Also vergraben macht natürlich Sinn zum Spuren entfernen. Aber Kugeln rauspobeln? Jäger schießen in der Regel mit Gewehren und Jagdgeschoße sind Teilmantelgeschosse. Die zerlegen sich im Wildkörper wenn sie auf Knochen treffen. Da gibt es keine Kugel zum mal schnell rausholen sondern Teile davon. Evtl. gibt es die Kugel aber hinter dem Körper im Boden/Baum oder sonstwo, wenn kein Knochen getroffen wurde. Trotzdem ist das Kaliber und evtl. auch die dazugehörende Waffe zu bestimmen.
Auch Teilmantelgeschosse sind am Ende aber noch "vollständig", eine Entfernung aus dem Körper oder aus dem Baum/Umfeld sollte möglich sein. Und bei einer Zetrümmerung des Geschosses muss für eine vollständige Zuordnung zur passenden Waffe das komplette Profil vorhanden sein. Da würde es reichen, wenn ein Teil entfernt werden würde. Und zudem gibt es in Deutschland keine Meldepflicht von gekauften und verbrauchten Munition. Ohne entsprechende Nachweise/Lieferscheine/etc. bringt also auch das Geschoss nichts bei der Anzahl von Jägern in Deutschland. Wie möchtest du Jäger A mit der gleichen Waffe wie Jäger B ohne ein komplettes Geschoss und ohne Belege ("Solche Munition habe ich nicht gekauft!") nachweisen, dass es nun A oder B war? Wir sind ja nun nicht Japan, in dem jedes Geschoss nachverfolgt werden kann. Nur weil gesagt werden kann "Ist .222 Rem. SP 50 grs. und wurde mit einer CZ 527 Varmint Büchse geschossen" heißt das noch lange nicht, dass Jäger A es war anstelle von Jäger B, zumal es in Deutschland auch im Waffenbereich Geschäfte unter der Hand gibt.
Und ganz blöd. Wenn er durchschossen wurde, transportiere ich den Kadaver eben an anderer Stelle. Schwupps, Problem gelöst.
Unser erschossener Wolf hatte keine Munition mehr im Körper. Die Tätersuche verlief wie so oft im Sand.