIT AUSSTRAHLEN! Dein Hund merkt das sofort wenn du unsicher bist und schlussfolgert, "oh, Frauchen hat Angst - da stimmt was nicht"! Er orientiert sich ja an dir!
    Ich habe bemerkt, dass es gut geholfen hat, wenn ich fremde Dinge nicht ignoriert habe, sondern kurz und bestimmt gesagt habe: "Is gut - das is ein Auto/Kinderwagen..." Klingt vielleicht blöd aber Phoebe hat mich immer ganz entgeistert und verängstigt angeschaut und wenn ich dann so getan habe als ob da gar nichts wäre, halft das bei mir einfach nicht. Ich habe auch Dinge, vor denen sie sich fürchtete angefasst (ziemlich peinlich aber naja...) z.B. hat sie sich neulich nicht an einem Plastik-Kanister vorbeigetraut und ich habe gesagt:"Schau, ein Plasitikkanister und habe ihn angegriffen!" Das hilft wirklich, man darf sich nur nicht blöd vorkommen :lol:

    Ich würde die angsteinflößenden Situationen nicht meiden! Natürlich wäre es zu viel verlangt, mit ihm an Menschenüberfüllte, laute Plätze zu gehen aber gewöhne ihn von Anfang an daran!
    Du wirst sehen, zusammen mit deiner Hündin kannst du dann beobachten, wie es von Mal zu Mal besser wird! Ich kann mich erinnern, dass Phoebe bei 1. Rasenmäher auf die Straße ausweichen musste weil sie sich so fürchtete und am selben Tag, ein paar Stunden später, hat wieder einer Rasen gemäht und sie lief am Gehsteig daran vorbei.

    Einfach nicht aufgeben! Das schaffst du schon! ich war zwischendurch so verzweifelt, ich war nur mehr am heulen weil sich meine Maus bei meinem Freund viel geschützter fühlte und mit mir gar nicht vor die Haustüre wollte aber mit der Zeit wird das! Und die Tatsache, dass er sich zuhause sicher fühlt ist ja schon einmal super! Du kannst ihm ja dann manche Dinge, Geräusche etc. die ihm Angst machen auch zuhause "präsentieren", wenn er sich dort geschützt fühlt :gut:

    Viel Glück! Und nicht vergessen zu berichten, wie es läuft!!!

  • Super! :gut: Seppi macht wirklich täglich Fortschritte. Und ich muss ganz drinend an mi selbst arbeiten.
    Habe gestern eine Hundetrainerin angerufen: sie meinte solange ich die Umgebung zu laute und nervig finde, üerträgt sich das auch auf dem hUND:
    habe halt zu lange in der Freiheit und Ruhe gelebt. Obwohl ich jetzt schon 2 Jahre hier lebe, fällt es mir immer noch schwer.
    Habe aber alles heute berücksichtigt und an LaPalma gedacht in Stresssituationen. Der Rückweg vom Gassigang war für Seppi die Hölle er zog dermassen nach Hause - dass es mir Leid tat.
    'Selbst aus oder davor stellen hat nicht geholfen er wollte nur in 'Eiltempo nach Hause. Weiss jemand wie ich dass verhindern kann?
    Morgen haben wir unsere erste Stunde bei de Hundetrainerin.
    Vielleicht sollte ich mir Beruhigungstropfen besorgen :lol:

  • Hallo,
    wollte euch nur mitteilen, dass Seppi schon seine ersten Erfolgen verbuchen kann. Er springt von ganz alleine ins Auto. Hurra. Am Anfagn musste ich ihn vom Haus aus tragen bis zum Auto. Und das in der kurzen Zeit.
    Heute waren wir auf dem Hundetrainingsplatz. Ich denke ich habe eine einfüllsame Hundetrainerin gefunden. Seppi hat dermassen rumgetobt. Mir kamen die Trännen vor Freude.

    Ich bin super glücklich.
    Lg jutta

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