Beiträge von gilasa

    Vielen Dank für eure Hilfe bis hierhin. Ich würde das Thema gern beenden, die Verständigungsprobleme sind einfach zu groß und für Endlosgetippe und Erklärungen fehlt mir einfach die Geduld. Es waren einige gute Tips dabei und vor allem haben sich einige wenige die Mühe gemacht sorgfältig und ausführlich zu lesen. Dafür noch einmal vielen Dank!

    So..noch mal zum Verständnis. Zum jetzigem Hund...Malimix....als Junghund leicht unsicher, nach vorn gehend. Einige Jahre seeehr intensiv beübt. Für MICH nun ein grossartiger Hund, wo der Deckel einfach auf den Topf passt. Einige Püfungen bestanden auch im vorzüglichen Bereich, aber Situationen in denen ich mal so richtig stolz bin auf meinen Hund sind andere. Z. B. Neulich Abend dunkel, Gassirunde kurz angeleint, da auf dem Fussweg. Beide Hunde links neben mir. Kommt mir ein Mann dunkel gekleidet, Kapuze auf, Rucksack, entgegen, komisches Bewegungsmuster, als er näher kam, sah ich die Bierflasche in seiner Hand. Angetrunken. Ging sehr zügig auf meine Hunde zu, beugte sich über den Malimix um ihn zu streicheln. Ging alles superschnell, ich war völlig überrascht weil mein Hund eigentlich eher respektvoll wirkt. Er mochte die Berührungen nicht wirklich, war aber noch nicht einmal sonderlich angespannt.
    Einige Tage vorher wurde er von einem Beagle der aus dem Wald geschossen kam von hinten angegriffen (allerdings nicht ernsthaft) Meiner drehte sich nur um,liess die Zähne 1-2x lautstark aufeinanderklappen und ging dann entspannt seiner Wege.
    Er war so klar im Kopf, dass er beide Situationen gut einschätzen konnte und dementsprechend gehandelt hat. Nicht weil er von Natur aus der superentspannte Hund ist, sondern weil er sich das hart erarbeiten musste. Und weil wir einfach auch Glück hatten. Und trotzdem werde ich weiterhin ihn vorausschauend führen, eben weil ich weiss, das er auch anders kann. Nun zum Punkt....ich bin gerne bereit wieder mit einem Hund intensiv zu üben. Ich habe Zeit und das macht mir Spass.
    Es sollte nur wahrscheinlich sein, dass diese Dinge beübbar sind und mir der Hund nicht unterwegs psychisch zusammenbricht. Ich habe immer mal wieder (nur mit einigen ) Malis zu tun und war unangenehm überrascht wie wenig belastbar sie waren. Um Missverständnisse in der Interpretation der Belastbarkeit zu vermeiden mal ein Beispiel. Leinenaggressiver Hund . Übungssequenz, pöbelnder (Showtime, nichts ernstes) Hund hinterm Gartenzaun. Entfernung nach langsamer, phasenweiser Annäherung ca. 5m. Herkömmliche Strategien, wie zurückpöbeln, nach vorn gehen hohes Trieblevel wurden unterbunden. Alternativstrategien wie Ruhe, Hf anschauen sind dem Hund sind bekannt. Gewünschtes Verhalten wird positiv verstärkt. Es geht nun ums Aushalten. Und an dem Punkt brechen mir die Hunde zu schnell weg. Schon nach seeehr kurzer Zeit kommen die Hunde an ihre Belastungsgrenze und ich muss sie rausnehmen. Mache ich nicht gern, da ich lieber warte, dass der Stresslevel sinkt, aber wenn die Reaktionen so stark sind breche ich ab. Und das ist nur eine Beispielsituation. Wahrscheinlich ??? ist auch das alles beübbar, man muss halt super kleinschrittig arbeiten. Und da fehlt mir manchmal die Zuversicht, ob ich dem Hund ein stressarmes Leben ermöglichen kann. Weil darauf hat jeder Hund ein Recht.
    Und nein....ich möchte mit meinen Hunden nicht nur 3x i.d. Woche
    zum HuPla fahren, sondern auch ausgedehnte Spaziergänge, Fahrradtouren u.ä. machen. Keine Stadtgänge, aber selbst auf dem Dorf leben Menschen, andere Hunde, es gibt Aussenreize. Ich führe vorrausschauend, wenn man ne Zeitlang mit solchen Exemolaren gelebt hat, kannst du eh nicht mehr anders. du nimmst genauso viel reize war wie dein Hund, wenn nicht noch mehr. Aber ich brauche keinen Hund, der auf Dauer nur im Sanatorium klar kommt.
    Aber ich habe ja auch schon einige Tips bekommen und vielleicht sehe ich auch zu schwarz und brauche ein wenig Zuversicht.

    Miamaus..."was stört dich denn genau, an den bisherigen Beschreibungen? Bzw wie genau sieht denn ein nervenstarker Hund für dich aus? "


    Mich stört gar nichts an den Beschreibungen, ich fand sie sehr gut!!!



    Ich glaube den Begriff Nervenschwach sollte ich austauschen. Drücke ich es anders aus. Ich hätte ungern einen unsicheren Hund der angstmotiviert nach vorn geht.


    Meine Hoffnung war, dass ich wenn ich einen Hund von einer ausgesuchten VDH- Zucht nehme, die Wahrscheinlichkeit an so ein Exemplar zu kommen geringer ist.


    Gelernt habe ich, dass das nicht so sein muss. Schaffe ich mir einen Mali an muss ich damit rechnen, dass ich einen unsicheren, angstmotivierten Hund bekomme. Das gute daran ist, dass es eine sensible, gut ausbildbare Rasse ist, die bei einen erfahrenem HF, der klar in der Birne ist, gute Chancen hat unauffällig durchs Leben zu kommen.


    Und ein relativ sicherer Hund aufgrund seiner guten Wahrnehmung, kurzen Reaktionszeit, hohen Sensibilität und dem genetisch verankertem Konfliktlösungsmodell "Gehenachvorn" bei einem unerfahrenen HF eine Angstagression entwickeln kann. Kombi unsicherer Hund/ unerfahrener HF= Supergau.


    Alles andere ist eine gehörige Portion Glück bei der Hundeanschaffung und Erfahrung in der Ausbildung von Malis.

    Bis hierhin schon mal vielen Dank für die vielen und z.T. auch sehr ausführlichen Auskünfte. Für mich ergibt sich schon ein Bild, das letztendlich meine Eindrücke und Vermutungen bestätigt. Über Begrifflichkeiten lässt sich diskutieren, ist aber für mich nicht das Entscheidene, sondern das Bild das aus den vielen Beschreibungen entsteht.

    Das heisst, vieles ist formbar? Und bei den auffälligen Hunden liegt es meistens am HF? Aber das heisst doch auch, das es genetisch bedingte Mängel in der Zucht gibt? Ängstlichkeit bei Welpen und Junghunden, die von erfahrenen Hf beübbar, aber nicht gänzlich abstellbar ist, ist doch kein Zuchtziel. Das würde heissen, das kann mir beim Mali passieren, aber da ich Erfahrung habe, könnte ich es beüben und den Hund an viele Situationen gewöhnen.
    Hmmm :???: ......jetzt mal eine ketzerische Frage. Wenn ich mir einen Mali von einem Züchter hole, kann es sein, dass ich an so ein Exemplar komme. Das Gute ist, aufgrund meiner Erfahrung und weil ich bereits im Welpenalter anfangen kann zu üben, wird der Hund wahrscheinlich nicht auffällig werden.

    Hm, ja. Für mich klingt es aber eher danach, als suche der/die TE keinen Hund wo man viel managen und führen muss, sondern einen Hund der von sich aus eine gewisse Ruhe und Nervenstärke mitbringt. Natürlich muss ein angekratzter Hund nicht auffällig werden, aber dafür muss man eben was tun.
    Für mich ist das reaktionsschnelle, immer "wache" Wesen charakteristisch für den Malinois. Da gehört auch ein frühes anspringen auf Reize dazu.
    Blöd, wenn sich das mit Unsicherheit und/oder Abneigungen verbindet, aber damit würde ich immer rechnen oder mich nach einer anderen Rasse umsehen.

    Ja...und soweit bin ich noch nicht. Da ich auch andere Malis kenne, auch Malis vor zwanzig Jahren oder souveräne Diensthunde fällt es mir schwer zu diesem Zeitpunkt schon Abschied von der Rasse zu nehmen. Das es mit einem Mali anstrengend ist, das ist mir bekannt. Viel managen und führen ist mein Alltag. Nervenstärke ja....gewisse Ruhe...muss man definieren. Keiner meiner Hunde würde allein zur Ruhe kommen. Das muss man ihnen schon sagen. Auch mehrmals am Tag. Und draussen unter Sinnesreizen können sie nicht entspannen...werden sie auch nie.
    Aber sie sind nicht in einer dauernd erhöhten Erregungslage, die sie kreischen, fiepen oder sinnlos im Kreis rennen lässt. Es gibt einen Unterschied zwischen Arbeitslager und Psychatriestation. Letzters möchte ich nicht.

    Danke erstmal für die Antwort.!!


    "Man darf auch nicht vergessen, worauf selektiert wird. Sorry aber die typischen IPO-Malis sind im Durchschnitt anders als z.B. Malis fuer KNPV."


    Wo siehst du die Unterschiede? IPO: Beutegeier, führig, hibbeliger? KNPV: Charaktere, kampfbereiter, weniger führig, evt. auch in Beschädigungsabsicht nach vorn gehend ?


    Oder ist das zu platt?


    Was ich als Nervenschwäche sehe. Mal konkrete Bsp. Hund ( U 1 Jahr, kaum gearbeitet) und HF im Gespräch mit einem Unbekannten. Distanz ca. 2 Meter. Im Gespräch fasst sich der Unbekannte ruhig an seine Schulter, um den Schulterriemen seiner Tasche wieder in Position zu bringen. Hund geht nach vorn. Nichts passiert, habe schnell reagiert. Brauche ich aber nicht wirklich im Alltag.
    Oder....Anderer Hund. (2 Jahre ein wenig IPO gearbeitet) HF steht mit Hund an der Bande des bekannten Übungsplatzes. HF beobachtet den laufenden Betrieb, wartet. Dämmerung. Es nähern sich von hinten zwei Familienmitglieder,
    darunter ein Kleinkind. Hund beobachtet sie und geht beim Unterschreiten einer Distanz von ca. 3m geht massiv nach vorn, reisst dem HF die Leine aus der Hand und stoppt im letzten Augenblich, als er die Familenmitglieder erkennt.


    Und es sind nur Bsp.Meine ganzen Erlebnisse hier aufzuführen würde zu weit führen.
    Und ja.....ich glaube, dass diese Hunde einen souveränen HF benötigen. Mein Problem ist nur, das ich natürlich nicht unbedingt erkennen kann, ob es ein genetisch bedingter oder ein erworbener Mangel ist. Aber leider sehe ich viele dieser Exemplare. Auf dem Platz...im Trieb stehend....kein Thema. Alles chic und sie tolerieren viel....aber wehe der Trieb ist weg. Das ist, als wenn man ihnen die Scheuklappen abnimmt und sie auf einmal alle Reize wahrnehmen und völlig überflutet werden. Genie und Wahnsinn liegt bei diesen Hunden dicht beieinander. Und ich habe einfach Bedenken, was ist wenn ich an einen wahnsinnigen komme?

    Ich liebäugel schon seit ca. 10 Jahren mit einem Mali. Habe mir bislang keinen zugetraut, es daher mit einem Malimix versucht. Kein einfacher, aber bester Hund den ich je hatte. Ein Hund den man den Rest seines Lebens vorausschauend führen muss, der lange gebraucht hat um halbwegs souverän im Alltag zu agieren. Der in Konflikten dazu neigt nach vorn zu gehen, aber nicht unbedingt aus Nervenschwäche (mittlerweile deutlich weniger, weil hart erarbeitet). Ein absoluter Einmannhund, mittlerweile 8 Jahre und noch nie von jemand anders geführt worden, obwohl ich ihn Kennern anvertrauen würde. (Lüften, kleiner Spaziergang). Fantastisch in der Arbeit, absolut zielorientiert, hat mich auf Prüfungen noch NIE im Stich gelassen. Intelligent, sensibel, alltagstauglich....für mich ein Traum....für andere vielleicht ein Alptraum. ;) Soweit so gut. Ich möchte wieder sowas!!!!
    Und nun wird es schwierig! Ich überlege mir in den nächsten 1-2 Jahren einen Mali anzuschaffen. Beschäftige mich seit einem halben Jahr mit dem Thema Neuanschaffung. Gut Ding will Weile haben.
    Ich möchte einen gesunden, nervenstarken, intelligenten, arbeitswilligen, gern im Beutetrieb stehenden Mali haben. Bei der Nervenstärke wird es problematisch. Nicht missverstehen, der soll Fremden nicht um den Hals fallen, aber auch nicht rein angstmotiviert nach vorn gehen.( Keiner meiner Hunde muss es aushalten von wildfremden Menschen gestreichelt zu werden, aber sie leben in Deutschland, daher müssen sie Menschennähe ertragen können, wenn ich es von ihnen verlange) Auch mit hyperaktiven Kreischern hätte ich ein Problem. (Ich weiß...ist beübbar...aber wenn eine genetische Disposition vorliegt...laaangwierig)
    Ich habe mir Malis angesehen, sowohl Notnasen als auch von renommierten Züchtern. Und was soll ich sagen......ich bin nachdenklich geworden.
    Das ich bei den Notnasen kritische Fälle habe....ja ist klar. Aber mind. 90% von ihnen haben eine verheerende Nervenschwäche. Viele Wurfgeschwister von den Züchtern sind unterschiedlich im Wesen. Ein paar gute dabei...die gehen an Spitzensportler. Die anderen...nervenschwach. Da ich nur in der Kreisliga spiele
    (Mehr will ich nicht. Ich liebe Allrounder, ein wenig IPO, Stöbern, Fährten, Dummyarbeit, lange Spaziergänge), das den Züchtern auch sage, wird es zum reinen Glücksspiel einen nervenstarken Hund zu bekommen.
    Ist mein Wunsch einen nervenstarken Mali zu bekommen, völlig illusorisch? Und wenn ich es trotz allem weiter versuchen möchte, wo werde ich fündig? Sich die Elterntiere anschauen....hmm....viele Hündinnen die mal gerade die BH haben (was ich als selbstverständlich ansehe und als nicht erwähnenswert!!), da wird ein leistungsstarker Rüde drauf gepackt....und der Wurf spaltet auf. S.O. Und wenn ich auf Prüfungen erlebe, dass die Chipkontrolle für Malis aus Leistungszuchten die größte Herausforderung ist......ja was läuft denn da falsch? Ja...bei der Schönheit hat sich viel getan....waren früher die Malis nicht unbedingt schön, aber funktional, so sehe ich heute ausgesprochen chice Malis. Ehrlich gesagt...interessiert mich nicht die Bohne.
    Bei mir festigt sich der Eindruck, dass es heutzutage genauso risikoreich ist ein Mali aus VDHzucht zu holen, wie einen Strassenhund aus Rumänien.
    Beide nicht alltagstauglich, der Unterschied, der eine geht nach vorn, der andere haut ab. O.K....ist jetzt sehr polemisch, sorry, aber bin einfach genervt von der Suche nach einem einigermassen wesensfesten Mali. Und bitte....keine Antworten wie....der Mali hat im Alltag nichts zu suchen, ist halt ein reiner Sporthund. Nee....ist er nicht.....es ist eigentlich eine Diensthunderasse, da haben nervenschwache Exemplare nichts zu suchen.
    Ich weiß, wenn ich Charaktere als Hund habe, dass es denen manchmal an der Führigkeit mangelt. Aber ich wäre bereit ein paar Punkte bei einer Prüfung zu lassen, wenn ich einen Hund hätte, der sich nicht sein halbes Leben in einer permanenten Stresssituation befindet.
    So...sorry....habe mich etwas ausgek.... :motzen:
    Eigentlich wollte ich nur Tips, auch per PN zur Malianschaffung. Welche Linien, Züchter......empfehlenswert oder abraten ?