Clickertraining

  • Ich versuchs mal zu erklären, weiß aber nicht, ob ich das so gut kann...


    Also als Erstes: Cookie sollte nicht das Umorientierungssignal sein! Seinen Namen sagst Du ja im Alltag ständig.
    Das wird zwar oft vorgeschlagen, ich halte das aber für ungünstig, den Namen als UOS zu nehmen.


    "Komm" halte ich ebenfalls für ungeeignet, weil Du es im Alltag zu oft nutzt.
    "Hier" könnte ein gutes UOS sein. "Auf auf auf" als Ankersignal geht auch.


    Wie Du schon schreibst, klappt das zu Dir kommen auf "Komm/Hier" nur in reizarmer Umgebung. Mit dem Ankersignal sagst Du dem Hund immer wieder, dass er auf dem richtigen Weg (zu Dir) ist und erinnerst ihn daran, dass er weiter laufen soll bis zu Dir (und sich nicht auf dem Weg ablenken lässt). Du musst das "Auf" ja auch nicht im Sekundentakt sagen. Ich sag das "Schick Dich" auch nur am Anfang und vielleicht ein Mal "auf dem Weg", je nachdem, wie groß die Ablenkung ist.


    Stell es Dir wie ein "Anfeuern" vor. Ich feuere Leela an und feiere eine Party, wenn sie kommt :hurra: weil der zuverlässige Rückruf (auch unter Ablenkung) eben so wichtig ist.


    Auf Dauer kannst Du (in reizarmer Umgebung) den Anker auch "ausschleichen" und z.B. nur beim Loslaufen ein "Auf" sagen.


    Den DRR übst Du auch nur dann, wenn Du zu 100% sicher bist, dass der Hund darauf hört, d.h. Du könntest 100 Euro verwetten, dass er auf Dein Signal hin kommt - nur dann sagst Du es. Der DRR muss im Training immer Erfolg haben und immer mit einem Jackpot belohnt werden.
    Später nutze ich ihn tatsächlich nur "im Ernstfall", bei großer Ablenkung etc. und im Alltag nur den Namen, ein "Komm", einen Pfiff (auf den auch meine Katzen hören) oder oder oder... also halt irgendein "Alltagssignal", wo der Hund auch mal trödeln darf, das halt einfach sagt, komm in meine Nähe und bleibe da. Der DRR dagegen soll ja immer und sofort ausgeführt werden. Im Alltag ist dann tatsächlich oft kein Anker nötig. Ich trainiere das Ankersignal aber anfangs immer dann, wenn der Hund sowieso von sich aus auf mich zu läuft und belohne das hochwertig (aber ohne Jackpot, den gibt es nur bei der Kombination aus UOS und Anker).


    Ich würde daher an Deiner Stelle, wenn Du im Alltag das "Komm/Hier" nutzen möchtest, als UOS etwas anderes aufbauen.


    Und, das war nur ein Vorschlag ;) Wenn für Dich ein "Komm/Hier" ausreicht, dann nutze doch das! :gut:
    Du kannst auch hier mal die Suchfunktion nutzen, da findest Du auch einiges zum DRR (ich glaube sogar einen eigenen Thread).


    Eigentlich hätte ich Deine Frage ja auch kürzer beantworten können ;) Ja, Du kannst recht einfach das "Komm" zu "Hier" umtrainieren.

    • Neu

    Hi


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    • Ich würde ehrlich gesagt den Cliker mehr oder weniger erstmal komplett weg lassen.


      Dein Hund ist erst 15 Wochen und noch gar nicht lange bei dir - du sagst von Anfang an clickerst du?
      Das wäre für mich, als würde ich bei meinem 3 Jährigen anfangen wichtige Dinge im Alltag mit Noten (wie später in der Schule) zu belohnen ...


      Ich finde, Clicker ist ne gute Sache fürs Training (Sitz, Platz, Bleib, Umorientierungssignal, Rolle, gib Pfote, ...)
      Aber braucht er das als Welpe schon?


      Ich persönlich finde es viel wichtiger, sich erstmal so auf das neue Familienmitglied einzugrooven. Einander zu verstehen,
      Dem Hund Zeit geben dass auch er mich versteht, meine Körpersprache, meine unterschiedlichen Stimmhöhen und Betonungen.
      Er soll MICH kennen lernen - und nicht meine positiven und gewaltfreien Methoden.


      Denn das ist es - "nur" eine Methode - nicht du, nicht echt.


      Wenn du viele Dinge im Alltag mit clicker regelst bist du relativ "verkopft". Du überlegst was du wann machen musst, gehst gedanklich die Schritte durch, bist sehr beherrscht und korrekt, kaum emotional ...
      Du liest dich ein ins Rückruftraining, machst Rückrufspiele und verpasst es vielleicht, den Folgestrieb des Welpen zu nutzen und einfach gemeinsam Spass zu haben und die Welt zu entdecken ...


      Ich muss zugeben, ich finde es ziemlich erschreckend dass der Hund "stramm steht" und hört sobald der Clicker in der Hand ist, aber dich nicht beachtet wenn "nur du" da bist.
      Vielleicht liste es sich auch schlimmer als es ist - aber es scheint der Hund hat mehr Bindung zum Clicker als zu dir ...


      Nun ist mir natürlich auch bewusst dass es fast kein Welpe mehr ist (Jugnhundezeit beginbnt mit ca. 16-18 Wochen?)
      Vielleicht fängt er einfach schon mal an Ohren auf Durchzug zu stellen was normal ist. Kann sein, muss nicht sein.


      Bei mir wären nach diesem Satz:

      Nun ist mir aufgefallen wenn sie sieht das ich den clicker in der Hand habe spurt sie aufs wort, aber wenn ich ihn nicht in der Hand habe scheint sie auf durchzug zu schalten..


      aber alle Alarmglocken an.


      Ich würde, denke ich, ein paar Wochen ohne clicker zusammen leben.
      (Und wenn Clicker, dann NUR in einer kurzen abgesteckten Zeit Zuhause.
      Also, Hund ranrufen, den Clicker zeigen und 1-2 Minuten Übungen machen wie Sitz, Platz, usw)


      Ich würde viel managen - im Alltag gucken dass ich vom Hund nichts verlange, was er noch nicht kann.
      Und alles was er können muss (z.B. ein Nein) dann in diese kurze Clicker-Unterrichtsstunde zuhause einbauen.


      Wenn du den Hund fair und konsequent behandelst, dann lernt er sehr schnell DICH zu verstehen und nicht nur den Clicker.
      Darin sind Hunde wahre Meister ;)
      Der Hund muss sich auf deine Reaktionen genauso verlassen können, wie auf den Grundsatz "Click beduetet leckerlie".
      (Ja, das geht nicht immer - wir sind Menschen ;) Aber bei den wichtigen Dingen muss er sich drauf verlassen können, dass du immer gleich reagierst)


      Letzendlich,
      Clicker ist ne super Sache um einem Hund ein Kommando oder ähnliches beizubringen. Fürs Training.
      Aber ich finde im Alltag eines Welpen, oder eines neu eingezogenen Hundes
      (bei dem es um Erziehung, Menschen lesen und "Welt kennen lernen" geht) hat ein Clicker nix zu suchen.



      - Ich sage das übrigens so großspurig, weil ich den selben Fehler gemacht habe -
      ich habe geübt mit dem Clicker richtig zu timen noch bevor mein Arek bei mir eingezogen ist -

    • vielen dank für die ausführlichen Antwort. Schön das du dir soviel zeit nimmst mir dummi das zu erklären :lol:
      Trotzdem hab ich noch eine Frage weil das für mich irgendwie noch nicht verständlich ist :ops:
      Das Alltägliche Rückrufsignal ist nicht das selbe wie das Umorientierungssignal oder? (Sry für die dummen Fragen :???: )

    • Rückruf bedeutet "Komm her zu mir".


      Umorientierungssigal bedeutet "schau mich an (und apss auf was als nächstes geschieht)"


      Für den Hund zwei verschiedene Dinge =)

    • Ich muss zugeben, ich finde es ziemlich erschreckend dass der Hund "stramm steht" und hört sobald der Clicker in der Hand ist, aber dich nicht beachtet wenn "nur du" da bist.
      Vielleicht liste es sich auch schlimmer als es ist - aber es scheint der Hund hat mehr Bindung zum Clicker als zu dir ...

      Denke ich habe es vll nicht ganz passend formuliert. Sie weiß eben das beim Clickern immer eine belohnung folgt. Wenn ich sie rufe ohne clicker kommt da nicht immer ein leckerlie (weil eben nicht immer einstecken) sondern auch mal nur ein mündliches loben oder spielen. Das findet sie aber weniger toll als ein leckerlie (sie is extrem verfressen). Sprich sie braucht dann einfach und man merkt sie überlegt gerade ob sie kommen will oder eben nicht (ohne clicker). Kommt natürlich auch darauf an wie stark sie abgelenkt ist.

      Wenn du viele Dinge im Alltag mit clicker regelst bist du relativ "verkopft". Du überlegst was du wann machen musst, gehst gedanklich die Schritte durch, bist sehr beherrscht und korrekt, kaum emotional ...

      verdammt kennst du mich gut :schweig: :lol: ..ne im ernst, da hast du vollkommen recht. Danke für den Hinweiß, irgendwie merkt man sowas immer erst wenn man es von jemand anderen gesagt bekommt :ka:

      Nun ist mir natürlich auch bewusst dass es fast kein Welpe mehr ist (Jugnhundezeit beginbnt mit ca. 16-18 Wochen?)
      Vielleicht fängt er einfach schon mal an Ohren auf Durchzug zu stellen was normal ist. Kann sein, muss nicht sein.

      Ich glaube das fängt die letzen Tage an ja, sie macht wieder dinge die sie vorher gerade so abgelegt hat (nicht alles beim Gassigehen in den Mund nehmen ect.)


      Ansonsten denke ich schon das wir eine realtiv gute Bindung haben. Sie sucht oft meine Nähe und sucht immer wieder Blickkontakt und auch sonst folgt sie mir auf schritt und tritt. Da ist nur Futter noch wichtiger (verfressener Hund eben..)


      Danke für deine vielen Anregungen und deine ehrliche Meinung :)

    • @Manfred007: Danke für Deinen tollen Beitrag :bindafür:


      Denke ich habe es vll nicht ganz passend formuliert. Sie weiß eben das beim Clickern immer eine belohnung folgt. Wenn ich sie rufe ohne clicker kommt da nicht immer ein leckerlie (weil eben nicht immer einstecken) sondern auch mal nur ein mündliches loben oder spielen. Das findet sie aber weniger toll als ein leckerlie (sie is extrem verfressen). Sprich sie braucht dann einfach und man merkt sie überlegt gerade ob sie kommen will oder eben nicht (ohne clicker). Kommt natürlich auch darauf an wie stark sie abgelenkt ist.


      Warum belohnst Du denn dann nicht immer mit Leckerli? Der Rückruf sollte gerade am Anfang immer immer immer (hochwertig!) belohnt werden - er ist in meinen Augen eines der allerwichtigsten Signale (neben einem Signal für "nichts aufnehmen"/"etwas fallen lassen").
      Beim Welpen/Junghund hat man einfach immer Leckerli einstecken (wenn das die hochwertigste Belohnung ist)!


      Und ich finde, das ist unabhängig vom Clicker oder nicht. Der Clicker soll ja nicht als Rückrufsignal fungieren.


      Deswegen find ich das Markerwort so viel praktischer: das hab ich immer dabei :smile:

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