Beiträge von Duma80

    Man möchte an dem Problem arbeiten, aber stellt fest das keiner der Methoden wirklich funktioniert und angelt sich von Trainer zu Trainer, jeder mit unterschiedlichen Ansätzen und nichts davon funktioniert. Da kann man auch nichts dafür das man massig Dinge ausprobiert bis man da was findet. Und je länger der Hund pöbelt, je länger dieses Problem besteht umso schwieriger wird es dieses Verhalten bei solchen Hunden abzustellen.

    Ja, genau, den richtigen Trainer zu finden, ist echt schwer. Und es heisst ja auch immer, dass man nicht zu schnell die Flinte ins Korn werfen und in kurzer Zeit nicht x Methoden durchprobieren sollte. Daher bleibt man ja meistens eine Weile bei dem Ansatz, den der Trainer vorgeschlagen hat und merkt manchmal erst Monate (oder in meinem Fall Jahre) später, dass man auf dem Holzweg war.

    Es ist nicht so, dass er andere Hunde prinzipiell hasst. Er lebte im Tierheim in einer Gruppe und war dort total unauffällig. Auch bei seiner Sitterin, die mehrere eigene Hunde und Tageshunde hat, ist er sehr sozial. Auf Spaziergängen lasse ich ihn aber grundsätzlich nie zu fremden Hunden, da er dann zwar nicht beschädigt, aber auch nicht nett ist (würde mobben, kontrollieren, schnappen).


    Ich habe nicht das Gefühl, dass er einfach ein Arsch ist und ihm das Pöbeln an der Leine Spass macht. Es wirkt für mich eher wie eine Art Zwangsverhalten und die einzige Strategie für ihn, seine extreme Aufregung loszuwerden. In der ersten Zeit bei mir hat er dieses Wüten an der Leine auch in vielen anderen Situationen gezeigt (z.B. bei Begegnungen mit Pferden, Schafen, Kühen, Traktoren, gruseligen Menschen, spielenden Kindern, Katzen, Igeln, Motorradhelmen o.ä.). Das hat sich nach und nach mit viel Training gegeben und die meisten dieser Dinge sind heute keine Aufreger mehr (ausser Katzen, Igel und eben andere Hunde). Es ist also nicht depriviert oder so, sondern lernt eigentlich sehr schnell und ist sehr bemüht, alles richtig zu machen.


    Wenn die Distanz zum anderen Hund nicht zu gering ist, funktioniert es gut, wenn ich seine Aufregung auf ein Zerrspielzeug umlenke.

    Zum Teil fordert er das Zerrspielzeug dann auch aktiv ein, guckt mich an, springt und fiept, damit ich es raushole. Danach hält er das Zerrspielzeug ganz fest und zerrt, während wir am Hund vorbeigehen. Er scheint also durchaus etwas anderes machen zu wollen, als zu pöbeln. Bei Distanzen unter 10 m klappt das dann allerdings nicht mehr und er lässt das Spielzeug fallen.


    Dass ich ihn auf zwei Beinen an anderen Hunden vorbeischleifen muss, kommt relativ selten vor (vielleicht zwei-, dreimal pro Monat). Ich fahre oft zum Spazieren in die Pampa und wenn nicht, gehe ich in Gebieten spazieren, die übersichtlich sind und wo ich gut ausweichen kann. Dann ist er relativ unauffällig und wir kommen in grossen Bögen gut an anderen Hunden vorbei. Aber andere Hunde in normalen Abständen zu kreuzen, ist leider ein Ding der Unmöglichkeit und wenn trotz aller Vorsicht mal ein Hund unvermittelt auftaucht, wird er wieder zum Wüterich.


    Ich denke, die einzige Option wäre, ihn über einen Schreckreiz aus seinem Film rauszuholen, ihm seine Pöbelstrategie also konsequent zu verbieten und parallel dazu sehr intensiv positiv ein Alternativverhalten zu trainieren.

    Sehr interessanter Thread! Ich reihe mich mit meinem Pöbler hier auch mal ein :ugly: .


    Das Problem besteht im Grunde seit den ersten Tagen, in denen Herr Hund zu mir kam (mit etwa drei Jahren, aus einem spanischen Tierheim, Erziehung und Sozialisierung gleich null). Ganz am Anfang war er bei Hundebegegnungen vor allem aufgeregt (Fiepen, Zerren, in die Richtung des anderen Hundes springen), aber das hat sich innert wenigen Tagen in Aggression verwandelt (Bellen, Knurren, Toben wie ein Irrer). So richtig das klassische Bild eines Schäferhundes, um den alle einen riesigen Bogen machen :verzweifelt: .


    Ich habe zuerst selbst mit Click für Blick an dem Problem gearbeitet, danach hatte ich viele Einzelstunden bei verschiedenen Trainerinnen. Es waren alles positive Ansätze und die Palette reichte von Zeigen und Benennen, Click für Blick über Geschirrgriff, konditionierter Entspannung bis hin zu Gruppenspaziergängen nach BAT. Komplett fruchtlos war das Training nicht, vor allem die Gruppenspaziergänge haben mir ziemlich geholfen und in einigen Situationen hat sich Hundi nun besser im Griff als vor ein paar Jahren, aber gelöst hat es unser Pöbelproblem trotzdem nicht. Andere Hunde irgendwie positiv oder mit Ruhe verknüpfen = Fehlanzeige (trotz intensivstem Training). Auch heute regen ihn andere Hunde noch immer fürchterlich auf und diese in weniger als 10 m Abstand zu kreuzen führt dazu, dass ich den Wutnickel auf zwei Beinen stehend am Geschirr am anderen Hund vorbeischleifen muss.


    Korrigiert habe ich ihn aus lauter Frust in solchen Situationen natürlich auch schon, aber gebracht hat das rein gar nichts, da er Korrekturen dann kaum wahrnimmt. Um zu ihm durchzudringen, müsste man das schon sehr frühzeitig und sehr massiv machen, wovor ich mich immer gescheut habe.


    Bei meinem ersten Hund (vor etwa 20 Jahren) habe ich sehr viel ausprobiert und bei unerwünschtem Verhalten auch mal ein Sprühhalsband, Discs oder eine Wurfkette benutzt. Das hat zu Beginn immer toll funktioniert und meine Hündin hat das Fehlverhalten nach zwei, drei Korrekturen gar nicht mehr gezeigt. Irgendwann versuchte sie es dann aber doch wieder und dann scheiterte das Ganze wohl bei mir beim Timing oder der Intensität und sie nahm die Korrektur von da an nicht mehr ernst. Dass es nicht mehr funktionierte, lag sicher auch daran, dass ich es versäumt habe, mit ihr ein wirklich sicheres Alternativverhalten zu trainieren, aber nichtsdestotrotz finde ich es extrem schwierig, bei Korrekturen das richtige Timing und die richtige Intensität zu finden. Daher habe ich mich bei meinem jetzigen Hund noch nicht daran herangewagt.

    Was ich bei dir nicht verstehe, @aDogsLife , ist diese extreme Fixierung auf eine Hundesportart (Schutzdienst).


    Ich meine, Kona ist 3 Jahre alt und gesundheitlich offenbar ja gesund. Für Schutzdienst ist sie ungeeignet, aber es gäbe doch noch so einige andere Hundesportarten, die du mit ihr ausüben könntest. Je nach Sportart wärst du wegen der Aggression gegenüber Menschen u.U. eingeschränkt und müsstest sie vielleicht zusätzlich mit Maulkorb sichern, aber Dinge wie Zielobjektsuche oder Fährten wären doch sicher mit ihr möglich. Auch Mantrailing würde ich nicht komplett ausschliessen. In der Trailing-Gruppe, in der ich dabei bin, ist z.B. eine Mali-Hündin, die früher auch starke Aggressionen gegenüber Menschen zeigte, aber inzwischen trailt sie völlig unauffällig und auch unbekannte Versteckpersonen sind kein Problem. Natürlich würde sowas bei Kona momentan nicht gehen, aber wenn du das Menschenproblem besser in den Griff kriegst, vielleicht in einiger Zeit - wer weiss?


    Was würdest du denn tun, sich dein neuer Welpe zwar grundsätzlich für SD eignen, aber keinen wahnsinnigen Spass daran hätte und im Grunde genommen darauf verzichten könnte? Würdest du das dann auf Biegen und Brechen durchziehen, weil du diesen Sport unbedingt machen willst, obwohl der Hund an etwas anderem viel mehr Freude hätte und darin auch besser wäre? Oder was tust du, wenn dein neuer Hund mit fünf Jahren plötzlich ein gesundheitliches Problem entwickelt, das verunmöglicht, dass du weiterhin mit ihm Schutzdienst machst? Würdest du dir dann einen dritten Hund anschaffen, anstatt mit dem vorhandenen Hund auf eine physisch weniger belastende Sportart umzusteigen?


    Begeisterung für Hundesport in allen Ehren, aber ich finde, man sollte sich bei der Auswahl einer Sportart ein Stück weit auch dem Hund anpassen und etwas wählen, was Hund und Halter gleichermassen glücklich und zufrieden macht.

    Kurz gesagt hätte ich gerne einen Hund, der ihm bekannte Menschen und Hunde akzeptiert, und fremden Menschen und Hunden gegenüber aber unfreundlich ist. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass der Alltag mit einem unfreundlichen Hund doch oftmals einfacher ist.

    Hattest du denn schon mal einen unfreundlichen Hund?


    Ich hatte schon beides (sehr freundlicher DSH-Mix und eher unfreundlicher Hovi-Mix und DSH/Mali(?)-Mix) und muss sagen, dass ich mein Leben mit dem freundlichen Hund deutlich unkomplizierter und stressfreier fand als mit den beiden unfreundlichen. Mit meinem netten Schäfi-Mix ist es mir zwar tatsächlich häufiger passiert, dass jemand ungefragt seinen Hund zu ihm gelassen oder ihn gestreichelt hat, aber da er so nett war und nix gemacht hat, hat mich das auch nicht grossartig gestört.


    Bei meinem jetzigen eher unfreundlichen, misstrauischen DSH-Mix kommt es zwar seltener vor, dass ein Hund in ihn reinbrettert oder ihn jemand anfasst, aber es ist trotzdem auch schon passiert. Obwohl ein DSH ja wirklich der klassische "böse" Hund ist, gibt es immer wieder mal Erwachsene oder Kinder, die ihn total süss finden und fragen, ob sie ihn streicheln dürfen. Einmal kamen drei Kinder freudestrahlend auf ihn zugestürmt und haben ihn ohne zu fragen gestreichelt. Da mich die Mutter der Kinder kurz davor etwas gefragt hat, war ich ein paar Sekunden abgelenkt und habe es nicht mehr geschafft, die Kinder vom Streicheln abzuhalten. Mein Hund fands glücklicherweise nicht so dramatisch und hat nichts gemacht, aber ich habe mich echt erschrocken, weil er zu manchen Menschen auch anders sein kann. Auch wenn ich ihn vor einem Geschäft anbinden würde (was ich noch nie gemacht habe), würde ich nicht davon ausgehen, dass jeder einen Bogen um ihn macht. Es gäbe sicher durchaus Leute, die auf die Idee kämen, ihn streicheln zu wollen, was u.U. dann nicht gut herauskäme. Daher würde ich ihn nie unbeaufsichtigt irgendwo anbinden.


    Auch andere Hunde werden ab und zu zu ihm gelassen, obwohl er bei Hundesichtung immer angeleint ist und alles andere als freundlich guckt. Glücklicherweise beschädigt er andere Hunde nicht, daher ist es zwar ärgerlich, aber keine Totalkatastrophe, wenn mal ein Hund an ihn rankommt. Bei einem wirklich unverträglichen Hund, der andere Hunde verletzen will, wären solche Situationen allerdings äusserst unschön und stressig.


    Ich persönlich finde es auf jeden Fall anstrengend, einen unfreundlichen Hund zu führen und immer aufpassen und potenzielle Gefahrenquellen vermeiden/voraussehen zu müssen.

    Sehr spannendes Thema!


    Laut Wikipedia wird Imponierverhalten so definiert: "Im Verlauf der Stammesgeschichte hat sich das Imponierverhalten wohl deshalb entwickelt, weil es – gewissermaßen durch Ritualisierung – einen offenen Kampf zwischen den Rivalen zu vermeiden hilft, indem der schwächere dem drohenden Konflikt ausweichen kann und so für beide Tiere das Verletzungsrisiko herabgesetzt wird. "


    Da es meist dazu dient, Kämpfe zu verhindern, hat es seinen Sinn und ich würde es sicher nicht per se unterbinden.


    In dem verlinkten Video finde ich den Schäferhund allerdings schon sehr drohend. Er legt dem Goldie immer wieder den Kopf auf, verfolgt ihn und er erlaubt ihm nicht, sich zu bewegen.


    Hätte meiner das gemacht, hätte ich ihn dort, wo er anfängt, die Bewegung des anderen einzuschränken, wohl gerufen oder versucht, ihn abzubrechen. ("Lass den armen Kerl in Ruhe. Er hat verstanden, dass mit dir nicht gut Kirschen essen ist.")


    Meiner Meinung nach deeskaliert der Goldie sehr schön und der Schäfer verhält sich wirklich nicht nett.


    Wenn das Imponierverhalten stärker von beiden Parteien ausgeht, finde ich es dagegen nicht schlimm und würde es laufen lassen.

    Stinkewily: Als ich die Auswahl bestellt habe, habe ich mich per E-Mail bei chic & scharf beraten lassen und sie meinten, dass Schäferhundgrösse 9 von den Fotos recht gut aussehen würde. Bei der Facebookgruppe habe ich allerdings noch nicht nachgefragt.


    Sarah42: Ich habe gerade nochmals nachgemessen und merke, dass ich mich das erste Mal ziemlich vermessen habe: Die Schnauzenlänge beträgt 10,5-11 cm und der Umfang ist ca. 28 cm. Dann wäre der CHOPO Schäferhündin sicher auch zu kurz. Das Dobermann-Rüde-Modell ist etwas länger und wäre vermutlich tatsächlich besser.

    Ich hatte hier ja schon mal gepostet und da hat sich herausgestellt, dass der Maulkorb, den ich habe, zu klein ist. Das war dieser hier: Schäferhundform Grösse 9 . Zur Auswahl hatte ich damals noch diesen mitbestellt: CHOPO Drahtmaulkorb für Malinois-Hündin . Dieser war auch etwas zu klein. Hier ein Foto:


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    Nun wollte ich es mal mit diesen beiden versuchen: CHOPO Drahtmaulkorb für Malinois-Rüde oder CHOPO Drahtmaulkorb für Schäferhündin . Was würde eurer Meinung nach für einen mutmasslichen DSH-Malinois-Mix am besten passen?

    Verschiedene Aufgaben, in verschiedenen Schwierigkeitsgraden kann ich doch auch erarbeiten, ohne mir eine professionellen Dummytrainer zu holen. Ich hab nicht viel Ahnung von professionellem Apportieren, aber Variationen, dass es dem Hund nicht langweilig wird, kriege ich hin. Und was genau ist das Problem, das in den Spaziergang einzubauen?

    Der Unterschied zwischen "privat nur für sich" und "professionell mit Kontrolle von außen" finde ich persönlich enorm. Im Dummybereich kann ich das nicht beurteilen, aber es ist ein riesengroßer Unterschied, ob ich mit meinem Hund so arbeite, dass er z.B. auf einer Fährtenprüfung eine hohe Punktzahl erreicht oder ob ich "einfach nur" damit meinen Hund beschäftigen möchte. Ich bin viel, viel Detailversessener und genauer und kleinschrittiger bei meinen Malis als bei meinem Labrador. Der Anspruch für die Hunde ist auch einfach dadurch enorm groß. Einem Laien von außen wird das sicherlich nicht auffallen, da laufen beide mit tiefer Nase übers Feld - jeder Hundesportler würde bei der Fährte von meinem Labrador allerdings die Hände über dem Kopf zusammen schlagen ;-) Das selbe gilt für Unterordnung und ähnliches.

    Aber wäre dieser Unterschied zwischen "privat nur für sich" und "professionell" immer noch vorhanden, wenn man z.B. dreimal pro Woche für sich trainieren und einmal pro Monat oder alle zwei Wochen eine Einzelstunde bei einem Trainer buchen würde, der den Trainingsstand überprüft, einen auf Fehler hinweist, einem neue Aufgaben gibt etc.?


    Um sich ein Ziel zu setzen und es für den Hund anspruchsvoller zu machen, könnte man auf diese Weise ja auch nach Prüfungsordnung trainieren (obwohl man vielleicht gar nie tatsächlich eine Prüfung laufen will). Der Ablenkungseffekt durch andere Hunde fällt beim Einzeltraining natürlich weg, aber das wäre m.E. wirklich der einzige Unterschied. Vermutlich würden sich mehr Trainingsfehler einschleichen, wenn nur einmal pro Monat ein Profi drüberschaut, aber wenn man keine Prüfungen laufen will, wäre das ja nicht so dramatisch, oder? Wäre der Auslastungseffekt für den Hund auf diese Weise wirklich geringer, als wenn man dreimal pro Woche in einem Verein trainieren würde?


    Hier im DF erweckt sich mir immer ein bisschen der Eindruck, als sei das Training in einem Verein die einzig wahre und richtige Auslastung und das finde ich ein bisschen schade. Damit will ich die Hundesportler hier keinesfalls angreifen - ich finde es toll, dass ihr das mit so viel Begeisterung und Herzblut macht - aber es ist halt nicht jeder ein Vereinsmensch und nicht jeder hat Spass daran, sich z.B. noch ehrenamtlich in einem Hundeverein zu engagieren.