Ich erzähle die mal die Geschichte einer Freundin von mir.
Sie holte sich eine Französische Bulldogge, weil sie dachte, ein Boxer im vierten Stock geht nicht, von einem Züchter, der extra freistände gesunde FB züchtete.
Im Großen und Ganzen ging es dem Lisschen auch ganz gut, wir sind damals regelmäßig 8km zusammen an der Elbe längs gegangen im Sommer früh es war ja auch am Wasser, lisschen hatte nur leise Atemgeräusche, so leise, dass es mir draußen im Stadtlärm gar nicht aufgefallen ist, erst als ich sie mal bei mir in der Wohnung gesittet hatte.
Lisschen ist auch mal herumgeflitzt, hat in der Elbe ihre Steine gebuddelt und Risen Stöcke getragen.
Sie ist nicht ohnmächtig geworden, hat nicht gegrunzt, nicht gekotzt, nicht geröchelt, auch nicht beim Toben und hatte auch so gut wie nie dieses furchtbare Stress-grinsen.
Wenn die Besitzerin joggen ging, blieb Lisschen zu Hause.
Und trotzdem konnte man, wenn man genau hingeschaut hat, vermehrte Flankenatmung (die Bauchmuskeln müssen massiv zum Atmen mitbenutzt werden, weil das Atmen schwerer fällt, sieht man daran, dass die Bauchdecke sich beim Atmen deutlich einzieht) und mit 7 wurde ein vergrößertes Herz bei ihr festgestellt, die Ursache war auch hier die erhöhte Anstrengung bei der normalen Atmung. Ihr kleiner Körper ackerte immer auf hochtur für eine normale Lebensfunktion wie atmen, diese Herzproblematik sieht man sonst eher bei Leistungssportlern.
Ihre Besitzerin hat ihr lisschen geliebt bis zuletzt, die arme kleine musste leider schon mit 9 Jahren gehen. Nicht wegen der Atmung, sondern wegen etwas anderem.
Sie hatte auch Bulli typisch einige Allergien und einen zum Glück nur leichten Bandscheibenvorfall.
Ihre Besitzerin hat sich jetzt gerade nach einigen Jahren "trauerpase" wider einen Hund gekauft, diesmal keinen Bulli mehr, sondern eine Hündin mittleren alters aus dem Tierschutz. Weil sie, obwohl oder gerade weil sie ihr Lisschen wirklich gern hatte, nicht noch mal einen Hund haben wollte, der so viele Gesundheitsthemen angezüchtet bekommen hat.
Ich mein, das ist es auch, was ich nicht verstehe, wenn man sich einen Hund holt, holt man sich doch auch irgendwie einen Freund, ein Familienmitglied, für seine Lieben möchte man doch das beste. Das es ihnen gut geht, sie das Leben genießen können usw. Wieso möchte man dann für seinen Hund haben, dass er so viele Päckchen zu tragen hat, dass ihm Dinge, die anderen Hunden so leicht fallen, schwerfallen.
Ich kann ja verstehen, dass man sagt, man ist selber nicht so fit oder sogar gehandicapt, aber dann muss es doch nicht auch der Hund sein.
Zur Not gibt es doch sogar Hilfsmittel, die einem ermöglichen einen jungen gesunden Hund ausreichend zu bewegen, wenn man es selber körperlich nicht ohne hinbekommt.
E-bikes E-roller E-Trikes. Oder man geht zum Aggi und lehrt den Hund sich auf Distanz lenken zu lassen, das schaffen sogar einige Rollifahrer.
Bitte las die ganzen Informationen hier noch mal sacken. Ich kann verstehen, dass die Vorstellung das der eigene Hund leidet, erst mal nicht schön ist und das man es vielleicht auch lieber nicht war haben möchte