Wir hatten heute einen interessanten Spaziergang in der Schönower Heide. Auf dem gesamten Gelände lebt Dam-, Rot- und Muffelwild, das sich dort außerhalb der eingezäunten Wanderwege frei bewegen kann.
Wir waren dort schon häufiger, Bobby kennt das Gebiet. Als er noch nicht kastriert war, war er allerdings den ganzen Spaziergang sowieso derart aufgeregt und gestresst, dass es für mich schwer zu beurteilen war, ob er nun auf das Wild reagiert oder nicht.
Heute waren wir das erste Mal da, seitdem er den Chip drin hat. Die erste Überraschung war, dass er grundsätzlich sehr entspannt war. Die ganze Zeit ansprechbar, jedes Kommando wurde sofort befolgt. Ich hatte ja eher die Befürchtung, dass die Jagdmotivation unter dem Chip zunehmen könnte, aber anscheinend wirkt sich der gesunkene Stresspegel auf sein ganzes Verhalten positiv aus.
Auf ersten Hälfte der Strecke kamen wir dann an Hirschen vorbei. Er blieb entspannt, schnüffelte nicht mehr als sonst und warf ihnen dann nur einen kurzen, beiläufigen Blick zu. Diese Art von Wild scheint ihn also nicht zu interessieren.
Das änderte sich in der zweiten Hälfte des Weges: Bobby zeigte an mehreren Stellen immer wieder an, dass er gerne vom Weg runter und weiter ins Gelände wollte. Seine Körperhaltung war zwar entspannt, aber er witterte deutlich in die Luft. Blieb dabei zwar jederzeit ansprechbar und ließ sich problemlos weiterschicken, aber ich musste ihn mehrfach ermahnen. Er war ohnehin an der Flexi, aber im Freilauf wäre das eine Situation gewesen, wo ich ihn lieber angeleint hätte. Zweimal sind wir gemeinsam der Witterung gefolgt, aber es ging ja eh nur bis zum Stromzaun. Dort blieben wir kurz stehen, Bobbys Körperhaltung weiterhin entspannt, und gingen dann wieder zurück. Gesehen haben wir nix, aber ich vermute, dass in der Nähe vielleicht die Mufflons gewesen sein könnten? Vielleicht sind die mehr nach seinem Geschmack. 
Auf jeden Fall fand ich es mega spannend, sein Verhalten zu beobachten. Natürlich freue ich mich, dass er die ganze Zeit ansprechbar blieb. Andererseits zeigt es mir ja auch, dass er durchaus auf Spur jagt, oder wie seht ihr das? Seine Nase war allerdings kaum am Boden, nur in der Luft und er hat intensiv Witterung aufgenommen. Ist es gut oder schlecht, wenn die Nase oben und nicht unten ist, oder ist das einfach nur die individuelle Präferenz des Hundes? 
Eventuell wäre dann vielleicht doch Mantrailing eine gute Möglichkeit, seine Anlagen im kontrollierten Rahmen auszuleben. Muss mal schauen, wo es das bei uns in der Nähe gibt.