Der Auslandshund
-
-
Hallo liebe Foris,
immer öfter liest man hier, dass es nen Hund aus dem Ausland sein soll, weil man da etwas gutes tut.
Da ich finde, dass dies alleine kein Grund ist, möchte ich hier gerne näher auf das Thema eingehen.Wenn man hier "Hund aus dem Ausland" liest, kann es natürlich alles sein. Hund vom Züchter, Vermehrer, Tierschutz; nichts anderes als in Deutschland auch.
Allerdings möchte ich hier auf den Tierschutz eingehen, da Rassehunde doch ein ganz anderes Thema sind und mit folgendem Text nicht viel zu tun haben.Warum ein Auslandshund?
Gerade das ist ein heißes Thema, denn die Meinungen gehen stark auseinander.
Von der einen Seite hört man, man möchte ein Leben retten, die andere Seite behauptet, durch den Import nach hier würde man das Tierelend noch verstärken, da "die blöden Deutschen" den "Abfall" ja eh wegholen würden und sich in den Ländern nichts ändert.
Auch hier möchte ich nicht weiter drauf eingehen, denn es gibt sicherlich Mitteldinge, aber auch wenn sich hauptsächlich innerhalb der betroffenen Länder etwas ändern muss, sterben bis es soweit ist noch zig tausend Hunde und um jede Seele ist es traurig.Wir haben uns also entschieden, dass es ein Hund aus dem Ausland sein soll.
Nun gehts auf die Suche.Was möchte ich eigentlich haben?
Da "Auslandshunde" ja keiner bestimmten Rasse angehören, sondern sich Herdenschutzhunde, Jagdhunde, Windhunde, Hütehunde etc. hiter dem Begriff befinden in allen verschiedenen Größen, Formen, etc., sollte man erst mal wie auch bei jedem anderen Hund für sich klären.
Wie soll der Hund aussehen?
Wie groß soll er sein?
Wie soll das Fell sein?
Bestimmte Farbvorliebe?
Was genau ist einem da wichtig?
Welche Charaktereigenschaften soll er haben und wie stelle ich mir das Zusammenleben mit ihm vor?
Wichtig ist natürlich, sich zu überlegen, wie man lebt und was man machen möchte, um zu gucken, welcher Hund zu einem passt.
Hat man ne kleine 1-Zimmerwohnung, wäre nen Herdenschutzhund wohl eher ungeeignet.
Lebt man mitten im Nichts und hat keine Möglichkeit, nen jagdfreudigen Hund mal eingezäunt laufen zu lassen, wäre nen Windhund vermutlich auch nicht der passende Hund.
Möchte ich Hundesport machen?
Wieviel Zeit habe ich für den Hund und wie möchte ich ihn auslassen? Wohin soll er mit hin und vor welche Aufgaben stelle ich ihn da?Hab ich nun aufgeschrieben, was ich in etwa haben möchte, kann ich auf die Suche gehen.
Aber wie fängt man an?
Sucht man irgendwo nach nem Hund und schaut dann, worüber er vermittelt wird?
Oder sucht man nach ner Tierschutzorganisation und dann bei nem Hund?Die Hundesuche
Ich persönlich würde nach den Interessen schauen, in welchem Land ich gucken muss.
Während man auf spanischen Tierschutzseiten viele Galgo-/ oder Podenco-Mixe findet, in England viele ausgemusterte Greyhounds, findet man in Osteuropa weniger Windhund-Mixe. In Ungarn, Tschechien etc. findet man einiges mehr an Herdenschutzhundmixen
Schaut man sich auf Hilfe-Seiten des jeweiligen Landes um, erkennt man gewaltige Unterschiede.
So kann man nach etwas Recherche überlegen, in welchen Ländern man sich umschaut und dem entsprechend nach Tierschutzorganisationen gucken.Worauf achte ich bei der Wahl der Tierschutzorganisation?
Hier gibt es leider Gottes viele schwarze Schafe, die Hunde importieren, um Geld zu scheffeln und Hunde produzieren lassen, da im "Auslandstierschutz" viel Potential liegt.
Welpen aus dem Ausland sind unheimlich beliebt, da die neuen Besitzer ja "einem jungen Hund ohne Zukunftschancen eine Perspektive geben".
Genanau daher sollte man darauf achten, woher man einen Hund nimmt.Hat die Tierschutzorganisation massenhaft Welpen? Wenn ja, würde ich nachfragen, denn es ist doch unwahrscheinlich, dass so viele trächtige Hündinnen ausgesetzt, so viele Streuner an einem Ort Welpen bekommen oder so viele Welpen eingefangen werden.
Welche Hunde vermittelt die Tierschutzorganisation und wo kommen sie her?
Sind wie in Deutschland auf Pflegestellen oder werden sie massenhaft hierher geschafft? Oder sind sie noch im Ausland?
Bei Massentransporten liegt der Verdacht auch sehr nahe, dass es sich eher um TierHÄNDLER als um TierSCHÜTZER handelt und solche Hunde dann aufzunehmen ist für mich ffalsch verstandene Tierliebe.
Bei Hunden, die noch im Ausland sind, ist das Problem, dass man sie nicht kennen lernen kann und nicht weiß, ob sie zu einem passen. Man muss sich da auf Berichte verlassen.
Bei einigen Leuten klappt es sehr gut, bei anderen eher weniger.Wie bemüht sind die Tierschützer?
Aufklärung ist eine Sache, die ich sehr wichtig finde. Einfuhrbedingungen, eventuelle Krankheiten und Tests wie z.B. auf Mittwlmeerkrankheiten, sowie Chip und Impfung sind Dinge, über die jeder Interesannt aufgeklärt werden sollte.
Auch sollte genau erklärt werden, dass man bei seinen Mischlingen nie sicher sein kann, was die Veranlagung angeht. Man sollte darüber aufklären, wie der Hund sich verhällt, was der Hund alles kennt, ...
Sonst kommt es oft vor, dass der neue Besitzer ein wahres Wunder erlebt, wenn der Hund plötzlich alles verbellt, nichts kennt, oder ähnliches.Der Hund
Im Normalfall weiß man wenig bis garnichts über die Vergangenheit und auch einige Charakterzüge bleiben sichtlich verborgen.Hat der Hund vor allem Angst, weil er nichts kennt oder weil er traumatisiert ist?
Geht er nach vorne, weil er Selbstbewusst ist und Regeln anzweifelt oder weil er vor Angst keinen Ausweg weiß?Natürlich trifft sowas nicht auf alle Hunde zu, aber die wenigsten Auslandshunde sind Stubenrein, machen nichts kaputt, können alleine bleiben und sind bestens sozialisiert.
Man muss also von neu anfangen, dem Hund wie auch einem Welpen seine Spielregeln erklären und braucht viel Geduld.
Es kann alles sein, muss aber nichts sein.
Gerade daher finde ich die Aufklärung wichtig und vor allem, dass sich der zukünftige Besitzer bewusst macht, was für Probleme aufkommen können.Kann der Hund nicht alleine bleiben? Wo bringt man ihn unter?
Ist der Hund nicht stubenrein? Hab ich die Zeit, mit ihm alle 1-2 Stunden raus zu gehen?
Jagt der Hund? Gibts hoch eingezäunte Freilaufflächen, wo ich ihn laufen lassen kann?Und nu, ihr habt Hundeerfahrung und lasst euch von eventuell auftretenden Problemen nicht abschrecken?
Dann viel Erfolg bei der Suche :)
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Guter Thread.
Auch noch wichtig:
arbeitet die Organization im jeweiligen Land? Was macht sie da? Kastrationsprogramme, örtliches Tierheim unterstützen (nicht nur durch Hunde rausbringen) Arbeit mit den Behörden dort? Hat die Organisation Leute vor Ort die sich bemühen irgendwas zu verbessern? Gibt es über diese Tierschutzarbeit Berichte?Haben sie ein gutes Pflegestellen system? Wenn es schiefgeht, wie schnell tritt die orga dann an, welche Kapazitäten
kann sie im Notfall (z.b.aggression des Hundes) freimachen? kann man irgendwo (Gästebuch) nachlesen?Vermitteln sie AUCH Welpen und junge, kleine Tiere oder HAUPTSÄCHLICH solche Tiere?
Ist das vermitteln der Hunde die Haupttätigkeit?Die Antworten geben schon ziemlich gut Auskunft ob Hundehändler oder wirklich Tierschutz Orga.
Birgit
-
danke, für die Ergänzung Birgit
weitere Ergänzungen natürlich immer gern willkommen
-
Bin ich bereit wenn Probleme die man vorher vielleicht auch nicht kommen sah entstehen mit dem Hund eine Hundeschule zu besuchen? Habe ich auch dafür an Rücklagen gedacht? Hundeschule kann bei ernsten Problemen schnell ins Geld gehen. Ein Hund aus schlechter Haltung (gilt für hiesige und Auslandshunde) kann erhebliche seelische und körperliche Schäden davongetragen haben. Leider werden in vielen Ländern, gerade wo der Auslandtierschutz tätig ist, viele Hunde sehr gequält, geschlagen und getötet. Ich denke dazu gibts im Internet genug Berichte die man bei der Wahl Auslandshund eh schon gelesen hat.
Maanu: Super Thread!
-
Wichtig finde ich auch, speziell dann wenn man einen Hund direkt aus dem Ausland übernimmt, dass man keine Erwartungen hat. Dann wird man auch nicht enttäuscht. Man sollte sich absolut bewusst sein darüber, dass diese Hunde noch nicht stubenrein sind, vieles nicht kennen, oftmals sehr ängstlich und scheu sind. Sie brauchen Zeit um Vertrauen aufzubauen. Natürlich gilt das nicht für alle, aber man sollte nicht verzweifeln wenn der Hund nach seiner Ankunft erst mal so ganz anders ist als man das kennt. Also Erwartungen unbedingt zurückschrauben. Diese Hunde sind Rohdiamanten, die viel Liebe und Geduld brauchen um noch geschliffen zu werden.
Und was auch wichtig ist: Bitte bei der Abholung und in den Wochen danach immer gut sichern. Auch im Garten! Wie oft lese ich von entlaufenen Hunden aus dem Süden, sehr oft speziell von Windhunden, die in ihrer Scheu die Flucht ergriffen haben. Das gelingt diesen Hunden nur, weil es immer wieder Menschen gibt die ernsthaft meinen dass ein normales Geschirr als Sicherung ausreiche. Selbst ein normales Geschirr und ein Halsband sind nicht sicher genug, bitte bitte denkt daran. Besorgt vorher ein wirklich ausbruchsicheres, gut verstellbares Zugstopp Halsband und dazu ein Geschirr. Im Idealfall ein Sicherheitsgeschirr, aber da man meistens nicht die Maße des Hundes kennt, reicht auch ein normales Geschirr mit engem Zugstopp Halsband. Denkt daran, es kann Leben retten. Keinem Hund ist geholfen wenn er aus der Flugbox oder aus der neuen Familie entläuft und dann hier in Deutschland verwildert, erfriert oder totgefahren wird.
-
-
Vielleicht sind meine Erfahrungen ja ganz passend, weil ich vor wenigen Wochen einen Auslandshund über einen Tierschutzverein adoptiert habe. Die erste Grundüberlegung war dabei, ein Welpen oder einen erwachsenen Hund?
Einen Welpen würde ich dabei grundsätzlich und ausnahmslos von einem deutschen Züchter mit VDH-Zertifizierung holen. Warum? Weil das schlicht die Standards sind, an die ich mich selbst bei Züchtung halten würde und ich keinesfalls diejenigen finanzieren wollte, die das nicht tun. So leid mir da Auslandshundewelpen teilweise tun, durch meine Kaufkraft erschaffe ich den Markt dafür - Hundeleid wird auch dadurch produziert und eben auch Geld damit verdient. Mindeststandards kosten, doch die Anschaffungskosten für einen Welpen sind ein Witz im Vergleich zu den Folgekosten.
Für mich war die Überlegung allerdings, dass meine Freundin und ich über gut 40 Jahre Hunde/- und 20 Jahre Pferdeerfahrung verfügen, also ich würde mir nie Anmaßen zu behaupten, dass es keine Hunde gibt mit denen ich überfordert sein könnte, aber bei 95% aller Hunde käme ich klar und bei den restlichen 5% wüßte ich, wo ich mir im Zweifelsfall die nötige Unterstützung holen könnte, wenn ich mit meinem Latein am Ende wäre. Also Ideal, um auch einen Hund zu übernehmen, der vielleicht auch schlechte oder sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat.
Als relativ hundeerfahrener Mensch, weiß ich allerdings auch recht genau was ich für einen Hund möchte. Für mich kommen weder Gesellschaftshunde, noch ausgeprägte Schutzhunde in betracht, ich brauche keinen Jagdhund und so sehr mich ein Schweisshund reizen würde, es würde letztlich nicht zu mir passen. Sprich die Rassen/Mixe und vor allem das Wesen, der Charakter, den ich bevorzuge, ist mir sehr gut bekannt. Für jeden Anfänger, natürlich ein Horror - wo ich mir regelmäßig die Hand vor den Kopf schlage, wenn der Hund nach dem Äußeren, nicht nach seinem Wesen ausgesucht wird. Als Tip von mir, vor jeder Anschaffung, mindestens ein Buch über die Rasse, ihren Charakter, ihre Bedürfnisse und ihre Schwäche lesen. Das jeder Hund völlig anders und gerne auch mal das Gegenteil ist, sollte auch klar sein. Aber - man bekommt, selbst wenn es sich anders entwickelt, eine ganz gute Vorstellung.
Erste Wahl für mich - das lokale Tierheim.
Auch wenn ich jede dieser Hundeseelen hätte mitnehmen können, Mitleid ist ein schlechter Ratgeber. Das Hundeviech und ich müssen jahrelang zusammenleben und es ist ja nicht wie bei einem Pferd was dann im Stall steht. So ein Hund, ist einfach verdammt eng. Die Chemie muß stimmen. Und ein Hund, den ich aus Mitleid mitnehme aber denke dies und das stört mich ja schon - die Leute plappern ja auch gern auf ihre Hunde ein, völlig überflüssig, ein Hund wittert sowas. Lehne ich ihn unbewußt ab, spürt er das. Habe ich Angst, überträgt sich das. Niedlichkeit oder Mitleid sind keine Basis für eine vernünftige Hund-Mensch Beziehung.Zweite Wahl, der lokale Tierschutz. Auch hier - viel Skepsis meinerseits, sind sie wirklich seriös? Sind es Tierhändler im Namen der antroposophen Hundlichkeit? Da wird imho viel Schindluder getrieben, natürlich immer mit dem Schild des "Tierschutzes". Aber hier hilft es wie bei Hundies die Nase reinzuhalten. Meine Hunde-Vermittlerin als Beispiel, eine menschliche Katastrophe, herrisch, besserwisserisch, ungebildet, aber so unsympathisch sie mir menschlich war, ich habe auf den ersten Blick erkannt, absolute Hundeexpertin, die ihr Leben diesen Viechern widmet. Vielleicht wird man so, wenn man täglich mit 40 Notfellen zu leben hat und eben das Beste für die Fellnasen will und es in der Regel mit eher untauglichen Menschen zu tun hat.
Jedenfalls hatte besagte Dame ein Notfell für mich, ein französischer Hund, 9 Jahre alt, 1 Jahr Tierheim, sollte eingeschläfert werden, nach Deutschland verfrachtet und gesundheitlich schlicht problematisch, schwerhörig, stark kurzsichtig - prima zur Erziehung ;), 2 bekannte, insgesamt 5 entdeckte, teils schwere Geschwüre, chronische Ohrentzündung, verdacht auf Pappilomviren, leicht neurotisches Kratzen. Nicht unbedingt der Traum, den man von einem neuen Hund hat.
Aber was soll ich sagen, der Hund ist der besterzogenste, menschenorientierteste und dabei liebevollste Hund, den ich je erlebt habe - und ich habe schon ziemlich viele kennengelernt. Der Begriff 'will to please' sollte bei ihm neu definiert werden. Nach kaum einer Woche hatte der Hund eine Bindung, wie ich das selbst nach Jahren selten gesehen habe. Da er schlecht sieht, schaut er spätestens im 5m-Radius wo ich bin, hören tut er eh kaum weiter, aber dann folgsam wie aus dem Lehrbuch. An der Leine - man möchte meinen ein Blindenführhund, reine Staffage und damit er nicht irgendwo gegenläuft. Der unkomplizierteste Hund, den ich jemals erlebt habe. Die Tierärztin für die Zweitmeinung hat auf die Rechnung verzichtet, weil sie meinte, sowas hätte sie ja noch nicht gesehen.
Meine Freundin meinte schon scherzhaft, wir wären mit unserer Erfahrung ja "verschwendet" an diesen Hund, weil er für die meisten Hundehalter schon nahe am ideal wäre, aber ich führe das deshalb so langatmig aus, weil ein kranker, altersschwacher Hund aus dem Ausland, eben mitnichten eine Psychotöle mit diversen Problemen bedeutet. Auch wenn das für uns vielleicht interessanter gewesen wäre. Hilfreich waren natürlich auch die zwei Treffen davor - selbst ein blinder mit Krückstock hätte erkannt was für eine goldige Seele das ist.
Doch mein Rat an alle Auslandshund interessierten wäre - erst die Überlegung Welpe/erwachsener Hund:
- Dann überlegen, ob man den "Wildwuchs" unter Tierschutzmantel unterstützen will oder lieber die kontrollierten Mindeststandards
- Dann überlegen, ob man lokal irgendwo eine Hundeseele retten möchte, wobei man nie gegen die eigenen Vorstellungen aus Mitleid agieren sollte
- Dann seriöse Vermittler anschauen, Nase "reinstecken"
- Dann Hundi treffen und gegenseitig beschnuppern, ob das tatsächlich paßt.Bei uns würde das Fazit lauten, wir sind gnadenlos unterfordert mit unserem Hund, aber wenn dieser Goldschatz noch einen schönen Lebensabend bei uns haben kann, alles richtig gemacht. Und wenn der Hund bei der OP nächste Woche nicht draufgeht und die Geschüre nicht bösartig sind, gebe ich ihm noch 5 Jahre, ein Punkt den viele Unterschätzen - 15 Jahre sind eine endlange Zeit - man sollte sich seiner Verantwortung bewußt sein.
LG -
und weil ich den Thread immer noch nicht unwichtig finde, pusche ich ihn mal
-
bin gerade mal drüber gestolpert und da er ja zeitlos aktuell ist, hol ich ihn noch mal hoch :)
-
Rein zufällig hab ich mich gestern Abend mal mit der Problematik der Greyhounds aus Irland beschäftigt. Die werden da für Hunderennen gezüchtet, die den Wettbüros Millionen einbringen.
Sobald sie´s nicht mehr bringen werden die eingeschläfert, (ca. zehntausend pro Jahr) nur wenige kommen davon, und nach Deutschland...sind dann schwer vermittelbar, weil sie nicht nur körperlich angeschlagen, sondern auch so konditioniert sind, dass sie auf kleine puschelige Hunde los gehen...wie beim Rennen auf die vermeintliche Beute...
und das mitten in Europa!
Da wär´s mir lieber, wenn mal drüber nachgedacht würde, die Hundewetten so krass zu besteuern, dass der Lebensabend der Tiere daraus finanziert werden kann, und zwar im Herkunftsland...als dass man einige wenige ´rettet´.
Tierschutz im eigentlichen Sinne ist das nämlich nicht. Für mich fängt Tierschutz mit der Legislative und einer konsequenten Umsetzung im Herkunftsland an.
-
Zitat
Rein zufällig hab ich mich gestern Abend mal mit der Problematik der Greyhounds aus Irland beschäftigt. Die werden da für Hunderennen gezüchtet, die den Wettbüros Millionen einbringen.
Sobald sie´s nicht mehr bringen werden die eingeschläfert, (ca. zehntausend pro Jahr) nur wenige kommen davon, und nach Deutschland...sind dann schwer vermittelbar, weil sie nicht nur körperlich angeschlagen, sondern auch so konditioniert sind, dass sie auf kleine puschelige Hunde los gehen...wie beim Rennen auf die vermeintliche Beute...
und das mitten in Europa!
Da wär´s mir lieber, wenn mal drüber nachgedacht würde, die Hundewetten so krass zu besteuern, dass der Lebensabend der Tiere daraus finanziert werden kann, und zwar im Herkunftsland...als dass man einige wenige ´rettet´.
Tierschutz im eigentlichen Sinne ist das nämlich nicht. Für mich fängt Tierschutz mit der Legislative und einer konsequenten Umsetzung im Herkunftsland an.
Fast alle der paar Organistaionen die in Deutschland Hunde aus dem UK oder Irland übernehmen, arbeiten mit Organisationen dort zusammenarbeiten, die genau daran arbeiten:
Das Image der Greys dort zu verbessern um sie vor Ort besser vermittelbar zu machen, die Öffentlichkeit im eigenen Land für das Thema zu sensibilisieren, die Gesetzgebung im Herkunftsland ändern und (soweit es geht) mit den Verantwortlichen in der Rennidustrie zusammenarbeiten um direkt da anzusetzen wo das Problem beginnt.Die Übernahme und Vermittlung von Hunden hier ist einfach eine kurzfristige Entlastung für die Tierschützer in Irland und England, weil sich die Probleme da nunmal nicht über Nacht lösen lassen, auch wenn sich in den letzten 10 Jahren oder so schon viel getan hat. Niemand denkt, dass das die Lösung ist, aber wenn`s da Hunde gibt und hier eine gewisse (kleine) Nachfrage nach diesen Hunde, dann passt das für mich schon den einen oder anderen rüber zu holen.
In der Regel entscheidet man sich für einen Greyhound ja nicht mal eben aus ner Laune raus, die kriegt man nicht an jeder Straßenecke hinterhergeworfen (die Vermittlungszahlen in D dürften jährlich im niedrigen dreistelligen Bereich liegen) und die meisten Orgas die hier in Deutschland arbeiten vermitteln mMn auch recht seriös.
Ausnahmen bestätigen die Regel, wie immer und überall...Das ist finde ich auch ein recht anschauliches Beispiel dafür, dass es "den" Auslandtierschutz und "den" Auslandshund nicht gibt. Die Greyhoundszene ist ein Nieschenmarkt und in einigen Aspekten auch wieder recht unterschiedlich von den spanischen Windhunden.
Und das ist beides wiederum ganz was anderes als die Vermittlung von osteuropäischen Straßenhunden oder italienischen Settern oder ausgedienten Vermehrerhündinnen aus belgischen Zuchtfabriken oder, oder, oder... -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!