Wolfshunde - AWH / TWH / SWH etc. Fragen & Diskussionen

  • Bei uns gibt es gar nicht so viel interessante Dinge zu erzählen. Askan ist ja nun 3 1/2 Jahre alt und lebt bei uns einfach vollkommen zufrieden das Leben eines Hundes. Er kommt noch immer super mit Artgenossen aus, ist klasse mit dem Neugeborenen, zeigt Scheue vor Menschen nur ganz selten und ist generell ein offener und freundlicher Hund, fährt ohne Probleme im Auto mit und kann "alleine" (mit Mylo zusammen) bleiben. Wobei er letzteres nun "wieder" kann. Als ich anfangs noch fast täglich 4 Stunden außer Haus war, hatte er keine Probleme damit, nach dem ich dann aber über 1 Jahr immer zuhause war, gewöhnte er sich daran und machte vor kurzem richtig Probleme und hinterließ dann auch ein Autogramm mit seinen Krallen an unserer Wohnungstür. :hust:
    Mittlerweile kann er es nach ein wenig Training wieder.


    Wir haben in unserem Alltag keine Probleme mit ihm und schon gar nicht, weil er ein "Wolfhund" ist. Es sind eher die ganz normalen Hunde-Themen, die bei uns auch aktuell sind.


    So was wie "So viel Hundehaare! Wenn ich mein Baby auf den Boden setze ist es selber ein Hund!" und "Musst du da nun wirklich so lange schnüffeln? Riecht das soooo toll?" und aktuell könnte auch die Leinenführigkeit beider Hunde besser sein (mein Mann fährt meistens mit ihnen raus aufs Feld und ich bin früher [vor der Schwangerschaft/Geburt] immer gelaufen. Das merkt man nun ziemlich deutlich.) So allgemein aber nichts besonderes. Wir sind da total langweilig.


  • Wirklich intensiv gearbeitet und sozialisiert wurden sie dann ab 6 1/2 Wochen als sie in den neuen Familien waren. Da merkt man wie naiv man selbst war.. ;)

    Werden die in Deutschland auch so früh abgegeben? Ist ja eigentlich gar nicht erlaubt...

  • wie meinte der Herr von dem ich den Hund so schön in irgendeinem Forum vor vielen, vielen Jahren. Umso schlechter die Sozialisierung umso früher sollte der Hund zu den neuen Besitzern kommen. Er meinte damals die TWHs aus den Ursprungsländern und deren Sitte die Welpen mit 6 Wochen ab zu geben. In Deutschland ist bei TWHs auch 8 Wochen oder älter üblich und beim AWH oder deren Mixe? Da gibt es die ganze Bandbreite von Mutter wegnehmen, Handaufzucht und somit fehlprägen auf den Menschen, viele geben die Welpen mit 6 Wochen ab bzw wenn sie futterfest sind. Dann machen sie erst richtig Arbeit, spielen, toben, zerbeißen alles und kosten richtig Geld, weil sie gute Fresser sind. Es gibt aber mittlerweile auch Ausnahmen mit 8 Wochen und einer guten Sozialisierung wie man sie von "normalen" Hundewelpen kennt.


    und gar nicht erlaubt.. ich glaube die frühe Abgabe ist beim AWH noch da das harmloseste.. leider.. und nein, ich befürworte es nicht. Hiro hatte einen Wurf mit einer TWH-Hündin dieses Jahr und die Welpen wurden mit 2 Monate, d.h. nicht ganz 9 Wochen abgegeben. Und ja ich gehöre nun auch zu den bösen Vermehrern. War sehr lehrreich, also was alles möglich ist, wenn die Welpen optimal sozialisiert werden. Aber es hat mir auch tagtäglich gezeigt welcher Aufwand es ist. Man braucht nicht nur eine sehr gute, offene Hündin, sondern eben auch die passenden Menschen, die richtig Ahnung haben und die Zeit, den Wille und die Geduld, das Optimum aus den Welpen zu holen. Für mich bedeutet es aber auch, dass dies die Mindestanforderungen für mich sein werden, wenn es noch mal einen Wurf geben sollte und daran werden wohl fast alle Hündinnenhalter scheitern. Aber ist auch nicht schlimm, weil wirklich geeignete Halter sind sehr rar..

  • Ich finde die früher Abgabe in den Ursprungsländern auch ein Unding und da haben sich bei mir einige Züchter ins Aus geschossen. Klar macht Sozialisierung Arbeit und billiger ist es schon, die Welpen 6 Wochen in einem Holzverschlag zu lassen und dann zu verkaufen, aber Züchten heißt für mich nicht, möglichst viel Profit mit minimalem Aufwand zu machen. Serij habe ich mit sechs Monaten bekommen und wir haben eine super Bindung, sie ist absolut wesensfest, umweltsicher und ihr Sozialverhalten mit anderen Hunden ist ein Traum und ich glaube nicht, dass ihr das geschadet hat, so lange beim Züchter zu bleiben.


    Zu den AWH: P. ist ja eigentlich auch recht umweltsicher (ür einen AWH) und es wurde/wird auch viel mit ihm gemacht, und ich hab ihn wie gesagt nur in Gruppenspaziergängen erlebt, da fand ihn Serij halt eher weniger gut und hat ihm das (auch schon mit 6 Monaten :hust: ) deutlichst gezeigt. Aber es ist halt einfach ein Unterschied zum TWH/Saarloos, und für mich ist so ein Hund nichts.


    Und damit man auch mal die optische Bandbreite beim TWH sieht, ein paar Bilder vom Pfingsttreffen:

















    Der schwarze ist ein AWH:




    Der hier ist ein Saarloos:



  • Ich kopiere die Dikussion mal hier hinein, um sie hier fortzuführen:



    Zitat von Junie

    Tamaskane und Marxdorfer zu vergleichen.. ja, es sind beides Wolfhundemischungen und es gibt in beiden Fällen Ärger mit der Ursprungszüchterin. Aber mehr Gemeinsamkeiten sehe ich nicht. Marxdorfer sind Mischungen aus SWH und Weißem Schäferhund, mittlerweile steckt auch Husky drinnen. Aber es ist eine Zucht auf Masse, Gesundheit war bis vor einiger Zeit mehr als egal, weshalb es einige DM betroffene Tiere gab und auch immer noch gibt. Epilepsie ist ein großes trauriges Thema. Auch sind die Hunde oft sehr scheu. Also so wie du den Tamaskan einschätzt, die Erfahrung hab ich bei den Marxdorfern eher gemacht. Wobei es da auch sehr tolle Hunde gibt. Tamaskane haben für mich die Chance eine richtige Rasse zu werden. Sie sind am Anfang, weswegen auch noch viel Fremdblut eingekreuzt wird, aber es wird alles mit sehr viel Überlegung gemacht, nicht einfach rauf los gezüchtet. Marxdorfer - keine Ahnung - da gibt es zu viele Altlasten, vor allem gesundheitlich, zu viele Probleme unter den Züchtern, zu wenig Einheit


    Wer keinen Wolfhund möchte sollte sich keinen Tamaskan holen, ja sie sind anspruchsvoll, aber die die ich kennen gelernt habe sind vergleichsweise einfach im Umgang und es wird eben keiner ins kalte Wasser geworfen. Man kann nicht schnell nach Tschechien fahren und sich seinen Welpen holen, wie beim TWH oder man bekommt einen irgendwas Mix dank Kleinanzeigen. Das ist so der große Unterschied. Für einen Wolfhund sind sie einfacher als die Rassewolfhunde oder irgendwelche kunternbunten Mischungen. Und nicht mehr und nicht weniger wird gesagt. Keiner behauptet dass sie einfache Hündchen sind. Dass irgendwie doch gut aufgeklärt wird, sieht man doch daran, dass sie nicht abgegeben werden. Alles andere wird abgegeben, Marxdorfer, TWHs, SWHs, AWHs.. vielleicht sollte man hier man besser aufklären, weil diese Hunde bekommt man idR auch sehr viel leichter, oft reicht es wenn man mit Scheinen winkt..

    Marxdorfer sind Mischlinge aus SWH oder TWH, Northern Inuit/Tamaskan, BBS und ggf. Husky. Also im Prinzip alles, was irgendwie nach Wolf aussehen könnte. Je nachdem, was da so verpaart wird, misslingt sogar dieses Zuchtziel:


    TWH (Mix?) neben Marxdorfer (SHW, BBS, Nortern Inuit)



    SHW x BBS


    Große Wesensunterschiede gibt es in der Tat auch, aber es scheinen meist deutlich gemäßigtere Hunde zu sein als SWH oder TWH (was bei den Kreuzungen nicht verwunderlich ist). Hier bekommt jeder einen Welpen, der es sich leisten kann und Züchter sprießen aktuell aus dem Boden. Einheitliche Zuchtziele gibt es nicht, nur möglichst angenehm sollen die Hunde sein.
    Bei den richtigen WH-Rassen ist das schon anders, auch wenn man sich einen Mix holen kann (der dann keine Rasseangehörigkeit mehr hat, sondern eben ein Mix ist) oder sich in Tschechien (wo z.T hervorragende Hunde gezüchtet werden, gerade für Hundesport) einen Welpen besorgen kann. Die meisten TWH und SWH sind einheitlich im Aussehen und im Wesen, es gibt Rassestandards, Untersuchungen, Vereine, die sich um Tiere in Not kümmern. Natürlich gibt es, wie bei jeder Rasse, auch Tiere, die zurück gegeben werden, aber das ist m.E. nicht unbedingt den Züchtern anzulasten, solange es keine extremen Ausmaße annimmt.
    Ich glaube, gerade bei den TWH wird sehr viel Aufklärungsarbeit betrieben, die meisten Probleme sind bekannt.
    Bei den Tamaskanen ist das Bild noch immer, dass es sich um einfachere Hunde handelt, die die typischen WH-Probleme nicht mit sich bringen, weshalb Menschen, die sich richtige WH nicht zutrauen, häufig von Tamaskanen schwärmen. Bei den Marxdorfern geht es in eine ähnliche Richtung, weil viele Probleme verharmlost werden.


    AWH sind meines Erachtens Qualzuchten. Sicherlich nicht jeder Hund, aber die Masse. Ich glaube auch nur den wenigsten Besitzern, dass sie ihre "Hunde" wegen des Wesens ausgewählt haben - ich denke, Optik und Wolfsromantik spielen eine extrem große Rolle. Kürzlich habe ich die Aussage einer AWH-Halterin gelesen, die schrieb, ihren Hund tagsüber in einem Gehege unterzubringen, weil er die anderen Haustiere (Hunde und Katzen) ansonsten töten würde. Offenbar züchtet jene Person auch oder unterstützt die Zucht zumindest. Dass man so ein Wesen unbedingt haben möchte und glücklich damit ist, kann ich mir nicht vorstellen. Genauso wenig glaube ich, dass die AHW, die dauerhaft mit Artgenossen in Gehegen gehalten werden, glücklich sind. Das wäre für mich weder für einen Hund noch für einen Wolf tragbar und ich verstehe nicht, warum man das durch Zucht untersützen muss.

  • in der AWH Szene ist Gehegehaltung üblich und wird auch stark befürwortet. Dass manche Tiere selten oder nie ihr Gehege verlassen ist normal. Es sind einfach nur legale Gehegewölfe für jedermann. Teils wird es sogar absichtlich gemacht, teils sehr kleine Zwinger, weil die Tiere durch die wenigen Reize verdummen. Sie werden offener Fremden gegenüber weil sie die einzige Ablenkung im tristen Alltag sind. Und Wolfhunde die sich über Besuch freuen müssen ja glücklich sein.. <hust>


    aus dem anderen Post noch würden mich immer noch brennend die Namen der guten AWH Züchter interessieren, du meintest du kennst welche, fragments. Gerne auch per privater Nachricht



    Und zum MWH..
    ich blick bei dem Wirrwarr nur bedingt durch, weil sowohl Ursprungszüchter noch züchten, als auch eine Anti-Ursprungszüchterbewegung. Da die Gruppen sich spinnefeind sind, haben sie eine andere Vorstellung was ein MWH ist. Kenn Tiere aus beiden Lagern, teils sehr scheue, teils sehr offene. Also die gesamte Bandbreite.. Optisch sieht man oft nur wenig Wolf, aber das ist bei den Prozenten und den Hunden die eingekreuzt wurden auch nicht verwunderlich. Schäferhunde machen einfach große Ohren

  • Bist du kein Befürworter der Haltung von AHWs/HCs? Wird mit Hiro nicht sogar gezüchtet?
    Diese Tiere sind doch wirklich kein Gewinn - für niemanden. Die meisten Besitzer scheinen ziemlich unzufrieden zu sein und reden sich alles nur irgendwie schön, wann immer es um diese Tiere geht, wird nur die Optik erwähnt. Man ließt so gut wie nie, dass man erfreut über das Wesen seines Tieres ist, sondern immer nur, wie hübsch und wölfisch sie doch seien. Es werden haufenweise Fotos verbreitet, auf denen die Tiere in der "Wildnis" zu sehen sind, was natürlich den Eindruck eines unproblematischen Tieres erweckt, die Schattenseiten bekommt man ja nur selten mit.


    Ich habe weder gesagt, ich würde welche kennen noch, dass sie gut sind. Ich habe den Eindruck, dass manchen der Charakter nicht völlig egal ist, z.B bei den Lycanern scheint das der Fall zu sein, ebenso bei HCs, die für Film und Fernsehen genutzt werden.


    Beim TWH sieht man auch den Wolf, obwohl Schäferhunde eingekreuzt wurden. Ich finde es gut, wenn man sieht, dass dort ein Hund an der Leine geht und kein Wolf, immerhin sollen es auch Hunde sein - das erreicht man bei hohen Prozenten nicht.

  • man kann AWHs so halten und so. Ich gehe meinen Weg mit meinem Hund und deswegen muss ich es nicht gut finden wie andere ihre Tiere halten. Es ist nur normal, dass die Tiere in Gehegen oder Zwingern gehalten werden. Ich hab einfach nur Hunde, keine Fastwölfe, die man im Gehege gehalten muss. Meine Tiere leben mit mir im Haus, sie gehen täglich Gassi, treffen sich mit Hundefreunden, gehen zur Hundeschule..


    Der Charakter ist einigen nicht mehr egal, aber das sind noch die Ausnahmen und denen es nicht egal ist, die findet man auch nicht im HC Bereich, sondern bei den MC, LC. Eben die Lycaner zB. Hiro hat gedeckt, einen vergleichbaren Wurf den es auch schon bei den Lycanern gab, Sehr offene, liebe TWH Hündin war die Mutter. Die Prozente wurden als grob halbiert, je nachdem was man einem TWH an % noch zugesteht. In Amerika gelten sie ja als no content, in Deutschland/Europa haben sie im Schnitt noch um die 30%


    Bei vielen TWHs ist einzig die Farbe das wölfische, die Statur, vor allem die Ohren sind Schäferhund. Photoshop und insgesamt schwärzen und man kann sie von Leistungslinieschäferhunden 0nicht sicher unterscheiden. Gibt wenige nur noch die richtig wölfisch in der Optik sind, aber das ist auch normal umso weiter man sich vom Ursprung entfernt und die optisch wölfischen sind dann meist irgendwelche Mixe aus Italien oder Frankreich mit halblegalen Papieren


    Und wenn man ansatzweise Ahnung hat, dann sieht man bei Hiro auch, dass er kein Wolf ist. Oder wo gibt es blaue Wölfe in der Natur? Selbst Schäferhunde oder Husky werden für Wölfe gehalten, manche sehen in jedem Hund einen Wolf, das kann man auch nicht ändern. Dein Hund ist ja auch ein Wolf, wobei wenn man sich etwas auskennt, das eben auch nicht versteht

  • Das war nicht meine Frage. Meine Frage war, ob du die Rasse befürwortest, also du die Zucht und die Haltung, mit allem, was dazugehört. Es ist nicht normal, dass Hunde oder Wölfe im Gehege gehalten werden - es mag bei AWH-Haltern üblich sein, aber es ist weder gut noch natürlich.


    Mit Photoshop sieht Hiro auch wie ein Schäferhund aus ;) Ich finde schon, dass man sie sehr gut unterscheiden kann und dass man deutlich sieht, dass es keine Schäferhunde in wolfsgrau sind. Die Frankreich-Mixe kenne ich, aber da liest man ja auch nichts über das Wesen, ist ja schließlich egal, wenn die Tiere nur für Fotos aus dem Zwinger kommen..


    Wirklich wölfisch sieht er nicht aus, richtig. Timberwölfe kommen hier ohnehin nicht vor, daher sehen fast alle schwarzen WH nicht nach Wolf aus - für unsere Augen. Ich glaube ja noch immer, dass auch der Laie weiß, dass Huskys, Smilla, Hiro oder die anerkannten WH-Rassen keine Wölfe sind, sondern dass das bloß Sensationsgier ist, die sie über solche Behauptungen stillen wollen. Ist schließlich cool, einem zahmen Wolf begegnet zu sein..

  • Magst du jetzt allen ernstes ein ja oder nein von mir?


    Es gibt sehr gute Tiere, sehr gute Züchter und sehr gute Halter und es gibt sehr viele von deren Tiere, Zucht und Haltung ich nichts halte.


    Hiro schaut aus wie ein Schäferhund wenn man nur die Farbe wegnimmt? Hiro hat nicht mal eine Wolfsfarbe, was soll man da also austauschen. Er hat mehr von einem Malamute als von einem Schäferhund.


    Und gerade die schwarzen oder dunklen sehen nach Wolf aus, weil die meisten Dokus, die man im Fernsehen sieht über Nordamerika sind und von dort kennt man die Wölfe. Sensationsgier? Dann erzählt man es Freunden, zeigt ihnen Bilder, aber dann macht man sich doch nicht zum Deppen und fragt nach ob das ein Wolf ist, wenn man es besser weiß. Passiert dir mit allen Wolfhunden..

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!