• N'Abend alle zusammen! Wir sind ganz neu hier und zwar direkt mit einem Problem. Wir haben auch schon diverse Hundetrainer bei uns zu Hause gehabt zur "Analyse", aber nichts hat uns wirklich geholfen.
    Unser Problemkind heißt Lui - es ist eine Sie, 1,5 Jahre alt und wahrscheinlich ein Mix aus Schäferhund und Labrador. Wir haben sie seit sie 4 Monate alt ist, sie war davor 1,2 Tage im Tierheim weil die ehem. Besitzer mit dem Welpen wohl überfordert waren :muede:


    Jedenfalls ist sie wirklich ein super tolles Tier und wir würden sie nie wieder hergeben wollen. Nur bei ein paar Sachen haben wir wirklich Schwierigkeiten, hoffe dass da jemand ein paar Ratschläge hätte oder vielleicht etwas ähnliches hinter sich hat.


    Wir schaffen es nicht, Lui die Leinenführigkeit beizubringen. Sobald wir draußen sind, wirft sie sich in die Leine. Sie trägt ein Geschirr und ein Halsband, eigentlich möchte ich sie am Geschirr führen, aber kräftemäßig schaffe ich das manchmal einfach nicht, sodass ich auf das Halsband umhaken muss. Sie ist da auch völlig schmerzresistent, also es scheint sie gar nicht zu stören, dass sie keine Luft bekommt. Wir haben auch schon alles probiert -


    -kurze Leine (1m) , da reiß ich mir den Arm ab, oder werde hinter ihr hergeschleift
    - lange Leine (8m), sodass sie genug Raum hat, sich freiwillig in meiner Nähe aufzuhalten, da rennt sie aber bis an das Ende der Leine und liegt dann da im Geschirr / Halsband
    -Halti hat ein bisschen geholfen, da sie sich nicht mehr in die Leine werfen konnte, aber eine Dauerlösung ist das ja nicht
    - mit Leckerchen "bestechen" - bringt nur kurzfristig was, sie stürmt sofort wieder in die Leine
    - Richtungswechsel, das war ihr aber egal, sie zog dann in die andere Richtung weiter, und ist sowieso keine Lösung für uns - warum, da komme ich gleich zu.
    - Stehenbleiben bis die Leine locker wird. Und hier beginnt das andere Problem. Sie ist sehr ungeduldig. Die Hundetrainer haben uns allemal bestätigt, dass Lui es nicht gelernt hat, mit Frust umzugehen. Sobald wir stehen, fängt sie an zu schreien - eine Mischung aus Heulen und Jaulen und Fiepen, manchmal atet es auch aus in Gebell. Ich habe so etwas noch nie bei einem Hund gesehen, und ganz unerfahren sind wir auch nicht. Wir haben anfangs mit ihr geschimpft, "Nein!", weil sie dieses Abbruchsignal eigentlich kennt, nur in dieser Situation scheint sie nicht ansprechbar zu sein. Seit ca. 2-3 Monaten ignorieren wir diese Frust-Ausraster, ich klemme dann die Leine unter meinen Schuh, um sie halten zu können, und mache nichts, bis sie ruhig ist. Sie hechelt dann sehr stark und ist gestresst. Sobald man dann aber weitergehen will, fängt sie wieder an, so überdreht ist sie.
    Das Problem ist, dass uns da irgendwo die Konsequenz fehlt - da wir sie ja nicht überall 20 Minuten lang durchbellen lassen können, da kriegen wir doch eine Anzeige. Dieses Gebell tritt auch auf in Situationen wie vor dem Aussteigen aus dem Auto, aber auch beim Einsteigen, beim Warten an der Ampel (und da bringt ein Richtungswechsel nichts - denn dann ist sie zufrieden: wir gehen) oder wenn man unterwegs stehen bleibt um im Rucksack zu kramen oder jemanden trifft um sich zu unterhalten.


    Hat jemand eine Idee, was ich da machen kann? :???:


    Ansonsten ist Lui ein super Mädchen, kuschelt gerne auf dem Sofa, kommt mit Artgenossen und anderen Tieren super klar, wenn sie auch sehr stürmisch ist (Meine beste Freundin kommt ein paar Mal die Woche für gemeinsame Spaziergänge vorbei), sie kann ohne Probleme allein bleiben (bis zu 5 Stunden), ist nie aggressiv (habe ich wirklich noch NIE beobachtet bei ihr) sie hat Spaß am Lernen und ich kann sie sogar in Restaurants etc. mitnehmen, da liegt sie still unter dem Tisch. Sie spielt sehr gerne, wobei wir auf Anraten der Hundetrainer die ganzen Actionspiele nun sein lassen, (da hat sie auch immer gejapst und gefiept vor Aufregung) , wir machen jetzt überwiegend Suchspiele, sie kennt auch ihre Spielsachen bei Namen. Im Haus ist sie die Ruhe selbst, bis sie merkt, dass wir zum Spaziergang raus gehen. Mittlerweile lassen wir ihr sogar ihr Geschirr im Haus an, damit sie nicht so leicht durchschauen kann, wann es losgeht. Da sitzen wir dann auch immer 20 Minuten und warten bis sie ruhig ist , damit wir das Haus verlassen können. Ich reagiere immer recht emotional, ich spiele dann meist Handyspielchen während wir warten, dass sie ruhig wird, damit sie nicht merkt wie genervt ich bin. Mittlerweile gehen wir auch nur noch 2x am Tag spazieren, weil es so anstrengend und stressig ist, auch für Lui. Dabei läuft sie die meiste Zeit, ab dem Waldstück frei, das klappt auch sehr gut. :gut:


    Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand weiterhelfen kann! :gott:
    Viele Grüße, Mona

    • Neu

    Hi


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    • Hallo Mona,


      bei einem Hund mit einer so ausgeprägten Frustproblematik würde ich wirklich seeeeeeeeeeeeeehr kleinschrittig vorgehen. Leinelaufen lernen ist für Hunde übelst anstrengend - und sollte daher in kurzen Sequenzen und mit einer sehr hohen Belohnungsrate geübt werden (bis das Grundprinzip verstanden ist). Sie 20 Minuten lang brüllen und japsen zu lassen, bis es weitergeht, kann ja nicht die Lösung sein.


      Du schreibst, ihr habt versucht, sie mit Leckerlie zu "bestechen"?! Ich würde umschalten auf "belohnen". Das Leinenführigkeitstraining beginnt mit dem ersten Schritt vor der Haustür - Lecker auf den Boden, noch bevor sie zieht.
      Ich bin generell so ne "Clickertante" ;) , aber gerade bei der LF finde ich es super hilfreich. Hier ist ein Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=sFgtqgiAKoQ


      Zusätzlich solltet ihr vielleicht auch überlegen, was sie so sehr stresst, dass sie direkt draußen anfängt zu ziehen wie eine Wahnsinnige - regen sie andere Menschen, Hunde, ... auf? Oder ist es die Erwartungshaltung? Ich würde wohl auch die "Schlüsselsignale", die ihr Aufregung und Aufbruch signalisieren, noch weiter verwässern (so, wie sie ja schon die ganze Zeit das Geschirr trägt). Also Schuhe und Jacke anziehen, ohne das was passiert etc. ;-)


      Viele Grüße!
      Anni

    • Hallo...


      ich komme vom Dorf und bin kein Experte... |)


      alles was mich stört versuche ich zu ignorieren... niemals bestrafen...



      Da Deine Lui gerne lernt... ich würde versuchen ihr tricks... irgendwas beizubringen was sie an der Ampfel etc.
      ablenkt bis es weiter geht...um ihr das warten zu erleichtern....


      vielleicht hilft auch Fahrradfahren...damit sie körperlich mehr ausgelastet ist...


      ... ich traniere jetzt bei uns... "komm schnucki :D wir schleichen uns vom HOf.... :D mein Hund bellt fürchterlich sobald wir loswollen... morgens um 8.00 an den Wochenenden nicht wirklich schön für die Nachbarn.. grins...
      ich hab einfach geflüstert.... und sie mit Leckerchen sofot belohnt... es klappt schon...


    • Danke für die schnelle Antwort Anni ! =)


      Zu der Sache hab ich jetzt vergessen was zu schreiben. Ein Hundetrainer hatte das auch vorgeschlagen, mit den einzelnen Übungssequenzen für die Leinenführigkeit. Aber da habe ich ein Verständnisproblem, weil das ja wieder nicht "konsequent" wäre, oder? Wie mache ich das denn dann, wenn ich die Übung beende - darf sie dann wieder ziehen? Und wenn wir mit den Übungen irgendwann so weit sind, überträgt sie das dann auch auf den Alltag und weiß, dass sie generell "nie" ziehen soll? Ich verstehe das nicht ganz. Das Video werde ich mir anschauen wenn ich wieder wlan habe. Meine Freundin clickert ihren Australian Shepherd, von ihr könnte ich mir auch Tipps diesbezüglich holen.


      Zu meiner Formulierung "Bestechung" : Ich versuche Lui zu belohnen, zB. in dem seltenen Fall, dass sie mal die Leine locker werden lässt. Nach einem langen Spaziergang, wenn sie müde ist, entsteht schonmal so eine Situation. Dann ist sie meist auch hungrig. Dann stecke ich ihr ein Leckerchen zu - und sie geht direkt ins andere Extrem: geht Fuß neben mir (habe schon versucht sie darauf zu konditionieren indem ich dann immer "Feein Fuuß" sage - es bringt aber nichts, sie macht es nur , wenn sie Lust drauf hat) glotzt, starrt auf meine Hand / Leckerchentasche, halt von dem Moment aus, wo sie mitbekommt dass ich Futter habe - das ist ja auch nicht Sinn der Sache :/ Mit Belohnen will man ja eigentlich spontanes bzw. vom Hund freiwillig gezeigtes Verhalten bestätigen, so dachte ich.



    • Danke auch für deine Antwort! Sie kann sehr viele Tricks, auch Männchen und Drehen, und hat da auch Spaß dran. Nur soll sie ja jetzt auch mal lernen damit zurecht zu kommen, dass man mal ne Minute länger nicht alles um sie dreht. Ich fände es halt schön, wenn sie auch mal eine Zeit damit klar käme, dass wir "nichts" machen. Nur da bellt sie eben. :hilfe:


      Fahrradfahren machen wir manchmal. Man muss ordentlich treten, um mit ihr mithalten zu können!! Und da dreht sie auch schon wieder auf, bellt, japst, ist total aufgedreht. :???: Ist auch wirklich schade , denn sie rennt wirklich gerne.

    • Zitat

      Danke auch für deine Antwort! Sie kann sehr viele Tricks, auch Männchen und Drehen, und hat da auch Spaß dran. Nur soll sie ja jetzt auch mal lernen damit zurecht zu kommen, dass man mal ne Minute länger nicht alles um sie dreht. Ich fände es halt schön, wenn sie auch mal eine Zeit damit klar käme, dass wir "nichts" machen. Nur da bellt sie eben. :hilfe:


      Also bellt sie nicht nur draußen, sondern auch drinnen?
      Immer wenn ihr sozusagen langweilig ist?

    • Zitat

      Zu der Sache hab ich jetzt vergessen was zu schreiben. Ein Hundetrainer hatte das auch vorgeschlagen, mit den einzelnen Übungssequenzen für die Leinenführigkeit. Aber da habe ich ein Verständnisproblem, weil das ja wieder nicht "konsequent" wäre, oder? Wie mache ich das denn dann, wenn ich die Übung beende - darf sie dann wieder ziehen?


      Eine Möglichkeit zur besseren Unterscheidung für den Hund wäre, dass sie dann, wenn du mit ihr an der Leinenführigkeit arbeitest, am Halsband geführt wird. Ist die Übung beendet, machst du sie am Geschirr fest. Meiner hat so recht schnell verstanden, dass Leine am Halsband gleichbedeutend ist mit nicht ziehen, am Geschirr ist es egal, weil die Übung beendet ist.


      Zitat

      Und wenn wir mit den Übungen irgendwann so weit sind, überträgt sie das dann auch auf den Alltag und weiß, dass sie generell "nie" ziehen soll? Ich verstehe das nicht ganz.


      Bei meinem hat sich das irgendwann "verselbständigt"... je besser und intensiver die Leinenführigkeit am Halsband funktionierte und je besser er sich konzentrieren konnte, desto weniger zog er von sich aus auch am Geschirr. Mit der Zeit hat sich das so eingependelt und heute läuft er sowohl an Halsband als auch am Geschirr ohne zu ziehen.

    • Zitat

      Also bellt sie nicht nur draußen, sondern auch drinnen?
      Immer wenn ihr sozusagen langweilig ist?



      Ne ne, also wenn ihr langweilig ist nie, sondern immer wenn sie wegen irgendetwas aufgeregt ist. Ich glaube, sie findet eigentlich alles und jeden super toll, überhaupt wenn was los ist, irgendeine Aktion stattfindet ist das total super und ein Grund für sie, aufzudrehen. zB wenn wir zum Spaziergang wollen, da fängt dieses Geschrei an, und sie hechelt, und sie ist total gestresst. Bzw ich meinte ja, im Haus ist sie die Ruhe selbst, weil halt eh nichts los ist. Los geht das Theater wenn ihr irgendwas nicht schnell genug geht etc.

    • Zitat

      Eine Möglichkeit zur besseren Unterscheidung für den Hund wäre, dass sie dann, wenn du mit ihr an der Leinenführigkeit arbeitest, am Halsband geführt wird. Ist die Übung beendet, machst du sie am Geschirr fest. Meiner hat so recht schnell verstanden, dass Leine am Halsband gleichbedeutend ist mit nicht ziehen, am Geschirr ist es egal, weil die Übung beendet ist.



      Bei meinem hat sich das irgendwann "verselbständigt"... je besser und intensiver die Leinenführigkeit am Halsband funktionierte und je besser er sich konzentrieren konnte, desto weniger zog er von sich aus auch am Geschirr. Mit der Zeit hat sich das so eingependelt und heute läuft er sowohl an Halsband als auch am Geschirr ohne zu ziehen.



      Was denkst du denn in etwa (geschätzt) wie lange das dauern wird? :/ Vorallem da Lui ja auch sehr gestresst und mit allem Möglichen außer mir beschäftigt ist , bezweifel ich, dass sie das überhaupt registrieren wird. Was mach ich denn dann? Und hat vielleicht noch jemand einen konkreten Plan, wie ich bei den Übungen vorgehen soll? Denn wie gesagt, sie frustriert sofort wenn wir stehen bleiben und / oder sie mal einen Moment warten muss.


      Einmal dachte ich, sie hätte das Prinzip vom "Stehenbleiben- auf lockere Leine + Blickkontakt warten - weitergehen" verstanden, aber das ging ihr dann letztendlich doch nicht schnell genug und sie fing an zu schreien..und die Leute denken bestimmt schon "Was passiert mit dem armen Tier??" :( :

    • Ich nehme mal an es fängt an sobald ihr die Tür aufmacht, oder?
      Genau da würde ich ansatzen: Am Anfang. Nur die ersten Meter, aber die konsequent. Solange warten bis sie sich ausgebrüllt hat. Habt ihr das schonmal so lange versucht? (Das ist garantiert nicht einfach, wer mag schon neben nem brüllenden Hund stehen!)
      Wenn sie nicht grad hypersensibel oder vorgeschädigt ist würd ich ihr auch einfach mal den Schnabel zuhalten. "Schluss jetzt!" sagen und loslassen. In der halben Sekunde wo sie (hoffentlich) verwirrt guckt und still ist direkt ein Leckerlie reinschieben, loben und dann schnell weiter gehen.


      Das ziehen auf dem Rest der Strecke würde ich dann erstmal ignorieren. Einfach nur schnell ab zum Feld.
      Und die ersten Meter mit Aushalten und ruhig sein dann immer ganz langsam ausbauen, bis sie die ganze Strecke schafft.


      Ich würde dafür auch supermegahypergeile Leckerlies für nehmen, die es niemals sonst gibt. Halt etwas das sie sogar in ihrem Wahn dann mitbekommt.

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