• Hallo alle zusammen,

    wir haben einen 1 1/2 Jahre alten Kromfohrländer Rüden.
    Wir haben ihn vor einem Jahr aus dem Tierheim geholt. Sehr ängstlich und zurückhaltend. Hat wohl schon viele schlechte Erfahrungen gemacht. Seit einer ganzen Weile ist er aber sehr anstrengend, da er so ein starkes Kontrollverhalten entwickelt hat.
    Wenn Fremde zu uns ins Haus kommen, muß ich ihn erst auf seinem Platz anleinen, da er sonst sofort hochspringt und schnappt. Egal ob Erwachsene oder Kinder.
    Er sitzt andauernd vorne an der Haustür oder am Fenster, nur um zu sehen, was draußen los ist. Dann bellt er alles an, was auch nur vorbei kommt oder kommen könnte.
    Habt ihr vielleicht einige Tipps für uns?

    Wäre super.


    Viele Grüße
    Anika

  • Zitat


    Wenn Fremde zu uns ins Haus kommen, muß ich ihn erst auf seinem Platz anleinen, da er sonst sofort hochspringt und schnappt. Egal ob Erwachsene oder Kinder.

    Hallo,

    wo befindet sich sein Platz?
    Seit wann zeigt er dieses Verhalten?
    Wie habt ihr darauf reagiert?


    Zitat

    Er sitzt andauernd vorne an der Haustür oder am Fenster, nur um zu sehen, was draußen los ist. Dann bellt er alles an, was auch nur vorbei kommt oder kommen könnte.

    Darf er dort noch sitzen und diese Kontrollfunktion übernehmen?
    Meiner Meinung nach, solltet ihr ihm die Plätze "Haustür" und "Fenster" entziehen. Wäre das möglich?
    Auch hier interessiert mich, wie ihr darauf reagiert.

    Gruß
    Leo

  • Wir hatten auch einen Rüden der dieses Verhalten gezeigt hat, haben es allerdings schnell in den Griff bekommen aber das ist natürlich von Hund zu Hund unterschiedlich.

    Schnappen geht natürlich garnicht. Aber ich würd erstmal damit anfangen die Rangordnung richtig zu klären bzw. ihm zu zeigen das er nicht der Chef ist. d.h. solche Kleinigkeiten einhalten wie Ignorieren beim heim kommen, wenn er im Weg steht einfach umrennen, verhalten wie an der Türe oder am Fenster stehen sofort unterbinden, ihn auf seinen Platz verweisen, wenn er liegt loben.

    Wenn Gäste kommen und er schon losrennt bevor die Türe aufgeht auf seinen Platz verweisen (wenn nötig müsste man sich wegen dem schnappen viell überlegen ihn nicht vorrübergehend an einen Maulkorb zu gewöhnen oder an eine Box).

    Wenn er aufstehen will sofort korrigieren. Er darf Gäste erst begrüßen wenn ihr es erlaubt und Gäste ihn erst begrüßen wenn er ruhig auf seinem Platz liegt und ihr das ok gebt. Freunden viell auch sagen das es in Zukunft ein bisschen länger dauern kann bis ihr an die Tür kommt und alle einweihen den Hund bitte bei ankuft zu ignorieren.

    Das sind sicher nur ein paar kleine Tipps aber ich denke doch sehr effektiv. Hier werden sicher noch mehr gute Tipps kommen und ich hoffe ihr bekommt dieses Verhalten unter Kontrolle.

  • Er hat seinen platz im wohnzimmer, wo er nicht direkt raus gucken kann. Abends schläft er aber im vorratsraum, weil er sich da seinen schlafplatz ausgesucht hat. haben ihn am anfang auch in sein körbchen geschickt, wenn es an der tür geklingelt hat, oder er angeschlagen hat, wenn einer am haus vorbei geht. habe aber eigentlich seinen haupplatz ins wohnzimmer verlegt, damit ich ihn besser unter kontrolle habe, wenn er wieder am fenster sitzt oder zur haustüre möchte. klappt eigentlich auch schon ganz gut. ist nur manchmal echt nervig, wenn du andauernd auf den hund aufpassen mußt, wenn du grade im haushalt beschäftigt bist oder einens unserer drei kinder was von einem will.
    wenn wir aus dem haus raus gehen, geht er auch schon immer als letzter oder geht als letzter die treppe hoch ect. das machen wir bestimmt auch schon 2 monate. frage mich nur manchmal, wann er es verinnerlicht hat, daß er einfach liegen bleiben soll, wenn draußen was los ist. im sommer im garten werden wir ihm wahrscheinlich auch einen platz zuweisen müßen, weil er am gartenzaun natürlich auch das gleiche verhalten an den tag legt.
    ist sonst wirklich ein super lieber hund und über leute, die er kennt, freut er sich wie jeck.
    na, ja. kriegen wir bestimmt schon hin, ist halt nur manchmal ziemlich anstrengend.

    liebe grüße
    anika

  • Ihr müsst halt echt konsequent sein und zwar nicht nur du sondern die ganze Familie. Wenn einer dagegen arbeitet .... viell auch unabsichtlich ... ist die ganze Arbeit futsch und ihr dürft wieder von vorne beginnen. Bleibt weiter dran dann wird das sicher alles wieder entspannter.

  • Hallo,

    wie ist denn Euer Umgang mit dem Hund? Wird er etwas vertüddelt, weil er ja aus dem TH kommt und vorher vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hat?

    Wie steht es mit seinem Grundgehorsam? Führt er alle Kommandos direkt aus oder musst du ihn bitten, das zu tun?

    Ob er als erster oder letzter durch die Tür geht, ist dem Hund im Grunde genommen egal und das bewirkt auch nicht, dass er nicht bellt , wenn Besuch kommt.
    für mich hört es sich an, als führe er sich als Euer Beschützer auf, was aber nicht seine Aufgabe ist.

    Verhalte Dich dem Hund gegenüber etwas zurückhaltend. STreichle ihn nicht, wenn er kommt und seine Schmuseeinheiten einfordert, sondern streichle ihn, wenn Du es willst.
    Ignoriere ihn ruhig im Hause etwas.
    Wenn Du nach Hause kommst, packe erst die Sachen weg, ziehe die Jacke aus und wenn Du soweit bist, rufe den Hund, um ihn zu begrüßen.

    Er soll merken, dass er nicht der Mittelpunkt der Welt oder Deines Lebens ist.

    Bist Du schon mal mit einem guten Trainer in Kontakt getreten?

  • Ich habe seit Oktober ebenfalls eine Hündin aus dem Tierschutz aus Spanien. Sie ist ein Jahr alt.
    Die ersten paar Tage machte sie einen sehr "vorsichtigen" ruhigen Eindruck. Bis dann meine Mutter zu Besuch kam. Als sie sich im Hause bewegte, packte meine Lanka Mutter an der Hose, und wollte sie kontrollieren.

    Wenig später hatte ich dann einen Vorfall mit einem Kind. Ich kopiere jetzt einmal einfach meinen verzweifelten Text rein, welchen ich ein anderes Forum gestellt habe:

    Habe diesen Thread hier gefunden.
    Ich bin im Moment etwas ratlos.
    Lanka entwickelt, je sicherer sie sich wird,
    bei uns im Hause einen "Schutztrieb".

    Die Geschichte mit meiner Mutter erwähnte ich ja mal -
    bereits Anfangs ging sie ihr an die Hosen, als sie sich
    im Wohnzimmer bewegte.

    Daraufhin hatte ich sie immer im Auge, und beim Ansatz eines Fehl-
    verhaltens getadelt und auf ihre Decke geschickt.

    Hat auch super geklappt, und Leute und Kinder durften inzwischen
    in unser Haus und ins Wohnzimmer ohne Zwischenfall.
    Allerdings war ich immer dabei, und sie weiß, daß ich die
    "Führungsrolle" habe.

    Vor 2 Tagen war ich im untersten Stockwerk (unser Haus ist 3 geschossig)
    in meiner Werkstatt.
    Ein Freund meines Sohnes klingelte im mittleren Stock an der Haustüre.
    Ich rief von unten hoch, daß Noah warten soll bis ich oben bin, damit ich
    die Türe öffne. Er hörte es wohl nicht, und öffnete die Tür. Lanka bellte und
    knurrte. Der Junge rannte die Treppe nach oben.
    Das ging nun in Lankas Augen gar nicht. Der Junge hüpfte voller Angst auf das
    Bett meines Sohnes, und Lanka stellte ihn zähnefletschend.

    (Mir ist schon früher im
    Ansatz aufgefallen, daß sie es nicht duldet, wenn jemand außer uns nach oben in das
    Schlafzimmergeschoß geht.
    Da brummelte sie immer mal wieder - obwohl ich sie ermahnte)

    Das alles ging so schnell. Ich hörte (immer noch im untersten Stockwerk) die Lanka, welche sich anhörte wie ein Ungeheuer, meinen panisch "Aus" rufenden Sohn, und ein weinendes Kind.

    Im eindringlichsten Ton rief ich dann von unten "Lanka, HIIEERRRRR", nicht sicher ob sie in diesem Augenblick noch hört.
    Aber sie kam tatsächlich sofort angesprungen.
    Für das Kommen hätte ich sie wohl loben müssen. Allerdings saß mir das Herz
    so in der Hose, daß ich sie ignorierte, in das Wohnzimmer schickte, und die
    Türen ins Schloß fallen ließ.

    Es ist nichts passiert, aber im Moment weiß ich nicht, wie ich ihr antrainieren
    könnte, daß Leute bei uns im Hause sich frei bewegen dürfen.....

    Sie ist uns gegenüber so unglaublich liebevoll. Und auch den Kindern und Leuten
    gegenüber die sie kennt. Noah dachte nicht im Ansatz daran, daß sie so reagieren
    könnte, wenn er jemand herein läßt, welcher ihr unbekannt ist. (ich auch nicht!)

    Ich weiß nicht, ob sie den Jungen angegangen wäre, oder ob sie ihn nur warnen
    wollte. Aber für alle hat es echt gereicht......

    Könnt ihr mir Ratschläge geben?
    Kann ich einem Hund, welcher diese Gene hat, jemals abgewöhnen, daß er seine Familie in diesem Ausmaße bewacht??

    Lanka wollte die Führung übernehmen, als mein 8-jähriger seinem Freund die Türe öffnete.
    Inzwischen habe ich meine Lanka sehr gut unter Kontrolle.
    Dies mit ihrer Decke habe ich beibehalten. Sobald jemand an der Türe klingelt, wird sie von mir (oder meinem Sohn) konsequent auf ihre Decke geschickt.

    Wenn ein Kind mit meinem Jungen in das obere Stockwerk geht, ist meine Hündin an meiner Seite, und wird ins Platz gelegt. Inzwischen hat sie kapiert, daß es nicht ihre Sache ist zu kontrollieren :smile:

    Sie ist eine wirklich tolle, gelehrige Hündin. Ich hoffe ihr schafft es auch :gut:

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