Die ewige Tut Nix Diskussion

Um nicht schon wieder Gefahr zu laufen, einen Thread zu sprengen und andere User mit einer unendlichen Geschichte der “ Tut Nix Hund = blöder Halter“ Vorurteile zu nerven, versuche ich mal eine sachliche Grundsatzerklärung zu starten.

Zitat

@Labradora zu b) es würde die Zeitspanne ändern, in der der Tut Nix uns bedrängt.

@all: Natürlich sind das oft Hunde, die in den Augen ihrer verliebten Herrchen und Frauchen nichts tun. Man neigt aber dazu, den eigenen Hund besser zu machen, als er ist und gleichzeitig die Panik bei Fremdhunden nicht zu sehen. Wenn dann ein Chi gejagt wird, dann spielen die so schön und wenn ein angstaggressiver Hund sitzt und seinen Menschen anstarrt (weil er das so als Alternativverhalten gelernt hat) dann hat der doch gar kein Problem. Beide haben ein scheiß Erlebnis, von dem sie noch Tage zehren können, während der Tut Nix und sein Halter sich über das schöne Spiel und den Sozialkontakt zu Mensch und Hund freuen. Ja ja, die armen Opfer.

Die Zeitspanne ändert es nicht wesentlich, der bedrängte Hund hat ja schon das Problem. Und wenn man so einer Situation auch noch latent hysterisch begegnet, ist die Auswirkung auf alle nur extremer.
Davon ab, bedrängt meiner nicht. Wenn er merkt, der Hund hat Angst (oder der Halter) dreht er ab und ignoriert ihn völlig.
Ich neige nicht dazu, meinen Hund besser zu machen. Ich habe einen Hund der nun mal freundlich und Kontaktfreudig ist. Soll ich mich noch dafür schämen, das er eine gesunde, normale Sozialkompetenz gegenüber seinen Artgenossen hat? Nö, ich freue mich, das er so ist und ich freue mich über HH die das genauso sehen bei ihren Hunden.
Ich könnte mich auch darüber aufregen, das der Havaneser vom Nachbarn nicht aufhören kann, meinen Hund bei jeder Gelegenheit anzukläffen bis,das Trommelfell um Hilfe ruft oder über den Dackel, der zur Begrüssung meinem Hund in die Beine gebissen hat oder der Chi, der ihn permanent zum Spielen auffordert und dann wie angestochen losrennt, wenn meiner in seine Richtung zuckt. Tu ich aber nicht. Weil meiner ein Tut nix ist und nervige Hunde in Ruhe lässt.
Vielleicht sollten einige Halter von ängstlichen Hunden auch mal drüber nachdenken, ob sie ihren eigenen Hund in ihren verliebten Augen nicht schlechter (oder ängstlicher) machen als er wirklich ist. Man kann auch Panik anerziehen. Aber Hauptsache man ist Opfer

Darum das man nicht alle Tut Nix Halter gleich als schlechte, ignorante HH darstellen sollte. Oder das Tut Nix Hunde unsensible Walzen sind die völlig taub durch die Weltgeschichte galoppieren um andre Hunde in einen permanenten Schockzustand zu versetzen oder Platt zu bügeln.
Es gibt auch Hunde die einfach sehr Kontaktfreudig sind und trotzdem sensibel und gut erzogen.
Mich nervt es einfach, jedes mal in die gleiche Ecke gestellt zu werden, weil man einen unproblematischen Hund hat sich drüber freut und nicht gleich die weisse Fahne schwenkt, Entschuldigung schreit und sich zu Tode schämt, wenn der eigene Hund mal vorgerannt ist, in der Hoffnung auf ein bisschen Sozialkontakt mit einem Gleichgesinnten.
Es gibt auch Tut Nix Halter die nicht verpeilt sind.

@Maanu:Da hast du recht. Aber manchmal mangelt es mir beim Lesen an Impulskontrolle. Besonders bei :“Walzen“, “verliebte Frauchen oder Herrchen“ oder “wie kann man so blöd sein“, “Unfähig“, “darf nicht ohne Leine laufen“ usw.
Klar gibt es auch ignorante Halter, die,dazu führen, das man schlechte Erfahrungen macht.
Aber bei artgenossenaggressiven, ängstlichen-aggressiven oder anderen nicht einfachen Hunden, mache ich doch auch nicht gleich pauschal jeden Halter eines solchen Hundes für alles verantwortlich oder stelle ihn als Inkompetent hin, weil sein Hund meinen Hund schreddern will.

Tut nix ist nach meiner Definition ein Hund, der von seinem Halter nicht unter Kontrolle ist und ignorant auf meine angeleinte Hunde losgelassen wird. Begleitet von dem Satz 'der tut nix'. Von den Unverschämtheiten die man zu hören bekommt mal ganz abgesehen.
Erst gestern regten sich Leute auf, dass sie ihre drei Hunde, die nicht wirklich unter Kontrolle waren, wegen uns anleinen mussten. Motzen schon von weitem und dann noch mal kräftig als sie vorbei liefen. Aber selbst das läuft bei mir unter ignorant und respektlos und nicht unter 'tut nix' weil in uns reingebrettert sind sie nicht.

Gegen kontrollierte, verträgliche Hunde sagt doch keiner was. Aimee ist sowohl verträglich, als auch kontrolliert (schätzt allerdings keinen Fremdhundekontakt) und würde ich aus den oben genannten Gründen nicht als 'tutnix' bezeichnen.

Oder habe ich den Sinn dieser Diskussion noch nicht begriffen?