Beiträge von spanielforlove

    Mit dem Setterchen hab ich es so gemacht: es ging halt erst los, wenn er halbwegs ruhig war (am Anfang wirklich nur seeehr halbwegs). Hat er aufgedreht, hab ich mich hingesetzt und nichts gemacht. Hat anfangs auch mal ne halbe Stunde gedauert, aber er ist ja ein schlaues Kerlchen und hatte das ziemlich schnell raus. Nahc ein paar Wochen konnten wir dann einfach losgehen, er hat sich natürlich gefreut aber eben höflich und in Maßen.

    Muss man halt nur durchziehen, ich hatte da die Zeit stur zu bleiben, aber er ist ja Gassihund und somit hatte ich die Situation nur 2-3x pro Woche, nicht jeden Tag 3x :hust:

    Freut mich jedenfalls sehr, dass die beiden Schlappohren sich so gut verstehen :herzen1:

    Working cocker sind auch richtig heftig und nicht vergleichbar mit normalen Cockern. Die Cocker die ich kenne sind wuselig, aber überhaupt nicht nervös, und nicht so flummiartig wie die (leider nur 2 und seeehr oberflächlich) Pudel die ich bisher getroffen habe. Einfach eine ganz andere Art von Quirligkeit. Aber ruhige Hunde sind es nicht, da hast du recht xD

    Springer hab ich nur einen getroffen und der war laut Besitzer ungewöhnlich ruhig, mehr das Temperament eines GR. Der hätte mir zu wenig Pfeffer gehabt, war aber sehr freundlich und verschmust.

    Wie wäre es denn mit einem Cocker? Eigenständig aber nicht zu viel, Haaren ein bisschen aber viel weniger als Labbis, sind super gerne draußen, lieben Menschen, drinnen ruhig und draußen Gas geben, meist auch verträglich mit anderen Hunden, gibts viel im TS aber auch vom Züchter, kompakte Größe, Fell würde ich nach einem gucken der nicht super plüschig wird. Für jeden Quatsch zu haben, immer die Nase am Boden und den Schwanz am wedeln, einfach Gute-Laune-Hunde (die, die ich kenne zumindest) :herzen1:

    Springer ggf auch, aber die kenn ich nicht so gut persönlich, da müssten andere gucken ob das auch passen könnte :roll:

    Das Setterchen mit seinen über 20kg (26 oder so inzwischen?) hat auch richtig ordentlich Jagdtrieb und brettert gerne mal rein, da ist das Ende der Leine immer mit nem Gurt nochmal am Bauch festgemacht. Da geht dann auch mal 20m Schlepp und er nutzt den Radius echt gerne!

    Ansonsten wurde es ruhiger als er ca 3,5 Jahre alt war xD

    Leinenführig ist er aber immer noch nicht, da legt die Besitzerin nicht so viel Wert drauf (ist mein Gassihund gewesen).

    Ich würde allerdings erstmal von 30min auf eine Stunde erhöhen und gucken was passiert. Zumindest mein Junghund mit Jagdtrieb ist nach einer Stunde gut gesättigt mit Eindrücken wenn man im Park/Wald unterwegs war und danach schnell drüber, in der Stadt ohne Wild geht auch mehr.

    Und wenn eine Stunde gut läuft mal schauen was passiert, wenn man 1,5 oder 2h unterwegs ist

    Einer meiner Gassihunde hat das in dem Alter auch immer gemacht, wenn er nicht wusste wohin mit sich und einfach drüber war. Bei ihm zum Glück nur ins Gras, der Stressor waren meist andere Hunde (sehr unsicherer Kerl ist er).

    Geholfen hat Zeigen und Benennen, hab ihn also immer wenn ich einen Hund in der Ferne sah gefragt „Wo ist der Hund?“, er hat hingeschaut und durfte dann an der Leberwursttube nuckeln. Hat mit der Zeit dazu geführt dass er etwas entspannter wurde, denn er hat verstanden dass ich die anderen Hunde auch sehe. Dadurch waren die Spaziergänge entspannter für ihn und er war seltener drüber.

    Vielleicht wäre das für euch auch was, nur für seine Stressoren?

    Und wohnst du in der Stadt und falls ja, gibts die Möglichkeit ab und zu an Orte ohne Autos und fremde Menschen zu fahren, zum Seele baumeln lassen?

    Ich würde in dem Fall auch versuchen, entweder umzuziehen (hast du irgendwo ein Netzwerk, zB Eltern oder andere Verwandte oder Freude die Lust hätten dich zu unterstützen?) oder in eine größere Stadt. Da ist viel leichter eine Gassibeteiligung zu finden und auch viel leichter einen Job zu finden, und wenn’s erstmal nur Kellnern oder so ein kleiner Job ist. Mir persönlich jedenfalls tat es bisher immer gut zu arbeiten, selbst wenn es nur ab und zu was kleines ist.

    Viel Glück euch, ich drück dir die Daumen dass du bald etwas durchatmen kannst. Das liest sich alles ziemlich gestresst und erschöpft, und der Körper braucht ja zwischendurch auch mal Zeit, den Stress wieder abzubauen.

    Können die Hinde alternativ auch zum Ex zurück?

    Für micht ist es ein ganz bestimmter Punkt in der Kommunikation. Das war bisher bei allen Gassihunden nach ein paar Wochen oder Monaten (dauert unterschiedlich lange) irgendwann ein Moment in dem wir uns angeschaut haben und genau wussten, was der andere grade sagen will.

    Mein Lieblingsmoment ist mit meinem Setterchen: wir standen an einer Ampel, er guckt mich an und ich wusste sofort: da ist irgendwas was nicht in Ordnung ist. Er hat sofort die Frage in meinem Blick verstanden und mit der Nase auf die andere Straßenseite gezeigt, wo ein komisch-unsicherer Hund ankam, der vielleicht auch nach vorne gegangen wäre. Ich guck also hin, guck ihn an und wir sind uns völlig einig, dass wir ehm warten bis der Hund vorbei ist bevor wir rübergehen.

    Das war alles innerhalb weniger Momente, quasi eine ganze Unterhaltung nur über Blicke und Körpersprache. Das war einfach wunderschön.

    Mit meinem jetzigen Gassihund hat es viel länger gedauert, so eine tiefe Selbstverständlichkeit in der Kommunikation zu erreichen, wir waren aber von Anfang an auch nie so sehr auf der gleichen Wellenlänge wie der Setter und ich. Wir mögen uns trotzdem sehr und verstehen uns auch inzwischen sehr gut über kleine Gesten und Blicke, aber das ist denke ich wie bei Menschen: Manchmal passt es einfach sofort super gut und wächst dann noch, manchmal startet man von einem weiter entfernten Punkt und braucht länger um zusammenzufinden. Aber das ist genau der Punkt für mich, wenn Hund und Mensch auf eine ganz feine, subtile, selbstverständliche Art und Weise miteinander kommunizieren und in Kontakt stehen, auch wenn man grade mit anderen Dingen (zB Schnüffeln, den Ausblick genießen etc) beschäftigt ist. Man weiß einfach was der andere grade denkt und fühlt, und es ist beiden Seiten wichtig gemeinsam etwas zu erleben, ohne dass es dafür großer Worte, Gesten oder Kommandos braucht. Man wirft sich einfach kurz einen Blick zu oder verändert die Körperhaltung und der andere weiß sofort: ist grade wichtig, moment noch. Oder: ok wir können sofort weiter. Oder: ui was spannendes, komm mal rüber! und so weiter :herzen1: